RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#51 von DGU , 05.03.2023 13:20

Zitat von Badaboba im Beitrag #50
[quote=Bügeleisenmann|p2529307]Allerdings sind mir fehlende Details lieber als falsche oder zu grobe.
Dem kann ich nur beipflichten.
Denn was fehlt kann man nachrüsten.
Falsches zu entfernen ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden.


Gruß
DGU


Michael K., Meteor und J.A.M. haben sich bedankt!
 
DGU
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.403
Registriert am: 24.10.2022


RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#52 von chrilu , 05.03.2023 13:24

Mehr Wunsch als Zukunftsaussicht: Wenn die Qualität der Motoren sich wieder verbessern würde. Der derzeitige Weg, den viele Hersteller gehen -nämlich billige Motörchen aus Fernost- ist meines Erachtens eine Fehlentscheidung. Wartung ist nicht möglich, nur Austausch. FALLS es dann in ein paar Jahren eben dieses Motörchen noch gibt.

Weshalb sich die Brushless-Motoren, wie in anderen Modellbaubranchen, nicht durchsetzen, verstehe ich nicht.


Viele Grüße
Christian

Schwerpunkt DB und SNCF
Deutsch-französischer Grenzverkehr
Epoche IV und V (1976-2006)


alexus, mond1969, Elokfahrer160, bornrail und DG-300 haben sich bedankt!
 
chrilu
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.307
Registriert am: 12.03.2019
Ort: HG
Gleise Märklin C
Spurweite H0
Steuerung mfx/DCC
Stromart Digital


RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#53 von Michael K. , 05.03.2023 13:33

Tag auch,

das Hobby ist meiner Auffassung nach - wie viele andere Hobbys auch - immer vielfältiger geworden, was für die Hersteller eine echte Herausforderung darstellt, auf die nicht immer gelungen reagiert wird.
Die technischen Entwicklungen machen doch seit geraumer Zeit Fertigungsverfahren und Dinge im privaten Umfeld möglich, wie Andreas ja auch schrieb, die vor wenigen Jahren noch kaum denkbar waren oder nur von Spezialisten hergestellt werden konnten.
Die Reaktion der Herstellerfirmen auf diese Entwicklung ist eher zurückhaltend und, wie viele Beispiele belegen, weit entfernt von der möglichen Qualität; als Beispiel fallen mir die Laserbausätze von Busch ein, die mit ihren deutlich sichtbaren Kartonecken doch weit entfernt sind von dem, was engagierte Hobbybastler da zustande bringen. Was dabei allerdings von "uns Modellbahnkonsumenten" gerne vergessen wird: Der Hobbybastler berechnet sich nix für seine 473 Arbeitsstunden, die er vor Ort mit dem Zollstock, am PC oder im Archiv von Kleinkleckersdorfhausen mit Recherche und Konstruktion verbracht hat, um einen exakten Nachbau des dortigen Güterschuppens im Zustand von 19xx hinzubekommen. Ebensowenig rechnet der Hobbyist die vielen Fehlschläge und Verbesserungen mit ein, die er zur Kalibrierung seines Chinalasers unternommen hat, bevor der Ziegelläuferverband am Ende auch gerade über den Mauersockel läuft.
Würde ein Hersteller, der ebenso wie seine Mitarbeiter davon leben will, so vorgehen, wären die Modelle komplett unbezahlbar.
Dazu kommt noch ein Aspekt, der mir ebenso wichtig erscheint: Auch hier im Forum habe ich bereits das Statement gelesen "ich bin Modellbahner, kein Modellbauer". Das deutet doch stark auf eine Konsumorientierung hin und weniger auf den Willen, sich seine Wunschmodelle eben selbst zusammenzufrickeln. Diese Haltung findet sich auch alljährlich in der unübersichtlichen Neuheitenbegutachtung - "solange Hersteller XY nicht die Lok Nr xxx aus dem Jahr xxxx mit AW Aufenthalt in Beliebigänderbartrop" rausbringt, kann er mich als Kunden vergesssen".
Also setzt man lieber auf technischen Schnickschnack, mit dem man auch mal Neukundschaft oder Wiedereinsteiger ins Boot holt, die von dem Hintergrundrauschen der "ernsthaften Modellbahner" noch nicht viel mitbekommen haben.
Für die Hersteller vermute ich, dass die nächsten größeren Konsolidierungswellen nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen - gerade der Zubehörsektor dürfte da noch schneller erfasst werden, weil deren Produkte zunehmend durch Kleinst- und Eigenproduktionen ersetzt werden können, bei den Fahrzeugen wird sich das noch hinziehen - da gibt es eben doch noch Komponenten, die nicht so einfach am Wohnzimmertisch entworfen und gebaut werden können.

Bis denn
Michael


Fremo:87, Bahnhof im Bau: Nordhalben
98.801 für Nordhalben im Bau: 98.801


Meteor, Bügeleisenmann und DG-300 haben sich bedankt!
 
Michael K.
InterCity (IC)
Beiträge: 966
Registriert am: 16.12.2005
Gleise Selbstbau
Spurweite H0
Steuerung DCC
Stromart Digital

zuletzt bearbeitet 05.03.2023 | Top

RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#54 von drpretorius , 05.03.2023 13:36

Guten Mittag.

Für mich persönlich brauche ich keine Digitale Modelle. Darum kaufe ich Analog, und Modelle die ganz wenige, oder keine Teile haben die man nachher noch anbringen soll.
Auch kaufe ich Second Hand. Da bekommt man Neuwertige Modelle für angemessen Preise. Und so werde ich zukünftig auch meine Einkäufe machen.

Gruß,

Ron.


