Hallo,

welche Handschuhe sind da am besten für das ein und auspacken von Modellbahnlokomotiven geeignet? Ich hatte mal Baumwollhandschuhe, war aber sehr unzufrieden damit, da diese ziemlich oft zum Beispiel an Stromabnehmern hängen bleiben. Derzeit benutze ich Gummihandschuhe, sind diese Empfehlenswert oder greifen diese die Bemalung der Lok an?

Welche Handschuhe benutzt ihr oder könnt ihr empfehlen? :

Hallo,

doch die Baumwollhandschuhe sind fürs vorsichtige Anfassen schon das Richtige. Ich persönlich kann mit Gummihandschuhen gar nicht richtig arbeiten, da fehlt es mir an Gefühl - auch wenn die Gummiindustrie ihren Produkten gerne Gefühlsechtheit attestiert.

Das Problem mit dem Hängenbleiben kenne ich, da hat die zunehmende Erfahrung aber viel ausgeglichen. Inzwischen weiß ich wo und wie ich da drangreifen kann.

Für besonders empfindliche Modelle wie Brawa oder Kleinserien empfehle ich Samthandschuhe. OK, der war jetzt nicht ganz ernst...

Greifen die Gummihandschuhe eigentlich die Bemalung der Lokomotive an?

Hallo ich denke da auch an Baumwollgewebe wie sie von Münzsammlern verwendet werden. So empfindliche Modelle hab ich aber nicht dass so etwas nötig wäre.

Zu empfindlich sind die Modelle wohl nicht. Aber Fingerabdrücke sind schon blöd, und die sieht man IMMER...(und weil die Hautflora zusammen mit Schweiß, Hautzellen und Handcreme irgendwann eine chemische Reaktion hervorruft, die bis zum Schimmel führen kann... oder wenigstens die Fingerlinien krass hervorhebt). Deshalb soll man ja auch keine CD-Beschichtungen anpatschen.

Ich bin auch für Baumwolle. Was für alte Bücher, Gemälde und Münzen gut ist, sollte auch für Loks gut sein. Zumal der Preis ja ähnlich hoch ist...

Latex und Nitril reagieren relativ schlecht mit Feststoffen. Daher sollte da wenig passieren. Auch sollten keine oder nur sehr geringfügige Mengen an Hilfsstoffen austreten, die Produkte würden sonst relativ schnell aus dem Verkehr gezogen werden. Da sollte kaum eine Gefahr für die Bahn ausgehen.

Dass sich durch das Anfassen Schimmel bilden soll, halte ich aber für eine sehr gewagte These, zumal die Bedingungen auf Kunststoff nicht gerade optimal für Mikroorganismen sind. Bakterien können vielleicht noch einen Biofilm bilden, aber denen fehlt auch die Feuchtigkeit auf Dauer. Für Pilze ist die Oberfläche sicherlich zu unwirtlichen, wenn das Material nicht gerade dauerfeucht gelagert wird. Pilze auf Kunststoff habe ich bislang nur in feuchten Kühlhäusern beobachtet. Aber da war auch eine Schwarzschimmelkultur im Lüftungsregister. Unter solchen Bedingungen sollte die Modellbahn ohnehin nicht lagern. Dass fettige Abdrücke unschön sind, ist aber eine andere Sache.

Moin,

ich ziehe mir dies weißen Baumwollhandschuhe nicht so gerne an, weil der Griff unsicher wird, will sagen: glatte und etwas schwere Teile zB Loks rutschen einem leichter aus der Hand. Bei Gummihandschuhe wird das nicht so leicht passieren - ich bekomme darin aber schweißnasse Hände und kriege die Dinger dann nicht ausgezogen. Es gibt allerdings noch ein Naturprodukt, das früher zur ganz feinen Garderobe gehörte - der Glacé-Handschuh aus feinstem Glacéleder. Wie die Baumwollhandschue sind auch die waschbar.

Hier geht es ja nicht ums Lagern im Dunkeln und Trockenen, sondern ums Ein- und Auspacken. Normalerweise bleibt die Lok ja erstmal auf der Anlage oder in der Vitrine, bis man sie wieder einpackt. Das bedeutet, dass alle Modelle den typischen Umweltbedingungen ausgesetzt sind, die nun mal auf der Anlage herrschen. Würde man mit UV-Licht suchen, könnten Fingerabdrücke jederzeit als Bakterienkolonie erkennbar sein. Dass sich daraus Schimmel bilden kann, ist ganz sicher selten, aber nicht auszuschließen. Das hängt von vielen Faktoren ab. Dass Schweiß sehr aggressiv sein kann und Schäden verursacht, ist jedenfalls unbestritten.

