Hallo! Hab mir ein umgebautes Krokodil 3356 mit ESU 4.0 Decoder gekauft. Frage: Kann man anhand der Fotos erkennen, welcher Motor da verbaut ist? Die Lok fährt leider sehr ruckelig. Weiss auch jemnd, wozu die Platine zwischen Motor und Decoder ist? Vielen Dank für eure Hilfe, Dieter
WDP 2012, Märklin C-Gleis, Uhlenbrock IB I und II & LocoNet, Faller ams
Angefügte Bilder:
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Das ist ein sogenannter Hamo Motor - die letze Krücke, um billig zu digitalisieren.
Die Folge ist mangelhaftes Fahrverhalten, wie du schon gemerkt hat.
Mit einem HLA (60941) fährt die Lok mit dem genannten Dekoder traumhaft - allerdings muss das Blechpaket des Stators vom HLA geringfügig bearbeiten werden - die Suche hier im Forum findet die nötigen Informationen dazu.
Die Platine dient dem Schweizer lichtwechsel.
Viele Grüße, Michael
PS: da der Dekoder unisoliert in die Lok eingebaut wurde, fährt der Dekodertot ständig mit! Bitte den Dekoder vernünftig isolieren, ebenso die losen Kabelenden.
Hi Dieter, wie Michael Knop bereits sagte, das ist ein ehemaliger Märklin Allströmer mit einem Trommelkollektor, dreipolig, und einem "Hamo" Dauermagneten, der dadurch den Motor zum Gleichstrommotor macht. Und die meisten Decoder "erwarten" einen Gleichstrommotor. Du hast jetzt in Deiner Lok eine besondere Situation: Der ESU LoPi 4 hat in seinen Motoreinstellungen sogar besondere Parameter, die speziell auf diese Motorvariante angepasst sind (Hamomagnet mit dreipoligem Anker). Auf Seite 46 der BDA (gibts hier zum dwonload https://www.esu.eu/download/betriebsanle...digitaldecoder/) gibts eine Tabelle mit den Parametern (Märklin Trommelkellektor mit Magnet 51962). Bevor Du diese CVs aber testest, würde ich vorher probieren, ob der Motor überhaupt frei dreht: Dazu das blaue und grüne Kabel am Motorschild ablöten und dann mit einer 9 Volt Batterie beide Drehrichtungen testen. ACHTUNG: Es darf keine Verbindung vom 9 Volt Block zum Decoder geben sonst Decoder tot! Wenn der Motor frei dreht, testest Du die von ESU empfohlenen CVs und dann entscheidest Du, was Du machst. Der Motorumrüstsatz von Märklin Ist prinzipiell vergleichbar mit der Version in Deiner Lok, "nur" der Kollektor ist 5-polig! Viel Erfolg! Lg Walter
Grundsätzlich genau das was Märklin auch als Hamo-Version liefert. Gar nicht so schlimm solange der Kollektor einwandfrei bzw. frisch geschliffen ist und die Bürstenführungen einwandfrei justiert sind. Mit auf den Motor sauber eingestellter Lastregelung zwar dreipolertypisch leicht knurrig untenrum aber nicht das schlimmste. Gerade bei der Hamo-Version ist die besch..ene Stromaufnahme das größere Übel. Die Umrüstung auf Kugellager bringt auch eine Menge, ritzelseitig sehr einfach, Kunststofflager raus, Kugellager rein, beim Lagerschild muss man Bohren. Kugellager haben gerade Kollektorseitig auch den Vorteil das da nie wieder Öl hin kommt das einem den Kollektor verkleistert. Das mag der HLA auch so ziemlich gar nicht, deutlich weniger als der originale dreipolige Anker.
Vielen Dank für die zusätzlichen Infos! Hab jetzt mal alle CVs gem. der Anleitung eingestellt. Das Fahrverhalten ist besser als vorher, die Stromaufnahme bzw das Ruckeln bleibt aber eine Katastrophe. Ich schmeiss den Motor raus und bau wie empfohlen einen HLA ein. Danke euch allen, Dieter
WDP 2012, Märklin C-Gleis, Uhlenbrock IB I und II & LocoNet, Faller ams
Zitat von dieter 1954 im Beitrag #7Vielen Dank für die zusätzlichen Infos! Hab jetzt mal alle CVs gem. der Anleitung eingestellt. Das Fahrverhalten ist besser als vorher, die Stromaufnahme bzw das Ruckeln bleibt aber eine Katastrophe. Ich schmeiss den Motor raus und bau wie empfohlen einen HLA ein. Danke euch allen, Dieter
Hi Dieter,
Gute Entscheidung!