Olli 66, jo_ und mosellabahn.de haben sich bedankt!
drpretorius  
drpretorius
S-Bahn (S)
Beiträge: 22
Registriert am: 05.11.2019
Gleise Fleischmann Profi-Gleis
Spurweite H0
Stromart DC, Analog

zuletzt bearbeitet 05.03.2023 | Top

RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#55 von hu.ms , 05.03.2023 14:50

Einige scheinen das thema nicht gelesen zu haben.
Hier geht es nicht um wünsche oder persönliche vorlieben, sondern um eine einschätzung der zukunft der moba in H0.

Hubert


Mein anlagenneubau: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=15&t=140152
Meine fahrzeugverbesserungen: https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=27&t=132888

Fahre moba und ID.3 mit selbst produzierten PV-strom.


Olli 66 und J.A.M. haben sich bedankt!
 
hu.ms
Trans Europ Express (TEE)
Beiträge: 8.650
Registriert am: 22.09.2007
Ort: in den Alpen
Gleise K-Gleis
Spurweite H0
Steuerung CS3, CS2, LoDi-Con, DCC + mfx + MM
Stromart Digital


RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#56 von Eifel-Knacki , 05.03.2023 15:08

Hallo,

wenn ich als Wiedereinsteiger und "Normalverdiener" nicht die Möglichkeiten gefunden hätte die hohen Preise der führenden Hersteller zu umgehen, hätte ich mich vom Mobatraum verabschiedet. Wenn es so weiter geht werden am Ende nur gut betuchte und handwerklich begabte übrig bleiben und ob die das Überleben der Hersteller sichern können bezweifel ich.

Gruß Knacki


Bei "Alterung" halte ich es mit den Japanern. Patina ist dort kein positiv besetzter Begriff.


Olli 66, Meteor, J.A.M. und Pandora haben sich bedankt!
 
Eifel-Knacki
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 332
Registriert am: 09.12.2022
Ort: Kreis EU
Gleise K u. M Gleise
Spurweite H0
Steuerung Simple DCC Zentrale / RaspberryPi4 / Rocrail
Stromart Digital


RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#57 von moppe , 05.03.2023 15:44

Zitat von Eifel-Knacki im Beitrag #56

wenn ich als Wiedereinsteiger und "Normalverdiener" nicht die Möglichkeiten gefunden hätte die hohen Preise der führenden Hersteller zu umgehen, hätte ich mich vom Mobatraum verabschiedet.



Du könnte ja auch ein bisschen über die Tellerrand schauen und vielleicht Produkte von ein andere Hersteller kaufen?


Klaus


"Meine" Modellbahn:http://www.modelbaneeuropa.dk
Dänisches Bahnforum: http://www.baneforum.dk
PIKO C4 "Horror Gallery": http://moppe.dk/PIKOC4.html


 
moppe
Trans Europ Express (TEE)
Beiträge: 8.815
Registriert am: 07.08.2011
Homepage: Link
Ort: Norddeusche halbinsel
Gleise Roco, PECO, Märklin/Trix, PIKO,
Spurweite H0, H0e, N, Z
Steuerung Z21, Lenz, MpC Gahler+Ringsmeier, Games on Track/Faller
Stromart AC, DC, Digital, Analog


RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#58 von jo_ , 05.03.2023 16:06

Zitat von chrilu im Beitrag #42

weil hier immer wieder Schachtel- und Vitrinenbahner als diejenigen genannt werden, die ein Höchstmaß an Detaillierung einfordern, gleichzeitig aber die Modelle nicht aktiv fahren:
Wieso entwickeln Modellbahnhersteller nicht hochdetaillierte Modelle ganz OHNE Motor, Decoder und Gimmicks?

Theoretisch müsste es da ja einen Markt geben! Diese Modelle wären sicherlich wesentlich günstiger, vor allem, wenn man ein gemeinsames Basismodell konstruiert, aus dem sich eine betriebsfähige und eine antriebslose Lok entwickeln lassen.


Das ist eine nette Idee scheitert aber vermutlich an zwei Dingen:

Erstens kann ich mir vorstellen, dass die meisten Vitrinensammler ihre Schätzchen auch gerne mal rausnehmen und vorführen wollen. Da werden die Lichter angemacht, der Sound angeworfen und vielleicht mal 20 cm hin- und hergefahren. D.h. diese Zielgruppe will das alles auch.

Zweitens steckt in diesen Eigenschaften Verkaufswert. Und das ist, wo auch die Marge steckt. Wenn man sich mit z.B. Führerstandsbeleuchtung von der Konkurrenz absetzen kann, ermöglicht das Spielraum, den Preis nach oben zu ziehen. Wenn man Billigspielzeug verkauft, kann man sich nur durch Optimierungen in der Produktion und Preiskampf durchsetzen. Wenn man Luxusspielzeug verkauft, kann man an der Preisschraube drehen solange der Gewinnzuwachs noch über dem Verlust durch Abspringen potenzieller Verkäufer liegt.


chrilu hat sich bedankt!
jo_  
jo_
RegionalExpress (RE)
Beiträge: 56
Registriert am: 05.12.2020
Gleise RocoLine auf dem Tisch und C auf dem Teppich
Spurweite H0, 00
Stromart AC, DC

zuletzt bearbeitet 05.03.2023 | Top

RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#59 von Varg , 05.03.2023 16:09

Zitat von hu.ms im Beitrag #55
Einige scheinen das thema nicht gelesen zu haben.
Hier geht es nicht um wünsche oder persönliche vorlieben, sondern um eine einschätzung der zukunft der moba in H0.

Hubert


Wieso das Thema nicht gelesen ?

Es ist die Frage, was der Einzelne darunter versteht.
Eine Einschätzung der Zukunft der Modellbahn ist nur unter dem Gesichtspunkt der Einstellung der Modellbahner möglich, denn ohne diese ist das Hobby tot.

Für mich ist das deshalb sehr einfach zu beantworten:
Wichtig ist nicht, was die Industrie in diesem Bereich an Neuerungen und Änderungen anbietet, wichtig ist nur ob und wie weit die Leute das mitmachen.

