RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#676 von Madfatbat ( gelöscht ) , 06.06.2017 20:47

Hallo zusammen

Zunächsteinmal möchte ich auf meine beiden Besucher eingehen:

@ Elmar und Andy: Ich danke euch beiden von Herzen für die lieben Worte. Dat geht runter wie Öl und freut mich riesig. Wer hätte gedacht, dass es in den anonymen Zeiten des Internets doch noch so etwas gibt? Dass ihr hier schon lange rein schaut hätte ich nicht gedacht

Damit zu meinem letzten Projekt. Beim Ausmisten zwecks Umzug habe ich noch einen Bausatz gefunden, den ich persönlich zwar gar nicht mehr brauche und auch abgeben möchte (ebay oder so), aber an dem ich trotzdem so einige Dinge nochmal testen und vertiefen wollte. Immerhin: Nach einigen Jahren kann man ja eingerostet sein. Also ran ans Werk.

Es handelt sich um dieses schmucke Häuschen - hier im bereits lackierten aber noch nicht patinierten Zustand. Es fehlen hier noch Details wie die Kamineinfassungen, die in folgenden Bildern aber noch zu sehen sein wird.



Wie Sie sehen, sehen Sie, dass dieses Haus gewiss nicht zur Epoche III passt. Aber egal. Toll am Bausatz sind die großen Fenster, die mich auf die Idee brachten selber mal einen auf Innenausstatter zu machen. Motivation dafür war ein gewisses Großstadtdiorama aus dem Pott, welches man hier im Forum finden kann. In diesem Sinne Gruß an Heiko
An den diversen Fenstern habe ich einfach mal getestet, was man so durch Vorhänge und Möbel an Tiefenwirkung erzeugen kann und inwiefern sich das einbauen von Inneneinrichtungen überhaupt lohnt. Also ran ans Werk.

1: Wohnzimmer:



2: Esszimmer.



Die Möbels habe ich einfach aus Resten entweder selbst gebaut oder aber noch in der Restekiste gefunden. Etwas Farbe drauf, die ömmeligen Buschplastikpflanzen für Zimmerpflanzen verballert und fertig.
Dann gings ans einkleben.



Dank der Plastikblumen von Busch und dem sehr sonnigen Frühling kam ich ävva dazu no jet janz anderes zu simuliere. Und zwar ein Rosenbusch in voller Blüte. Dazu haben die netten Nachbarn an einer Wand schon Kletterhilfen aus Holz angebracht. Töpfe stehen auf der Terrasse auch bereit. Mit Draht habe ich das Grundgerüst gebaut. Memo an mich: Demnächst sollten die Büsche VOR dem einkleben fertig gestellt werden...



Die Drähte wurden dann grün lackiert und mit ein wenig Grashalben etwas buschiger gemacht. Dann ein paar Blätter von Heki drauf - in stillem Gedenken an Andi.



Zum Abschluss waren dann die Blüten dran. Direkt von meinem Schlafzimmer aus ist so ein Rosenbusch in voller Blüte zu sehen und die Rosen stechen doch schon auffällig und sehr groß hervor. Daher wollte ich die Plasteblüten von Busch nutzen. Das erzielt satte Blüten - so dachte ich mir - und gibt ein lebendiges Gesamtbild. So in der Theorie. In der Praxis sieht das dann so aus:





Ich bin zufrieden - Kritik und Anregungen lese ich aber wie immer gern.

Und nun das fertige Haus, welches nun noch einen neuen Besitzer sucht







Mein nächstes Projekt ist dann folgende Bruchbude, die ich in der Bucht ersteigert habe. Das ist dann für mich selber. Mal sehen was draus wird.



Damit viele Grüße an alle Mitleser und ein schönes Pfingsten noch!

René


Madfatbat

RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#677 von d021384 , 06.06.2017 21:53

Hallo René,
Super Inneneinrichtung. Da würde ich mich doch glatt schrumpfen lassen und selbst einziehen - also, falls irgendwo noch ne MoBa hinkommt


Grüße aus'm Kraichgau,
Frank


.... Klick in's Bild für Besuche bei uns ....


 
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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#678 von lernkern , 07.06.2017 05:55

Tag René.

Eigentlich bin ich hier nur hergekommen, weil dein Avatarbild sehr, sehr geil ist!

Jetzt habe ich mich ein wenig umgeschaut und bin begeistert von deinen Basteleien.
Aber eins muss ich anmäkeln: Es ist zwar "der" Citroen, aber es ist "die" DS, weil der Franzose darunter "déesse" (Göttin) versteht. Nicht zu unrecht, denn das ist in meinen Augen wirklich ein göttliches Auto!

