Zitat von Guardian71 im Beitrag #24
Das Hauptargument für die 16 V Kondensatoren ist ja meist die geringere Baugröße bei gleicher Kapazität. Und so ne Z-Diode findet oft noch Platz...
Eine Z-Diode ist nicht dafür gemacht in dem Zusammenhang dauerhaft Überspannung in Wärme zu verwandeln. 16V sind in H0 arg knapp, sollte Elkos immer mit mindestens 20% Aufschlag in Sachen Betriebsspannung dimensionieren. Normale Elkos sind im Gegensatz zu Tantal oder Keramik-Kondensatoren nicht so anfällig bei kurzen Überspannungen, auf die Dauer altern sie aber rapide schneller wenn sie immer am Anschlag betrieben werden. Ausserdem kann es ja sein das man eine Lok auch mal verkauft und sie auf einer Anlage mit z.B. 18V landet...
NEM 670 gibt vor das:
1. Die Gleisspannung +-22Vss nicht überschreiten darf
2. Decoder bis einschließlich Baugrösse N 24 V Gleichspannung am Eingang (~22,8V nach Gleichrichter) aushalten können müssen
3. Decoder grösserer Spurweiten müssen bis 27V verkraften
NEM670Mit leicht zugedrücktem Auge kann man mit 25V-Elkos in H0 ganz gut leben, 16V würden mir schon Bauchschmerzen machen. Ein 1000µF-Elko hat ganz schön Sprengkraft und produziert beim Platzen eine elende Sauerei.
Mal abgesehen von dieser Problematik muss man auch im Auge behalten was mit Puffern überhaupt geht, wo sie Sinn machen und wo nicht:
Eine Drehgestelllok oder Schlepptender-Dampflok von Roco, Piko, Fleischmann, Märklin... sollte bei vernünftigem Zustand ohne Puffer auskommen. Selbst ältere Fleischmann-Loks die nur von einem Drehgestell richtig Strom abnehmen (Haftreifen..) kommen ganz gut ohne jeglichen Puffer über die Runden. Eine dann oft vorhandene Schwungmasse ist auch was feines. Da gab es sogar Loks die nur dank ihrer Schwungmasse gewollte Halteabschitte ignorierten..
Wenn nicht ist an der Lok was faul, die Räder und /oder Gleise verdreckt bzw. die Gleislage unterirdisch.
Alte Rivarossi- oder Lima-Loks die diagonal je Drehgestell nur von einer Seite Strom abnehmen sind schon kritischer. Wesentlich effizienter als jeder Puffer ist aber das Nachrüsten zusätzlicher Stromabnahmepunke. Leider aufwändiger als ein Elko, aber z.B. bei der BR96 wüsste ich nicht wo ich einen sinnvoll dimensionierten Elko unterbringen könnte. Unter 1000µF kann man sich die Arbeit sparen.
Richtig hilfreich sind Puffer bei Lokomotiven mit kurzem, starren Fahrwerk. Die sind aber oft so klein und voll das man da auch nicht so viel unterbringt um die Lok vernünftig über eine Problemstelle zu bringen. Ausnahme ist da vielleicht die E32 von Roco, wenn man nicht auf ein Modell der allerersten Serie trifft gibt es da reichlich Platz. Die ist bei mir mit 2x2200µF/25V bestückt und hat eine Schwungmasse.
Sofern Vor-und/oder Nachlaufachsen vorhanden sind kann man die ggf. zur Stromaufnahme heranziehen sofern nicht schon ab Werk vorgesehen. Das konnten schon Piko-Loks aus DDR-Zeiten (BR52, BR95..)
Auch ein Motor mit Schwungmasse ist als Nachrüstlösung weitaus effizienter als jeder Elko, vor allem wenn es dann gleich ein Glockenankermotor ist.
Das ganze läuft eigentlich immer darauf hinaus schlechte Mechanik, Gleise oder Pflege durch Elektronik zu kaschieren.
An anderer Stelle hatte ich schon geschrieben das ich eine Möhre, die 4000 ("Emma") von Fleischmann im Bestand habe die nach Umbau auf eine leicht pendelnde vordere Achse nicht wiederzuerkennen ist. Einfach das Achslager einen halben mm nach oben aufgefeilt, in der Mitte einen kleinen Messingstift eingesetzt. Die Achse kann jetzt je Seite +-0,5 mm pendeln. Seit dem fährt die Lok ohne jegliche Aussetzer über Weichenstraßen, und das in Schritttempo. Mit Decoder sind sogar die sonstigen Fahreigenschaften manierlich. Mit Puffer wäre das nicht zu schaffen, es sei denn in einem extra "Elkotender".