Bezogen auf mich gilt hier, daß diese Grenze i.S. Elektronik, Sound, empfindlichster Detailierung und Preis grundsätzlich schon lange überschritten ist.

Gruß
Varg


Märklin HO und beim Hobby auch mal Fünfe gerade sein lassen. Vorsätzlicher Nicht-Nietenzähler.


nobbye44 und Rollnitz haben sich bedankt!
Varg  
Varg
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.155
Registriert am: 22.05.2022
Ort: Württemberg Region Franken
Gleise Märklin M
Spurweite H0
Stromart AC, Analog


RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#60 von Michael K. , 05.03.2023 17:03

Hallo Christian,

Zitat von chrilu im Beitrag #42


weil hier immer wieder Schachtel- und Vitrinenbahner als diejenigen genannt werden, die ein Höchstmaß an Detaillierung einfordern, gleichzeitig aber die Modelle nicht aktiv fahren:
Wieso entwickeln Modellbahnhersteller nicht hochdetaillierte Modelle ganz OHNE Motor, Decoder und Gimmicks?


weil das Gerücht, das hochdetailliert nur für die Vitrine und nicht für den Betrieb taugt auch durch stetige Wiederholung nicht wahrer wird. Sonst gäbe es wohl kaum so was wie H0fine, H0pur oder fiNescale für Spur N. Davon ab scheinen ja auch Einige es schon für überdetailliert zu halten, wenn an einem Modell alle notwendigen Teile vorhanden sind.

Bis denn
Michael


Fremo:87, Bahnhof im Bau: Nordhalben
98.801 für Nordhalben im Bau: 98.801


 
Michael K.
InterCity (IC)
Beiträge: 966
Registriert am: 16.12.2005
Gleise Selbstbau
Spurweite H0
Steuerung DCC
Stromart Digital


RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#61 von jo_ , 05.03.2023 17:24

Hallo Sven

Zitat von Furttaler im Beitrag #32

[...] weiss Otto Normalverbraucher Junior dass es MoBa Einsteigersets für "wenig" Geld gibt?



Der Junior ist nicht derjenige, der 250€ in Hand nimmt und eine Startpackung kauft, sondern die Eltern. Und die schauen auch in die Zukunft: auf das, was denn da jenseits von den 4 oder so günstigen Einsteigerloks finanziell auf sie zukommt. Und wenn da nur Loks für 300€, 400€, 500€ beim Händler liegen, ist der Browser-Tab mit der Modellbahn ganz schnell wieder zu, Marketing hin oder her.

Gruß Jo


Olli 66, RC-Flieger und J.A.M. haben sich bedankt!
jo_  
jo_
RegionalExpress (RE)
Beiträge: 56
Registriert am: 05.12.2020
Gleise RocoLine auf dem Tisch und C auf dem Teppich
Spurweite H0, 00
Stromart AC, DC


RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#62 von DGU , 05.03.2023 17:24

Zitat von Michael K. im Beitrag #60
Zitat von chrilu im Beitrag #42
......, weil hier immer wieder Schachtel- und Vitrinenbahner als diejenigen genannt werden, die ein Höchstmaß an Detaillierung einfordern, gleichzeitig aber die Modelle nicht aktiv fahren:
Wieso entwickeln Modellbahnhersteller nicht hochdetaillierte Modelle ganz OHNE Motor, Decoder und Gimmicks?
weil das Gerücht, das hochdetailliert nur für die Vitrine und nicht für den Betrieb taugt auch durch stetige Wiederholung nicht wahrer wird. Sonst gäbe es wohl kaum so was wie H0fine, H0pur oder fiNescale für Spur N. Davon ab scheinen ja auch Einige es schon für überdetailliert zu halten, wenn an einem Modell alle notwendigen Teile vorhanden sind.
Was hat eine Radsatznorm mit der Detaillierung zu tun.
Nur bedingt, da diese nur ein Element ist, aber niemals das Ganze.
Eine Lokomotive mit Radsätzen von Holger Gräler gewinnt sicherlich einiges an Ausssehen.
Aber wie sieht es mit dem Rest aus.
Da bleiben eigentlich nur Bausätze von Weinert übrig.


Gruß
DGU


J.A.M. hat sich bedankt!
 
DGU
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.403
Registriert am: 24.10.2022


RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#63 von Varg , 05.03.2023 17:37

Zitat von Michael K. im Beitrag #60
. Davon ab scheinen ja auch Einige es schon für überdetailliert zu halten, wenn an einem Modell alle notwendigen Teile vorhanden sind.

Bis denn
Michael


Und wer jetzt genau definiert, was "alle notwendigen Teile" sind ?

Für Andere Du genau so wenig wie ich !
Nur jeder für sich selbst !

Ich besitze zwar z.B. auch den Märklin Schorsch, bin aber trotzdem der Meinung, daß auch an meiner F 800 von 1953 "alle notwendigen Teile" vorhanden sind.

Diese Lokomotive kann ich sogar ohne langes Überlegen, wo ich sie am Besten anfasse, aus der Vitrine nehmen und auf die Anlage stellen !

Also deshalb: Was "notwendig" ist an einer Lokomotive entscheidet auch wieder nur der Kunde für sich persönlich und sonst niemand !

Gruß
Varg


Märklin HO und beim Hobby auch mal Fünfe gerade sein lassen. Vorsätzlicher Nicht-Nietenzähler.


J.A.M. hat sich bedankt!
Varg  
Varg
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.155
Registriert am: 22.05.2022
Ort: Württemberg Region Franken
Gleise Märklin M
Spurweite H0
Stromart AC, Analog


RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#64 von Ludwig47 , 05.03.2023 17:37

Zitat von Michael K. im Beitrag #53
Würde ein Hersteller, der ebenso wie seine Mitarbeiter davon leben will, so vorgehen, wären die Modelle komplett unbezahlbar.


