Hallo zusammen!
Tatsächlich schaffe ich es heute mal einige Updates zu posten.
Vorneweg: Hi Alex und danke für dein Lob, was natürlich immer wieder Ansporn ist.
Zu den Farben die ich verwende: Oft verwende ich die Farben von Vallejo. M.E. sind die wesentlich sanfter zu verstreichen als die von Revell und haben auch eine bessere Pigmentierung. Jedenfalls bilde ich mir das ein. Der größte Vorteil sind die Flaschen, durch die sich die Farben wesentlich besser dosieren lassen. Der Nachteil ist aber, dass die Farbpigmente sich naturgemäß gerne vom Lösungsmittel trennen. Werden die Vallejofarben klumpig, hast Du kaum eine Chance die Suspension wieder ordentlich zu mischen. Abhilfe hilft hier allerdings eine kleine schwere Mutter, die man vorher in die Flaschen gibt. Ein gutes Schütteln führt dazu, dass die Mutter nun hin und her springt und die Suspension wieder ordentlich gemischt wird
Arbeite ich mit dem Pinsel und lackiere Gebäude, so nutze ich Farben von Schmincke. Die sind relativ teuer, aber da ich auch ab und an auf Leinwände male, habe ich diese Farben eh zur Verfügung. Schminckefarben sind qualitativ sehr hochwertig, lassen sich super mischen, streichen und verdünnen.
Meistens nutze ich braun, schwarz, rot, orange und weiß. Mit diesen Farben lassen sich die typischen Erdtöne gut zusammen mischen. Hier mal ein Bild von meiner Mischpalette samt Farben:
Was ich jetzt schon sagen kann: Wenig Beige und Braun zum Grau gemischt lässt Grautöne wesentlich wärmer und damit natürlicher erscheinen, als wenn man sie einfach aus der Tube nimmt. Oft sind die Grautöne ab Werk mit viel blau versetzt und wirken dadurch unnatürlich kalt. Einfach mal testen, würde ich sagen
Nun aber zu den Gebäuden.
Das bereits vorgestellte Stadthaus ist so gut wie fertig. Die Dachpappe auf dem Dach muss noch dargestellt werden. Hier suche ich noch nach einer geeigneten Methode. Alterungsspuren finden sich an den Fenstereinfassungen und vor allem unterhalb der Fenster, wo der Schmutz nur wenig vom Regen weggewaschen wird. Die aus Stein bestehenden Fenstereinfassungen und Verzierungen haben mittlerweile schon recht viel Feinstaub angesammelt und wirken daher an einigen Stellen schon sehr dunkel bis schwarz. Im Kontrast dazu sind die hell vorstehenden Auswaschungen von Kalk zu sehen.
Wie bereits geschrieben habe ich mich auch an die Inneneinrichtung gewagt.
Ich habe mich dazu entschlossen eine Apotheke im Erdgeschoss des Hauses darzustellen. Hoch in Mode waren in den 50er Jahren wohl Fliesen. Mit einer Reißnadel habe ich diese mit starkem Druck in die Kunststoffplatte geritzt. Dabei handelte es sich um den ersten Versuch dieser Art an Kunststoffplatten. Die Fugen sind sehr tief geraten. Da brauche ich wohl noch mehr Übung. Zumal ich vorhabe auch einige Hausfronten gefliest darzustellen. Für die Inneneinrichtung genügt es aber. Vorteil: Durch die derbe Ausführung lassen sich die Fliesen auch von außen noch erkennen.
Lackiert wurde dann in einem Beigeton. Um etwas Abwechslung rein zu bringen, wurden einige Fliesen im oberen Bereich hellblau dargestellt. Ein Schachbrettmuster erschien mir auch nach 50er Jahren. Anschließend wurde noch Glanzlack aufgetragen um die Fliesen auch nach Fliesen aussehen zu lassen. Glänzend war damals ja auch in.... warum auch immer
Natürlich ist es sinniger sich die Mühe zu sparen und einfach auf Papier ausgedruckte Tapeten zu nehmen oder aber auf Papier gedruckte Fliesenmuster. Allerdings war diese Bastelei die Übung für spätere Außenfassaden und daher für mich sinnig
Die Einrichtung ist von Faller und war sehr günstig zu haben. Allerdings erforderte sie noch eine farbliche Ausgestaltung, die sehr zeitintensiv war...
