Hallo Leute, immer öfter stolpere ich über die Angabe, das ein Bausatz aus PAPPE sein soll. Also ich weiß nicht; da denke ich zuerst mal an braune Versandkartons aus dicker Wellpappe! Das kann doch gar nicht gut aussehen. Dann die Angabe "Laser"; das klingt nun wieder nach super-genauer Hightech! Und irgendwie auch teuer?!
Da mir als alter "Kunststoffbausatzzusammenbauer" das als neumodischer Krams vorkommt, bitte ich doch um Eure Meinung und Erfahrung.
Was steckt an Qualität und Stabilität dahinter? Wie ist im Gegensatz zum konventionellen Bausatz das Preis/Leistungsverhältnis?
Und vor allem: Wie baut man das ? Viele Teile, viel Vor/Nacharbeit? Ist das nur 'ne Modeerscheinung oder ist das ein Wandel, dem sich auch Vollmer, Faller und Konsorten anschließen?
Edit, um deine weiteren Fragen zu beantworten. Zusammenbau leicht, da praktisch keine Nacharbeiten erforderlich sind (durch Laserschnitt/gravur sehr exakt). Farbe: kommt auf den Bausatz an, mal schon, mal nicht. Qualität: kenne nur MBZ, ist aber hervorragend. Stabilität: kommt darauf an; Gebäudebausätze: sehr hoch; Zäune/Geländer, Fenster: ultrafiligran. Wasserempfindlich, daher vorher versiegeln. Preis/Leistung: billig ist es nicht, eher auf dem Niveau von Resinbausätzen. Detaillierung schlägt allerdings die üblichen Fakivo-Bausätze um Längen.[/url]
Moin Rick Du kannst sicher sein, daß in Zukunft immer mehr aus gelasertem Karton angeboten wird. Das ist wesentlich wirtschaftlicher als der Kunststoff- Spritzguss. ( und das wissen auch Kibri Vollmer und Co) Noch bietet inzwischen einiges an. Die Bausätze von Trix zum Jahresthema waren 2007 und werden auch in Zukunft aus Karton gefertigt. Es werden mehr und mehr große Anbieter auf diese Methode eingehen, da man damit wirtschaftlich kleine Serien machen kann.
Die Preisspanne ist extrem, Lasersachen nimmt astronomisch hohe Preise, HMB, MKB liegen in den Preisen kaum höher als der traditionelle Plastikbau. Microplanet hingegen ist auch relativ teuer.
Ich habe inzwischen ne Menge Kartonbausätze gebaut und einige seit Jahren hier auf diversen Modulen und Dioramen, das Material ist super zu verabeiten, recht unempfindlich und kann mit allen Farben veredelt werden, Auch normale Feuchtigkeit kann einem ordentlichen Architekturkarton nichts anhaben, da würde ich mir eher Sorgen um elektronische Komponenten machen...
laserbausätze aus karton ist eine deutsche errungenschaft.. seit 1992 baue ich laserbausätze wobei diese immer aus holz sind.. holz so dünn das man damit sogar ganze fenster aus verschiedenen lagen zusammenbaut und dabei noch immer dünner als die plastikfenster ist...
in den usa wird auch nicht mehr kleber verwendet sondern die verschiedenen lagen sind rückseits mit 3M folie versehen und damit klebt man quasi die verschiedenen lagen durch abziehen einer folie einfach über einander. papercreek ist eine der wenige die karton verwenden.
karton wird hierzulande verwendet da wir weniger holzbausätze in der natur haben.. und da ist karton mit seiner glatten oberschicht halt einfach als beton anzumalen.
der einzige nachteil ist die schnittkante die immer schwarzbraun ist.. und damit manchmal stört...
der neueste gag sind gardinen aus lasergeschnittenem papier.. der laser ist so fein, das man damit papier schneiden kann ohne das dieses abfackelt...
achso bis dato habe ich ca. 90 laserbausätze gebaut.. und es warten noch mehr als 100 auf die fertigstellung...
Cheers vom Kanadier in den Bergen H0N3: RGS/DRGW + DCC NCE; 0N30 mit Shay + Sägewerk DCC; H0 Märklin + CS2 plus CS1 + MS1 und MS 2 sowie MFX/DCC gemischt; LGB. CS1 Steuerung über iPhone und Touchcab sowie Forum auch via iPhone.