Schau nur nach, wo das Blechpaket bearbeitet werden muss, ansonsten passt das Mittelgehäuse nicht richtig, bzw. es gibt Probleme in Kurven.
Mit einem Schleifstein oder einer feinen (Metall-) Feile ist die Anpassung ruck-zuck erledigt (früher gab es den passend bearbeiteten Magnet als Ersatzteil).
...schliesse mich dem an, gute Entscheidung! Meine 3556 läuft ebenfalls so ausgerüstet jedenfalls sehr gut.
Zitat von Michael Knop im Beitrag #8Schau nur nach, wo das Blechpaket bearbeitet werden muss, ansonsten passt das Mittelgehäuse nicht richtig, bzw. es gibt Probleme in Kurven.
Kann es sein, dass dies abhängig ist, welche Radien zu befahren sind? Ich meine, dass ich bei meiner Lok nichts bearbeitet habe (kann mich irren, müsste nachsehen...). Kleinster Radius ist bei mir 55cm (2241 K-Gleis). Die ÖBB 1020 verlangt auch nach einem bearbeiteten Permanentmagnet (Polbügel) - Sohnemanns Lok fährt ebenfalls sehr gut, nicht aber mehr durch R1...
Wenn du also grosse Radien hast, passt das Set vielleicht auch ohne etwas zu bearbeiten - ein Hinweis war es aus meiner Sicht mindestens wert...
Der HLA ändert rein gar nichts an der Stromabnahme. Um die in den Griff zu bekommen: 1. Achslager reinigen und sparsam frisch ölen. 2. Zum zentralen Massepunkt (Blechlasche am Lagerschild des Motors) eine Leitung zum Rahmen der nicht angetriebenen Hälfte ziehen. Diese dort sehr gut leitend verbinden, also z.B. unter ein der Schrauben klemmen. Schlechte Masseversorgung versaut einem bei Märklin öfter als alles andere den Digitalbetrieb. Pufferelkos etc. kaschieren das höchstens ein bisschen.
was Michael im Post 2 meint, sollte im Nachhinein so aussehen:
Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #6......Gar nicht so schlimm solange der Kollektor einwandfrei bzw. frisch geschliffen ist und die Bürstenführungen einwandfrei justiert sind......
Bloß nicht am Kollektor rum schleifen! Das ist der größte Blödsinn, den man machen kann. Egal wie fein die Körnung auch sein mag, es entstehen Riefen, die sich schneller wieder zusetzen, als man schauen kann. Ihn reinigen und damit auf "Hochglanz bringen" reicht vollkommen. Mache dies mit Waschbenzin und einem Baumwolltuch (T-Shirt).
Viele Grüße Peter
Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, schmiede Pläne!
Zitat von Peter BR44 im Beitrag #11Bloß nicht am Kollektor rum schleifen! Das ist der größte Blödsinn, den man machen kann.
Wenn man es richtig macht, also 1000er Schleifpapier nass, SR24 für das"nass", Anker in der Mini-Bohrmaschine und natürlich anschließend reinigen ist das bei gut eingelaufenen Kollektoren alles andere als Blödsinn. Ziel ist ein gleichmäßig seidenglänzender Kollektor. Bei neuen oder sehr gut erhaltenen Kollektoren macht man das natürlich nicht, da reicht reinigen völlig.
Zitat von Peter BR44 im Beitrag #11Bloß nicht am Kollektor rum schleifen! Das ist der größte Blödsinn, den man machen kann.
Wenn man es richtig macht, also 1000er Schleifpapier nass, SR24 für das"nass", Anker in der Mini-Bohrmaschine und natürlich anschließend reinigen ist das bei gut eingelaufenen Kollektoren alles andere als Blödsinn. Ziel ist ein gleichmäßig seidenglänzender Kollektor. Bei neuen oder sehr gut erhaltenen Kollektoren macht man das natürlich nicht, da reicht reinigen völlig.