Das wäre bestenfalls etwas für Klein- und Kleinstserien Hersteller. Wo man da preislich ganz schnell landet kann man bei HUI, Micro-Metakit etc. sehen. Deshalb dürfte "Fremo:87/H0pur®/Proto87" vermutlich auch nicht "die Zukunft der Modellbahn" sein; zumindest nicht in einer marktrelevanten Breite, sondern weiterhin eine der vielen Modellbahn-Nischen.

Interessant(er) wäre es, sich auch mal z.B. bei der Märklin Engineering GmbH zu informieren. Deren Zielsetzung lautet ja: "Der Aufgabenschwerpunkt liegt in der Entwicklung von neuen innovativen Produkten und Funktionen für die Modelleisenbahn und deren Umfeld."

https://www.maerklin-engineering.com/unternehmen/ueber-uns

Gruß,
Ludwig47


Ludwig47  
Ludwig47
CityNightLine (CNL)
Beiträge: 1.835
Registriert am: 29.05.2021

zuletzt bearbeitet 05.03.2023 | Top

RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#65 von caseyjones , 05.03.2023 17:42

Was mir auffällt, nachdem hier über 60 Postings zum Theme "Zukunft der Modellbahn in H0" erschienen sind:

niemand schreibt von Software, von Computersteuerungen .... Wenn es da narrensichere, einfach ready-to-run Dinge gäbe, die nicht nur von Freaks betrieben werden könnten .... Robuste Rückmelder, einfache Systeme ohne teure Spezial-Hardware, einfach zu erstellende Gleisbild-Stellwerke auf dem Bildschirm, alles lauffähig auf jeden Laptop... ... und mit lestungsfähigem Support im Internet und beim fachkundigen MoBa-Händler .... ergonomisch gute Bedienelemente mit Reglern, smarten Knöppchen, (pseudo-)Analoganzeigen .... .... standardisiert (zumindest die Schnittstellen) und daher weit verbreitet ....

Märklin's mfx-plus verkörpert ein solches System wohl eher nicht. Warum wird die prinzipiell gegebene Rückmelde-Fähigkeit von mfx nicht gnutzt für betriebliche Anwendungen? - Das System lebt in der Märklin-spezifischen (noch ziemlich großen) Marktnische, die hauptsächlich in D-A-CH existiert. verkauft wird es über die Sound-Gimicks und "Spielewelt". Das ist ein Spielkonzept, was auf eine einzelne Lok abzielt - nicht auf deren 6, die auf der Anlage unterwegs sein könnten.

Für mich ist das Interessante an der Modellbahn: dass viele Züge auf einer interessanten Gleuisanlage fahren - also ein mords-Betrieb, auch auf engem Raum. Da braucht man Fahrstraßen, Sicherungssysteme gegen Flankenfahrten und Blocksysteme, graphisch aufbereitete Information über den Anlagenzustand, und, und.

Was ist interessant daran, eine Lok aufs Gleis zu setzen und nacheinander alle Digitalfunktionen anzuhören und anzuschauen? "Dass es das gibt - und ich eine halbe Monatsmiete dafür bezahlt habe?"

Sowas erinnert mich an ein altes Blechspielzeug: Ein Affe fährt auf dem Motorrad und schlägt auf eine Trommel. Einmal anschauen, dann wirds langweilig. Pädagogischer Wert = Null. Geistige Herausforderung, Anregung zur Kreativität, zu handwerklichem Geschick: ebenfalls Null.

Aber beim Smartphone-Glotzen ist's wohl ähnlich. Wenn ich in der U-Bahn den Leuten über die Schulter schaue: "Soziale" Medien, und Computerspiele ohne Ende.

Die übermäßige Anreicherung der Moba mit technischen Gimmicks und überkandidelter Detaillierung halte ich für einen Irrweg: diese sind zwar anscheinend verkaufsförderlich, vielleicht sogar lautstark von sog. Experten gewünscht. Haben allerdings keinen wirklichen Wert für Betriebs-und Spielbahner, wirken jedoch ungemein preistreibend.

Und wenn doe Preise einfach nicht mehr akzeptiert werden (oder nicht bezahlt werden können) von einer kalkulatorisch nötigen Kundenanzahl - dann ist irgendwann einfach Schluß! Peng!

Neuerscheinungen haben für mich kein akzeptables Preis-Leistungsverhältnis mehr. Ich gehe zielgerichtet alte Kataloge, Forums-Diskussionen und Märklin's Produktdatenbank durch auf der Suche nach schönen Modellen für meine Anklage oder meine Sammlung. Es gibt genügend, was ich damals nicht "neu" gekauft hatte. Da gibt's sehr viele tolle Sachen, vor die vor 10 bis 25 Jahren auf den Markt gekommen waren. Die kosten heute ca 50% im Vergleich zu Neuware, welche überflüssige Gimmicks enthält - die ich nicht brauche, nicht haben will (und welche die Dinge störanfällig machen).

Ein funktionierender Second-Markt ist für jeden Hersteller auch was Gutes: Wertschätzung seiner Produkte, die wohl nie völlig ihren Wert verlieren werden.

Ausgangfrage war: Zukunft der Mdellbahn? - Meine Antwort: die liegt (1) im funktionierende Second-Markt und (2) in der dienstleistungsmäßigen Unterstützung aktiver Modellbahner. (3) ein Rest von quasi-Kleinserie für solche Leute, die nicht auf's Geld schauen müssen (solche gibt's immer).

Uli


 
caseyjones
InterCity (IC)
Beiträge: 564
Registriert am: 02.02.2016
Ort: 1220 Wien
Spurweite H0, N, Z, 1
Steuerung Märklin-Motorola 6021
Stromart AC, DC, Digital, Analog

zuletzt bearbeitet 05.03.2023 | Top

RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#66 von Bügeleisenmann , 05.03.2023 17:42

Hallo,

Zitat von DGU im Beitrag #62
Was hat eine Radsatznorm mit der Detaillierung zu tun.



