Hallo, ich habe "spaßeshalber" einmal den msd-Decoder aus der Trix Br 58 (Nr. 22958) in die MTC Schnittstelle des ESU-Decoder Testers (Nr. 53900, aktuelle Ausführung) gesteckt und festgestellt, dass sich dort zwar die Funktionen, nicht aber der Motor und der Sound ansteuern lassen. In der Lok dagegen funktioniert der Decoder fehlerfrei. Der Decoder-Tester hat definitiv keinen Fehler (Leiterbruch o.Ä) und die Zentrale ist in beiden Fällen dieselbe. Angesteuert wird grundsätzlich mit DCC. Denselben Effekt kann ich mit der Trix Br 50.40 (Nr 22058) und mit einer Piko V200.1 (ESU OEM ohne Sound an der Plux 22 Schnittstelle) nachstellen: In den Loks funktioniert es, im Decoder-Tester schalten nur Funktionen, aber kein Motor und kein Sound (soweit vorhanden). Auch eine minimal verdrahtete MTC-Schnittstelle (nur die 2x2 Anschlüsse für Gleis und Motor werden mit der Klemmleiste des Decoder-Testers verbunden) erlaubt keine Motor-Ansteuerung. Ich kann mir dieses Verhalten nur dadurch erklären, dass es bei den OEM-Decodern so etwas wie ein HW-Pin-Programming gibt, das eine vollständige Decoder-Funktion nur in den Fahrzeugen zulässt, für die sie konzipiert sind.
Ist euch so ein Verhalten von OEM Decodern bekannt oder gibt es noch eine andere mögliche Erklärung für das Verhalten am Tester?
Da dies meine einzigen Fahrzeuge mit OEM-Decodern und MTC bzw. Plux Schnittstellen sind, kann ich keine weiteren Querchecks machen.
Das ist mir ehrlich gesagt völlig unklar warum das am Decodertester nicht funktionieren sollte. Ich hab selber mit Märklin/ESU oem mfx, 1xSound, 1x msd1 und 1x msd3 Decodern im ESU und auch Zimo Prüfstand noch nie ein Problem gehabt.
Da der Prüfstand ja eigentlich nicht mehr wie eine Lok ist sollte das funktionieren. Oder werden da inzwischen (geheime) Abfragechips (Spekulatius: Wie bei Apple) auf den Lokplatinen verbaut damit nur eigene Decoder gehen? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Ich vermute eher eine andere Pinbelegung bei den OEM-Decodern.
Hast du mal auf einer der Lokplatinen nachgemessen ob die entsprechenden Pins auch dahin gehen wo sie sollten?
P. S. Bei meinem älteren ESU Tester war einiges etwas seltsam verdrahtet, deswegen gab es später dann den von Zimo.
Alexander aus dem südlichsten Allgäu Digital mit altem Blechgleis auf dem Boden TamsMC, Booster B4, alte Digitalkisten Bekennender ATF-Öl Anwender
wenn ich raten sollte, würde ich eher auf einen Defekt des Prüfstand tippen - ist der Lautsprechen darauf mit dem Richtigen Widerstand angewählt (auf meinem älteren Dekodertester von ESU kann ich den LS auch abschalten).
Es gibt keinen "geheimen" überwachungs-Pin, und das der Lokmotor via Susi angesteuert wird, kann ich mir nicht vorstellen.
Oder funktionieren andere Dekoder auf dem Prüfstand einwandfrei (Motor und Sound)?
Viele Grüße, Michael
PS: auf meinem ESU-Prüfstand funktionieren alle Dekoder so, wie es soll, egal ob Nachrüstdekoder, oder OE-Ausstattung
Servus, der Decodertester 53900 ist zwar komplett neu layouted und es sind einige Anschlüsse neu hinzu gekommen, aber ansonsten, insbesondere in Bezug auf 21mtc, funktioniert er genauso wie der das Vorgängermodell 51900 (ich habe beide).
Die hier relevanten Anschlüsse (Gleis, Motor, Lautsprecher) sind lediglich durchgeschleift, so dass der Decoder gar nicht merken kann, ob er an den Decodertester angestöpselt ist oder in einer Lok (auf dem Gleis) steckt.
Da ich nur Esu-Decoder habe, kann ich allerdings keine Fremdfabrikate gegenchecken, ob dort etwas im Argen ist (was ich für unwahrscheinlich halte).
Zitat von Michael Knop im Beitrag #3Oder funktionieren andere Dekoder auf dem Prüfstand einwandfrei (Motor und Sound)?
