ich habe da mal eine, für den Profi vermutlich wieder dumme, Frage:
Wie platziere ich meine Unterflur-Weichenservos und befestige sie richtig?
Ich habe einen Halter ausgedruckt und mit Servo und Stelldraht versehen. Wenn ich an meinem Testbrett nun den Stelldraht in die Weichenhebel (oder wie man das Teil bei den Tillig-Weichen nennt) stecke, bekomme ich sie aber nie so befestigt, dass die Weiche hinterher in Nullstellung mittig liegt. Irgendwie verrutscht es mir immer. Ich habe es mit dem Halter probiert: https://www.thingiverse.com/thing:3404538 Wobei ich den Stelldraht waagerecht montiert habe, damit der Servo nicht zwingend unter der Weiche sein muss. Irgendwie verrutscht mir das Teil immer, mir fehlt immer eine Hand zum richtigen festhalten. Über den Brett sollte es ja einfacher gehen aber es ist ja nicht überall Schattenbahnhof.
Probiert habe ich es auch mit einem Holznachbau davon: https://www.thingiverse.com/thing:1543113. Da ist mir das Loch auch vermutlich zu breit geraten und das bringt mich zu der Frage, ob das Loch, durch das der Stelldraht führt, nicht irgendwann (kurzfristig) durch den Metalldraht bei der Bewegung ausgeschlagen wird?
Hat jemand Tipps oder bin ich nur zu grobmotorisch?
Wenn du die Halter selber druckst, kannst du ja Langlöcher vorsehen. Das hilft schon mal. Oder du fertigst dir kleine Spitzen an. Geht am besten auf der Drehmaschine, zur Not aber auch mit der Ständerbohrmaschine und einer Feile.
Diese Spitzen setzt du in die Schraubenlöcher des Servohalters. Nun Halter Positionieren und andrücken. Die Markierungen im Holz nun mit einem kleinen Bohrer vorbohren und dann auf Endmaß. Dann sollte das passen.
Ich verwende übrigens keine Holzschrauben sondern immer metrische Schrauben. Etwas kleiner vorbohren, als in Metall üblich, und dann Gewinde schneiden. Hält in Holz beim mehrfachen Ein- und Ausbau besser als eine Holzschraube.
Man kann auf das Gewinde im Holz auch noch etwas dünflüssigen Sekundenkleber träufeln. Dadurch wird das Gewinde im Holz zusätzlich verfestigt.
Zitat von Janus im Beitrag #2Wenn du die Halter selber druckst, kannst du ja Langlöcher vorsehen. Das hilft schon mal. Oder du fertigst dir kleine Spitzen an. Geht am besten auf der Drehmaschine, zur Not aber auch mit der Ständerbohrmaschine und einer Feile.
Diese Spitzen setzt du in die Schraubenlöcher des Servohalters. Nun Halter Positionieren und andrücken. Die Markierungen im Holz nun mit einem kleinen Bohrer vorbohren und dann auf Endmaß. Dann sollte das passen.
Ich verwende übrigens keine Holzschrauben sondern immer metrische Schrauben. Etwas kleiner vorbohren, als in Metall üblich, und dann Gewinde schneiden. Hält in Holz beim mehrfachen Ein- und Ausbau besser als eine Holzschraube.
Man kann auf das Gewinde im Holz auch noch etwas dünflüssigen Sekundenkleber träufeln. Dadurch wird das Gewinde im Holz zusätzlich verfestigt.
Jan
Hallo Jan,
ich drucke erst, designen ist der nächste Schritt. :) Statt der selbstgemachten Spitze kann man es auch mit einem Stahlpfriem machen, muss nur die Mitte des Loches treffen. Das mit den Gewindeschrauben war mir neu, klingt aber auch nicht einfach. Vor allem, wenn man unter der Platte nur wenig Platz hat.
Klingt nach einer Lösung, aber nicht wirklich einfach und anfängerfreundlich, danke.
