ich löte gelegentlich seit der HTL - das ist > 40 Jahre her. Nun (nach xx Jahren) ist mein Lötzinnvorrat aufgebraucht - es war eine 250g-Rolle, 1mm stark - leider fehlt mittlerweile der Aufkleber. Ich geh' aber davon aus, dass es bleihältig war.
Verwendung: ich verzinne halt mal einen 1,5mm² Litzendraht oder löte an Elektronik herum, beispielsweise feinere Drähte an Sounddecoder für Loks. Lötkolben habe ich mehrere (alte - Ersa mit 80/60/30W mit Kupferlötspitze) - und soeben hab' ich mir einen neuen Ersa Multitip 25 mit Dauerlötspitze bestellt (man gönnt sich ja sonst nix...).
Jetzt gehe ich auf die Suche nach Lötzinn ... auf Ama*on bleihältig praktisch nix zu finden, bei bleifrei meistens unterirdische Rezensionen. Soll ich mir beim Conrad eine Rolle TOOLCRAFT Lötzinn, bleifrei Spule Sn99,3Cu0,7 ROL1 100 g 1 mm holen und damit mal probieren - oder doch bleihältiges 60/40-Lot aus der Bucht aus Großbritannien oder China einfliegen lassen?
Danke für Hinweise, Reinhard
P.S.: Hab' mir auch ein Video auf YT reingezogen - da kam auch dabei heraus, dass bleihältig einfacher zu verarbeiten ist...
Servus Reinhard, ich löte seit über 10 Jahren ausschließlich bleifrei. Der Umstieg hat überhaupt nicht weh getan...
Wenn du es probieren möchtest, hier wäre "mein Lot". - um 20 Euro brauchst du keine Experimente machen, oder? (in der Tat ist neben dem Flussmittelgehalt der Silberanteil entscheidend, dass es einfach zu verarbeiten ist)
Ich kaufe es in 500g-Rollen, das spart ein wenig. Überlege, für feine Arbeiten ggf. auf 0,5mm zu gehen, das lässt sich besser dosieren.
Natürlich gibt es noch immer bleihaltiges Lot. Die Unbelehrbaren wollen ja auch bedient werden Und beim Militär und in der Medizintechnik ist es immer noch gang und gäbe. Schick' halt einen Spezl vor, der ein Gewerbe hat...
die Zeit für Blei ist einfach im privaten Bereich vorbei. Wenn Dir in der EU noch einer Blei verkauft, macht er sich schlichtweg strafbar, da er gegen EU-weit geltende Regeln verstößt. Und wenn Du ex-EU bestellst und das Zeug landet im Zoll, gibts mächtig Ärger! Bleihaltige Lote dürfen nur für bestimmte Bereiche noch genutzt werden und dazu braucht es dann auch einen Nachweis, zumindest der Gewerbetätigkeit.
Also nimm einfach ein gutes bleifreies Lot mit relativ hohem Silberanteil. Ist dann etwas teurer aber genauso gut zu verarbeiten wie das alte Blei. Unterschiede sind: Etwas höhere Temperatur nötig, dadurch schneller Oxidbildung am Lötkolben, also öfter mal abwischen am Schwamm oder besser mit der Messingwolle. Lötstellen sehen etwas trübe aus, ist aber dann nicht zwingend eine kalte Lötstelle. Lötstellen, die schon Bleilot haben, sollte man ggf. erst mit viel Lot benetzen und dieses wieder abnehmen, dann nochmals löten, fertig.
Ich hatte auch bedenken, aber letztlich habe ich die letzten Leiterplatten alle bleifrei gelötet und hatte keinerlei Probleme. Auch kleine Reparaturen und Basteleien mache ich nur noch bleifrei, alles ohne Schwierigkeiten.
Die ganzen "Problemberichte" im Netz halte ich für reinen Unfug! Jeder der mal was von angeblichen Problemen gehört hat, schreibt genau das wieder in einen neuen Blog, Faden, sonst was. Nicht in die Irre führen lassen! Du wirst überrascht sein, wie wenig Probleme es gibt! ( nämlich keine :-) )
Zitat von Klaus3 im Beitrag #4Wenn Dir in der EU noch einer Blei verkauft, macht er sich schlichtweg strafbar,
Woher hast du diese Info? Aktueller Stand: Bei kommerziell angebotenen Geräten ist bleihaltiges Lötzinn seit Jahren verboten – mit wenigen Ausnahmen (z.B. Raumfahrt, medizinische Geräte). Für den Heimgebrauch oder zur Reparatur historischer Geräte ist es bislang aber noch zulässig, solange die verlöteten Baugruppen nicht in den Verkehr gebracht werden.
danke Euch für den Input bzw. den o.a. Link. @ Jan: genau so hab' ich das auch gefunden...
