Hallo,

Die Endstufe könnte einen Treffer haben und schaltet unsauber. Man meint bei elektronischen Bauteilen gäbe es nur 0 und 1 aber kann es durchaus auch mal "bisschen kapputt" geben.
Bei der langsamen Lokfrequenz klappt die Übertragung noch und bei der schnellen Weichenfrequenz ist das Signal so verschliffen, dass die Weichendecoder nichts mehr erkennen.
Das Thema der Frequenz könntest du auch noch etwas untermauern, wenn du einen MM1-Funktionsdecoder hast (Tanz- oder Kellnerwagen 4998 oder 4999). Die laufen auch auf der Weichenfrequenz und sollten dann auch nicht funktionieren.
Bei einer halb defekten Endstufe kann es sein, dass bei hohem Stom am Gleis auch die Loks keine Befehle mehr erkennen. Dazu mal eine 20...30W 12V-Halogenlampe mit ans Gleis hängen und probieren, ob sich Loks noch steuern lassen.

Oder die interne Spannungsversorgung ist nicht ok und für die 76800 baud ist ein bisschen zu wenig Spannung verfügbar, oder oder..

Die Rumprobierei ist aber eigentlich nur eine Krücke für eine Messung mit einem Oszi am Gleis. Da sieht man was Sache ist. Je nach Ergebnis geht es dann im Inneren der 6020 weiter.
Da ist jetzt die Frage, ob man sich an der Stelle dusselig sucht oder einfach für 20€ eine neue alte 6020 organisiert.

Habe weder Funktionswagen noch Oszilloskop.

Ja, ein Versuch mit einer anderen 6020 ist wohl sinnvoll. Aber bevor ich nun eine 6020 besorge, wollte ich wenigstens wissen, ob mein Problem an der Central Unit liegen kann. Nach deiner Meinung scheint das ja so zu sein.

Gruß Rainer

Auch wenn Floete es nicht hören möchte: Das ist die beste Gelegenheit auf etwas Modernes wie 6021 umzusteigen.

Auch für X2000 erkläre ich gern nochmal: Ich fahre mit der modernen 6021. Die 6020 sitzt im Trafoschrank und dient nur als Hirn für die Computersteuerung der Magnetartikel (und der Drehscheibe) mit Win-Digipet. Wozu also Fahrregler und Funktionstasten?

Gruß Rainer

Ja, ist gut. Mach das so. Hatte ich vergessen.

Guten Morgen,

habe leider ganz schlechte Nachrichten ☹️ ...

Heute schon die 6020 von Günter bekommen - Günter, nochmals herzlichen Dank.

6020 in den Trafoschrank gestellt. Noch nicht ans Interface angeschlossen, aber gelbes Kabel von Trafo und braunes Kabel von Masse-Ringleitung in 6020 eingesteckt. Strom eingeschaltet - alles OK, LED an Trafo leuchtet. Strom ausgeschaltet, rotes Ausgangskabel in 6020 eingesteckt. Strom eingeschaltet, LED an Trafo dunkel - Sicherung wieder durchgebrannt .

Das riecht jetzt nach Kurzschluss zwischen rot (Digitalstromanschluss aller Decoder) und braun. Also mal auf Durchgang geprüft. 122 kΩ - ein richtiger Kurzschluss ist das nicht, oder?

Offenbar bin ich jetzt stolzer Besitzer zweier intakter 6020 - aber mein Problem besteht unverändert weiter.

Was könnte - nachdem das "Hirn" offenbar ausscheidet - die Ursache sein? Ausfall eines der Decoder? Was kann ich tun - außer unter der Anlage rumkriechen und die Digitalstromzufuhr bei einem Decoder nach dem anderen entfernen?

Gruß Rainer

Moin Rainer,

da hilft nur noch messen!
Evtl. hat einer der Decoder den Geist aufgegeben oder eine fehlerhafte Isolierung bei einer Klemme sorgt für den Kurzschluss.

Edit : Eine Kabelverbindung hast Du nicht geändert?

Hallo Günter,

wie schon in #1 geschrieben:

Die einzige Änderung, die ich seit dem letzten einwandfreien Betrieb der Anlage vorgenommen habe, war der Ausbau der beiden BW-Platten aus der Anlage. Diese Platten werden über steckbare Lüsterklemmenreihen versorgt, sodass beim Ausbau eigentlich elektrisch nichts durcheinandergeraten sein dürfte.