Nun, ich sehe da eine hohe Korrelation. Wem feine Details egal sind (hauptsache die Lok sieht auf den ersten Blick aus wie das Vorbild), dem sind Spurkränze erst recht egal. Und feine Räder sind durchaus ein Detail. Ich kenne nur ein Beispiel, wo der Besitzer Pur-Radsätze in Serienloks einbaut, ohne die Drehgestellblenden zu ändern.


Zitat von DGU im Beitrag #62

Eine Lokomotive mit Radsätzen von Holger Gräler gewinnt sicherlich einiges an Ausssehen.
Aber wie sieht es mit dem Rest aus.
Da bleiben eigentlich nur Bausätze von Weinert übrig.



Hier sehe ich auch eine gewisse Diskrepanz. Fleischmann-Serienloks mit Gräler-Fahrwerken aber obenrum unverändert, das ist jetzt auch nicht meine Auffassung von detaillierter Modellbahn.
Und Weinert muß es nicht immer sein. Wenn man weiß, wie ein Vorbild aussieht, wie welche Leitung funktioniert, und bereit ist, tiefere eingriffe vorzunehmen, dann lassen sich auch mit schnöden Industriemodellen ausgezeichnete Nachbildungen des Vorbilds schaffen.

Wahrscheinlich geht es für die Modellbahn in diese Richtung. Reine Spielbahner gibt es im Nachwuchs kaum noch, der Bildschirm ist viel interessanter und bietet den schnelleren Erfolg.
Bleiben werden die Sammler hochwertiger Metallspielwaren, die Modellbauer und Vereinsmitglieder. Egal ob Club oder Fremo. Und diese können dann riesige Mengen von Sammelobjekten oder Umbaugrundlagen für wenig Geld aus der Bucht ziehen. So mein Blick in die Glaskugel.

Andreas


J.A.M. und Michael K. haben sich bedankt!
 
Bügeleisenmann
InterCity (IC)
Beiträge: 702
Registriert am: 20.04.2007
Homepage: Link
Ort: Cynikea, Regnum Teutonicorum
Gleise Code75 Wellerweichen
Spurweite H0
Steuerung DCC, FRED, Rest analog
Stromart Digital


RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#67 von caseyjones , 05.03.2023 17:45

hier war ein Doppelpost - siehe # 65 ! Uli


 
caseyjones
InterCity (IC)
Beiträge: 564
Registriert am: 02.02.2016
Ort: 1220 Wien
Spurweite H0, N, Z, 1
Steuerung Märklin-Motorola 6021
Stromart AC, DC, Digital, Analog

zuletzt bearbeitet 05.03.2023 | Top

RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#68 von DGU , 05.03.2023 17:50

Off topic

Zitat von Bügeleisenmann im Beitrag #66
Zitat von DGU im Beitrag #62
Was hat eine Radsatznorm mit der Detaillierung zu tun.

Nun, ich sehe da eine hohe Korrelation. Wem feine Details egal sind (hauptsache die Lok sieht auf den ersten Blick aus wie das Vorbild), dem sind Spurkränze erst recht egal. Und feine Räder sind durchaus ein Detail. Ich kenne nur ein Beispiel, wo der Besitzer Pur-Radsätze in Serienloks einbaut, ohne die Drehgestellblenden zu ändern.
Dies ist nur die halbe Wahrheit.
Niedrige Spurkränze funktionieren nur in Verbindung mit 3-Punkt Auflagen oder gefederten Radsätzen.


Gruß
DGU


J.A.M. hat sich bedankt!
 
DGU
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.403
Registriert am: 24.10.2022

zuletzt bearbeitet 05.03.2023 | Top

RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#69 von Bügeleisenmann , 05.03.2023 18:29

Guten Abend!

Zitat von Michael K. im Beitrag #53

das Hobby ist meiner Auffassung nach - wie viele andere Hobbys auch - immer vielfältiger geworden, was für die Hersteller eine echte Herausforderung darstellt, auf die nicht immer gelungen reagiert wird.


War man in den 60ern noch froh, daß es überhaupt eine neue Lok gab und bemerkte voller Glück nicht einmal das Fehlen der Wasserkastendeckel, fächern sich die Interessen m.E. sehr weit aus. Vom Spielbahner dem sicherste Funktion wichtig sind über den sogenannten Wahllos-Alles-Käufer, der Beschränkungen der jungen Jahre vergessen will, dem Betriebsbahner, welcher die Kombination von Klattelüfter und irgendeiner Steckdose kritisiert und weiter über die Modellbahner, die KKK und hohe Spurkränze schlimm finden bis hin zu den Finescale-Bahnern, die kaum zufrieden zu stellen sind. diesen weiten Markt kann kein neues Modell mehr bedienen, denke ich. Manchmal bewundere ich die Leidensfähigkeit der Hersteller, welche ein Modell ankündigen das dann erst einmal in den Foren vernichtende Kritiken bekommt mit der Ankündigung "den Müll können die behalten!"

Ich war früher auch nicht frei von solchen Beiträgen, erst seitdem ich selber Antriebe bauen und versuche alten Maschinen von M&F oder Westmodel neues Leben einzuhauchen, weiß ich die Schwierigkeiten der Vorbildrecherche bis hin zur praktischen Umsetzung mancher Details.


Zitat von Michael K. im Beitrag #53

[...] als Beispiel fallen mir die Laserbausätze von Busch ein, die mit ihren deutlich sichtbaren Kartonecken doch weit entfernt sind von dem, was engagierte Hobbybastler da zustande bringen. Was dabei allerdings von "uns Modellbahnkonsumenten" gerne vergessen wird: Der Hobbybastler berechnet sich nix für seine 473 Arbeitsstunden, die er vor Ort mit dem Zollstock, am PC oder im Archiv von Kleinkleckersdorfhausen mit Recherche und Konstruktion verbracht hat, um einen exakten Nachbau des dortigen Güterschuppens im Zustand von 19xx hinzubekommen. Ebensowenig rechnet der Hobbyist die vielen Fehlschläge und Verbesserungen mit ein, die er zur Kalibrierung seines Chinalasers unternommen hat, bevor der Ziegelläuferverband am Ende auch gerade über den Mauersockel läuft.