Ich hab' mir jetzt mal aus dem Link in #2 ein bleihältiges mit 1mm bestellt (weil gewohnt...) ... trotzdem werde ich auch den Rat der anderen befolgen - und mir morgen noch ein bleifreies, dünneres Lot bestellen (vermutlich das LZ F1 BF 0,75 25 von Reichelt). Damit werde ich wohl auskommen, bis ich ins Altersheim übersiedle...
bleihaltiges Lötzinn seit über 45 Jahren, bisher ist mir nix besseres untergekommen. Meine 1 kg-Rolle geht langsam zur Neige. Eine von mehreren Quellen
Habe vor kurzem ein Weller Education Kit gekauft (für zu Hause, damit ich mit den Kindern zwei Lötstationen z.Vf. habe😎). Noch kurzfristiger habe ich ein solches Set fürs Geschäft gekauft - beide bewähren sich hervorragend! Lötzinn? Ja, denn beim „Ausbildungsset“ ist auch eine schöne Rolle Lötzinn dabei (100g) - und dieses funktioniert hervorragend!
Zitat von Klaus3 im Beitrag #4Wenn Dir in der EU noch einer Blei verkauft, macht er sich schlichtweg strafbar,
Woher hast du diese Info? Aktueller Stand: Bei kommerziell angebotenen Geräten ist bleihaltiges Lötzinn seit Jahren verboten mit wenigen Ausnahmen (z.B. Raumfahrt, medizinische Geräte). Für den Heimgebrauch oder zur Reparatur historischer Geräte ist es bislang aber noch zulässig, solange die verlöteten Baugruppen nicht in den Verkehr gebracht werden.
Jan
Du bist nicht auf dem aktuellen Stand. Seit letzten Jahr gilt nach der unten verlinkten Richtlinie ein Verbot des Inverkehrbringens für die "Breite Öffentlichkeit" für Produkte mit Blei. Schau unter Nummer 63 für Blei und dann in der Spalte daneben unter 7.
Es sind bereits mehrfach Strafen in Höhe von typisch 50.000 Euro verhängt worden. Läden die jetzt noch bleihsltiges Zinn an privat verkaufen werden wohl bald ein böses Erwachen haben.
bist du dir sicher, dass Nummer 63 - Punkt 7 der von dir erwähnten Quelle sich auch auf Lötzinn bezieht?
Dort steht:
Zitat Dürfen nicht in Verkehr gebracht oder in Erzeugnissen, die zur Abgabe an die breite Öffentlichkeit bestimmt sind, verwendet werden, wenn der Bleigehalt (in Metall) des betreffenden Erzeugnisses oder der zugänglichen Teile davon 0,05 % oder mehr des Gewichts beträgt und diese Erzeugnisse bzw. die zugänglichen Teile davon unter normalen oder vernünftigerweise vorhersehbaren Verwendungsbedingungen von Kindern in den Mund genommen werden könnten. [...]
Ich denke nicht, dass man davon ausgehen muss, dass eine Rolle bleihaltiges Lötzinn unter "normalen und vernünftigen Bedingungen" von einem Kind in den Mund genommen wird. Ebensowenig wie die z.B. damit gelöteten Platinen. Dafür, dass das nicht passiert, haben dann denke ich eher die Eltern der Kinder Sorge zu tragen, wie bei anderen Gefahrstoffen auch.
Dafür hat es einen Flussmittelanteil von 3,5% ... und damit Lötet es sich fast so gut wie verbleit (nur dass die Temperatur etwas höher sein muss). Ich hatte Mal das Vergnügen mit der an sich gleichen (bleifreien) Legierung mit 1,8% und 3,5% Flussmittelanteil zu löten ... das mit 1,8% hätte ich am liebsten im hohen Bogen weggeworfen, und war auch der Meinung "nie wieder ohne Blei". Als ich dann mal mit dem mit 3,5% zu tun hatte, war ich sehr angenehm überrascht, und musste meine Meinung revidieren. Einzig dass bei allen Varianten von bleifrei die Lötstellen nicht mehr so schön glänzen. Da schaut alles aus wie früher eine kalte Lötstelle.
