Soundumbau Wittfelder ETA 178 von Bachmann Liliput in DCC

#1 von Draisine , 17.01.2024 12:54

Ich habe mir einen neuwertigen Akkutriebwagen von Bachmann Liliput in DC-Ausführung zugelegt, den ich mit Sound ausrüsten will. Der Umbau erfolgt für DCC. Hier nun die ersten Hinweise zum Umbau. Mir fehlen leider noch der Sounddecoder (im Umtausch defekt geliefert) und der Funktionsdecoder (Lieferung in Kürze erwartet).
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Eingesetzt wird ein Loksound 5 21MTC mit dem dazu passenden Sound von ESU.

Umbauten für ETA 180 sind im Forum bereits beschrieben:

von @Pauline in DCC: RE: Fahrgäste für ETA 180
dieser beschreibt ausführlich das Auseinandernehmen des Zugs

von @stefankirner in AC: Wittenfelder Akku Triebwagen ETA 180 gesupert
dieser beschreibt u. a. die Anpassungen für Märklin und die Maßnahmen für die Führerhausbeleuchtung

Der Zug verfügt über einen 21MTC-Schnittstelle zur Digitalisierung und hat bereits Platz für einen 20 mm-Lautsprecher über dem Decoder. Der ist allerdings ohne Schallkörper vorgesehen, was die vereinzelt zu hörenden Kritiken über einen etwas zu leisen Sound erklärt. Ich habe mich deshalb dazu entschlossen einen relativ lauten und klanglich guten Zimo 13x18x13 einzusetzen. Da unter den Vorbauten und unter dem Führerhaus kein Platz zum Einbau des Lautsprechers ist, habe ich den LS notgedrungenermaßen in den vorderen Fahrgastraum des Steuerwagens platziert. Hier findet auch ein 2200 uF-Kondensator Platz, der über eine Fischer-Ladeschaltung an die Lötanschlüsse des 21MTC-Steckers angeschlossen wird.
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Für den Lautsprecher gibt es eigene Steckanschlüsse auf der Platine. Das ganze habe ich dann noch mit Revell Afrikabraun angestrichen, was nahezu der Originalfarbe des Innenraumeinsatzes entspricht. Lautsprecher und Kondensator werden teilweise durch die Rahmenseitenwände verdeckt. Zusätzlich habe ich noch mit einigen Preiserlein getarnt. Einige Chinesen sind auch dabei, nachdem die Haut- und Haarfarbe europäischen Gepflogenheiten angepasst wurden. Eine Nachfärbung der Haut, insbesondere der Gesichter mit Revell Hautfarbe (oder vergleichbarem) ist grundsätzlich bei all diesen Figuren zu empfehlen. Das macht wenig Arbeit, die Gesichtskonturen kommen dabei aber überhaupt erst einmal zur Geltung. Ohne Bemalung ist das einfach nur ein Klümpchen Plastik. Die Inneneinrichtung kann man nach Geschmack natürlich auch noch farblich anpassen. @Pauline hat hier z. B. auch noch Vorhänge an den Fenstern vorgesehen. Das war mir allerdings letztlich zuviel Arbeit.

