? zu Rollmaterial-Geschäften zwischen DB und DR

#1 von MMX , 16.11.2023 22:50

Hallo liebes Forum,

dieser Piko-Wagen

https://www.piko-shop.de/de/artikel/selb...r-iv-37643.html

zeigt ein interessantes Kapitel deutsch-Deutscher Eisenbahngeschichte, nämlich den innerdeutschen Handel mir gebrauchten Loks und Wagen zwischen DB und DR. Am Modell ist der „übermalte“ DB-Keks farblich abgesetzt.

Mir ist bekannt, dass die DB in Epoche III E-Loks aus der DDR erworben hat (E 18, E 94), soweit ich weiß (auch) im Tausch gegen Dampflokteile. Der Schorsch war eine Badische IV h, die im Tausch gegen eine S 3/6 von der DB zur DR ging. Später gingen Güterwagen wie der oben verlinkte von West nach Ost.

Welche Geschäfte gab es außerdem? Welche wurden angedacht, aber nicht ausgeführt? Wie erfolgte die Abwicklung?

Wäre interessant hier Näheres zu erfahren!

Viele Grüße, Markus


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zuletzt bearbeitet 16.11.2023 | Top

RE: ? zu Rollmaterial-Geschäften zwischen DB und DR

#2 von Technoboy , 17.11.2023 00:37

Hallo Namensvetter ;)

Mir persönlich sind noch yl-Mitteleinstiegswagen (hat Piko letztens gebracht) und Gedeckte Güterwagen (gab es von Rivarossi) bekannt.
Bei den Rivarossiwagen kann man sogar noch erkennen wo der Bundesbahnkeks war.

Gruß Markus


Dieselsound ist Musik für meine Ohren =)


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RE: ? zu Rollmaterial-Geschäften zwischen DB und DR

#3 von silz_essen , 17.11.2023 07:29

Hallo zusammen,

bei der DR herrschte immer ein großer Mangel an offenen (Standard-)Güterwagen. Daher wurden etliche von der DB, aber auch z.B. von der SNCB an die DR verkauft. So nachzulesen im Carstens Buch über offene Güterwagen. Des weiteren sind etliche altbrauchbare Glms50 Güterwagen an die DR gegangen. Bei dem einen oder anderen Tiefladewagen bin ich mir nicht ganz sicher, ob der neu oder gebraucht in Richtung Osten geliefert wurde. Baujahr und Lieferant deuten dabei sowohl auf westdeutsche, aber auch belgische und französische Hersteller hin.
Als die DR den elektrischen Betrieb wieder aufnahm, brauchte sie auch neue Loks. Es war damals angedacht E10 und E40 entweder direkt aus dem Westen zu kaufen oder aber in Lizenz zu fertigen. Das hat sich aufgrund des ewigen Devisenmangels und der politischen Verhältnisse sehr schnell zerschlagen und die E11 und E42 wurden entwickelt.
Wenn ich mich richtig erinnere, werkelten in diversen DDR-Dieselloks westdeutsche Getriebe. Und waren die ursprünglichen (allerdings in Rumänien gebauten) Motoren der U-Boote (119) nicht auch Lizenzbauten von MTU-Motoren?
Nach Beendigung des Betriebs bei der DB wurden diverse SVT an die DDR verkauft und dort weiter genutzt.
In wie weit Neuware von Ost nach West verkauft wurde, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Gruß
Martin


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RE: ? zu Rollmaterial-Geschäften zwischen DB und DR

#4 von Railwolf , 29.11.2023 18:56

Hallo,

ich habe mal gelesen (finde das allerdings nicht mehr wieder), daß auch "unfreiwillig" DB-Waggons bei der DR landeten, die aus dem Austauschverfahren einfach nicht mehr zurückkehrten (dafür sind öfter mal völlig abgerockte DR-Wagen im Westen "gestrandet", weil nicht mehr fahrfähig).

Zitat von silz_essen im Beitrag #3
In wie weit Neuware von Ost nach West verkauft wurde, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.


Bei Eisenbahnfahrzeugen würde mich das wundern. Diese Industrie hatte man im Westen selbst und wollte sie auch gern beschäftigen.
Was die DDR gern in den Westen verkaufte, waren photographische Geräte. Da hatte man in den Fünfzigern mit der Ihagee den absoluten Spitzenhersteller von Spiegelreflexkameras - wer den Film "Das Fenster zum Hof" mit James Stewart kennt, 1955 gedreht, die Kamera in seiner Hand kommt aus Dresden! Nur hat man die Modelle kaum weiterentwickelt und vor allem auch den Zug der Elektronik verpaßt, und so übernahm in den späteren 60er Jahren Nikon die Spitzenreiterstellung. Die Ihagee ist dann in Pentacon aufgelöst worden, und mit der Praktica hat man wenigstens noch einige Jahre lang der Pentax Paroli geboten.
Auch die optischen Werke in Görlitz und Jena brauchten westliche Konkurrenz nicht zu scheuen.
Des weiteren wurde Campingmaterial nach Westdeutschland exportiert - die Möbel aus Stahlrohr und Stoff kamen aus der DDR.


Mit vielen Grüßen

Wolf 🐺


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