@ all. Zu meiner aktiven Zeit war ich Laborleiter in einem Forschungsinstitut eines großen Automobilherstellers. In meinem Labor wurden auch Elektronische Steuergeräte modifiziert um sie an die Versuchsfahrzeuge einbauen zu können. Als die Diskussion mit dem bleifreien Lot aufkam habe ich bei der Berufsgenossenschaft ob der Gefährlichkeit des Bleihaltigen Lotes angefragt. Deren Antwort war: so lange nur mit dem 1mm bis 1,5mm Lot gelötet wird, besteht keine Gefahr für die Gesundheit des "Löters". Die Gefahr geht hauptsächlich von den großen "Schwalllötbädern aus. Das sind zum Teil bis zu 50cm lange und unterschiedlich breite heiße Oberflächen. Da scheint es wohl angebracht zu sein die Lötdämpfe abzusaugen. Also, für uns Hobbylöter besteht keine Gefahr. Weiter frohes Löten...ohne kalte Lötstelle natürlich Hans
Zitat von mobaz im Beitrag #13Moin, wie verhält es sich mit den Dämpfen der Flußmittel? Sicherlich werden sie gesünder als die Bleidämpfe sein. Schönen Gruß Maik
Hallo Maik, wie wäre es, wenn Du deine Energie in eine Recherche zur Gefährlichkeit von Flussmitteldämpfe steckst und uns deine Ergebnisse hier mitteilst. Ich wünsche dir viel Erfolg bei all deinem Tun Hans
Moin, mich interessieren hierbei keine Werte. Worauf ich hinweisen wollte ist folgendes: Vieles, was wir als schädlich erkennen, ersetzen wir durch andere Dinge. Oftmals schlägt das Pendel dann in Bereiche aus, die wir noch gar nicht überblicken oder ersteinmal ignorieren. Das bleilose Lötzinn hatte 1,8% Flußmittel. Flußmittel ist zum Beispiel ätzend und verdampft zum Teil bei der Verarbeitung. Jetzt gibt es das Lötzinn mit 3,5% Flußmittel. Ist die doppelte Menge an Dämpfen noch gut für uns? Brauchen wir da jetzt eine Absaugung mit Filter? Hier wäre eine beispielhafte Auswahl: https://www.conrad.de/de/o/loetrauchabsaugung-1508123.html Schönen Gruß Maik
Hallo Maik, warum denn nicht gleich so? Jetzt verstehe ich deinen Einwand. Und ich bin jetz inhaltlich ganz bei dir. Es ist halt so, dass mit der Verbesserung der Analysemethoden die Anzahl der gefährlichen Stoffe zunimmt. Mir ist reine Luft auch lieber als eine von Lötdämpfen geschwängerte Luft. Ich habe damals ebenfalls kleine, umgebaute PC-Lüfter mit Aktivkohlefilter anschaffen lassen. Es bleibt spannend. Hans
Zitat von MoBa_Opa im Beitrag #6 Ich hab' mir jetzt mal aus dem Link in #2 ein bleihältiges mit 1mm bestellt (weil gewohnt...) ... trotzdem werde ich auch den Rat der anderen befolgen - und mir morgen noch ein bleifreies, dünneres Lot bestellen (vermutlich das LZ F1 BF 0,75 25 von Reichelt). Damit werde ich wohl auskommen, bis ich ins Altersheim übersiedle...
Thx Reinhard
Hey Reinhard, hast Du das Lot schon bekommen?
Liebe Grüße Olli Andere kritisieren kann jeder, sie akzeptieren nur wenige.
Wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört etwas zu werden. (Sokrates (469 - 399 v. Chr.))
Zitat von mobaz im Beitrag #15......Ist die doppelte Menge an Dämpfen noch gut für uns?
Das Haus stand direkt an der Hauptverkehrsstrasse mit bleihaltigen Benzindämpfen in der Luft und die Modellbahn stand in meinem Kinderzimmer. Dort wurde zusammen mit dem Vater gebaut, gegipst, gelötet, gebohrt und geschliffen und er war nebenher starker REVAL-Raucher.....
Nachdem jetzt alle modernen Eltern wieder aus ihrer Ohnmacht erwacht sind, sei ihnen versichert, daß das damals keinerlei böse Absicht war, sondern einfach n o r m a l !
Ich lebe weit über 60 Jahre später immer noch recht munter und der Senior hat es auf knappe 94 Jahre gebracht.
Was ich damit sagen will ? Ganz so schlimm und schädlich kann es nicht gewesen sein und man sollte sich nicht vor lauter Sorgen selbst verrückt machen.
Grüsse Varg
Märklin HO und beim Hobby auch mal Fünfe gerade sein lassen. Vorsätzlicher Nicht-Nietenzähler.
Zitat von Olli 66 im Beitrag #17hast Du das Lot schon bekommen?