So ist es!
Ich drucke nicht selbst, mir das Konstruieren beizubringen fehlt es mir an Lebenszeit. Die zwei Jahre baue ich lieber an Messingmodellen und beute meine begabteren Freunde aus. Die mir dann mit den 3D-Teilen unter die Arme greifen.

Und zur Zeit, die man bei Fehlern und Fehlschlägen verliert. Nervend, aber lehrreich. Ich nehme als Beispiel mal eine S 3 von Westmodel, diese habe ich hier schon vorgestellt. Kostete damals so um die 2000 DM, ein Haufen Geld. Die Achslager sind alle lose, die Lok hängt schief, die Steuerungsteile sind ungenau gefertigt, der Antrieb klemmt, um nur einige Punkte zu nennen. Ich vermute, daß das zugekaufte Material (Faulhaber, Räder, Federpuffer) sowie die Gußteile sich etwa 1/4 der Kosten nähern. Dann die Montage, welche bis zur Fertigstellung fast drei Manntage dauert. Dann wurden die Zeichnungen für die Ätzvorlagen noch mit der Hand gemacht, mit allen Ungenauigkeiten, die das so mit sich bringt. Der alte Bachmann hat damals die Bausätze für die Hälfte des Geldes verkauft und ich vermute, da hat er nicht so wahnsinnig viel dran verdient.
Nun nehme ich so eine Maschine und arbeite die auf. Allein das Fahrwerk exakt zu bauen bis sich alle Kuppelstangen sauber bewegen, nimmt Tage in Anspruch. Das kann keiner bezahlen!

Oder aktuell die E 30 von Westmodel. Da habe ich einen Bausatz aus der letzten Auflage. Klaus Bachmann hat um 2011 auf mein Drängen hin noch einmal eine kleine Serie Bausätze aufgelegt. Mitte Dezember 2022 habe ich mit dem Bau begonnen, ein neues Fahrwerk konstuiert, ein anderes Getriebe gebaut, den Lokkasten mit den vorhandenen Teilen möglichst genau gebaut, usw, usf. Obwohl ich jedes Wochenende mindestens 5 Stunden daran gearbeitet habe, bin ich gerade mit der Lackierung fertig und beginne jetzt mit der Digitalisierung und dem Anschluß der Lampen. Zugegeben, Westmodel würde noch zwei Drähte anlöten und die Kiste jetzt einfach zusammenschrauben, aber ich habe bislang zwischen 50 und 80 Stunden investiert! Und habe noch etwa 20 Stunden vor mir bis die Lok meinen Ansprüchen entspricht.
Einfach zusammenpfuschen geht schnell mit den Bordmitteln; vor allem, wenn der Käufer nach 40 cm Testgleis auf dem Küchentisch die Lok mit weißen Handschuhen in die Vitrine stellt. Dafür benötige ich drei Tage á 8 Stunden. Aber so muß ich für ein einfaches Modell fast 3 Monate rechnen.


Zitat von Michael K. im Beitrag #53

Würde ein Hersteller, der ebenso wie seine Mitarbeiter davon leben will, so vorgehen, wären die Modelle komplett unbezahlbar.


So ist es, als Hobby kann man so etwas machen, als Bausatz davon leben (müssen) möchte ich nicht.


Zitat von Michael K. im Beitrag #53

Diese Haltung findet sich auch alljährlich in der unübersichtlichen Neuheitenbegutachtung - "solange Hersteller XY nicht die Lok Nr xxx aus dem Jahr xxxx mit AW Aufenthalt in Beliebigänderbartrop" rausbringt, kann er mich als Kunden vergesssen".


Nun bin ich "erst" in den 50ern, aber vom Vater habe ich die alten Modelleisenbahner von 1954 an. Ich wiederhole mich, aber damals war man froh über die P 8 von Liliput oder selbst die 52kon von 1970. Falscher Tender, aber Baugrundlage. Heute wird ein Modell wegen des falschen Revisionsdatums abgelehnt. Was für mich nicht nachvollziehbar ist. Aber noch der Punkt:


Zitat von Michael K. im Beitrag #53

Dazu kommt noch ein Aspekt, der mir ebenso wichtig erscheint: Auch hier im Forum habe ich bereits das Statement gelesen "ich bin Modellbahner, kein Modellbauer". Das deutet doch stark auf eine Konsumorientierung hin und weniger auf den Willen, sich seine Wunschmodelle eben selbst zusammenzufrickeln.


Das steigert sich dann noch zu einer recht eigenwilligen Ausübung des Hobbys. Mangels Platz, Zeit oder Willens (bzw. starken Willens der Frau) beschränkt sich die Hobbyausübung auf das Kaufen. Für Hersteller sehr schön, da hat der Hersteller mehr von als von mir, der 100 Stunden an einem Modell baut, sich dann auf Ausstellungen usw drüber freut, damit angibt und dann wieder für Monate in der Werkstatt verschwindet


Zitat von Michael K. im Beitrag #53

Für die Hersteller vermute ich, dass die nächsten größeren Konsolidierungswellen nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen - gerade der Zubehörsektor dürfte da noch schneller erfasst werden, weil deren Produkte zunehmend durch Kleinst- und Eigenproduktionen ersetzt werden können, bei den Fahrzeugen wird sich das noch hinziehen - da gibt es eben doch noch Komponenten, die nicht so einfach am Wohnzimmertisch entworfen und gebaut werden können.