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Der Zug verfügt über eine durchgehende 8polige Steckverbindung für Gleis L/R, Motor +/-, Licht v/h, Aux 1 Innenbeleuchtung und +.Der Motor sitzt im Triebwagen, der Decoder im Steuerwagen.
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Die Stromabnahme erfolgt fabrikmäßig nur über die Drehgestelle von Trieb- und Steuerwagen. Beim Triebwagen sind zudem zwei Räder mit Haftreifen bestückt. Das ist mir definitiv zu wenig. Also habe ich sämtliche übrigen Räder mit Schleifer ausgerüstet, die nicht sichtbar von oben auf die Radkränze der Räder drücken.Die Schleifer habe ich aus dünnen Brozeblechstreifen, ca. 3 mm breit, hergesetllt.Über hergestellte, schmale Schlitze werden die durch den Fahrgestellboden geführt. Am Rad halten die durch die eingeklipsten Achshalter. Sobald die Räder drin sind, ist die ganze Konstruktion recht stabil.Zusätlich habe ich die Schlitze von innen mit 2K-Kleber verklebt, so daß diese definitiv halten. Die Schleifer wirken auf die Spurkränze der Räder. Dafür die Schleifer leicht nach oben biegen, bis ausreichend, gefederter Kontakt zu den Spurkränzen besteht. Nicht zu stark biegen sonst wird das Rad zu stark gehemmt. Außerdem ist ein Zurückbiegen der Schleifer im eingebauten Zustand kaum möglich.Bis auf die bereits mit Schleifern ausgeführten Vorlaufdrehgestelle habe ich alle Räder des Zugs mit zusätzlichen Schleifern ausgerüstet. Die Stromabnahme wird erwartungsgemäß 1A sein (schon getestet).
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Die Führerhäuser habe ich mit Lokführer ausgerüstet, beide Seiten. Die Rückwand des Führerhause mit Revell Afrikabraun gestrichen und die Armaturen/Instrumente angepinselt. Außerdem habe ich wie von @Pauline beschrieben Fahr- und Streckenbücher aus dünnem Karton angedeutet.
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Für die Innenbeleuchtung verwende ich je eine kleine 603er mit SMD-Vorwiderstand 5,6k. Diese hatte ich zunächst auf einer kleinen Lochrasterplatine angeordnet und an das Führerhausdach angeklebt. Von vorne sieht das allerdings bescheiden aus, da zu weit unten. Also den Widerstand dirket in die LED gelötet, Litzen dran und direkt ans Führerhausdach geklebt.
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Für den mit einem Decoder ausgerüsteten Steuerwagen erfolgt die Verbindung zum Decoder Aux2/+ mit einer JST Steckverbindung 1,25 mm. Anschluß an die Steckerleiste der Platine. Im Triebwagen funktioniert das leider über den Hauptdecoder in DCC nicht, da keine freie Steuerleitung in der durchgehenden Zug Verbindung vorhanden ist. Also habe ich dem Triebwagen einen eigenen Schaltdecoder spendiert. Da dieser nur die Führerstandsbeleuchtung schalten muß, habe ich hier einen preisgünstigen Decoder von Dietz DSE-F1 (ca. 9 Euro) spendiert. Aus Platzgründen werde ich den an der Stirnwand im Fahrgastraum des Triebwagens plazieren. Optisch fällt der kaum auf. Auf eine lösbare Steckverbindung habe ich hier verzichtet. Der Platz vorne im Triebwagen wird durch das Motorgewicht als auch durch die Führerstandsattrappe voll ausgenutzt.
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Weiter geht es, sobald die noch fehlenden Teile da und eingebaut sind.

Grüße Thomas


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zuletzt bearbeitet 19.01.2024 | Top

Soundumbau Wittfelder ETA 178, Einbau F-Decoder im Triebwagen

#2 von Draisine , 18.01.2024 14:44

Nun zum Einbau des Funktionsdecoders im Triebwagen. Verwendet DSE-F1 von Dietz, ein relativ günstiger Decoder mit nur einem Funktionsausgang.
Hier die Anbringung an der Stirnseite im Führerhaus:
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Der Decoder sollte vor dem Einbau programmiert werden, da er zum Ein- und Auslesen der CVs eine Belastung am F-Ausgang benötigt. Ich habe hierzu eine kleine Glühbirne verwendet. Die LED der FH-Beleuchtung dürfte dazu nicht geeignet sein. Die Einstellung habe ich so vorgenommen, daß ich die FH-Beleuchtung richtungsabhängig über die Funktionstaste F9 ein- und ausschalten kann. Innenbeleuchtung wird F8, wie bereits im zugehörigen Soundprojekt von ESU vorgesehen. Auf F9 ist lt. Soundprojekt ESU der Sound für das Ankuppeln vorgesehen. Da ich nicht An- und abkuppeln werde erübrigt sich dieser Sound.

Folgende CV-Einstellungen habe ich bei dem F-Decoder gewählt:

CV1 = 15 meine Adresse 15
CV66 = 38 Funktionstaste mit Richtung (F9 = 9 + Richtungsbit 29 = 38)
CV67 = 201 Funktionstaste Mapping (F9 = 9 + Richtungsabhängigkeit 128 + Richtung 64 vw = 201)
CV122 = 128 Dimmwert 0 - 255

Auf weitere Effekte habe ich verzichtet.

Nach dem Zusammenbau sieht das dann so aus Lokführer telefoniert gerade):
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Weiter geht es demnächst mit dem Einbau des Sounddecoders im Steuerwagen, sobald der da ist. Danach Parametrierung und Testlauf.

Grüße Thomas


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Angefügte Bilder:
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RE: Soundumbau Wittfelder ETA 178, Programmierung und Inbetriebnahme

#3 von Draisine , 24.01.2024 09:07

Der umgetauschte Decoder ESU Loksound 5 21MTC kam gestern bei mir an und wurde gleich eingebaut. Als Soundprojekt habe ich das von ESU angebotene Projekt für den Bachmann Liliput ETA180 gewählt. Das Fahrverhalten im unteren Fahrbereich war allerdings sehr ruckelhaft. Eine Änderung der für für diesen Fall empfohlenen Anpassung der CV54 (K-Parameter) brachte keine Verbesserung.