Nein - das bleihältige Lot hab' ich noch nicht bekommen, es ist Bestellware mit ca. 7-14 Tage Lieferzeit. Das bleifreie hab' ich übrigens noch nicht bestellt (ob ich das überhaupt tu', weiß ich noch nicht - mit 250g verbleitem komm' ich ja ewig aus...).
Hab mir inzwischen angewöhnt Bestandselektronik mit meinen Restbeständen bleihaltigem Lotes (~1 kg) zu bearbeiten, alles neue ( <10 Jahre) mit bleifreiem Lot. Dabei habe ich etwas tiefer in die Tasche gegriffen und das Lot von Stannol mit Silberanteil gekauft. Damit lötet es sich hervorragend, kein Unterschied zum bleihaltigen Lot. Zusätzlich gutes Flussmittel (Löthonig oder das flüssige von Stannol) und alles gut. Der Lötkolben ist unverändert auf 350° eingestellt. Chinalot habe ich noch nicht ausprobiert, bei passender Legierung (soweit das Lot dem entspricht was auf dem Aufkleber steht..) sollte es aber auch gut funktionieren. Eine schlechte Idee ist es zu mischen, das gibt unvorhersehbare Ergebnisse, im besten Falle einfach sehr spröde Lötstellen oder durch die verschobene Legierung stark ansteigende Schmelzpunkte. Es reicht dabei aber völlig aus altes Lot soweit möglich mit Entlötlitze von Lötpads zu entfernen, abschleifen etc. ist im Hobbybereich nicht nötig. Der höhere Flußmittelanteil ist nötig weil die Benetzungseigenschaften des bleifreien Lotes etwas schlechter sind, auch ist die Zusammensetzung des Flussmittels etwas aggressiver. Lötstellen die feuchter Umgebung ausgesetzt sind sollten von Flussmittelresten befreit werden (Waschen mit z.b. Isopropanol) Flussmitteldämpfe waren noch nie gesund, wenn man einmal pro Woche zehn Minuten lötet ist das aber vertretbar. Wenn jeden Tag der Lötkolben stundenlang glüht ist eine Absaugung der Dämpfe ganz bestimmt nicht schädlich.
Eine schlechte Idee ist es zu mischen, das gibt unvorhersehbare Ergebnisse, im besten Falle einfach sehr spröde Lötstellen oder durch die verschobene Legierung stark ansteigende Schmelzpunkte.
Hi,
Das ist nicht korrekt - Bleihaltiges und bleifreie Lote lassen sich in beliebigen Anteilen mischen, ohne das negative Auswirkungen zu befürchten sind.
Zum anderen, Hypothese meinerseits, bleifrei muss sich doch schlechter löten lassen, denn sonst - währen nicht der flussmittelanteil in bleifreien Lot (deutlich) höher - du schreibst von „externer Zugabe“ von flussmitel, mit der die Lötung gut gelingt - ich löte seit ca. 45 Jahren mit bleihaltigen Lot, und noch bei keiner (Elektronik) Lötung habe ich zusätzliches flussmittel benötigt - es reicht völlig das im Lötzinn enthaltene flussmittel.
Viele Grüße, Michael
PS: wenn du bleihaltig mit 350 Grad gelötet hast (eigentlich viel zu hoch), ist es klar, dass du damit auch bleifrei löten kannst
meiner Meinung nach ist nicht das Blei im Lot die größte Gefahr sondern der Umgang damit.
In meinem 2. Lehrjahr bin ich das erste Mal mit Blei und Zinn in Berührung gekommen, es war in der Löter Schule des Fernmeldeamts. Dort haben wir Walzblei geschnitten, um Verbindungsstellen von Erdkabeln geschlagen und mit offener Flamme und dicken Zinnstangen zu gelötet. Und auch diese Muffen wieder aufgelötet und das Blei entfernt. Mit Lötarbeiten im Hobbybereich Modellbahn nicht im Ansatz vergleichbar.
Nach der Löter Schule kam die Elektrotechnik, da haben wir Drähte miteinander und an Lötfahnen gelötet.
Ich habe später einige Jahre als Kabellöter gearbeitet, (Bleimuffen/Erdkabel) und dann bis zum Schluss im Service. Gelötet habe ich mein ganzes Dienstleben, (1969-2016) lang weil ich immer im Service/Außendienst blieb. Auch die Verbindungsmuffen in den Kellern der Vermittlungsstellen waren aus Blei, ebenso die Hüllen der Erdkabel. Noch heute liegen Bleimuffen im Erdreich, auch wenn schon lange Kunststoff verwendet wird.