Modellbau ist nicht ganz trivial und bedarf langer Erfahrung. Und diese Zeit können und wollen viele nicht investieren.Aber so ist das eben, man sollte auch ein Leben neben der Modellbahn haben.

Andreas


Michael K. und J.A.M. haben sich bedankt!
 
Bügeleisenmann
InterCity (IC)
Beiträge: 702
Registriert am: 20.04.2007
Homepage: Link
Ort: Cynikea, Regnum Teutonicorum
Gleise Code75 Wellerweichen
Spurweite H0
Steuerung DCC, FRED, Rest analog
Stromart Digital


RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#70 von Bügeleisenmann , 05.03.2023 18:32

Zitat von DGU im Beitrag #68
Off topic
Zitat von Bügeleisenmann im Beitrag #66
Zitat von DGU im Beitrag #62
Was hat eine Radsatznorm mit der Detaillierung zu tun.

Nun, ich sehe da eine hohe Korrelation. Wem feine Details egal sind (hauptsache die Lok sieht auf den ersten Blick aus wie das Vorbild), dem sind Spurkränze erst recht egal. Und feine Räder sind durchaus ein Detail. Ich kenne nur ein Beispiel, wo der Besitzer Pur-Radsätze in Serienloks einbaut, ohne die Drehgestellblenden zu ändern.
Dies ist nur die halbe Wahrheit.
Niedrige Spurkränze funktionieren nur in Verbindung mit 3-Punkt Auflagen oder gefederten Radsätzen.



Zur Pur oder proto87 und wie dasalles heißt, habe ich keine Erfahrung. Aber RP25/Code88 funktioniert auch mit steifen Fahrwerken und sogar Haftreifen. Allerdings auf ordentlichen Gleisen (ohne Dellen, Knicke, Radien ab 1000 mm), woran leider die Mehrheit schon scheitert.

Ich habe mich an den von Dir genannten Fahrwerken versucht, mangels Fähigkeiten bleibe ich bei starren Fahrwerken und baue lieber eine glatte Fahrbahn.

Andreas


 
Bügeleisenmann
InterCity (IC)
Beiträge: 702
Registriert am: 20.04.2007
Homepage: Link
Ort: Cynikea, Regnum Teutonicorum
Gleise Code75 Wellerweichen
Spurweite H0
Steuerung DCC, FRED, Rest analog
Stromart Digital


RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#71 von Witten(BME) , 05.03.2023 18:36

Hallo zusammen,
die Frage nach der Zukunft der Modellbahn in H0 scheint mir in dieser Form rein philosophisch zu sein. Wie den Beiträgen vor diesem zu entnehmen ist, sieht jeder von uns einen anderen Schwerpunkt der Beantwortung. Mit meinen knapp 50 Lebensjahren, von denen rund 45 Jahre modellbahnbegleitet waren – mal mehr mal weniger, die üblichen Lebensabschnitte sind uns allen bekannt – kann ich feststellen, dass die Frage nach der Zukunftsfähigkeit der Modellbahn immer wieder in unterschiedlichen Ausprägungen gestellt wurde.

Ja, man kann hier ganz wunderbar über die Möglichkeiten der Mikroelektronik oder -mechanik nachdenken, vieles davon finde ich zugegebenermaßen faszinierend, aber am Ende des Tages möchte ich Bewegung auf dem Gleis. Fahrende Züge, die mich dazu verleiten, mich von den großen Problemen der Realität auf die kleinen Probleme im Maßstab 1:87 ziehen zu lassen, die so viel einfacher zu lösen sind. Und da sieht jeder seine Herausforderung an anderer Stelle und fördert damit die unglaubliche Vielseitigkeit unseres gemeinsamen Hobbys, was gleichzeitig wiederum die Attraktivität desselben fördert, dass völlig unterschiedliche Annäherungswege geben kann.

Was mir in den bisherigen Beiträgen fehlte (sollte ich es überlesen haben, bitte ich um einen kurzen Hinweis) ist die Auswirkung des Vorbilds auf die Bedeutung unseres Hobbys. Während ich selbst von Kindesbeinen an in der Epoche III zu Hause bin, sehe ich bei meinen Kindern und den Kindern von Modellbahnvätern im Bekanntenkreis eher den Hang zu aktuellen Vorbildern. Diese sind halt nicht nur schön bunt, sondern auch aus dem Alltag bekannt. Und in dem Maße, in dem die Bedeutung der Eisenbahn im Verkehrsmix des Vorbildes wieder an Bedeutung gewinnen muss, wird auch die Bedeutung der Modellbahn (unabhängig vom Maßstab) wieder an Bedeutung gewinnen.

Um wieder zum Modell zurückzukommen: Während bei Dampflokomotiven auf der (Boden-)Anlage von den kleinen Lokführern gerne der Sound eingeschaltet wird, ist er beim ICE gar nicht mehr so wichtig. Auch die „Orgeltöne“ eines anfahrenden Vectron sind nur begrenzt interessant. Viel interessanter ist die Pfeife, wenn sich die Züge der Kinder begegnen. Was gibt es Schöneres, als die Zukunft der Modellbahn dadurch zu sichern, dass man die Freude an der Beschäftigung damit weitergeben kann - egal ob es pfeift, dampft, automatisch entkuppelt, usw., usw.


Glück Auf!
Gunnar


Uegloff, Meteor und J.A.M. haben sich bedankt!
 
Witten(BME)
Regionalbahn (RB)
Beiträge: 49
Registriert am: 26.02.2023
Ort: Oberbayern
Gleise C |:| M
Spurweite H0
Steuerung CS3/MS2; 6631
Stromart AC, Digital, Analog

zuletzt bearbeitet 05.03.2023 | Top

RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#72 von iwii , 05.03.2023 18:41

Zitat von Bügeleisenmann im Beitrag #69
Manchmal bewundere ich die Leidensfähigkeit der Hersteller, welche ein Modell ankündigen das dann erst einmal in den Foren vernichtende Kritiken bekommt mit der Ankündigung "den Müll können die behalten!"


