Umbauten / Eigenbauten » Wie Wellenadapter 1,0mm -> 1,5mm befestigen?

#1 von CSinus , 17.04.2024 21:13

Hallo,
ich habe einen Glockenankermotor dessen Motorwelle hat einen Durchmesser von 1,0mm. Mit einem Wellenadapter 1,0mm auf 1,5mm will ich die Welle auf das Maß bringen, was benötigt wird.
Der Wellenadapter lässt sich ziemlich leicht auf die Motorwelle aufschieben. Wie befestige ich diesen am besten, damit die Kraft des Motors auch wirken kann?

#2 von Michael Knop , 17.04.2024 21:27

Zitat von CSinus im Beitrag #1
Hallo,
ich habe einen Glockenankermotor dessen Motorwelle hat einen Durchmesser von 1,0mm. Mit einem Wellenadapter 1,0mm auf 1,5mm will ich die Welle auf das Maß bringen, was benötigt wird.
Der Wellenadapter lässt sich ziemlich leicht auf die Motorwelle aufschieben. Wie befestige ich diesen am besten, damit die Kraft des Motors auch wirken kann?

Hi,

Mit entsprechenden Kleber, zum Beispiel „Welle-Nabe“ von loctide.

Viele Grüße, Michael

#3 von Petz1 , 18.04.2024 04:17

Wichtig wäre noch die Motorwelle vor dem Aufbringen des Klebers mit Schmirgelpapier leicht aufzurauhen denn der Kleber lebt davon das er sich oberflächlich retendieren kann.

#4 von volkerS , 18.04.2024 07:20

Hallo Stefan,
Loctide 638 ist die Nummer für Fügen Welle - Nabe. Unbedingt den Kleber in den Adapter, nicht auf die Motorwelle, und bei senkrecht stehendem Motor von unten aufschieben. Wenn von dem Kleber nur geringste Mengen ins Motorlager kommen ist es nur noch ein Fall für die Tonne. Der Kleber ist extrem kriechend.
Volker

#5 von Stahlblauberlin , 18.04.2024 07:43

Welle entfetten, anschleifen ist beim schon erwähnten Loctite eher kontraproduktiv. Mit einer Nadel Loctite in den Adapter, nicht auf die Welle. Aufschieben und nach 10 min. rührt sich der Adapter nie wieder.

#6 von K.Wagner , 18.04.2024 09:22

Das Vorgehen ist auch in der Bedienungs / Montageanleitung von Modellbahn Union für deren Umbausätze beschrieben. Ich habe (N-Loks) normalen Schraubensicherungslack genommen. Und ja wichtig: Nie den Lack / Kleber auf die Welle auftragen.

#7 von Petz1 , 18.04.2024 09:40

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #5
Welle entfetten, anschleifen ist beim schon erwähnten Loctite eher kontraproduktiv. Mit einer Nadel Loctite in den Adapter, nicht auf die Welle. Aufschieben und nach 10 min. rührt sich der Adapter nie wieder.

Da muß ich Dich leider korrigieren denn nachdem der Fügekleber keine chemische Verbindung mit dem Stahl der Welle eingehen kann und die Wellen meist hochglanzpoliert sind, ist ein leichtes Aufrauhen der Wellenoberfläche sinnvoll damit er sich in den Mikrorauhigkeiten mechanisch verhaken kann.

#8 von floete100 , 18.04.2024 10:02

Zitat von Petz1 im Beitrag #7
Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #5
Welle entfetten, anschleifen ist beim schon erwähnten Loctite eher kontraproduktiv. Mit einer Nadel Loctite in den Adapter, nicht auf die Welle. Aufschieben und nach 10 min. rührt sich der Adapter nie wieder.
Da muß ich Dich leider korrigieren denn nachdem der Fügekleber keine chemische Verbindung mit dem Stahl der Welle eingehen kann und die Wellen meist hochglanzpoliert sind, ist ein leichtes Aufrauhen der Wellenoberfläche sinnvoll damit er sich in den Mikrorauhigkeiten mechanisch verhaken kann.

Hallo Markus,

das ist ein Irrglaube. Wir haben in unserer Firma Loctite im industriellen Maßstab eingesetzt. Unsere Monteure hätten sich bedankt, wenn sie jeden Wellensitz hätten schleifen müssen.

Stefan, ich würde im vorliegenden Fall allerdings Loctite 648 empfehlen. Das ist für Schiebe- bzw. Presssitz gedacht. Das 638 kommt zum Einsatz, wenn Spalte bis 0,25 mm zu füllen sind.

Gruß Rainer

#9 von Petz1 , 18.04.2024 10:50

Hallo Rainer !
Eure Wellen waren aber höchstvermutlich nicht wie jene der Modellbaumotoren hochglanzpoliert, dann ist das Aufrauhen der Oberfläche natürlich obsolet.

#10 von Stahlblauberlin , 18.04.2024 11:22

Zitat von Petz1 im Beitrag #9
Eure Wellen waren aber höchstvermutlich nicht wie jene der Modellbaumotoren hochglanzpoliert, dann ist das Aufrauhen der Oberfläche natürlich obsolet.