Wichtig ist es die Dämpfe nicht einzuatmen und sich nach der Berührung mit Blei und Zinn die Hände zu waschen, keinesfalls mit den ungereinigten Fingern Nahrung anfassen und essen. Mich (68) haben weder Blei noch Zinn geschädigt und ich habe auch von keinem Kollegen gehört bei dem es der Fall war.
Ob bleifreies Zinn schlechter zu verarbeiten ist weiß ich nicht, meine "Bestände" sind uralt und ich löte auch heute noch, erst gestern wieder an meiner Drehscheibe.
Zitat von Michael Knop im Beitrag #21PS: wenn du bleihaltig mit 350 Grad gelötet hast (eigentlich viel zu hoch), ist es klar, dass du damit auch bleifrei löten kannst
Bei einem geregelten Lötkolben ist das absolut in Ordnung, damit kann man sehr schnell und damit materialschonend arbeiten. Ich hab mal beruflich Leiterplatten bestückt, mit der Uhr im Nacken... Beim Löten von Decoderlitzen an kritischen Stellen die auch mal dauern können dreh ich die Temperatur auch mal runter.
Zitat von Michael Knop im Beitrag #21Das ist nicht korrekt - Bleihaltiges und bleifreie Lote lassen sich in beliebigen Anteilen mischen, ohne das negative Auswirkungen zu befürchten sind.
Auch hier gilt: Das hängt davon ab. Auf jeden Fall driftet der Schmelzpunkt weg, in die eine oder andere Richtung, allermeistens deutlich nach unten. Auch wird das Lot definitiv spröder. Mechanisch oder thermisch belastete Lötstellen würde ich so niemals herstellen wenn es nicht nur Spielzeug ist.
Zitat von Michael Knop im Beitrag #21du schreibst von „externer Zugabe“ von Flussmittel, mit der die Lötung gut gelingt - ich löte seit ca. 45 Jahren mit bleihaltigen Lot, und noch bei keiner (Elektronik) Lötung habe ich zusätzliches Flussmittel benötigt - es reicht völlig das im Lötzinn enthaltene Flussmittel.
In der gewerblichen Leiterplattenbestückung ist es absolut normal Leiterplatten vor dem Löten komplett mit Flussmittel zu benetzen, auch bei manueller Lötung mit flussmittelhaltigem Lot. Grundsätzlich reicht das im Lot enthaltene Flussmittel aus, aber sicher ist sicher, gerade beim bleifreien Lot.
Was die Gefahren durch bleihaltiges Lot angeht: Ich glaube weniger das das Verarbeiten und Nutzen von bleihaltigem Lot als Problem angesehen wird sondern das unkontrollierte Entsorgen von so gelöteter Elektronik. Leider werden gerade im privaten Bereich elektronische Kleingeräte gerne mal einfach in den normalen Hausmüll geworfen. Kleingeräte sind auch praktisch alles was wir als Modellbahner auf oder neben die Gleise stellen. Das wandert dann in die Müllverbrennung oder auf die Deponie, von da in die Luft oder den Boden. In der Summe wird das echt giftig..
Servus, wäre das Verbot bleihaltigen Lots ein aktuelles Thema, könnte ich ja das Ereifern verstehen. Aber wie lange ist das nun her, dass Privatleute nichts mehr kaufen dürfen? 15 Jahre oder so?
Da kann man dann ja nicht mehr von "reaktionär" sprechen, das ist schon Altersstarrsinn
Natürlich freue ich mich mit jedem, der gesund ein hohes Alter erreicht! Das beinhaltet aber nicht, die Gefährdung klein zu reden. Egal, ob Blei, Asbest, Feinstaub oder Fußpilz...
(eins davon ist ausgedacht. Dreimal darfst du raten)
Ich löte. Aber selten. Und nicht viel. Gelegentlich mit Zuhilfenahme von Sommerfeldt Lötöl. Mal ein Kabelende verzinnen, mal ein paar Drähtchen anlöten. Alles Minutenkram. Und weil die Augen auch nicht mehr sooo toll sind, alles wohl geschützt hinter einer Riesenlupe. Und in einem Raum mit rund 100 Kubikmetern Luft plus der zu Garage und Treppenhaus geöffneten Tür. Vor welchen Dämpfen soll ich jetzt nochmal Angst haben? Leute, bleibt ganz ruhig, niemand hier wird durch Lötdämpfe Gesundheitsschäden davon tragen, dazu löten wir alle viel zu wenig und niemand wird sich die Dämpfe in die Nase ziehen wie ein Kokser... Außerdem... Ihr habt doch sicher noch diese Gesichtslappen, zieht davon eine an, mach ich beim Airbrush oft, und trotzdem atme ich Farbnebel ein...