Viele Grüße

Jörg


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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#679 von Madfatbat ( gelöscht ) , 10.06.2017 19:57

Hallo zusammen,

@ Frank: Die Moba... Jaaa, die ist in Planung. Wird es keine (Aus Platzgründen), so werden es Module. Wenn Du dich dann mit einem leben in den 50er Jahren abfinden kannst, finde ich sicher eine Wohnung für Dich

@ Jörg: Den Avatar habe ich nicht selber gemacht, aber ich war sofort verliebt als ich den sah und man hat mir die Erlaubnis erteilt ihn zu nutzen. Freut mich, dass Du den stark findest! Sehr sympathisch.
Davon ab: Danke für das Kompliment und Asche auf mein Haupt. Die DS ist vermerkt! Ich gelobe Besserung

Damit zu meiner letzten Bastelei:

Das zuvor gezeigte Stadthaus wurde zunächst farblich vorbehandelt. Wie immer habe ich dabei erst die Fugen bepinselt. Dazu habe ich verschiedene Farbtöne von Beige bis dunkelgrau genommen um direkt verschiedene Verwitterungsspuren schon bei den Fugen darzustellen. Dann habe dann mit einem flachen Pinsel die Backsteine angemalt und somit hervorgehoben. Das Haus ist etwas älter und es wurden Backsteine verwendet, die einen Braunton aufweisen und wenig rot. Etwaige Details wurden bei diesem Schritt schon hervorgehoben. So wurden die zuvor kaum wahrnehmbaren Fensterbänke durch eine andersfarbige Gestaltung deutlich hervorgehoben. Damit sah das Haus wie folgt aus:



Jetzt geht es an die Details. Ich hatte die Idee, dass das Haus einen leichten Schaden vom Krieg abbekommen hat. Daher hat es nur noch ein Flachdach. Zudem wurde ein Teil einer Wand weggesprengt und musste damit wieder neu aufgemauert werden. Verhältnismäßig war der Schaden eher leicht. Zu sehen ist davon kaum noch etwas. Lediglich die eher frisch erscheinenden Fugen und der andere Farbton der aufgemauerten Backsteine weisen noch auf den Schaden hin.
Das umzusetzen war recht simpel: Die Fugenfarbe in einem sauberen Beigeton halten und die Grundfarbe der Backsteine mit etwas rot versetzen. Diese wurde dann wie gehabt mit dem Flachpinsel auf die erhaben dargestellten Backsteine getupft. Hier das Ergebnis:





Damit geht es jetzt an die farbliche Gestaltung der Fenstereinfassungen und Fensterrahmen. Der Kontrast zwischen altem und neuem Gemäuer wird noch ein wenig entschärft. Wenn gewünscht und wenn ich daran denke, kann ich die Arbeitsschritte in Zukunft auch wieder fotografisch festhalten.

Damit wünsche ich ein weiteres schönes, angenehm warmes und sonniges Wochenende,

René


Madfatbat

RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#680 von diaramus , 11.06.2017 22:07

Hi, verrückte fette Fledermaus...

Zitat
Motivation dafür war ein gewisses Großstadtdiorama aus dem Pott, welches man hier im Forum finden kann. In diesem Sinne Gruß an Heiko



.. wenn ich sowas lese fühle ich mich immer so angesprochen.

Das Häuschen und auch das nachfolgende können sich sehr sehen lassen... aber sei gewarnt: Wenn du neben der Superung der Fassaden auch noch das Innenleben für dich entdeckst... das kann zur Sucht werden - Anfänge dazu sind bereits erkennbar...


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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#681 von Madfatbat ( gelöscht ) , 13.06.2017 20:43

Moin Heiko und danke für den Besuch!

Ich befürchte deine Warnung kommt aber zu spät.
Aber... so lange ich eh noch nicht wirklich bauen kann, widme ich mich halt vollkommen bescheuerten Basteleien.

Derzeit bepinsel ich das Häuschen weiter. Die Alterungsspuren sind gerade an der Reihe. Dabei fielen mir die Türen auf. Die Türgriffe sind meist nämlich nur ganz schwach erhaben dargestellt. Schaut man sich aber richtige Tiürgriffe an, so fällt auf, dass mindestens der Knauf doch schon hervorsticht. Oftmals sind aber auch sehr wuchtige Türgriffe an Eingangstüren vorhanden. Diese habe ich versucht einmal darzustellen. Dazu habe ich ein kleines Loch in die Türe gebort, einen rechtwinklig verbogenen Draht eingeklebt und auf diesen dann viereckig ausgeschnittene Plättchen aus Polystyrol aufgeklebt. Noch etwas braunen Lack mit Metallicglanz drauf und fertig waren die Türgriffe.
Fazit? Fällt kaum auf auber ich mags. Ob ich das an jeder Türe mache (In abgewandelter Form) muss ich aber noch überlegen





Beste Grüße,

René


Madfatbat

RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#682 von Nutri , 14.06.2017 14:15

Servus Rene,
da sieht man es mal wieder, wenn der Meister den Pinsel in die Hand nimmt...wirds schön... alt.
Und mit dem Türknauf hast Du völlig recht und hast das auch realistisch umgesetzt... was auch nicht anders zu erwarten war.


