Hier unser erster Versuch ein kleines Landschaftsdiorama zu bauen. Es dient dazu mal einige Techniken auszuprobieren, da wir bislang ja fast nur Häuser anmalen, und für eine Anlage etwas mehr an Fertigkeiten von nöten sind.

Wir haben ein Stück Puren genommen. 10 x 10 cm mit 5 cm Dicke.




Auf der Oberfläche wurde das "Layout" skizziert. Dunkel der Wanderweg, heller die Felsen.

Es soll einen schmalen, teilweise in den Fels geschlagenen, Wander-Hohleweg geben, der über einen kleine Treppe auf ein Plateau führt. Dort gibt es noch einen kleinen Felsgipfel und Flächen mit Wiese und einer Feuerstelle.




Dann wurde der Rohling, mit Spachteln und Schnitzwerkzeug bearbeitet. abgeschnittene Stück wurden aufgeklebt um die "flache" Oberfläche mehr dreidimensional zu machen. Das Schnitzen geschah nach Augenmass und Gefühl.






Dann wurde die Erdflächen braun grundiert.






Der Fels wurde schwarz grundiert. Das Auto und unser Sensenmann als Größenrelation.






Im den nächsten Schritten, wurden die Felsen coloriert. Zunächst Dunkelbraund, dann Schritt für Schritt immer heller, bis zu (fast weiss) elfenbein. Dabei umso heller die Farbe, umso selektiver der Auftrag. Zwischendrinn haben wir auch grau und ein rotbraun aufgetragen.








Dann bekam die Treppe und der Felsvorsprung ein Geländer. Aus Draht und Sekundenkleber. Schwarz grundiert und mit Anthrazit und Silber aufgehellt.




Der Weg auf dem Felsplateau bekam seine "Schotterung".




An bestimmten Stellen, am Rand des Weges und Felsspalten, wurden kleinere Bruchsteine aufgeklebt. Ähnlich wie beim Begrasen mit Leim-Wasser-Spüli-Gemisch.




An den Rändern, unter Felsen usw. wurde langes braunes (abgestrobenes) grass aufgebracht. Wir haben den Grassmaster benutzt und danach etwas mit dem Mund die Halme aufgeblasen. Also noch etwas "in die richtige Richtung" geblasen.




Die Erdflächen wurden noch etwas mit grün gebrusht, um unter dem Grass eine ungleimässigere Fläche (Hintergrundfarbe) zu erzeugen, damit die Fläche nicht zu gleichmässig wirkt.





Auf der Erdfläche wurde wieder Leimgemisch aufgebracht und darüber ertwas Geröll und Erde aufgestreut. Einfach etwas zwischen den Finger und darüber gerieben. Ein Sieb wollten wir nicht nehmen, da es dann zu gleichmässig wird. Die Erde ist getrockneter Kaffeesatz einer Espressomaschine.




Links wurde die Grasfläche mit drei verschiedenen Gräsern begrasst. Rechts haben wir noch einen Feuerstelle, aus zwei verschiedenen "Schottern" gemacht, In der Mitte feiner, aussen herum einen Ring mit größeren Steinen. Es kommt noch am Ende Brennholz in die Mitte. Hier ist der Leim noch deutlich zu sehen.



Auf dem Bild ist noch der Leim zu sehen. Wir müssen selber mal sehen wie es nach dem Durchtrocknen aussieht. Aber es scheint so, dass zum einem das Gras zu dunkel ist. Wir haben erst dunkles, dann immer helleres Grass aufgebracht. Und zum anderen, denken wir, dass es zu wenig Gras war.



Hier mal einige Eindrücke, des aktuellen Standes des Minidioramas. Auf dem Felsen haben wir noch einige kleine Flecken Flock, verschiedener Farben und Größe, als minimaler Bewuchs der Felsen aufgebracht.

Was uns sehr freuen würde, wenn wir Tipps bekommen, was wir richtig und was wir falsch gemacht habe oder wo wir noch etwas verbessern können. Um Fehler bei der eigentlichen Anlage zu vermeiden, versuchen wir es gerade im "Kleinen".

Was uns selbst aufgefallen ist:

* Der Wanderweg ist zu hell. Ein ausgelatschert Weg ist wohl eher dunkel
* Das Grass ist zu dunkel, bzw. zu kurze Fasern
* Unser Sortiment an Streumaterial ist noch recht lückenhaft. Wir nehmen gerade was wir halt zur Hand haben.
* Geröll ist etwas zu grob/gross und hat nicht ganz die passende Farbe

… aber für den Anfang sind wir schon mal ganz zufrieden

Wir sind sehr gespannt auf Eure Rückmeldung, Tipps, Kritik und Anregungen!

Hallo,

Wenn du so weiter machst, kannst du bald ein Buch darueber rausbringen. So viele super Infos wuerde ich gerne gesammelt auf Papier haben

Gruss
Juern

Hallo,

was mir auffiel: mit Modur kann man keine scharfen Kanten erzeugen (mit dem von mir bevorzugtn Styrodur auch nicht....). Dies sieht man vor allem an der Treppe. Bei den Felsen sind je nach Gesteinsart die Kanten mal abgerundet, mal scharf. Für "knackige" Kanten kenne ich nur den Weg, mit Gips zu arbeiten (man muss allerdings für einen haftenden Untergrund sorgen, z.B. durch aufraspeln). Beispiele bzw. Anleitungen hierfür in der einschlägigen Literatur (z.B. von Wolfgang Langmesser).
Der Rest sieht für mich überzeugend aus (der helle Weg wurde ja schon erwähnt).
Macht weiter so.

Gruss, Norbert

Hallo Ihr zwei,
Euer Mini-Diorama gefällt mir ganz gut, allerdings fiel mir spontan auf, dass durch den offenporigen Werkstoff und die Farbgebung die Felsen wie Lava-Gestein wirken. Die rot-braunen Stellen suggerieren stark eisenhaltiges und daher "rostendes" Gestein, das habe ich schon sowohl bei Lava- als auch "normalen" Felsen so gesehen. Falls das alles so beabsichtigt war (sagen Sie jetzt 'Ja!'): Super!
Falls nicht: ein Überzug mit Gips mit anschließender Gravur der Felsstruktur und Grundierung in Mittelgrau statt Schwarz wäre eine alternative Möglichkeit.

Das Geländer scheint mir allerdings zu dick zu sein, außerdem würde "in Echt" ein Geländer wohl nicht mühsam gebogen, sondern aus geraden Rohren zusammengeschweißt.

Ob nun realistisch oder nicht, Euer Mini-Diorama hat Charme und ist für den ersten Versuch ein tolles Ergebnis.

Ich finde es sieht gut aus, wie tragt ihr die Farbe so spärlich auf?Das ist momentan mein Problem, wenn ich nach dem Grundieren weitere Farben aufbringe, sieht es immer nach "zuviel" aus.....

Zum Thema Gips und knackige Kanten, ich habe die Erfahrung gemacht das wenn man den Gips zu flüssig aufträgt, gibt es mehr eine geflossene Lavalandschaft, wenn man ihn zu dick macht haftet er nichtmehr am Untergrund.

Daher die Frage, wie bearbeitet ihr eure Gipsfelsen, damit die entgülltige Form entsteht?Teppichmesser?Flex?Dremel?Oder andere Wunderwaffen?

hallo ihr 2,

wie euch ja bekannt ist, liebe ich dieses material (puren) und verwende es selbst oft und gern. ich finde euer erstes ergebnis mehr als zufriedenstellend und gratuliere zu diesem ergebnis.

wie bereits von anderen angesprochen ist dieses material natürlich nicht für jede gesteinsdarstellung geeignet. wenn man glattes und scharfkantiges gestein darstellen möchte, muss das material noch vorher mit einer dünnen gips-schicht überzogen werden.

ansonsten ist puren aber in meinen augen ein sehr gutes material, da es wunderbar zu bearbeiten ist, wenig gewicht hat und dennoch tragend ist.

ich persönlich hätte noch den ganzen wanderweg mit etwas sand und kleinst-schotter ausgestreut und eingeschlemmt. na ja und natürlich würde noch etwas mehr vegatation dem ganzen auch noch mehr ausdruck verleihen. ob nun längere gräser oder sträucher oder ein kleiner baum - alles wäre hier noch möglich.

ich hoffe, ihr habt ebenfalls gefallen an diesem material gefunden und seid mit eurem ergebnis insgesamt selbst zufrieden.