Man sollte die eigene Bedeutung nicht überbewerten. Die Leute, die sich in Foren usw. zu Wort melden, sind bezogen auf die Gesamtzahl der Modellbahner eher eine kleine Gruppe.

Gruss, iwii



J.A.M. hat sich bedankt!
 
iwii
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.023
Registriert am: 08.06.2022
Homepage: Link
Ort: Berlin
Gleise Tillig Modellgleis
Spurweite TT
Steuerung Uhlenbrock IB2
Stromart Digital


RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#73 von Ulrich Radtke , 05.03.2023 19:07

Guten Abend

Da erinnere ich mich grade ein paar Jahre zurück. Im Keller des Hauses war ein Raum frei, und der konnte nur für EISENBAHN genutzt werden. Aber auch dieser Raum war ja nur begrenzt. Also hieß es: Was soll/passt da rein?

Es gab immer schon Züge, die ich gerne hätte, wie sie mir bekannt waren. Es gab Lokomotiven, die wollte ich einfach haben, aber genau so, wie ich sie kannte.
So hatte ich ja schon damals vor über 30 Jahren 'verschiedene' 50 oder 78, mit verschiedenen Tenderausführungen oder Kesselaufbauten.
Manche verstanden damals nicht; wieso ich denn mir dreimal die gleiche Lok gekauft hätte; oder eine teure Lok ZERSÄGE ! Oder eine schöne rote Diesellok DRECKIG bepinseln würde!

Ach, wie gerne hätte ich mal den D 533 mit 14 (und manchmal sogar 15!) Wagen samt röhrender 012 im Modell kurven lassen. Aber: Das kannst du vergessen!
Dafür bleibt nur KOPFKINO, sowohl im Modell aber auch noch auf Dias und mit KOPFSOUND in den Ohren.

So, also maximal sechs bis sieben vierachsige Reisezüge konnten da in meinen Planungen auf die Strecke gehen. Und da konnte es ja wohl auch nur 'einen' halbwegs vorbildliche Bahnstation sein, die in den Kellerraum passen würde.
Aber vielleicht würde es ja auch eine PARADESTRECKE tun? Zweigleisig mit abzweigender eingleisigen Strecke; vielleicht DORTMUND IDUNA PARK (früher WESTFALENHALLE) , oder der Abzweig NOLTEHOF zwischen Altenbeken und Bad Pyrmont, oder das Kreuzungsbauwerk bei WEDDINGHUSEN in der Nähe von Heide/Holstein? Alles Orte aus meinem ER-LEBEN.

Also mal ehrlich: Den D 533 mit zu öffnenden Türen und Bahnsteigsound? Wäre dies ein Traum von mir? Ich meine nicht.

Weiter oben in diesem Threat habe ich ja berichtet von meiner Reise von vor zwei Wochen in den Harz mit meinem Enkel. Die HSB-Erlebnisse haben wir beide in Erinnerung und im Kopfkino. Aber die anderen ORTE meiner Modellbahnwelt kennt er nicht.
Und doch gibt es VERBINDENDES über Generationen hinweg! Als ich vor 30 Jahren mal meinem Großvater einen Modellzug aus seiner HEIMAT von vor 100 Jahren zeigte, kam er ins ERZÄHLEN. "Der sieht ja genauso aus wie damals." Es ist ein Zug mit T3 und zwei Personenwagen und einem Gepäckwagen und drei Güterwagen, und das in preußischen Farben.
Den Zug gibt es noch heute. Und ich schätze mal, dass ich davon meinem Enkel erzählen werde, und er einen Bezug zu einem Zug seines Ur-Ur-Opas hat; falls
dieser Zug mal bei ihm eine Runde drehen sollte. Und er noch funktionieren sollte.

GLÜCK AUF


Ludwig47 und J.A.M. haben sich bedankt!
Ulrich Radtke  
Ulrich Radtke
InterRegioExpress (IRE)
Beiträge: 337
Registriert am: 11.06.2021


RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#74 von Varg , 05.03.2023 19:08

Zitat von caseyjones im Beitrag #65
Was mir auffällt, nachdem hier über 60 Postings zum Theme "Zukunft der Modellbahn in H0" erschienen sind:

niemand schreibt von Software, von Computersteuerungen .... Wenn es da narrensichere, einfach ready-to-run Dinge gäbe, die nicht nur von Freaks betrieben werden könnten ....
Uli




Na überleg mal, wie leer das Forum plötzlich wäre, wenn all die Beiträge über Digital - Probleme entfallen würden.....


Märklin HO und beim Hobby auch mal Fünfe gerade sein lassen. Vorsätzlicher Nicht-Nietenzähler.


Varg  
Varg
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.155
Registriert am: 22.05.2022
Ort: Württemberg Region Franken
Gleise Märklin M
Spurweite H0
Stromart AC, Analog


RE: Zukunft der Modellbahn in H0

#75 von Gelöschtes Mitglied , 05.03.2023 19:11

Zitat von Varg im Beitrag #74
Zitat von caseyjones im Beitrag #65
Was mir auffällt, nachdem hier über 60 Postings zum Theme "Zukunft der Modellbahn in H0" erschienen sind:

niemand schreibt von Software, von Computersteuerungen .... Wenn es da narrensichere, einfach ready-to-run Dinge gäbe, die nicht nur von Freaks betrieben werden könnten ....
Uli




Na überleg mal, wie leer das Forum plötzlich wäre, wenn all die Beiträge über Digital - Probleme entfallen würden.....





.....und die Beiträge über:

"Kommt die auch durch R1 ??"


Doktor Fäustchen


Meteor und J.A.M. haben sich bedankt!

   

Märklin BR 103 39151
Bauzug-Set Fleischmann 945803 und eine Frage dazu

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz