Moin Kollege,
du meinst den Umbau vom Mittelleitersystem auf das DCC Zweileitersystem ohne Mittelleiter?
Im Gegensatz DC System liegt beim Digitalbetrieb mit DCC der Fahrstrom dauerhaft an und wird nur vom Dekoder bis zum Stillstand heruntergeregelt oder wenn die gesamte Anlage oder nur ein Teilabschnitt abgeschaltet wird, z. B. als Sicherheitsabschaltung durch einen Kurzschluß.
Mit dem Umbau deiner Lok auf DC = Gleichstromgleise wirst du aber noch deine ,,wahre Freude" erleben.
Denn anders als bei Wagons benötigst du für Lokomotiven komplett andere Radsätze welche ein- oder beidseitig elektrisch isoliert sind und die Stromaufnahme beidseitig von der Innenseite der Spurkränze erfolgt, um möglichst viele Fahrspannungsaufnahmepunkte zu erhalten.
Beim Mittelleitersystem sind die Radsätze der Lok nicht elektrisch getrennt sondern komplett elektrisch leitend.
Ob es jetzt für deine Lok Tauschachsen mit aufgepreßten Getriebezahnräder gibt, dürfte fraglich sein, denn beim Austausch dieser Antriebsachsen ist auf die Zahnteilung der Getriebezahnräder und auf den Radsatzdurchmesser zu achten, ebenso auf den Radsatzinnenabstand, da dieser geringer ist, als bei deinen Mittelleiterradsätzen.
Lassen sich diese speziellen Radsätze nicht bekommen, wirst du um eine Neubeschaffung der Lok höchstwahrscheinlich nicht herumkommen.
Es bestünde möglicherweise noch die Möglichkeit mit einer Abziehvorrichtung die Radscheiben von den Achsen und auch die Getriebezahnräder von den Achsen zu ziehen und mit einer entsprechenden Aufpreßvorrichtung die nötigen Umbauten zu vollziehen.
Wenn dir die Werkzeuge fehlen das selber zu erledigen, wäre eine Fremdbeauftragung immer eine Frage des Preises, da solche Umbaumaßnahmen ziemlich kostenintensiv sind und ob das bei älteren Modellen lohnt, ist extrem fraglich?
Bei der Gleisbeschaffung für den digitalen DCC Betrieb, solltest du darauf achten, daß deine
DC = Gleichstromgleise auch ,,DCC freundlich" sind, damit ist gemeint, daß die Weichen über ein elektrisch leitendes Herzstück verfügen, welches von allen vier Seiten mit Trennstellen versehen ist, die sich nicht in zu dichter Entfernung zum Herzstück (etwa 5 mm bis 10 mm vom Herzstück entfernt) befinden, zu dem sollten die beiden Weichenzungen gegenseitig elektrisch getrennt sein, was bei vielen der handelsüblichen DC = Gleichstromsystemen nicht der Fall ist, so daß man selber Hand anlegen muß, diese kleinen Umbauten zu vollziehen.
Die meisten DC = Gleichstrom Weichen, ob isoliertes oder elektrisch leitendes Herzstück, sind so beschaffen, daß die geöffnete Weichenzunge bereits die gegenüberliegende Polarität der anderen Fahrschiene aufweist.
Natürlich läst sich auch damit digitaler DCC Betrieb ausführen, doch empfehlenswert ist es nicht, denn beim Befahren mit Lokomotiven mit langem Radstand und breiteren Radlaufflächen kann es vorkommen, daß die Innenseite der Räder der ,,feindlich gepolten," geöffneten Weichenzung gefährlich nahe kommt und ein Kurzschluß ausgelöst wird, der zur Folge hat, daß sich der verbaute Dekoder ,,in Rauch auflöst" und/oder auch die Digitalzentrale, dauerhaft gestört wird und Schaden nimmt.
Bei sehr hohen Digitalströmen können auch die Drehgestelle aus Kunststoff von Lokomotiven oder von stromführenden Radsätzen, möglicherweise, ,,eingeschmolzen" werden.
Um diese Eventualitäten von vorn herein auszuschließen, sollte man grundsätzlich nur elektrisch leitende Herzstücke verwenden und darauf achten, daß die Weichenzungen gegenseitig elektrisch getrennt sind.
Jegliche Art von Kurzschlüssen sind unbedingt zu vermeiden, so muß man auch möglicherweise die Lokmotoren elektrisch vom Rahmen trennen, was in älteren DC = Gleichstrom- oder vormals
AC ~ Wechselstrom Mittelleiterloks nicht immer der Fall ist.
Die von dir ausgesuchten Radschleifer nehmen den Fahrstrom nur einseitig vom Radsatz ab und das dann Wechselseitig, das heißt zum Beispiel vom vorderen Drehgestell von der rechten Seite und vom hinteren Dregestell von der linken Seite, besser aber wäre von beiden Drehgestellen beidseitig die Aufnahme der Fahrspannung zu gewährleisten.
Welcher Sounddekoder da letztlich der Beste ist, richtet sich nach dem Stromverbrauch deiner Lokomotive, nach dem möglichen Umbau.
Denke daran das Getriebe und die Wellen mit Getriebefett und Öl zu behandeln, das reduziert die Stromaufnahme ebenfalls
Du solltest zwei Messungen im Analogbetrieb machen:
• Messung der Stromstärke in Ampere bei mittlerer Geschwindigkeit
• Messung der Stromaufnahme bei Belastung, in dem du kurzzeitig den Fahrspannungsregler voll aufdrehst und die Lok dabei mit dem Finger blockierend, daran hinderst wegzufahren, dadurch schnellt die Stromaufnahme nach oben und gibt dir den Maximalwert aus.
Nach diesem Maximalwert bestimmst du dann welcher Sounddekoder dafür in Frage kommt, wenn du Pech hast, wird es nicht unbedingt ein Esu Dekoder sein.