Leider haben wir gestern in Köln keine passenden Preiserlein gefunden. Dann halt nächste Woche in Stuttgart oder irgendwo im Web. Die 10cm werden schon noch bevölkert

Nachdem wir auf der Messe wieder einiges gesehen habe. Beispielsweise die Schauanlage von/bei Bemo, eine der schönsten Anlagen die wir bislang gesehen haben. Ging es zuhause angekommen, gleich wieder ans Werk. Kerstin baut die Inneneinrichtung ihres Faller Hauses und ich habe mich noch mal dem "Kleinen" zugewendet.


Es wurde ja angemerkt, es sei recht unrealistisch, dass das Geländer so gebogen ist. Absolut richtig. Eine Stadtverwaltung würde schauen, dass da niemand runterfallen kann, nicht dass es schön aussieht. Aber das ist meiner Ansicht nach das schöne an einer Modelllandschaft. Sie muss nicht finanziell effizient sein oder einen Gemeinderatsbeschluss "überleben". Eine realistisch orientierte Fantasie-Landschaft Das Geländer ist jetzt dünner, etwas stumpfer (was die Farbe angeht) und ein bisschen rostig geworden.




Hier der Blick von oben auf den Aussichtspunkt.




Das obere Plateau, mit einem Holzstapel und der Feuerstelle. Die Treppe wurde nachträglich mit einem spitzen Gegenstand (Feile) noch etwas schärfer in ihren Konturen gemacht.




Den Bereich um die Feuerstelle habe ich mit Solfloor Früherbst und Sommer begrast. Langmesser hatte unser gewünschtes Gras auf der Messe nicht dabei. Irgendwie klappt es bei mir mit dem Grasmaster nicht. Deswegen habe ich von Hand begrast. Das Gras auf Leim aufgebracht, mit den Fingern vorsichtig "eingerieben" und dann mit etwas Puste, Staubsauger auf kleinster Stufe und einem Borstenpinsel etwas aufgerichtet und "verwuschelt". Die verschiedenen Gräser wurde "von Hand" beim aufbringen gemischt. Danach noch mit etwas Farbe, die Spitzen ausgegilbt.

Die Feuerstelle besteht aus verschiedenen zusammengeleimten Steinchen. Das Holz war ein Holzstab (ungefähr 3 mm Durchmesser) mit dem ich Baumstämme geübt habe. Einfach mit dem Seitenschneider klein gemacht. Von Hand noch zerbrochen und mit Schwarz etwas angekohlt. Den Rest des Stammes habe ich auf der anderen Seite (siehe Draufsicht) in den Boden gerammt, als Baumstupft-Sitzgelegenheit.




Aus den restlichen Holzsplittern habe ich eine Holzbeige/Holzstapel gemacht.




Hier noch mal die aktuellen Draufsicht.





Heute kommt die andere Seite dran und irgendwann noch die Preiserlein. Dann werden wir mal Resüme ziehen über unseren ersten Versuch. Bislang vielen Dank für eure Anregungen und Tipps.

Grüsse
Andreas

Hier nun die letzten Bilder aus Phase 1. Die Wanderer kommen noch.

Links wurde noch Gras gepflanzt, ein alter Baumstumpf gesetzt und ein kleiner Trampelpfad angelegt. Dort werden dann noch zwei Wanderer sitzen, genauso wie an der Feuerstelle und noch zwei die auf dem Weg sind. Drei kleine Bäume wurden auch noch auf dem Plateau gepflanzt und am Eingang zum Hohlweg wurde noch ein Geländer angebracht.



Die Feuerstelle hinter dem Treppenaufgang:




Der Blick von Hinten:




Draufsicht. Links der Baumstumpf und der Trampelpfad.





Neues Geländer am Eingang zum Hohlweg





Blick von Vorne




Gipfel und Baumstumpf







Hier noch mal die ganze Ansicht

Sieht echt super aus!

Man...würde ich das nur so schön hinbekommen

Ich hätte nie geglaubt, dass ich das mal sage , aber MÄLT, du hast recht!


Woher hast du den Sensenmann?


Ich bräuchte einen um meine Köf einzuschüchtern und umn sie zu ärgern!

Hallo Centralstation,

bei unserer Köf hat's nichts genutzt- Die hat erst nach dem Onkel Doktor aufgehört ihre Sperenzen zu machen. Aber jetzt läuft sie wie ein Uhrwerk.

Der Sensenmann ist eine Einzelfigur von Preiser: 29004.
Wir haben den Gleichen aber auch in einem Helloween-Set von Busch für ungefähr 6 Euro gesehen.