Naja, ein paar Preiserlein dazu und fertig ist die Apotheke.
Der Holzboden wurde auch selbst geschnitzt.
Zudem wurde dann noch ein Wohnzimmer eingerichtet. Auch eine Küche samit Kohleofen, bei der die Ausgestaltung der Fliesen schon besser funktionierte. Leider habe ich vergessen Fotos von der Küche zu machen.
Die Gardinen wurden übrigens selbst gefaltet. Dazu habe ich mit dem Skalpell die Falten entlang eines Lineals eingeschnitten und dann das Papier gefaltet. Eine anschließende Bemalung mit stark verdünnter Farbe erzielte dann den Effekt der Gardinen (In späteren Bildern noch zu sehen)
Hier die Apothekeneinrichtung im fast fertigen Haus:
Was noch fehlt ist ein Schild. Da der Drucker aber schon eingepackt ist, muss dieses noch warten. Ich gedenke die die Apotheke "Kaiser Apotheke" zu taufen.
Nun ans zweite Haus:
Vorbild dafür ist ein saniertes Stadthaus in Mönchengladbach.
Die Front wurde blau bemalt. Dazu habe ich zunächst blau mit weiß gemischt, bis die gewünschte Helligkeit vorhanden war. Graduelles zuführen von Rot in die Mischung lies das blau schließlich nicht mehr so kalt erscheinen. Erst wurde die Front dann lackiert und dann der Stuck weiß hervor gehoben.
Die Blumenhandlung wurde dann natürlich auch noch eingerichtet. Endlich mal wieder mit Grünzeugs arbeiten. Im Grunde recht simpel: Die vorhandenen Blumenkästen mit Kleber füllen, Grasfasern mit der Pinzette reinstopfen und warten bis der Kleber getrocknet ist. Dann die begrünten Kästen Kopfüber mit den Spitzen der Grasfasern in verdünnten Kleber tunken und Blüten darüber streuen. Fertig
Aus der Bastelkiste habe ich dann noch einige Details eingefügt. So auch das zur Zierde dienende Schmiedeeisen, an welchem ein Blumentopf hängt. Den Topf habe ich dazu unten aufgebort, einen Draht hindurch gefädelt und diesen an der oberen Spitze verbogen, sodass ich ihn einhängen konnte. Noch etwas Kleber drauf und fertig.
Die Türe zur Blumenhandlung habe ich offen dargestellt, um mehr Abwechslung rein zu bringen und einen besseren Einblick in die Blumenhandlung zu haben.
Auch im zweiten Geschoss ist ein Fenster offen dargestellt. Hier wird noch ein eingerichtetes Zimmer gebaut und ein Preiserlein ans Fenster gesetzt, welcher dann nach draußen schaut. Hier die Bilder. Beide Häuser mal im Verbund zusammengestellt:
Das Dach ist leider noch nicht fertig. Hier warte ich noch auf bestellte Dachluken und es Bedarf noch der Beleuchtungselemente. Erst dann lohnt es sich das Dach wirklich fertig zu stellen.
Leichte Alterungsspuren fehlen auch noch. Allerdings weiß ich nicht, ob ich die wirklich anbringen soll, oder ob ein frisch gestrichenes Gebäude nicht auch mal einen Blickfang wert ist? Leider gibt aus aus den 50ern kaum Farbfotos und Zeitzeugen habe ich auch keine mehr
Geplant ist weitere Häuser zu sammeln. Das folgende Diorama (Oder Anlage) wird einen städtischen Bereich darstellen. Die Häuser sollen maximal zwei Stockwerke haben, also keine Großstadt darstellen. Weitere Tests zu Alterungen stehen natürlich auch noch an. So plane ich bei manchen Häusern auch abgeplatzte Farbe darzustellen und auch Eigenbauten in die Zeilen zu integrieren. Durch den Krieg entstandene Baulücken wurden ja oft durch sozialen Wohnungsbau, einfache Erdgeschossbauten oder Werkstätten ersetzt.
Hier ein Beispiel (Natürlich müssten die Läden dann 50er Gerecht benannt werden):
Naja, ich hoffe die Bilder gefallen. Sobald der Umzug rum ist, werde ich ausführlichere Berichte schreiben, wenn gewünscht.
Damit wünsche ich allen Mitlesern einen schönen Abend und beste Grüße,
René