Und unter der Anlage von Decoder zu Decoder kriechen - das ist eher was für junge Leute ...

Hallo Rainer,

hast du die Dekoder alle auf einer Leitung "aufgefädelt" oder mehrere Stränge?
- bei mehreren Strängen, mal einzelne abklemmen
- bei alle auf einen Strang aufgefädelt: irgendwo mittendrin mal die Verbindung zu den "hinteren" Dekodern kappen
Danach wieder testen:
- sollte das Problem jetzt weg sein, dann einzelne Teile wieder anschließen
- sollte das Problem noch da sein, weiter teilen.
Damit solltest du eine Chance haben, dich der Problemstelle zu nähern

Erfolgreiches Einkreisen des Problems
Railstefan

Hallo Stefan,

zum Glück kann ich trennen. Meine Bahnhofsebene besteht aus 5 Platten plus Ein- und Ausfahrt. Die Platten A und B (= BW) hab ich aktuell sowieso aus der Anlage ausgebaut. Damit sind aber leider nur 2 Decoder "außen vor" (von 17). Plus der Drehscheibendecoder.

Die übrigen Platten C - E kann ich zwar mechanisch nicht mehr trennen; aber elektrisch sind sie alle mit steckbaren Lüsterklemmenreihen verbunden. Allerdings - allein auf der Zentralplatte, auf der sämtliche Eingänge vom Trafoschrank sitzen, befinden sich 9 Decoder ...

Schaun mer mal.

Gruß Rainer

So, gute Nachrichten zum Feierabend!

Habe hin und her überlegt. Und dann beschlossen: Eine Sicherung riskier ich noch. Also hab ich die beiden Verbindungen von der Zentralplatte zu den direkten Nebenplatten gekappt. Rotes Kabel wieder an 6020 eingesteckt. Strom eingeschaltet. Trafo-LED leuchtet! Strom ausgeschaltet, 6020 an Interface angeschlossen, Datenkabel zum Computer wieder in Interface eingesteckt. Computer hochgefahren, Strom eingeschaltet, Win-Digipet gestartet ... Funktioniert! Kann über den Computer auf alle Magnetartikel der 9 Decoder auf der Zentralplatte zugreifen.

Damit waren schon mal 11 Decoder "aus dem Schneider", und ich musste nur noch 6 überprüfen.

Daraufhin habe ich mir mal gezielt den am weitesten außen sitzenden Decoder angesehen - ein Märklin K83. An dem ist auf Steckplatz 4 ein Gleissperrsignal angeschlossen, das beim Ausbau der BW-Platte etwas im Weg war. Deshalb war wohl der grüne Stecker des Signals aus dem Decoder gerutscht. Und ich habe ihn wohl wieder reingesteckt. Aber nicht in die "grüne" Buchse. Sondern in die danebenliegende BRAUNE Buchse!! Das war alles! Typischer Fall von menschlichem Versagen - technisch alles OK ...

Stecker in die korrekte Buchse gesteckt. Und der Spuk ist vorbei. Kein Kurzschluss mehr. Lang lebe die Sicherung! Puuuh!

Vielen Dank noch mal an alle, die mir in diesem Faden geholfen haben.

Gruß Rainer

Wichtig Rainer ist, gemeinsam kommt man zur Fehlerquelle und zum Ziel.

Top! Hast Du gut gelöst !!!
Viel Freude weiterhin mit unserem gemeinsamen Hobby.

Hab noch nen Epilog zum Thema ...

Nachdem der Elektrowurm endlich gefunden war, wollt ich heute meine Bahnhofssteuerung nochmal ausgiebig testen. Funktioniert alles - bis auf das Gleissperrsignal, dessen grünen Stecker ich falsch gesteckt hatte. Das ließ sich nicht mehr bewegen. Zum Glück war es noch nicht komplett "eingebuddelt", also hab ich's wieder ausgebuddelt. Und sah sofort, was passiert ist: Die "grüne" Spule ist so durchgeschmort, dass der Eisenkern sich in der Doppelspule keinen mm mehr bewegen lässt ...

Kein Wunder - hatte ich den grünen Stecker doch in die braune Buchse des Decoders gesteckt.

Lehre für die Zukunft: Noch mehr Augen auf beim Decoderanschluss ...

Gruß Rainer