Zitat von moppe im Beitrag #3Warum so kompliziert? Unsere servohalter sieht so aus
Klaus
Hallo Klaus,
ja, werde ich mal probieren. Wenn es an der Stelle passt, ist es vermutlich das Beste. Allerdings muss der Servo auch exakt richtig platziert werden.
wir nutzen einen waagerechten Stelldraht zwischen Servo und Stellschwelle. Dabei montieren wir zuerst den vorgebogenen Draht mit seiner Führung (Lüsterklemme mit kurzem Messingrohr), so dass er richtig in der Stellschwelle sitzt. Danach fädeln wir den Servo auf das andere Ende auf und schrauben den Servo fest. Das funktioniert alleine sehr gut und das Justieren der beiden Endstellungen machen wir anschließend über den Servodekoder. Vorab haben wir die Endanschläge des Servos jeweils auf knapp links bzw rechts der Mittelstellung programmiert, damit der Servo nicht beim ersten Einschalten mit Gewalt gegen den mechanischen Anschlag der Weiche fährt und ggfs etwas beschädigt.
Hier mal 2 Bilder von unserem System:
Damit haben wir mehr als 50 Weichen ausgerüstet und sind immer noch damit zufrieden.
Servus Richard, wenn du einen 3D-Drucker im Zugriff hast, in dein Ansatz in Ordnung.
Es reicht aber auch Klausens Holzklotz-Methode, auch wenn sie im Vergleich steinzeitlich wirkt. Egal, da unten guckt ja keiner
Es gibt zwei Aspekte, der Halter ansich und die Justage. Wenn dein Servodecoder gute Einstellmöglichkeiten bietet, darf der Servohalter etwas ungenau platziert werden, was die Arbeit unter der Anlage vereinfacht. Bei meinen Modulkästen ist das egal, die kann ich senkrecht aufstellen. Aber um auf dem Boden rumzukriechen, bin ich zu faul oder zu alt oder zu beides
Und wo wir schon beim 3D-Druck sind, schaue dir mal diese Vorlage an: im Prinzip genauso simpel wie ein Holzklötzchen, aber du kannst gleich Mikroschalter für die Herzstückpolarisierung anschrauben.
Diesen Halter habe ich bald 100 Mal gedruckt und montiert, funktioniert! Einzig, ich habe für die Schrauben Langlöcher vorgesehen, damit ich die Mikroschalter besser einstellen kann.
wir nutzen einen waagerechten Stelldraht zwischen Servo und Stellschwelle. Dabei montieren wir zuerst den vorgebogenen Draht mit seiner Führung (Lüsterklemme mit kurzem Messingrohr), so dass er richtig in der Stellschwelle sitzt. Danach fädeln wir den Servo auf das andere Ende auf und schrauben den Servo fest. Das funktioniert alleine sehr gut und das Justieren der beiden Endstellungen machen wir anschließend über den Servodekoder. Vorab haben wir die Endanschläge des Servos jeweils auf knapp links bzw rechts der Mittelstellung programmiert, damit der Servo nicht beim ersten Einschalten mit Gewalt gegen den mechanischen Anschlag der Weiche fährt und ggfs etwas beschädigt.
Hier mal 2 Bilder von unserem System:
Damit haben wir mehr als 50 Weichen ausgerüstet und sind immer noch damit zufrieden.
Gruß Railstefan
Hallo Stefan,
sieht auch interessant aus, wobei du große Servoes verwendest, ich wollte die SG90 nehmen. Allerdings brauche ich auch eine Herzstückpolarisierung. Deine Befestigung des Stelldrahts am Servoarm gefällt mir, auf die Idee war ich noch nicht gekommen.
Zitat von RichyD im Beitrag #6Servus Richard, wenn du einen 3D-Drucker im Zugriff hast, in dein Ansatz in Ordnung.
Es reicht aber auch Klausens Holzklotz-Methode, auch wenn sie im Vergleich steinzeitlich wirkt. Egal, da unten guckt ja keiner
Es gibt zwei Aspekte, der Halter ansich und die Justage. Wenn dein Servodecoder gute Einstellmöglichkeiten bietet, darf der Servohalter etwas ungenau platziert werden, was die Arbeit unter der Anlage vereinfacht. Bei meinen Modulkästen ist das egal, die kann ich senkrecht aufstellen. Aber um auf dem Boden rumzukriechen, bin ich zu faul oder zu alt oder zu beides
Und wo wir schon beim 3D-Druck sind, schaue dir mal diese Vorlage an: im Prinzip genauso simpel wie ein Holzklötzchen, aber du kannst gleich Mikroschalter für die Herzstückpolarisierung anschrauben.
Diesen Halter habe ich bald 100 Mal gedruckt und montiert, funktioniert! Einzig, ich habe für die Schrauben Langlöcher vorgesehen, damit ich die Mikroschalter besser einstellen kann.