Im Ausbildungsbetrieb haben wir Messingnaben mit Loctite auf polierte Edelstahlwellen geklebt, das hat trotz der durch die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten bedingten Spannungen problemlos gehalten. Eher haben sich die Messingnaben durch die Spannungen im Bereich des dünnen Flansches verzogen. Das Entfetten ist das beim Kleben wirklich wichtige, da kann man nicht gründlich genug sein. Auch eine polierte Welle ist unter entsprechenden Mikroskopen eine Gebirgslandschaft, wären die Wellen wirklich perfekt glatt würde auch die Schmierung in den Gleitlagern nicht richtig funktionieren.
Bei inzwischen etwa 40 direkt auf die "polierten" Wellen geklebten Wellenadaptern von Micromotor-Umbausätzen hat sich auch ohne Anschleifen kein einziger gelöst, es sei denn ich habe beim Entfetten von Welle und Adapter geschlampt. Macht man nur einmal.. Der gezielte vorsichtige Einsatz von Bremsenreiniger hat sich da bewährt. Gerade noch mal auf's Fläschchen geguckt: Loctite 648

#11 von Petz1 , 18.04.2024 20:35

Gründlichstes Entfetten ist natürlich die allererste Bürgerpflicht bei Fügungsverklebungen.... Nixdestotrotz haben sich bei mir doch zweimal Messingschneckenverklebungen auf Motorwellen wieder gelöst; seitdem ich die Wellen oberflächlich leicht aufrauhe keine einzige mehr. Ich denk da spielt auch die überaus geringe nutzbare Klebefläche bei den Modellteilen eine Rolle die im Verhältnis stärker belastet wird als im "normalen" Maschinenbau.

#12 von floete100 , 18.04.2024 21:57

Zitat von Petz1 im Beitrag #11
Nixdestotrotz haben sich bei mir doch zweimal Messingschneckenverklebungen auf Motorwellen wieder gelöst

Welchen Kleber hast du verwendet?

#13 von Petz1 , 18.04.2024 22:29

Loctite 648

#14 von 42555 , 19.04.2024 00:17

Hallo,
falls ein Loctite-Kleber nicht zur Hand ist und Stabilität Express schneller zu beschaffen ist, geht es auch damit sehr gut.
Ritzel, Wellenadapter und Ähnliches hielten damit bei mir immer. Ist ebenfalls ein 2K Kleber.
Grüße

#15 von Petz1 , 19.04.2024 00:34

Nur Minikorrektur denn denn die Loctites sind keine 2K-, sondern anaerobe Klebstoffe...

#16 von blauer klaus , 19.04.2024 09:29

Zitat von Petz1 im Beitrag #15
... sondern anaerobe Klebstoffe...

Moin Markus, ... und das heißt was ...?

#17 von Stahlblauberlin , 19.04.2024 10:02

Zitat von Petz1 im Beitrag #15
sondern anaerobe Klebstoffe...

Anaerobe Klebstoffe härten unter Luftabschluss aus, sprich: kein Sauerstoff notwendig bzw. in diesem Fall zulässig. Die Loctite-Familie benötigt Metall als Katalysator und mag keinen Sauerstoff.

#18 von Guppy6660 , 19.04.2024 10:06

Zitat von blauer klaus im Beitrag #16
Zitat von Petz1 im Beitrag #15
... sondern anaerobe Klebstoffe...

Moin Markus, ... und das heißt was ...?

Anaerobe Klebstoffe härten unter Sauerstoffabschluss aus. Beruflich bedingt ( Verbrennermotorenentwicklung) habe ich mit Loctite (nicht Loctide) seit 23 Jahren Erfahrungen sammeln können. Auch ich erachte ein aufrauen der Motorwellen als nicht nötig, nur das Entfetten ist von absoluter Wichtigkeit. Bisher hatte ich noch nie Probleme bei solchen Verklebungen. Die Verbindung kann unter Erwärmung über ca. 150 Grad gelöst werden, doch auch hierzu ist aber meistens noch ein Abziehwerkzeug notwendig.

#19 von floete100 , 19.04.2024 10:26

Zitat von 42555 im Beitrag #14
Hallo,
falls ein Loctite-Kleber nicht zur Hand ist und Stabilität Express schneller zu beschaffen ist, geht es auch damit sehr gut.
Ritzel, Wellenadapter und Ähnliches hielten damit bei mir immer. Ist ebenfalls ein 2K Kleber.
Grüße

Von Stabilit Express (hat mit Stabilität nur bedingt zu tun

) halte ich in diesem Kontext überhaupt nichts: Das Loctite kriecht zwischen Welle und Nabe. Das kann das Stabilit Express definitiv nicht - damit kann man nur so eine Art Kehlnaht legen. Mag halten, muss aber nicht.

Gruß Rainer

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Wie Wellenadapter 1,0mm -> 1,5mm befestigen?

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