Es bleiben immer Riefen. In diesem Fall auch mit 1000er Mikroriefen und diese setzen sich zu, mit Bürstenabrieb sowie meisten noch mit Öl bzw. Schmiermittel. Da ich schon fast 60 Jahre als Modellbahner unterwegs, so wie ca. 30 Jahre für Privatpersonen und Händler Reparaturen und Umbauten durchgeführt habe, weiß ich, wo von ich spreche.
Viele Grüße Peter
Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, schmiede Pläne!
Zitat von Peter BR44 im Beitrag #14In diesem Fall auch mit 1000er Mikroriefen und diese setzen sich zu, mit Bürstenabrieb sowie meisten noch mit Öl bzw. Schmiermittel.
Natürlich bleiben Mikroriefen. Ohne die würden Kollektor und Bürsten auch nicht ordentlich einlaufen. Deswegen nass mit 1000er und natürlich den drehenden Kollektor schleifen. Hab lange genug Bürstenmotoren im RC-Bereich bis an die Kotzgrenze ausgereizt, da gehörte auch das überdrehen/überschleifen der Kollektoren dazu. Experimente mit polierten Kollektoren führten nur zu extremem Verschleiß und schlechter Leistung weil die Bürsten sich nicht einlaufen konnten. Hält man den Kollektor schön öl- und fettfrei verkleistert auch nichts.
Zitat von Peter BR44 im Beitrag #16Andere und meine Wenigkeit haben da ganz andere Erfahrungen.
Habe so ca. 150 Motoren verschiedener Bauart (nur Modellbahn) von Z bis G bearbeitet und nicht ein einziges mal auch nur ansatzweise schlechte Erfahrungen gemacht. Detaillierte Berichte zu den Problemen samt Bildern die auch die Art und Qualität des Schliffs erkennen lassen würden mich sehr interessieren. Auch der Zustand der Bürsten ist entscheidend, tauscht man verölte Bürsten nicht aus oder entölt sie verkleistert das die Motoren natürlich sofort wieder. Bei Modellbahnmotoren habe ich das übrigens bei BTTB-Motoren (Quelle-Playgood-Startsets..) angefangen wo mir die hüpfenden Bürsten aufgefallen sind. Kollektorlamellen mit Epoxid verklebt, Nuten frei gekratzt und auf Rundlauf geschliffen und man hat die Motoren nicht wiedererkannt. Die können dann nämlich plötzlich sowas wie Laufkultur...
was Michael im Post 2 meint, sollte im Nachhinein so aussehen: ....
Hallo, wenn man ein Ständerpaket derart beschleift sollte man daran denken, dass die Bleche gegeneinander isoliert sind. Wenn diese Isolierung durch das Schleifen gebrückt wird, ändert sich das Verhalten bezüglich auftretender Wirbelströme im Paket. Den meisten werden da allerdings nichts bemerken.
Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn Joachim
was Michael im Post 2 meint, sollte im Nachhinein so aussehen: ....
Hallo, wenn man ein Ständerpaket derart beschleift sollte man daran denken, dass die Bleche gegeneinander isoliert sind. Wenn diese Isolierung durch das Schleifen gebrückt wird, ändert sich das Verhalten bezüglich auftretender Wirbelströme im Paket. Den meisten werden da allerdings nichts bemerken.
Hi jo,
Ich habe zahlreiche Blechpakete der HLA bearbeiten, und ich glaube nicht m dass die Bleche gegeneinander isoliert sind (habe es nicht explizit überprüft, aber eine Beschichtung wäre mit Sicherheit aufgefallen - ist bei einem statischen Magnet auch überflüssig, da im stator eines permanent erregten Magnet keine Wechselgelder auftreten.
Weiterhin hat Märklin selbst bei manchen Loks solcherart bearbeitete Statoren benutzt.
Viele Grüße, Michael
PS: gerade fällt mir noch ein, dass das Blechpaket durch eine besondere Verbindungstechnik zusammen gehalten werden - diese Verbindung stellt auch eine elektrische Verbindung der Bleche her.