Beste Grüße


Markus
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Erfahrungen vererben sich nicht - jeder muss sie allein machen.(Tucholsky)

Und jetzt NEU:Diorama mit Feldbahn


 
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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#683 von helvetio28 , 15.06.2017 12:35

Hallo René, ein Gegenbesuch der mich begeistert hat!!! Tolle Alterungen, wunderschönes Diorama.
Wirklich ein sehr sehenswerter und lesenswerter Thread. Hatte ich bis jetzt gar nicht auf dem Schirm. Da kann man schöne Anregungen mitnehmen. Die Idee mit den "Drahtseilvögeln" hatte ich mir auch schon überlegt, werde ich demnächst mal ausprobieren, habe noch eine Packung "Preiserpiepmätze" rumliegen.
Auch deine Anleitungen sind sehr lehrreich und detailliert!!! Ich bin da immer ein bisschen faul... ops:
Werde hier jetzt dabeisein und freue mich auf mehr!!!
Beste Grüsse
Frank


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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#684 von Bockerl , 18.06.2017 15:22

Hallo René

erst jetzt habe ich Deinen Thread durchgesehen. Und ich bin begeistert.
Du bist ja wahrlich ein Meister der Farben. Unglaublich, was Du aus den Häuser-Bausätzen herausholst.
Auch die Fahrzeug-Modelle sind hervorragend gelungen und dann noch die Details...


Viele Grüße
Alois
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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#685 von Madfatbat ( gelöscht ) , 26.06.2017 00:23

Gute Nacht zusammen,

leider komme ich erst jetzt dazu euch auch zu antworten und mich entsprechend zu bedanken. Der Umzug und die Organisation, die dahinter steckt, halten einen doch auf Trab. Und wenn man damit nicht beschäftigt ist, gibt's ja noch den Alltag, die heißen Sonnentage und natürlich auch das Hobby .

@ Markus: Ich danke Dir für das Lob. Den Meister lass aber gerne weg - auch wenn ich mich geehrt fühle. Es geht ja um unser Hobby!
Die Türknaufe gefallen mir auch immer mehr und ob man es glaubt oder nicht: Sie fallen auch auf größere Entfernung auf. Ich schaue mal, ob jede Türe etwas dreidimensionales in diese Richtung erhält oder nicht. Ich denke schon aber es wird schwierig eine passende Abwechslung zu schaffen. Da ich aber Türen generell toll finde (Ich liebe Türenfotos von alten europäischen Straßenzeilen), werde ich versuchen in Farbe und Form Abwechslung zu schaffen. Danke nochmals für deinen Kommentar und das Lob!

@ Frank: Es freut mich dich hier begrüßen zu dürfen!
Und noch mehr freut es mich, dass Dir auch meine Basteleien zusagen.
Zu den Drahtseilvögeln: Das werde ich sicher noch öfter umsetzen, allerdings muss man aufpassen. Nur eine ungeschickte Bewegung und die gesamte Konstruktion gerät aus den Fugen und alles wirbel durch die Gegend. Ich denke ich werde die "Drahtseile" zukünftig mit dünnen E-Saiten einer Gitarre herstellen. Ein bisschen gebogen kann man so auch die typischerweise durchhängenden Leitungen darstellen. So jedenfalls die Theorie... wie das in der Praxis ausschaut, dass werde ich irgendwann testen.
Die Anleitungen: Danke. Ich werde versuchen sie weiter einzustellen, allerdings nur dann, wenn ich auch wieder neue Dinge teste. Ansonsten reichen ja Verweise auf vorige. Ist ja im Grunde immer dieselbe Vorgehensweise. Und: Ich bin ja auch faul

@ Alois: Willkommen in meinem Fred
Danke für das Kompliment. Was die Farben angeht: Joa, ich denke das kann ich. Ich finde aber auch, dass man allein mit Farben verdammt viel bewirken kann. Gerade in unserem Hobby. Das reine Plastik wirkt m.E. selbst gealtert nicht wirklich echt. Die Farbtöne passen nicht. Ich kann jedem nur empfehlen sich daran zu wagen die Bausätze vor dem Zusammenbau immer mit authentischen Farben zu bepinseln. Die Wirkung ist enorm. Zumal man auch komplett identische Bausätze allein durch die Farbgebung deutlich voneinander abheben und somit wie unterschiedliche Gebäude wirken lassen kann. Die Vielfalt nimmt zu.
Ein offenes Auge und ein Blick für die natürlichen Farben bringt verdammt viel. Da kann ich ewig herumfabulieren. Allein wenn viele zu den oft zu kalt wirkenden Grautönen nur ein bisschen beige oder braun zumischen würden, wäre die Wirkung von z.B. Beton viel realistischer. Die Farben die ich nutze mische ich stets selber - ich denke dazu stelle ich auch mal Bilder ein. Wenn gewünscht. Mich würde es freuen, wenn es einigen, die Interesse haben, weiterhilft. Ich selber schaue mit ja auch hier verdammt viel von Anderen ab und habe hier schon enorm dazu gelernt. Das ist ja das tolle an unserem Hobby!
Aber ich schweife ab.
Ich danke abermals für das Lob, was natürlich den Spaß am Hobby auch hebt

Wenn ich es schaffe und daran denke (Jaja... der Umzug), Stelle ich die Tage Bilder vom derzeitigen Stand des Stadthauses und weitere Häuser ein, die ich derzeit bepinsel und etwas mit Details aufwerte.