Beste Grüsse, Richy (noch so einer)
Hallo Richy,
meinen Decoder wollte ich selbst mit einem Arduino programmieren, da sollte ich Einstellmöglichkeiten bekommen. :)
Witzigerweise habe ich gestern einen Remix deines Halters probiert. Der hat quasi Langlöcher. Allerdings würde ich daraus lieber Klaus Variante machen, müsste das Loch zum Schlitz machen. Hast du keine Probleme mit den Löchern, durch die der Stelldraht geht, der müsste doch immer daran schaben? Was für Mikroschalter hast du oben rauf gesetzt? Meine passen natürlich nicht.
Ich baue meine SG90 Servos so unter die Weichen: https://www.youtube.com/watch?v=2uJf2sdJ-M4 Vorteile: - Federstahldraht 0,5 mm oben abgewinkelt lässt sich bequem von oben durch die Stellschwelle einführen Wenn man unter den Fahrzeugen Magnete hat, muss man verhindern, dass der Stelldraht nach oben herausgezogen wird. - Sehr langer Stellweg - Toleranz beim Einstellen, der Federstahldraht kann sich federnd verbiegen - Ich brauche keine Servohalter, die teurer als der Antrieb sind - Mit Winkelprofilen, auch aus Kunststoff kann man einen Mikroschalter zur Herzstückpolarisierung montieren, der vom Servohorn betätigt wird - Material: Servo SG90, 2 Schrauben (auch SPAX), Federstahldraht, Plexiglasplatte mit 3 Bohrungen, Doppelklebeband zum Fixieren
unter älteren Modulen sind es diese großen Conrad-Standard-Servos und unter neueren die SG90, aber von denen habe ich keine Bilder.
Wir biegen den Federstahldraht vorab: - ein Stück passend zur Plattendicke + Weiche rechtwinklig nach oben - ein Stück parallel zur Platte - hier ist dann ein ca 2cm langes Messing-Rohr aufgefädelt, welches in der Lüsterklemme leicht fixiert wird - auf der anderen Seite der Klemme geht es weg von der Platte mit einem rechtwinkligen Endstück Dieses Konstrukt wird von unten in die Weiche gesteckt und die Lüsterklemme am Holz festgeschraubt Anschließend wird der Servo auf das zweite Ende aufgefädelt und das Ganze mit einer Bananenbuchse gesichert. Danach kann man die Endstellungen des Servos fein justieren (vor dem Einbau wird der Servo auf einen kleinen Stellweg (so von ca 11 Uhr bis 13 Uhr) eingestellt, damit im eingebauten Zustand nicht mit unnötig viel Kraft gegen die Enden gedrückt wird) Fertig
Zur Polarisierung: bei den hier gezeigten Weichen ist diese nicht notwendig. An anderen so ausgerüsteten Weichen haben wir einfach eine weitere Lüsterklemme auf den Stelldraht aufgefädelt und mit den Schrauben darauf befestigt, so dass sie mitbewegt wird. Zusätzlich kommt in die Klemme ein weiterer Stahldraht, der rechtwinklig abzweigt und mit dem man dann Selbstbaukontakte betätigen kann, z. B. aus 2 Federblechen und dazwischen einem Quetschverbinder aus der Kfz-Verkabelung (die mit blau/rot/gelben Kragen), der dann wahlweise links oder rechts am Blech Kontakt bekommt.
Servus Richard, danke für die Blumen, aber es ist nicht "mein" Servohalter Ich bin lediglich dankbarer Nutzer einer Idee, die jemand anders zuerst hatte...
Die Bohrung in der Grundplatte passt für 0,8mm Federstahldraht und bildet eine Umlenkung. Somit ist das Verhältnis Servowinkel zu Stellweg günstiger. Und ich kann dadurch den Stellweg mechanisch variieren (unterschiedliche Bohrungen des Servoarms nutzen) - da ich auch Weichen in anderen Maßstäben als H0 verbaue. Wo die "Umlenkbohrung" nicht benötigt wird, lasse ich diesen Teil der Grundplatte weg, dann ist auch eine tangentiale Führung des Stelldrahts drin - wenn direkt unter der Weiche wenig Platz ist.
Die Mikroschalter habe ich in Stückzahlen in China bestellt - einen Link kann ich dir nicht bieten, denn die Aliexpress-Artikel sind ja oftmals Eintagsfliegen... Aber guck' mal hier, das sieht passend aus. Notfalls würde der Deckel halt umgeändert...