Hallo zusammen,
leider habe ich vorgestern an dieser Stelle einen Beitrag verfasst, der sich nett las, aber in wesentlichen Punkten grundfalsch war.
Hier also die Korrektur:
Die Herausforderung beim Umrüsten besteht nur in der perfekten Isolierung der LEDs
Falls sich der Decoder danach "seltsam" benimmt, ist er durch Kontakt mit dem Gehäuse kaputtgegangen. Entweder ist ein Ausgang des 701.22B gestorben oder einer/beide Ausgangstransistoren.
Der von Sebastian beschriebene Effekt trat auch bei mir auf und wurde durch einen defekten Transistor verursacht.
In einem anderen Beitrag habe ich gelesen, dass die LEDs nach Umrüstung zu blinken begannen. Habe ich auch zufällig nachvollziehen können mit einem 10k PullUp an F2. Damit kann man wohl geheime Funktionen im 701.22B aktivieren, in unserem Fall aber heißt das: einer der Transistoren ist kaputt.
Testweise habe ich LEDs mit einem Vorwiderstand von 10k eingebaut. Zwar ist das viel zu dunkel, aber die LEDs konnten einwandfrei geschaltet werden, dieser Decoder ist eindeutig mit LEDs nutzbar.
Isolierung ist also das A und O.
Sebastians Bilder zeigen, dass es mit seiner Isolierung garantiert Kontakte zum Gehäuse gibt, die unmittelbar den entsprechenden Ausgang des Decoders zerstören werden. Die LEDs sind komplett von Metall umgeben und es geht unglaublich eng zu. Bilder muss ich immer noch machen, in Textform: Das schwarze Abdeckblech im Gehäuseoberteil muss isoliert sein, sonst bekommt das vorstehende Lötpad der weißen LED (in Sebastians Bild links) Kontakt. Noch blöder und wenig einsichtig: Da wo die Birnchen und jetzt die LEDs eingesteckt werden, ist ebenfalls das Metall des Oberteils ganz nahe. Im Bild ist die rote LED rechts mit dem grauen Gewebeband genau richtig isoliert, das sollte links analog geschehen. Bis mir das mal alles klar war, hatte ich bereits zwei ICs und einen Transistor geschrottet.
Noch kurz zur technischen Seite:
Volker hat zu den Kabelfarben schon alles gesagt.
Die Dioden auf der Platine - zu denen auch ich mich in meinem falschen Beitrag ausgelassen habe - sind für die Dunkeltastung notwendig, die bei diesem Decoder per Hardware gelöst wurde. Die verhindern aber eben nicht die Umrüstung auf LED.
Um beide Führerstände dunkel schalten zu können, braucht man F2 und F4 und deshalb ist auch keine Direktsteuerung per F4 bei dieser Lok möglich.
Damit man mit F4 nicht gleichzeitig Direktsteuerung und Dunkeltastung beeinflusst, sorgen zwei Dioden auf der Platine dafür, dass die Spannung am F4 Ausgang nie über 1,4 Volt geht, F4 intern also immer LO ist - oder eben mit 0 Volt ganz LO.
Für die Transistorkombi reicht der Unterschied 0 Volt / 1,4 Volt um die LEDs zu schalten, für die im IC intern realisierte Direktsteuerung bleibt alles gleich, wenn man F4 drückt.
Ich hab mich selbst schon für verrückt erklärt, mich weiter mit diesem alten Hund von Decoder herumzuschlagen. Seit gestern aber ist mir klar, dass der Decoder unschuldig ist, ich habe nur mies isoliert...
Viele Grüße
Frank
PS: Die Vorwiderstände hängen ja ganz massiv von der genutzten LED ab. Ich habe 2k7 für Rot und 1k für Weiß genommen, meine PLCC2 LEDs liefern nominell 1600mCd mit Uf=3V und die weiße LED muss noch durch so eine CTO Farbfolie durchleuchten. Und ja, die Lichtleiter habe auch ich gegeneinander abdecken müssen.