Beste Grüße an alle Mitleser, eine angenehme Nachtruhe und einen guten Start in die kommende Woche,

René


Madfatbat

RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#686 von alex57 , 27.06.2017 00:30

Hallo Rene,

ich bin in meinem Kurzurlaub auf deinen Threat gestossen und habe deine BR 18,6 habe gesehen. was mich veranlasste weiter bei dir zu schauen.Ich habe mir deinen Threat komplett angeschaut. Auch ich bin begeistert, was du alles so farblich aus den Plastikbausäzen herausholst. Dann die tollen , gekonnten Alterungen deiner Fahrzeuge. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Du hast ein sehr gutes Auge für Alterungen.

Mich würde sehr interessieren , wie und was du für Farben zusammenmischt.

Ich werde auf jeden Fall bei dir dran bleiben.


Nächtliche Grüsse

Alex


Alex aus dem Rheinland


Über Gegenbesuche würde ich mich freuen!


Meine Anlage Weinheim http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=96427


Ebenfalls im Klub bekennender Marzibahner Dampf-und Dieselfan


 
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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#687 von Madfatbat ( gelöscht ) , 28.06.2017 18:54

Hallo zusammen!

Tatsächlich schaffe ich es heute mal einige Updates zu posten.

Vorneweg: Hi Alex und danke für dein Lob, was natürlich immer wieder Ansporn ist.

Zu den Farben die ich verwende: Oft verwende ich die Farben von Vallejo. M.E. sind die wesentlich sanfter zu verstreichen als die von Revell und haben auch eine bessere Pigmentierung. Jedenfalls bilde ich mir das ein. Der größte Vorteil sind die Flaschen, durch die sich die Farben wesentlich besser dosieren lassen. Der Nachteil ist aber, dass die Farbpigmente sich naturgemäß gerne vom Lösungsmittel trennen. Werden die Vallejofarben klumpig, hast Du kaum eine Chance die Suspension wieder ordentlich zu mischen. Abhilfe hilft hier allerdings eine kleine schwere Mutter, die man vorher in die Flaschen gibt. Ein gutes Schütteln führt dazu, dass die Mutter nun hin und her springt und die Suspension wieder ordentlich gemischt wird

Arbeite ich mit dem Pinsel und lackiere Gebäude, so nutze ich Farben von Schmincke. Die sind relativ teuer, aber da ich auch ab und an auf Leinwände male, habe ich diese Farben eh zur Verfügung. Schminckefarben sind qualitativ sehr hochwertig, lassen sich super mischen, streichen und verdünnen.
Meistens nutze ich braun, schwarz, rot, orange und weiß. Mit diesen Farben lassen sich die typischen Erdtöne gut zusammen mischen. Hier mal ein Bild von meiner Mischpalette samt Farben:





Was ich jetzt schon sagen kann: Wenig Beige und Braun zum Grau gemischt lässt Grautöne wesentlich wärmer und damit natürlicher erscheinen, als wenn man sie einfach aus der Tube nimmt. Oft sind die Grautöne ab Werk mit viel blau versetzt und wirken dadurch unnatürlich kalt. Einfach mal testen, würde ich sagen

Nun aber zu den Gebäuden.
Das bereits vorgestellte Stadthaus ist so gut wie fertig. Die Dachpappe auf dem Dach muss noch dargestellt werden. Hier suche ich noch nach einer geeigneten Methode. Alterungsspuren finden sich an den Fenstereinfassungen und vor allem unterhalb der Fenster, wo der Schmutz nur wenig vom Regen weggewaschen wird. Die aus Stein bestehenden Fenstereinfassungen und Verzierungen haben mittlerweile schon recht viel Feinstaub angesammelt und wirken daher an einigen Stellen schon sehr dunkel bis schwarz. Im Kontrast dazu sind die hell vorstehenden Auswaschungen von Kalk zu sehen.

Wie bereits geschrieben habe ich mich auch an die Inneneinrichtung gewagt.
Ich habe mich dazu entschlossen eine Apotheke im Erdgeschoss des Hauses darzustellen. Hoch in Mode waren in den 50er Jahren wohl Fliesen. Mit einer Reißnadel habe ich diese mit starkem Druck in die Kunststoffplatte geritzt. Dabei handelte es sich um den ersten Versuch dieser Art an Kunststoffplatten. Die Fugen sind sehr tief geraten. Da brauche ich wohl noch mehr Übung. Zumal ich vorhabe auch einige Hausfronten gefliest darzustellen. Für die Inneneinrichtung genügt es aber. Vorteil: Durch die derbe Ausführung lassen sich die Fliesen auch von außen noch erkennen.