Ich hatte daraufhin verschiedene von ESU für unterschiedliche Motoren empfohlene Einstellungen ausprobiert. Das beste Ergebnis erzielte ich mit der Einstellung für einen Bühler-Motor (generisch), musste allerdings noch einige Anpassungen bei einzelnen Parametern vornehmen. Das Fahrverhalten ist nun halbwegs ok, wenn auch noch nicht optimal. Ein leichtes Ruckeln im Langsamfahrbereich ist immer noch vorhanden. Es liegt nicht am Motor und auch nicht am Getriebe, mit Ausschalten der Regelung läuft der Zug einwandfrei, wenn auch die Anfahrt erst bei höherer Fahrstufe erfolgt.

Hier meine CVs für die Motorregelung. Wenn jemand ebenfalls den Umbau mit ESU vorgenommen hat, so kann er mir ja mal die entsprechenden CVs zur Verfügung stellen. Ich teste das dann nochmal.
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Der erzielte Sound zeigt Ähnlichkeiten mit einem Akku-Triebzug. Ob das authentisch ist kann ich nicht beurteilen. Im Nachhinein betrachtet würde ich hier keinen Sounddecoder mehr einbauen, es ist auch der erste von mir verbaute bei Elektrotriebwagen. Der Kostenaufwand steht m. E. nicht im richtigen Verhältnis zum Ergebnis. Bei Dampf- und Diesellok ist das etwas anders. Sicherlich auch bei neueren Eloks mit Thyristorregelung. Aber das ist sicherlich Geschmacksache.

Ansonsten läuft der Zug recht schön und bereichert meine Nebenbahn bzw. auch meine Vor-Ort-Züge. Insbesondere ist die nachträgliche Verbesserung der Stromabnahe enorm. Probleme mit Entgleisungen sind bei mir vereinzelt im R2-Bogen (Piko A-Gleis ca. 360 mm) aufgetreten. Und zwar im geschobenen Betrieb zwischen Steuerwagen und Mittelwagen. Hier berühren sich die relativ eng gekuppelten Wagenkästen. Der Mittelwagen hebelt dabei die hintere Achse des Steuerwagens aus. Wie gesagt, das passiert nicht immer aber gelegentlich. Ich denke, daß ich mir das nochmal genauer anschaue und auch eine Lösung des Problems finden werde. Ein bißchen Feintuning werde ich wohl auch noch vornehmen. Das Teil läuft auf jeden Fall schon mal. Der Umbau an sich war relativ einfach zu bewerkstelligen. Die Schwierigkeit bestand im Zerlegen des Zugs, insbesondere dem Abnehmen der Gehäuse. Hier hat mir die Beschreibung von Jürgens Umbau des ETA 180 (@Pauline) gute Dienste geleistet. Deswegen habe ich das im Detail auch nicht mehr näher beschrieben. Link in meinem ersten Beitrag des Umbaus.

Neue Haftreifen waren auch noch fällig. Mit den alten Haftreifen fuhr der Zug einfach nicht richtig, die Antriebsräder drehten ständig durch. Das ist mir anfangs bei meinen ersten DC-Fahrversuchen gar nicht aufgefallen. Es kann allerdings sein, daß durch die zusätzlichen Stromabnahmepunkte der Zug nun etwas schwergängiger läuft. Zumindest soviel schwergängiger, daß die möglicherweise auch veralteten Haftreifen das nicht mehr gepackt haben. Jetzt geht es jedenfalls. Mal sehen wie er sich in Steigungen verhält.
Und Lautsprecher, Elko und Funktionsdecoder im Steuer- und Triebwagen sieht man tatsächlich nur wenn man es weiß und genauer hinschaut. So gesehen paßt das auch.

Hier noch der Fahrtest:
https://drive.google.com/file/d/1ChsxxW8...iew?usp=sharing

Grüße Thomas


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hans-gander hat sich bedankt!
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RE: Soundumbau Wittfelder ETA 178, Programmierung und Inbetriebnahme

#4 von Guardian71 , 24.01.2024 13:06

Moin Thomas,

vielen Dank für den ausführlichen und reichlich bebilderten Umbau-Bericht. So etwas ist Gold wert, wenn man sich selbst daran macht!

Best,
Mark


Beste Grüße,
Mark


Draisine hat sich bedankt!
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RE: Soundumbau Wittfelder ETA 178, Programmierung und Inbetriebnahme

#5 von Draisine , 24.01.2024 15:01

Danke, das war auch meine Intention. Neben dem eigentlichen Umbau.

Grüße Thomas


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RE: Soundumbau Wittfelder ETA 178, Programmierung und Inbetriebnahme

#6 von Railwolf , 29.04.2024 18:38

Hallo Thomas,

der LS5 hat doch eine automatische Motorabstimmungsfunktion - hast du die mal versucht?


Mit vielen Grüßen

Wolf 🐺


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