Hallo,

hmmm,also bei mir sind sämtliche Loks patiniert,zum teil nur mit Pulverfarben die nicht mal mit Mattlack fixiert sind.Von denen weist keine Einzige auch nur den kleinsten Fingerabdruck auf,obwohl sie ziemlich oft angefasst werden,z.B. zur Wartung,beim Umsetzen oder beim Austauschen durch eine andere Lok und das,obwohl sie noch nie mit einem Handschuh angefasst wurden.Man sollte halt nicht unbedingt vorher ein halbes Hähnchen mit Pommes mit den Fingern gegessen haben.
Bevor ich meine Loks anfasse wasche ich mir gründlich die Hände und gut ist.

Dieser Post sollte jetzt nicht als Trollerei oder Ignoranz verstanden werden,sondern lediglich meine persönliche Erfahrung wiedergeben.

Schönen Abend noch.

Schweiß ist sicherlich aggressiv, aber ich denke, die heutigen Lacke halten das aus und die Kunststoffe erst recht. Die gehen zumindest nicht kaputt. Das ist was anderes bei Papier, nachdem die Kunstwerke schon erwähnt wurden. Papier kann durch sogenannten Säurefraß zerstört werden. Das sieht man manchmal schon nach einigen Jahren um Tinteneintragungen in Büchern. Das Papier erscheint dann dünner. Und Schweiß ist schwach sauer. Aber wie gesagt, die Kunststoffe sind säurebeständig und die Lacke oder Druckfarben sollten es auch sein, wenn man den richtigen Binder verwendet hat.
Metalle dagegen könnten schon eher korrodieren.

Aber nochmals zu den Bakterien und Schimmel. Dass sich aus Bakterien Schimmel bildet, kann nicht sein. Das sind zwei völlig unterschiedliche Arten von Lebewesen. Es könnte durch Bakterienbesiedelung höchstens der Nährboden für Pilze geschaffen werden. Aber wie gesagt, Kunststoffe sind nicht gerade der Platz, wo sich Bakterien unter trockenen Bedingungen gerne halten. Da müssen schon viele dumme Zufälle passieren, dass man Schimmel auf Plastik findet.

Moin,

Meine Modelle fasse ich ganz normal mit sauberen, ggf. frisch gewaschenen Händen an. Allerdings sollte man bewußt darauf achten und nachdenken, wo man anfaßt. Beschriftete Flächen sollte man meiden, ebenso nicht gerade an zierlichen Details zupacken. Aber das würde für "mit Handschuhen" ebenfalls gelten.

Allerdings habe ich weder Platin- noch Gold-Krokos. Messingmodelle ohne Schutzlack sind auch sehr empfindlich.

Über dieses außerordentlich wichtige Thema muss ich noch nachdenken.
Bislang verwendete ich nämlich (zugegebendermaßen absolut doof) Handschuhe bloß gegen Kälte.

Dass Bakterien und Schimmel zwei Sorten von Lebewesen sind, ist richtig. Aber Schimmelsporen sind allgegenwärtig, u.a. auch an den Händen und in der Luft. Ich habe ja nicht gesagt, dass aus Bakterienrasen Schimmel entsteht, sondern dass eine Grundlage dafür gelegt wird.
Aber tatsächlich ist das Problem nicht so gravierend. Fingerabdrücke, zu sehen auf Fotos, sind nerviger.

Habe die Erfahrung gemacht, dass gerade goldbedruckte Aufschriften das Anfassen mit bloßen Fingern nicht mögen. Eigentlich war ich davon ausgegangen dass das komplette Gehäuse mit einer Schutzschicht überzogen wurde. Ist scheinbar nicht der Fall. Also lieber die Befruckungen meiden.
Wenn ich ein Modell ohne Baumwollhandschuhe anfasse - dann an den Rädern oder Drehgestellblenden.

Viele Grüsse

Tag auch,

auf Fremo:87 Treffen sind die normalen weißen Baumwollhandschuhe im Einsatz, um Fingerabdrücke zu vermeiden. Die Fahrzeuge werden auf einem Treffen im Normalfall von recht vielen Leuten angefasst, da lässt sich einfach auch nicht sicherstellen, dass immer eine Gelegenheit zum vorherigen Händewaschen besteht. Gerade bei unterschiedlich patinierten Modellen und im Normalfall selbst angebrachten Beschriftungen ist das sicher eine sinnvolle Sache, um Fingerabdrücke zu vermeiden.