Lackiert wurde dann in einem Beigeton. Um etwas Abwechslung rein zu bringen, wurden einige Fliesen im oberen Bereich hellblau dargestellt. Ein Schachbrettmuster erschien mir auch nach 50er Jahren. Anschließend wurde noch Glanzlack aufgetragen um die Fliesen auch nach Fliesen aussehen zu lassen. Glänzend war damals ja auch in.... warum auch immer
Natürlich ist es sinniger sich die Mühe zu sparen und einfach auf Papier ausgedruckte Tapeten zu nehmen oder aber auf Papier gedruckte Fliesenmuster. Allerdings war diese Bastelei die Übung für spätere Außenfassaden und daher für mich sinnig





Die Einrichtung ist von Faller und war sehr günstig zu haben. Allerdings erforderte sie noch eine farbliche Ausgestaltung, die sehr zeitintensiv war...
Naja, ein paar Preiserlein dazu und fertig ist die Apotheke.
Der Holzboden wurde auch selbst geschnitzt.





Zudem wurde dann noch ein Wohnzimmer eingerichtet. Auch eine Küche samit Kohleofen, bei der die Ausgestaltung der Fliesen schon besser funktionierte. Leider habe ich vergessen Fotos von der Küche zu machen.
Die Gardinen wurden übrigens selbst gefaltet. Dazu habe ich mit dem Skalpell die Falten entlang eines Lineals eingeschnitten und dann das Papier gefaltet. Eine anschließende Bemalung mit stark verdünnter Farbe erzielte dann den Effekt der Gardinen (In späteren Bildern noch zu sehen)





Hier die Apothekeneinrichtung im fast fertigen Haus:



Was noch fehlt ist ein Schild. Da der Drucker aber schon eingepackt ist, muss dieses noch warten. Ich gedenke die die Apotheke "Kaiser Apotheke" zu taufen.

Nun ans zweite Haus:
Vorbild dafür ist ein saniertes Stadthaus in Mönchengladbach.



Die Front wurde blau bemalt. Dazu habe ich zunächst blau mit weiß gemischt, bis die gewünschte Helligkeit vorhanden war. Graduelles zuführen von Rot in die Mischung lies das blau schließlich nicht mehr so kalt erscheinen. Erst wurde die Front dann lackiert und dann der Stuck weiß hervor gehoben.



Die Blumenhandlung wurde dann natürlich auch noch eingerichtet. Endlich mal wieder mit Grünzeugs arbeiten. Im Grunde recht simpel: Die vorhandenen Blumenkästen mit Kleber füllen, Grasfasern mit der Pinzette reinstopfen und warten bis der Kleber getrocknet ist. Dann die begrünten Kästen Kopfüber mit den Spitzen der Grasfasern in verdünnten Kleber tunken und Blüten darüber streuen. Fertig





Aus der Bastelkiste habe ich dann noch einige Details eingefügt. So auch das zur Zierde dienende Schmiedeeisen, an welchem ein Blumentopf hängt. Den Topf habe ich dazu unten aufgebort, einen Draht hindurch gefädelt und diesen an der oberen Spitze verbogen, sodass ich ihn einhängen konnte. Noch etwas Kleber drauf und fertig.
Die Türe zur Blumenhandlung habe ich offen dargestellt, um mehr Abwechslung rein zu bringen und einen besseren Einblick in die Blumenhandlung zu haben.
Auch im zweiten Geschoss ist ein Fenster offen dargestellt. Hier wird noch ein eingerichtetes Zimmer gebaut und ein Preiserlein ans Fenster gesetzt, welcher dann nach draußen schaut. Hier die Bilder. Beide Häuser mal im Verbund zusammengestellt:









Das Dach ist leider noch nicht fertig. Hier warte ich noch auf bestellte Dachluken und es Bedarf noch der Beleuchtungselemente. Erst dann lohnt es sich das Dach wirklich fertig zu stellen.
Leichte Alterungsspuren fehlen auch noch. Allerdings weiß ich nicht, ob ich die wirklich anbringen soll, oder ob ein frisch gestrichenes Gebäude nicht auch mal einen Blickfang wert ist? Leider gibt aus aus den 50ern kaum Farbfotos und Zeitzeugen habe ich auch keine mehr

Geplant ist weitere Häuser zu sammeln. Das folgende Diorama (Oder Anlage) wird einen städtischen Bereich darstellen. Die Häuser sollen maximal zwei Stockwerke haben, also keine Großstadt darstellen. Weitere Tests zu Alterungen stehen natürlich auch noch an. So plane ich bei manchen Häusern auch abgeplatzte Farbe darzustellen und auch Eigenbauten in die Zeilen zu integrieren. Durch den Krieg entstandene Baulücken wurden ja oft durch sozialen Wohnungsbau, einfache Erdgeschossbauten oder Werkstätten ersetzt.
Hier ein Beispiel (Natürlich müssten die Läden dann 50er Gerecht benannt werden):



Naja, ich hoffe die Bilder gefallen. Sobald der Umzug rum ist, werde ich ausführlichere Berichte schreiben, wenn gewünscht.