Ja, andere Decoder ohne Sound und über die NEM-Schnittstellen oder über die Klemmenleiste angeschlossen, funktionieren einwandfrei. Mit Sound habe ich keine weiteren Decoder und auch keine Nicht-OEMs mit MTC oder Plux-Schnittstelle. Den Decoder-Tester habe ich natürlich komplett Pin für Pin durchgemessen, der ist ok.
Und
Zitat von HGD im Beitrag #1Auch eine minimal verdrahtete MTC-Schnittstelle (nur die 2x2 Anschlüsse für Gleis und Motor werden mit der Klemmleiste des Decoder-Testers verbunden) erlaubt keine Motor-Ansteuerung.
Aber wenn die Motor-Anschlüsse auf andere als die Norm-Pins herausgeführt sind, dann . So eine "Schweinerei" hatte ich bisher nicht auf dem Schirm. Das werde ich mal am Wochenende prüfen.
Moin, es ist zwar noch kein Wochenende, aber ich habe schon ein paar neue Ergebnisse: Ich konnte einen geborgten MSD3 OEM-Decoder und einen Lenz-Silver Decoder mit MTC-Schnittstelle an meinen Decoder-Tester anschließen. Beide funktionieren dort wie erwartet, d.h. der Motor läuft und der Sound, sofern vorhanden, ist zu hören. Der Lenz-Silver funktioniert auch in der 58 und der 50.40, den MSD3 habe ich nicht in die Loks (da werkelt ja noch die MSD2 Generation) gesteckt. Die Angst vorm Decoder-Tod ist diesbezüglich größer als die Neugier des Ingenieurs
Das bedeutet: - der Decoder Tester ist bezüglich der MTC-Schnittstelle fehlerfrei - die beiden Trix Loks "vertragen" sich auch mit soundlosen Decodern mit MTC-Schnittstelle, d.h. die Gleis-, Motor- und Funktions-Anschlüsse dort entsprechen der Norm.
Somit bleibt für mich als Erklärung nur das "Feature" eines Pin-Programming. Das muss gar nicht komplex sein, es genügt zum Beispiel einen der ungenutzten Pins Lok-seitig niederohmig auf ein definiertes Potential (Decoder Plus oder Masse) zu legen und das in der OEM Firmware abzufragen. Auf der Lok-Platine wäre das so gut wie nicht zu entdecken (lediglich eine zusätzliche Verbindung zwischen zwei Pins). Mit einem solchen primitiven Pin-Programming könnte man z.B. verhindern, dass der OEM-Decoder in einer beliebigen anderen Lok eingesetzt werden kann. So eine Maßnahme kann technisch oder kommerziell begründet sein.
Die "Spur" der Piko V200 habe ich mangels Vergleichs-Decoder nicht weiter verfolgt, das ist bisher meine einzige Lok mit einer Plux-Schnittstelle. Ich löte Decoder lieber selbst ein, da weiß man dann gleich, was man falsch gemacht hat
Zitat von HGD im Beitrag #8Somit bleibt für mich als Erklärung nur das "Feature" eines Pin-Programming. Das muss gar nicht komplex sein, es genügt zum Beispiel einen der ungenutzten Pins Lok-seitig niederohmig auf ein definiertes Potential (Decoder Plus oder Masse) zu legen und das in der OEM Firmware abzufragen. Auf der Lok-Platine wäre das so gut wie nicht zu entdecken (lediglich eine zusätzliche Verbindung zwischen zwei Pins). Mit einem solchen primitiven Pin-Programming könnte man z.B. verhindern, dass der OEM-Decoder in einer beliebigen anderen Lok eingesetzt werden kann. So eine Maßnahme kann technisch oder kommerziell begründet sein.
da ich diesen Decoder aus der Trix BR 58 DR(Nr. 22936) noch in der Bastelkiste habe, habe ich ihn gleich mal in den Zimo-Prüfstand gesteckt und er funktioniert. Das Problem wird wohl ein anderes sein. VG Jo
Hallo Jo, Du hast eine ähnliche Decodertype getestet, aber nicht dieselbe. Wie ich in meinem Anfangsbeitrag schrieb geht es bei mir um die Lok Artikel Nr. 22958 (das ist das Clubmodell). Laut beiliegender Ersatzteilliste werkelt dort ein Dekoder Artikel Nr. 191370. In der ET-Liste zur 22958 in der On-Line Datenbank gibt es zum Decoder gar keine Artikel-Nummer mehr. Zu Deiner Lok 22836 gehört lt. On-Line Liste der Decoder 283501.