Bis denn
Michael

Edit:
Danke für die vielen Meinungen. Ich werde jetzt immer meine Hände vor dem Anfassen der Lokomotiven mit Kern-Seife waschen. Aber Handschuhe werde ich doch nicht benutzen.

Moin,
Also ich habe bisher noch nie Handschuhe für meine Modellbahn genutzt. Falsch, ich nutze welche beim lackieren . Also ich habe noch nie welche zum anfassen des rollenenden Materials genutzt. Liegt vielleicht daran das ich mit meiner Bahn bastel und spiele und nicht diese als Ausstellungsstück betrachte. Abgesehen davon hat bei mir noch keine Lok über 400,-€ gekostet und da ich diese alle altere handelt es sich eh nicht um Geldanlagen. Ich achte aber drauf das meine Finger nicht dreckig oder fettig/ölig sind.

Da ich hauptsächlich Analogmodelle noch aus den 1980/90ern habe, verwende ich keine Handschuhe. Die haben schon so viel mitgemacht (ich bin Teppichbahner...), dass das gar nicht stört. Da stören die abgegriffenen / abgenutzten Kanten schon eher. Die Detaillierung ist ja auch gegenüber heutigen Modellen merklich sichtbar geringer. Aber bei einem 600-Euro-Modell? Da nützen Handschuhe beim Teppichfahren auch nicht mehr - Flusen, Haare, Staub, Dreckpartikel aller Art, Brotkrümel, Tannennadeln, Teppichabrieb ... Wenn eine Teppichbahn liegt, kann man dort nicht staubsaugen...
Ich glaube, dass Modelle zunehmend für die Vitrine gebaut werden. Möglichst unter Vakuum...

Zitat

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Ich glaube, dass Modelle zunehmend für die Vitrine gebaut werden. Möglichst unter Vakuum...

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... oder für die Schau auf dem Rollenprüfstand

klein.uhu

Moin,

ich benutze ausschließlich Lammlederhandschuhe. Man sollte allerdings ausschließlich die von Luis Vuitton nehmen. Die Naht liegt innen, sind folglich an den Kanten nicht abrasiv, was den leider immer dünner und (unpräziser leider auch) werdenden Lackschichten und Bedruckungen keinen Schaden zufügt. Zudem passen sie sich der Hand optimal an, man hat also beim Herausnehmen aus den OVP's noch über die volle Fingerfertigkeit. Ich muss aus eigener leidvoller Erfahrung anmerken, dass man nicht auf 350,-€-Schnäppchen reinfallen sollte. Es sind meist (im Detail) schlecht gefertigte Plagiate. Ab 800,-€ macht man da eigentlich nichts verkehrt. Die Preise varieren etwa 50,-€ nach oben und unten. Je nach Größe. Einfach man bei einem wirklich guten (das erste Haus am Platze, wie man so schön sagt) Herrenausstatter nachfragen und anprobieren. Ihr werdet begeistert sein!

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias

800 € für Handschuhe? Den Übertreibungen im Modellbahnbereich sind wohl keine Grenzen gesetzt.

Nach langem Überlegen und den Erfahrungen die ich die letzten Wochen gesammelt habe werde ich dann doch lieber bei denen gewaschenen Händen bleiben. Natürlich nur mit kernseife. Das mit den handschuhen finde ich übertrieben, Fingerabdrücke würde ich einfach bei Bedarf mit destilliertem Wasser und einem mikrofasertuch entfernen. Vor allem ist es wichtig das Modell gut in der Hand zu haben und das gelingt mir nur mit Händen ohne Handschuhe. Falls ich dann mal zu handschuhen greife im ernstfall werden Latex Handschuhe bleiben.

Hallo Kollege-innen,
Ich war vor einigen Jahren bei einem Decodereinbauseminar in Göppingen.
Voller Respekt u. Achtung habe ich mir weiße Stoffhandschuhe angezogen.
Unser Seminarleiter Herr Haller hatte ein mildes "Lächeln" aufgesetzt u. erklärt:
Unsere Lokomotivoberflächen sind so gut lackiert, das man keine Handschuhe benötigt !
Frohes Spielen u. Basteln
Heinz

Wegen der Modell-Oberflächen braucht man die wirklich nicht.
Aber mancher braucht sie eben wegen ... flaster: ... der wertigen Verpackung?

klein.uhu

[quote="Djian"|p2008815]
Moin,

ich benutze ausschließlich Lammlederhandschuhe. Man sollte allerdings ausschließlich die von Luis Vuitton nehmen.


ich habe leider nur welche von Stradivari da (mit Goldrand). Gehen die auch ???

Rudi