Damit wünsche ich allen Mitlesern einen schönen Abend und beste Grüße,

René


Madfatbat

RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#688 von Frank1969 , 28.06.2017 19:32

Hallo René,

Deine Auge für natürliche Farben ist bewunderungswürdig! Ich finde die Idee eines frisch gestrichenen Hauses nicht schlecht. Man muss ja nicht alles altern. Hauptsache der Plastikglanz ist weg. Die glasierten Wandfliesen haben einen herrlichen Glanz und die alten Bodenfliesen im Blumengeschäft sehen aus wie echt. So kenn ich es aus Hamburg-Eppendorf. Vielen Dank auch für die Tips zur Farbmischung! Die Photos stecken voller toller Ideen für die eigene Anlage!

LG,
Frank


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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#689 von Jürgen , 29.06.2017 11:08

Hallo René,

ausgezeichnete Arbeiten. Kompliment. Ich hätte eine Frage zu den von Dir verwendeten Farben. Ich dachte immer, dass Acrylfarben nach dem Aushärten nicht mehr angelöst werden können. Ich erinnere mich, dass Patrice Hamm mir erzählte, dass es unterschiedliche Qualitäten gäbe. Gute Farben ließen sich mit etwas Wasser wieder nutzbar machen, weniger gute (synthetische ?) nicht.

Wie sieht das mit den Schmincke-Farben aus ?

Grüße
Jürgen


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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#690 von Madfatbat ( gelöscht ) , 30.06.2017 17:47

Hallo zusammen,

ersteinmal gehe ich wie gewohnt auf die Schreiber ein:

@ Frank: Ich danke Dir und ich denke ich werde das blaue Haus ersteinmal im sanierten Zustand belassen. Allerdings, ein wenig enttäuschen muss ich dich schon. Die Bodenfliesen des Blumenladens habe ich nicht selber gemacht. Bei denen handelt es sich um einen Papieraufdruck; jedoch weiß ich nicht mehr von welcher Firma.

@ Jürgen: Zunächst vielen Dank für das Kompliment. Mir sind keine Acrylfarben bekannt, die sich nach dem vollständigen Aushärten erneut mit Wasser anlösen lassen. Mit einem Lösemittel wie Isopropanol kann man die Farben nach dem Härten natürlich lösen, nicht jedoch mit Wasser. Liegt hier vielleicht ein Missverständnis vor?
Wenn die Farben sich gerade allerdings im Trocknungsprozess befinden, so sind sie mit Wasser wieder lösbar.
Die Farbqualität bemerkst Du allerdings beim Verdünnen. Acrylfarben hoher Qualität lassen sich gut mit Wasser verdünnen (So meine Erfahrung) und gleichmäßig auftragen ohne zu Klumpen oder größere Pigmentflocken zu bilden. Bei Farben schlechterer Qualität ist dies oft nicht der Fall und die Farben legen sich als Sediment recht schnell wieder ab - was wohl mit der Pigmentierung zu tun hat.
Farben auf Kunstharzbasis sind da gänzlich anders. Sie haben eine hohe Trocknungszeit, lassen sich mit Wasser gar nicht verdünnen und lassen sich auch mit Lösungsmittel (Ausnahme Nitroverdünner) nach dem Trocknen kaum wieder anlösen.
Beide Farben haben natürlich ihre Berechtigung. Letztere lassen sich wesentlich besser über einen langen Zeitraum verarbeiten und gezielter auftragen, was auch an der fehlenden Oberflächenspannung des Lösungsmittels liegt und daran, dass sie besser streichfähig sind ohne direkt zu verlaufen.

Allerdings habe ich Farben auf Kunstharzbasis - oder auch Ölfarben - ewig nicht mehr genutzt, will mir sie aber wieder zulegen.

Ich hoffe damit habe ich ein wenig Klarheit reinbringen können

So, nun zur Häuserzeile.

Das dritte Haus ist im Rohzustand fertig und wurde schon farblich ein wenig gealtert.
Die Grundfarbe musste dazu erst aufgetragen werden. Das Erdgeschoss wurde zunächst in Grautönen bemalt. Dann wurde nasses Salz aufgestreut und nach Trocknung die eigentliche Gebäudefarbe aufgetragen - ein heller Orangeton. Nach Trocknung wurde das Salz mit einer Bürste abgeschrubbt. So ergab sich der Eindruck der abgeplatzten und rauhen Farbschicht im Erdgeschoss.
Weitere Anpassung: Die Zwei Fenster wurden auf Kipp gestellt und die Fensterrahmen im Erdgeschoss wesentlich dünner geschliffen als sie ursprünglich waren. Ich denke gerade letzteres werde ich öfter machen.

Anbei die Bilder:





Ich hoffe es gefällt. Es fehlen noch weitere Alterungsspuren wie Regenlaufspuren. Auch sind die Dachaufbauten und die Inneneinrichtung noch nicht vollständig. Hoffe es gefällt.
Ich freue mich über Kommentare, Kritik und Anregungen.

