RE: Schirmerdung S88N

#1 von Heinzi , 14.02.2010 15:39

Wesshalb sind den Schirme der Patchkabel nicht geerdert? Ist Wirkung ungeerdet nicht etwas zweifelhaft?
Die Adapter zur Verwendung der kabel an normalen S88 Modulen sind ja nicht gerade günstig.?


Gruss Heinzi
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RE: Schirmerdung S88N

#2 von BBII , 20.02.2010 22:39

Hallo,

a) weil der Schirmkontakt je nach Buchse oft mehr als zweifelhaft ist und
b) Erdung in einer gemäß VDE mit Schutztrennung zu betreibenden Umgebung nicht erlaubt ist und
c) Patchkabel gedrillt sind (drillen bringt dramatisch viel und die Belegung von S88-n habe ich so gewählt, das jeweils die richtigen Leitungen miteinander gedrillt sind) und
c) es kaum mehr was bringt (zumindest nicht für leitungsgebundene Einkopplungsstörungen bei dem Frequenzen, wo hier drauf ankommt).
Laienhaft gesprochen, werden eventuelle Felder werden um die Innenleiter herum geleitet, das wirkt wie Faraday'scher Käfig auch ohne Erdung.

mfg Kufer


Mit freundlichen Grüßen

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RE: Schirmerdung S88N

#3 von Gast ( gelöscht ) , 20.02.2010 22:59

Zitat von Heinzi
Wesshalb sind den Schirme der Patchkabel nicht geerdert? Ist Wirkung ungeerdet nicht etwas zweifelhaft?
Die Adapter zur Verwendung der kabel an normalen S88 Modulen sind ja nicht gerade günstig.?



Hallo Heinzi,,

die Profis die ich kenne, gehen auch davon aus, das ein Schirm mit einem stabilen Potential verbunden sein muss, um kalkulierbar zu wirken.
Diese Potential wird von Hersteller der Übertragungseinrichtung sorgsam ausgewählt, und ist nicht die grün-gelbe "Erde" aus der Steckdose.

In der MoBa ist Hauptproblem beim S88 so gut wie immer, möglichst dasselbe Potential von S88 Masse und Gleismasse zu haben, was zumindest bei der üblichen 3-L-Meldung von der Widerstandarmut der gemeinsamen "Masse" in Gleisen und S88 abhängt. Ungleiche wie überhaupt vorhandene Widerstände in S88 und Gleis können unterscheidlcihe Potentiale bewirken, und dann flackerts.

Einstreuungen und Schirmung spielen da eher eine untergeordnete Rolle.
Da würde ich mir allenfalls Gedanken drum machen , wenns meterlang durch Kabelkanäle oder Kabelstränge geht. Schaden dürfte es aber auch nicht.

Grüße
Frank


Gast

RE: Schirmerdung S88N

#4 von Heinzi , 21.02.2010 00:23

Hallo Zusammen

Mit "Erdung" meinte ich natürlich nicht die Schutzerdung (gelb-grün) der 230V Speisung, sondern die "Masse"
Nun hat es als in der Aderbelegung nach S88-n ja auch einen drahr der mit "Masse" benannt ist? wesshalb wird für die MAsse nicht der Schirm genommen?
Ich Dachte für eine wirksame Schirmung müsst der Schirm des gesammten Busses durchverbunden sein. Also jeweils über die Module gebrückt, dann nur an einem Ende an mit der Masse Verbunden werden.

Zitat
drillen bringt dramatisch viel und die Belegung von S88-n habe ich so gewählt, das jeweils die richtigen Leitungen miteinander gedrillt sind)

Die Belegung der Adern wird doch vom Rückmeldemodul bestimmt? Somit habe ich als Anweder (der fertige Module kauft) keinen einfluss auf die Zurdnung der Adern?
Trotzdem die Anschlussfrage welche Adern denn jeweils miteinander verdrillt werden müssten?


Gruss Heinzi
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RE: Schirmerdung S88N

#5 von Gast ( gelöscht ) , 21.02.2010 01:19

Hallo Heinz,

was Du ansprichtst (Masse als Schirm), wäre ein Koaxial-Kabel. Genau das nimmt man bei assymetrischen Übertragungseinrichtungen z.B. im Audio-Bereich (Koax/Klinkenstecker).

Da beim S88 die Masse (wie Clock)aber modulübergreifend durchgehen muss, müsste man den Massescirm an jedem Ende idealerweise schellenartige abgreifen, am bestene flächig unter oder als Gehäuse um den S88-Modul herum führen, und am anderen Ende des S88 wieder auf die Masse-Schirmung legen.

Sollte es beim geschirmten Kablen wirklich noch Einstreungen geben, würde man zu einem geschirmten Kabel solche Platten mit Schirmanschlüssen kaufen, den Schirm des S88 Kabels tatsächlich abgreifen, und an einem Ende an die "Masse" anschliessen. Ich halte das aus Erfahrung für sehr unwahrscheinlich. Dennoch würde ich mit dem s88 Kable immer etwas Abstand vom Fahrstromkabel halten.

Zitat
drillen bringt dramatisch viel und die Belegung von S88-n habe ich so gewählt, das jeweils die richtigen Leitungen miteinander gedrillt sind



Paarweise verdrillt werden normalerweise nur paarweise symmetrisch bestromte Leitungen, nicht einfache Steuerleitungen wie beim S88. Ich sehe es einfach als eine in jedem Baumarkt bequem konfektioniert verfügbare Lösung an, die im Vergleich zum Quetschen oder Löten von 6 adrigen Leitungen Arbeit erspart, und noch ein wenig Schirm mitbringt.

Grüße
Frank


Gast

RE: Schirmerdung S88N

#6 von BBII , 21.02.2010 06:23

Zitat von Heinzi
Die Belegung der Adern wird doch vom Rückmeldemodul bestimmt? Somit habe ich als Anweder (der fertige Module kauft) keinen einfluss auf die Zurdnung der Adern?
Trotzdem die Anschlussfrage welche Adern denn jeweils miteinander verdrillt werden müssten?


Hallo,

das ist richtig, die Zuordnung ist fest vorgegeben - es soll ja auch funktionieren. Aber verdrillen müssen Sie nichts mehr - in den RJ45-Patchkabeln sind bereits 4 verdrillte Paare enthalten. Und die Anschlußbelegung ist so gewählt, das z.B. die besonders schützenswerte CLK Leitung mit GND gepaart ist.

Da zu einer wirksamen Störeinkopplung immer zwei gehören (Sender und Empfänger) empfehle ich auf alle Fälle auch das Drillen der Gleiszuleitung. Drillen bewirkt, dass Störfelder, welche auf das Leitungspaar einwirken, mal so, mal anders rum wirken und sich daher selbst längs der Leitung wieder aufheben. Das gilt natürlich senderseitig genauso: das erzeugt Störfeld ist bei einer verdrillten Leitung deutlich (und zwar sehr deutlich) kleiner.
(@Frank: auch 'einfache' Leitungen haben immer einen Rückleiter, es gibt keine singuläre Stromausbreitung.)

Um bei 3-L muß man sehr darauf achten, dass die Masse des S88-Busses dem Bus gehört und nicht (unabsichtlich) für die Rückleitung des Gleisstromes mit herangezogen wird. Hier muß es unbedingt einen stabilen und niederohmigen Massering (um den Begriff Erdung zu vermeiden) geben.

mfg Kufer


Mit freundlichen Grüßen

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