Hallo Jörg,
es ging mir weniger darum, mich zu entschuldigen, als vielmehr deutlich zu machen, dass es meine persönliche Meinung ist, aus der Du Dir das heraussuchst, was für Dich passt.
Zu Deinem Bahnhof. Ja, so ähnlich stelle ich mir das vor. Beim Vorbild sind auch nicht immer alle Bahnsteige gleich lang. Ich könnte mir das so vorstellen: Zwei durchgehende Hauptgleise (Gleis 1 und 2), ein Ausweichgleis (Gleis 3) mit verkürzter Nutzlänge (z.B. 1,8 m) und ein Gleis, dass als direktes Ausfahrgleis der Nebenbahn genutzt wird (Gleis 4). Durchgehende Züge verwenden Gleis 1 und 2. Züge die im Bahnhof anhalten verwenden Gleis 3. An Gleis 4 wartet der Anschlusszug zum Nebenbahnhof. Gleichzeitig kann Gleis 3 als Ausweichgleis für zu überholende Züge verwendet werden. Gegebenenfalls kann sogar auf Gleis 3 verzichtett werden. Dann sind Überholungen während eines Umsteigehaltes nicht möglich.
Ankommende Güterzüge, die Wagen für die Nebenbahn abstellen, laufen in Gleis 5 (ohne Bahnsteig) ein, hängen ihre Wagen ab und setzt die Fahrt fort. Die abgehängten Wagen werden dann mit einer eigen Kleinlok oder einem GmP auf der Nebenbahn befördert. Alternativ kann auch angenommen werden, dass der Nebenbahngüterzug in einem fiktiven Güterbahnhof zusammengestellt wurde und direkt durchfährt. Evtl. kann im "Hauptbahnhof" noch eine kleine Ortsgüteranlage mit Freiladegleis und Güterschuppen vorgesehen werden. Dann stellt der ankommende Nahgüterzug natürlich nicht nur die Wagen für den Nebenbahnhof ab, sondern auch die für den lokalen Hauptbahnhof. Den Rangierdienst und die Fahrt zum Nebenbahnhof kann eine Kleinlok übernehmen, die im Nebenbahnhof stationiert ist.
Ein solches Konzept bietet eine Menge Rangierspass und die Möglichkeit, lange Züge fahren zu lassen. Du kannst auch die Hauptstrecke als eingleisige Hauptstrecke denken (es gibt solche Fälle beim Vorbild, auf der auch lange Züge verkehren. Damit gewinnst Du Länge im Hauptbahnhof.
Eine weitere Spielvariante ist ein D-Zug, der im Hauptbahnhof einen oder zwei Touropawagen abhängt, die Ferienurlauber in den Nebenbahnhof befördern. Dazu erhebst die den Nebenort zum "Kurort". Hier gibt es prominente Beispiele (Wildbad im Schwarzwald).
Also eine Fülle von Ideen, Spielmöglichkeiten und Variationen stehen Dir offen. Du musst Dir klar werden, was der Schwerpunkt Deiner Anlage sein soll. Es kann natürlich auch eine Industriebahn sein, bei der auf der Hauptstrecke alle möglichen Edelgarnituren ohne Halt fahren können. Dann liegt der Schwerpunkt auf den Rangiermanövern in und um die Industrie.
Ich habe übrigens einmal Planungen für den Bahnhof Wildbad gemacht. Er hatte bei mit eine Länge von ca. 6 m (inkl. der Einfahrt). Dabei ist aber eine weitgehende Maßstäblichkeit berücksichtigt. Das geht natürlich auch erheblich kürzer, Aber Du bist schnell bei 2,5m Länge (Nutzlänge am Bahnsteig ca. 1,5 m (3 Vierachser+Lok+etwas Reserve) plus Weichenstraße. Aber Du wirst bei Beschränkung auf des Wesentliche viel mehr Befriedigung beim Bau Deiner Anlage gewinnen.
Vile Grüße
Jürgen