Damit beste Grüße,

René


Madfatbat

RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#691 von Kriwatsch , 30.06.2017 20:11

Hallo Rene
Also, das sieht doch richtig gut aus. Man könnte denken, das ist das "Orginal", wenn`s denn nicht so klein wäre Und der Tip mit dem nassen Salz ist auch sehr gut. Den kannte ich noch nicht. Werde ich demnächst mal ausprobieren Noch ein schönes Wochenende!
Werde wohl versuchen ein Gehäuse für meine alte 151 von Roco zu zeichnen da das kaputt ist. Soll aber `ne ex. DR 250 werden. Habe fleißig mit FREECAD geübt Das Wetter soll bei uns ja nicht so berauschend werden. Wenn man der Schönen von N24 glauben darf!
Ciao
Mischa


 
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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#692 von Jürgen , 07.07.2017 11:30

Hallo René,

vielen Dank für die Hinweise. Ein Missverständnis schließe ich nicht aus. Mal schauen, wann ich Patrice wieder sehe.

Grüße
Jürgen


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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#693 von Djian , 01.08.2017 20:35

Moin René,

ich habe mir deinen gesamten Threat jetzt noch mal innerhalb einiger Tage gegeben. Die Anfänge von 2011, das ist ja mittlerweile Standard geworden. Um nicht missverstanden zu werden: es konnte nur Standard werden, weil Leute wie du es hier nicht nur präsentiert, sondern mit einer sehr gut nachvollziehbaren Anleitung versehen hast. Insofern hast du maßgeblich mit zu dem beigetragen, was heute eine authetisch gestaltete MoBa/ Diorama ausmacht. Oder, um das Argument abzurunden: du hast maßgeblich zu weiteren Fortentwicklng unseres Hobbies beigetragen.
Und dass du es nicht verlernt hast, trotz der nahezu 4-jährigen Abstinenz, zeigen deine neuen Gebäude. Auf Anhieb gleich solche Inneneinrichtungen wie die der Apotheke hin zu stellen unterstreicht das nur.

Sieh zu, dass du den Umzug nun gut gewuppt krichst und lass die Kartons mal andere schleppen. Dafür packst du sie dann aus.

Schöne Grüße aus Ostholstein
Matthias


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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#694 von Brianmcfly , 26.11.2017 16:39

heyho

Ich wollte mal wieder in diesen Faden reinschauen - mein erster Faden im Stummiforum.

René, wie geht es Dir? Du hattest ja geschrieben das Du weniger machen willst aufgrund der Gesundheit. Insofern hoffe ich das Du noch ok bist und es Dir gut geht.


Gruesse aus Rotterdam

Elmar ....


 
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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#695 von Madfatbat ( gelöscht ) , 04.02.2018 22:06

Hallo zusammen,

nun ist der Umzug geschafft, die ersten Möbel gebaut und Zeit und Lust fürs Hobby kehren wieder.
Da es nun anscheinend tatsächlich ans eingemachte geht und ich von der besseren Hälfte die Genehmigung erhalten habe eine "Anlage" zu bauen, wird es wohl ernst mit der Modellbahn. Folglich habe ich einen neuen Fred aufgemacht, in dem es weiter geht. Ich denke bei Umbauen bin ich nu falsch aufgehoben.

Ich danke euch nochmals für eure Kommentare, vor allem Elmar, dem ich noch eine Antwort schuldig bin: Ja es geht gesundheitlich gerade bergauf und das ist richtig gut so. Hoffe mal, dass es so bleibt oder noch besser wird

Weiter geht es nun übrigens hier:

https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=172&t=156851

Beste Grüße,

René


Madfatbat

RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#696 von Walter S , 05.02.2018 21:42

Tach auch,
Hi Rene`,,Du Gladbacher
super Sachen von dir

Gruß vom linken Niederrhein

Walter


 
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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#697 von Huelse , 06.02.2018 06:06

Falscher Tröt

Schöne Grüße aus dem Südkreis Kleve
Christian


Mein Planungströöt viewtopic.php?f=24&t=152757


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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#698 von Ermel , 06.02.2018 09:31

Die Idee mit den gekippten Fenstern finde ich super! Gleich ne Anschlußfrage an die Altbaubewohner hier: seit wann können Fenster das? Meine sehr begrenzte Altbau-Erfahrung weiß nur von Fenstern, die sich ganz normal nach innen öffnen, gern auch mit zwei hintereinanderliegenden Flügelpaaren (wohl eine frühe Form der Doppelverglasung), und solchen, bei denen man die untere Scheibe jedes Flügels (natürlich mit einem zweiten, dünnen (Metall-)Rahmen drumrum) einzeln öffnen konnte -- entweder normal oben nach innen oder auch unten nach außen. Diese Erinnerungen gehen aber quer durcheinander -- ich weiß nicht, was davon unsere alte Schule war, was die Wohnung meiner Großeltern und was der Zeitungsverlag in Bozen ...

Liebe Grüße, Ermel.