Zitat von RickSchiffsmodellbau : Die Dinger hießen Schnellbausatz.
Darunter verstehe ich, auspacken, aufbauen und am nächsten Tag fahren lassen.
Aber das war in etwa auch so. Ein Haufen kleine Hölzer und Kunst- Stoffteile, die man selber noch auf Maß bringen muß.
Im Vergleich zu einem mit freier Wahl von Material und Bauweise nach Zeichnungen gebautem Schiff ist das erstens "schnell" und zweitens "Bausatz".
Was Du eigentlich wolltest, heißt bei den Modellfliegern "ARF". Ne Du, nichts für mich. Wenn am Ende nichts Gescheites dabei rauskommt, will ich die Verantwortung dafür tragen
Wenn es funktioniert natürlich auch
Zitat von RickHier würde ich ja sagen, Lasercut? Dann hat jedes noch so kleine Teil wohl gefälligst sein Fertigmaß?!
Was noch lange nicht heißt, daß man so ein Puzzle mal eben in der Mittagspause zusammenpappt. Es gibt auch Modellflugzeuge in dieser Bauweise, aber Holzrumpf mit Rippenfläche ist auch bei perfekt passenden Teilen viel Arbeit.
Also der SCHNELLBAUSATZ war natürlich etwas überspitzt gemeint!
Aber das Prinzip stört mich schon.
Natürlich ist das Ergebnis solcher teuren und detailierten Bausätze extrem und auch nicht vergleichbar mit herkömmlichen Bausätzen. Das muß man ohne Diskusion zugeben. Aber und das sehe ich auch so, es ist bei weitem nichts für jeden Bastler.
Macht weiter so, ich erfreue mich gerne an fertigen Bildern und sage auch gerne und ehrlich "das hätte ich auch gerne".
Moin Zusammen ich glaube hier muß man nun ein wenig differenzieren. Solche Bausätze wie die hier angesprochene Mühle sind wirklich was für Bastler und Frickler. Da muß man noch einiges selbst dran tun. Bei mehr Zeit hätte ich persönlich auch meinen Spass daran. Zudem bekommt man fürs Geld vermutlich etliche Stunden Bastelspass, dh der recht hohe Anschaffungspreis relativiert sich durch die schönen Stunden die man damit verbringt.
Bausätze wie sie von Trix, Noch MkB oder HMB angeboten werden sind aus durchgefärbten hochwertigen Karton, welche "nur" noch zusammengesteckt werden müssen. Die Steckverbindungen werden anschließend zumeist durch darüber liegende Teile verdeckt. Eine Technik die auch von unversierten Modellbahnern einfach zu beherschen ist und auch nicht zwingend eine anschließende Farbgebung erfordert . Wenn diese zu teuer gegenüber Kunststoffbausätzen wären würden sie vom Markt nicht akzeptiert und wir hätten kaum die Situation, dass immer mehr dieser Bausätze von immer mehr Firmen auf den Modellbahnmarkt kämen. Hier ist auch nicht von einfacher Pappe zu sprechen, das verwendete Material ist ein hochwertiger moderner Werkstoff, der in vielen Teilen sicher dem Kunststoff überlegen ist. Hier bildet nur MBZ/Microplanet eine Ausnahme, der zumeist Graupappe verwendet, aber auch angibt, dass seine Bausätze nicht für den schlichten Konsumenten gedacht sind.
Letztendlich wird aber keiner gezwungen diese Bausätze zu kaufen. Ich würde aber empfehlen sich einmal damit vertraut zu machen, ich kenne niemanden der, nachdem er mal einen solchen Bausatz zb von HMB in der Hand hatte, nicht von den Vorteilen überzeugt war.
Das ist ja auch klar und mir verständlich. Aber dazu fehlt mir die Zeit und die ruhige Hand. Und wenn ich dann schon bei mbz lese "...im Rohzustand... noch bemalen...", dann sehe ich schon wieder rot.
Leider und das sage ich wirklich erst, leider liegt mir die Sache mit dem Pinsel nicht so. Ich würde auch gerne so manches altern, aber ist halt nicht. Da müßte ich schon jemanden für finden.