Zitat von JoWild im Beitrag #17Hallo, wenn man ein Ständerpaket derart beschleift sollte man daran denken, dass die Bleche gegeneinander isoliert sind. Wenn diese Isolierung durch das Schleifen gebrückt wird, ändert sich das Verhalten bezüglich auftretender Wirbelströme im Paket. Den meisten werden da allerdings nichts bemerken.
Da gibt's keine erwähnenswerten Wirbelströme, es ist ein Permanentmagnet. Kritisch ist das ganze nur wenn die Feldspule mit Wechselstrom betrieben wird. Märklin dürfte den geblechten Stator nur deshalb verbauen weil sich dünnes Blech leichter stanzen lässt. Grundsätzlich könnte man den auch aus dem vollen fräsen.
Hallo, wenn es um das Sparen ginge, würde Märklin den Stator so bauen wie die Hersteller der Umrüststatoren, denn das wäre billiger - oder sie hätten das damals so gemacht, denn die heutigen Motoren . Und zur Isolierung der Bleche genügt eine dünne Lackschicht sog. Backlackes, mit der das Blechpaket auch verbunden wird. Und Wirbelströme gibt es trotz Permanentmagnet durch die umlaufenden Magnetfelder des Ankers.
Bei den da verwendeten Blechen handelt es sich vermutlich um nicht kornorientiertes Elektroblech.
Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn Joachim
Zitat von SAH im Beitrag #21gegenüber den 330 bis 400 Windungen der Feldmagnete sind die Wirbelströme als Ankerrückwirkung vernachlässigbar, oder?
Vor allem da aus Sicht des Stators das Magnetfeld des Ankers zwar schwankt aber Dank des Kommutators nie die Polarität ändert... Bei Reihenschlussmotoren die nur für den Gleichstrombetrieb gedacht sind (Anlasser..) sind die Polschuhe des Stators regelmäßig massiv ausgeführt.
Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #16Detaillierte Berichte zu den Problemen samt Bildern die auch die Art und Qualität des Schliffs erkennen lassen würden mich sehr interessieren.
Mich ebenfalls und abgesehen davon ist mir auch noch nie ein ab Werk hochglanzpolierter Kommutator egal bei welchem Motor untergekommen...
Grüße von Markus
Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)
kann die Aussage von Michael nur bestätigen. Habe da weder eine Lackschicht oder sonst noch etwas feststellen können.
Tante Edith:
Wichtig beim Abschleifen des Magnetes ist, ihn vorher auseinander zunehmen. Hat den Vorteil, dass die "Eisenspäne" leichter vom Bügel entfernen lassen und nicht dran "kleben" bleiben.
Viele Grüße Peter
Wenn Du Gott zum lachen bringen willst, schmiede Pläne!
Zitat von SAH im Beitrag #21Guten Abend @JoWild (Joachim),
gegenüber den 330 bis 400 Windungen der Feldmagnete sind die Wirbelströme als Ankerrückwirkung vernachlässigbar, oder?
Mit freundlichen Grüßen, Stephan-Alexander Heyn
Hallo Stephan-Alexander ich habe ja schon in meinem Beitrag geschrieben, dass die meisten nichts merken werden. Die Wirbelströme wandern mit der Rotation der Ankerpole und fließen quer zu den geschichteten Blechen. Mittels der Feldspule will man im Gleichstrombetrieb ja ein immer gleich gerichtetes Magnetfeld erreichen, das duch die Form der Polschuhe einen gewünschten Verlauf der Feldlinien annimmt. Bei den von dir genannten Feldspulen ist es wichtig zu unterscheiden, ob der Betrieb mit geglätteter Gleichspannung, gleichgerichteter Wechselspannung, impulsbreiten modulierter Gleichspennung (je nach Frequenz) oder gar mit Wechselspannung erfolgt. Denn da machen sich dann deutliche Unterschiede im Verhalten bemerkbar - nach außen am einfachsten über den induktiven Widerstand messbar.
Und bei einem ab Werk dünn mit Backlack beschichtetem Elektroblech sieht man wegen der dünnen Schicht nichts. Die "Verbindungstechnik" (Prägung) bei den Blechen dient nicht der elektrischen Kontaktierung sondern der exakten Positionierung beim Aufbau des Paketes.
Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn Joachim