Öfter mal was Neues:
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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#699 von Alvaro , 06.02.2018 14:42

Hallo zusammen,
hier eine kleine Fensterkunde als grober Abriss:
Drehkippfenster, wie wir sie heute kennen, sind erst seit den 50er-Jahren verbreitet, damals noch mit einem Hebel zum „Umschalten“ von Dreh- auf Kippfunktion oder zusätzlichen Hebelchen oder Riegeln, die bedient werden mussten.
Häuser aus der Gründerzeit hatten in der Regel zweiflügelige Fenster mit einer sog. Quetschfalz. Ein Kippen war hier nicht möglich (noch nicht mal mit moderneren Beschlägen). Dafür gab es aber schon längst Oberlichter, die – einteilig ausgeführt – in der Regel gekippt werden konnten. Weil die Beschläge aber ganz weit oben waren, wurde diese Kippmöglichkeit nicht zum Lüften genutzt, sondern diente nur zum Fensterputzen.
Daneben gab es Kastenfenster. Das waren zwei hintereinander liegende Fenster mit etwa 20cm Zwischenraum. Dies waren tatsächlich frühe Isolierfenster. Zwar nicht so gut wie die heutigen Wärmeschutzverglasungen, aber allemal gut genug für einen ungedämmten Altbau. Ich (als Architekt in der Denkmalpflege) würde solche Fenster immer erhalten, sie haben u.A. sehr gute Schallschutzeigenschaften. Hier am Niederrhein (ich bin aus Köln, mit Vergangenheit in Krefeld) sind sie aber kaum zu finden. Wo es im Winter richtig kalt wird, sieht man sie häufiger. Ich kenne sie z.B. aus Wien.
Die Fenster mit einem zweiten Rahmen (aus Holz oder Metall) auf den Flügeln sind so Zwischendinger. Nicht so gut, wie eine Isolierglasscheibe, und dazu umständlich zu putzen.

Heute finden sich in Häusern aus der Gründerzeit leider fast keine bauzeitlichen Fenster mehr. Die meisten wurden längst gegen neuere ausgetauscht. In den 60ern und 70ern hat man meist statt der originalen zweiflügeligen Fenster einflügelige eingebaut. An Stelle des Oberlichts wurde häufig eine Schalung angebracht, weil man die Decke, in dem Glauben, man müsste den Luftraum darüber dann nicht mitheizen, abgehängt hat.

Nur nebenbei: Das war auch die Zeit, in der die Fassaden bunter wurden.
Ursprünglich waren die Fassaden eher zurückhaltend, durchaus auch mal (dezent) farbig, aber die Fenstergewände und die Stuckelemente waren weiß oder zumindest heller abgesetzt.
In den 60er und 70er Jahren wurde das gerne umgekehrt gemacht: Die Flächen beige und die Verzierungen braun oder die Fläche farbig und die Verzierungen zwei Stufen dunkler.

Später kam dann die Kunststoffensterwelle über die Altbauten. Teilweise wurde die originale zweiflügelige Fenstereinteilung durch dicke Sprossen imitiert. Solche Fenster sehen gekippt so aus, wie auf den Fotos in #690 zu sehen (natürlich auch, wenn sie aus Holz oder Alu sind). Bei zweiflügeligen Fenstern ist immer nur der erstgehende Flügel zu kippen.

Heute wird beim Austausch der Fenster meistens darauf geachtet, dass die Fenster wieder die originale Einteilung bekommen. Dabei können im Allgemeinen ein Flügel und das Oberlicht gekippt werden.

Je nach Epoche können in einem Altbau also die verschiedensten Fenster als plausibel angesehen werden. Da mit dem Austausch der Fenster häufig ein neuer Fassadenanstrich einher ging, sollte die Farbigkeit darauf abgestimmt werden.

Gruß

Heiner


 
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RE: Irgendwo am Niederrhein (Stadthäuser 30.06)

#700 von Ermel , 06.02.2018 14:56

Vielen vielen Dank für diesen ausführlichen Überblick! Jetzt kann ich meine Erinnerungen besser sortieren und hoffentlich dann auch stimmige Fenster einbauen ...

Eine Ergänzung habe ich noch:

Zitat

Häuser aus der Gründerzeit hatten in der Regel zweiflügelige Fenster mit einer sog. Quetschfalz. Ein Kippen war hier nicht möglich (noch nicht mal mit moderneren Beschlägen). Dafür gab es aber schon längst Oberlichter, die – einteilig ausgeführt – in der Regel gekippt werden konnten. Weil die Beschläge aber ganz weit oben waren, wurde diese Kippmöglichkeit nicht zum Lüften genutzt, sondern diente nur zum Fensterputzen.


Ich erinnere mich, ich glaube aus der Schule, an Oberlichter mit "Fernbedienung" über ein Gestänge, dessen Bedienungshebel dann in günstiger Griffhöhe angebracht war, ähnlich wie man es heute noch bei obenliegenden Toilettenfenstern in älteren öffentlichen Gebäuden findet, aber an ganz normalen Fenstern mit zu öffnenden Flügeln im unteren Teil. Und die sahen in den Achtzigern auch schon sehr alt aus.

Liebe Grüße, Ermel.


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