Allen denen es liegt wünsche ich viel Spass und freue mich wie gesagt über die Bilder.
bezüglich der Farbgebung: man kann Bausätze aus Kunststoff und aus Karton so nehmen wie sie sind, oder farblich nachbehandeln... m.E. ist die Nachbehandlung bei beiden Typen erforderlich. Die Passgenauigkeit ist bei lasergeschnittenen Teilen sehr gut - ebenso wie bei modernen Kunststoffbausätzen. Bei beiden Typen gibt es gut durchdachte und präzise konstruierte Modelle. Und vermutlich auch weniger gut gemachte ...
Bezüglich der Kosten: die Auflagenhöhe der bisher angebotenen Kartonbausätze ist mit der von Kunststoffbausätzen nicht zu vergleichen. Da keine Formherstellung nötig ist, lohnt sich auch die Herstellung von Kleinserien. Das teuerste ist nämlich neben der Arbeitszeit des Konstrukteurs der Laser - und der kann ohne Anpassung jeden Tag was anderes schneiden.
Vermutlich ist auch das mit ein Grund für den Erfolg - weil kein Hersteller mehr mit hohen Verkaufszahlen pro Bausatz rechnet.
Viele Grüße, Bodo
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. (Jean-Jacques Rousseau)
Teuer ist relativ. Mein Bausatz belegt nachher etwa eine Fläche von 1x1m. Es sind einige Gebäude und in den Schachteln mit Detailparts ist auch noch einiges drin für das erst Formen gefertigt werden mussten. Ne 127seitige Anleitung muss auch erstmal geschrieben sein usw. So gesehen ist das gar nicht so teuer. Auch ohne Dollarkurs. ..
Also für mich sind 685USD teuer, zu teuer. Dann baue ich lieber ganz selber...
Nun, wenn es denn so viel rentabler sein soll, für Kibri und Co. warum gibt man das dann nicht an seine kunden weiter, ich denk dabei mal wieder ein kleines bisserl an verar... am Kunden. Wie mit so vielem auf dem Sektor, man schreibt Modellbau oder Modellbahn- davor und schon ist es doppelt so teuer. Gut ich bin noch jemand vom alten Schlag Modellbau, habe vor 30 Jahren das letzte mal meine Modellbahn gesehen und vor ca. 3 Jahren wieder angefangen (DER Virus!!!) Es hat sich eine Menge getan, das gebe ich zu jedoch denke ich das ein Hobby auch bezahlbar sein sollte, denn man hat ja noch so ein paar unnütze Dinge wie Miete Strom und , da war doch noch was, ach ja Essen sollte man auch noch, zu bezáhlen. Dazu kommt auch noch, wer kenn es nicht das allzu Glückselige Lächeln, wenn man etwas aus "eigener" Produktion gefertigt hat. Ich werfemal ein eine Modellbahnanlage ohne "Plastik"- recht düstere Zukunft. Erstellen wir doch alles nur noch über Laserattrappen, dann müßen wir kein Geldmehr für Kleber ausgeben.
Ja Ja ich weiss, jetzt habe ich mir wieder den Zorn einiger hier zugezogen*fg*
Zitat von maxcoreNun, wenn es denn so viel rentabler sein soll, für Kibri und Co. warum gibt man das dann nicht an seine kunden weiter, ich denk dabei mal wieder ein kleines bisserl an verar... am Kunden.
klar - die Firmen wollen uns alle nur verar... schon mal darüber nachgedacht, warum es in letzter Zeit kaum noch Neuentwicklungen in Kunststoffspritzguss gibt ? Wahrscheinlich, weil die Firmen keine Lust mehr haben, was zu prduzieren ? Oder vielleicht eher, weil sie genau wissen, dass die Entwicklungskosten nie mehr reinkommen ? Die Zeiten, wo man ein Häuschen 100.000-fach über 30 Jahre verkaufen kann, sind eben vorbei.
Viele Grüße, Bodo
PS: Ach ja - rechne einfach mal - falls Du die Investitionskosten überhaupt überblicken kannst - was so ein Bausatz mit einer Auflage von 1000 oder 10000 kostet und in welcher Zeit Du die zu welchem Preis verkaufen musst, um nicht zu verhungern ...
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. (Jean-Jacques Rousseau)