Hallo Modellbahner,
ich habe den Winter über ein Reetdach auf ein Niederdeutsches Hallenhaus (H0) gesetzt - nach 30 Jahren Modellbau mein erstes Dach aus Reet. Bin mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Es wirkt alles zu glatt, weil die Verwitterungsspuren zu schwach ausgeprägt sind. Der Dachfirst aus gefärbtem Schmirgelpapier ist natürlich auch problematisch - Foto vom ganzen:



Mein bisheriges Vorgehen: Ich habe 5 mm dicken Schaumstoff von Noch mit Revell Aqua Color schwarz und hellbraun mehrmals eingeschmiert (verdünnt mit Wasser und etwas Spülmittel). Dann habe ich etwas grünes Patina-Pulver in den Schaumstoff eingerieben. Schaumstoff soll auf jeden Fall Grundlage meines Reeetdachs bleiben. Es gibt viele Beispiele gelungener Reetdächer aus Schaumstoff.

Ich experimentiere gerade mit Gips auf einem Teststreifen Schaumstoff. Habe den Streifen nach dem Färben mit Revell Aqua mit Gips eingerieben - das Ergebnis ist bis jetzt auch nicht überzeugend. Zum Abdecken des Dachfirsts sind die Schaumstoffmatten sowieso zu dick.

Wer hat Erfahrung mit Reetdächern und kann Tipps geben?

Hinweise zu Webseiten oder Büchern mit sehr genauer Beschreibung vom Bau eines Reetdaches wären auch hilfreich.

Moin,

selbst habe ich noch kein Dach gedeckt, zumindest nicht in 1/87. ich würde mich am Original orientieren und versuchen das Dach mit Schilf zu decken. Das gibt es doch in 1/87

Moin Harald

mit den Reetdächern bin ich auch am experiementieren, leider habe ich den ultimativen Weg auch noch nicht gefunden.



Hier ein Bild meiner Versuche. Das Linke ist mit Flock gemacht, das Rechte mit 3mm Schaumstoff. Diesen habe ich mit Gouache/Wasserfarbe gefärbt da mir das Material mit Acrylfarbe zu hart und steif wurde. Anschließend habe ich es noch mit verschiedenen Washes behandelt damit es nicht ganz so neu aussieht. Das Flockdach ist (noch) nicht farblich nachbehandelt (und sitzt deshalb auch lose und schief auf den Mauern). Die Firste habe ich auch mit dem Schaumstoff eingedeckt, leider etwas arg krumm. Vorbild waren hier Häuser mit Grassodenfirst. Je nach Region wurden/werden unterschiedliche Materialien zu Firstausbildung verwendet. Glücklich bin ich damit aber auch noch nicht. Als nächstes versuche ich mal die Methode, die hier in diesem Youtube-Video ab Minute 25 gezeigt wird auf 1/87 runterzubrechen.
Eins ist mir bei Deinem Haus noch aufgefallen: Ich weiss jetzt nicht wer der Hersteller des Modells ist, aber Reetdächer haben die Kamine aus Brandschutzgründen eigentlich immer auf dem First. Selbst Faller hat dies bei neueren Modellen falsch umgesetzt (dank badge-Engeneering). Bei dem Fallerhaus habe ich das Dach lediglich farblich behandelt ohne weitere "Begrasung", hier ist das Ergebnis in einem Video zu sehen:

Ich würde es mit goldgelben Grasfasern versuchen. Gibt es z.B. von Silhouette in 6,5 bzw. 12mm

Gruss, iwii

Moinmoin.

Mir sind als erstes Borsten von alten Pinseln in den Sinn gekommen.

Erfahrungen habe ich aber keine...

Gruß

Jörg

Hallo

Zitat

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Mir sind als erstes Borsten von alten Pinseln in den Sinn gekommen.

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Dein Sinn brachte mich auf die Sisalfaser.Die kann man schön auseinander nehmen und ist im ganzen preiswerter als Pinsel
Sisalfaser

Moin,

ich habe Pinselhaare genommen. Es sind fünf Billigflachpinsel aus dem Baumarkt dafür draufgegangen. Die Kosten hielten sich somit in Grenzen. Das ist allerdings eine Höllenarbeit und die einzelnen Haare, welche ich Bündelweise mit Leim aufgeklebt habe sind sehr störrisch. Für ein bereits recht mitgenommenens Reetdach ist die Methode brauchbar:





Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias

Zitat von DE2700 im Beitrag #3

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Das neue Hallenhausmodell Von Faller wird wohl mit Wärmepume beheizt - alle Fotos zeigen ein Reet-Dach ohne Kamine (aber das nur am Rande).

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Hallo,

hier noch ein paar Vorbildfotos:



gaaanz frisch eingedeckt ...



das selbe Dach heute nachmittag ein gutes Dreivierteljahr nach der oberen Aufnahme. Noch tadellos in Schuß, jedoch bereits ein wenig nachgedunkelt. Oben an der Stirnseite das hier übliche Eulenloch ...

Nun das Dach, welches mir als Vorbild diente ...



... es hat schon sehr gelitten und müsste dringend erneuert werden ...



... und hier im Detail: man erkennt ausgebesserte Stellen, und welche, an denen sich die Vögel für ihren Nestbau bedient haben (hier sowohl ein wenig rausgerupft, wie auch ein kleines Loch), sowie die Bemoosung. Ebenso kann man die Firstkontruktion erkennen. Bei dem Firstabschluss gibt jedoch regional erhebliche Unterschiede.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias

Ich habe bei meinen Kibrihäusern die Dächer mit verdünntem wasserfesten Weißleim eingestrichen, und diese, einschließlich der Vorderkanten, mit „Woodland Fine Turf Earth“ eingestreut. Trocknen lassen, und bei Bedarf wiederholen. Noch Bedarf kann man noch mit andersfarbigem Woodland Turf, Moos etc. darstellen. „Leider“ haben Reetdächer im Original keine definierte Farbe, sondern wirken je nach Licht, Jahreszeit und natürlich Alter immer etwas anders. Bei Regen wirken sie fast schwarz. Aber die „Woodland-Behandlung“ sieht in meinen Augen zumindest bei Kibri-Reetdächerm recht überzeugend aus.

Volker

Es ist am besten, ein Strohdach mit einem Elektrostaten (falls Sie einen haben, natürlich) mit kurzen Fasern zu machen, als ob Sie einen Rasen schießen würden.

Huib Maaskant zeigt, wie es geht: https://www.floodland.nl/aim/info_boerderij_1.htm

Grß, Ronald.

Zitat von RonaldRB69 im Beitrag #11

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Es ist am besten, ein Strohdach mit einem Elektrostaten (falls Sie einen haben, natürlich) mit kurzen Fasern zu machen, als ob Sie einen Rasen schießen würden.

Huib Maaskant zeigt, wie es geht

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