Hallo zusammen,

meine Donnerbüchse (Kunststoff, Relexkupplung aus Metall, geschraubt) würde ich gern auf den KKKopf von Märklin umrüsten und dabei den Pufferabstand zum nächsten Wagen verringern. Gibt es da eine Möglichkeit, das so zu machen, dass man das teure Sammlungsstück auch wieder in den Urzustand zurückbauen kann? Also ohne Fräsen-Sägen-Kleben.

Fahre zwar mit Pickeln auf den Schwellen, bin aber kein Archivar des Märklinmagazins. Gab es da mal eine Umbauanleitung drin?

Gruss von
Axel

Hallo Axel!
Eine problemlos rückbaubare Umrüstung hängt auch vom gewünschten Abstand und dem auf der Anlage gefahrenen Mindestradius ab.
Am einfachsten ist es ,mittels der Kupplungsbefestigungsschraube
einen Normschacht anzuschrauben(gibt es "unendlich "viel verschiedene
u.a. von Märklin,Roco,Weinert,ausprobieren!) und einen Kupplungskopf nach NEM
362(einsteckbarer,auswechselbarer Kopf) einzusetzen.
Je nach Kuppel-Abstand kann der Aufnahmekasten gekürzt und die
kupplung mittels einer Minischraube(ich selbst verwende dafür die Gleisbefestigungsschrauben von Fleischmann) von unten angeschraubt
werden,nachdem man eine entsprechende Bohrung durch Kupplungsschaft und Aufnahmekasten gemacht hat)oder auch eingeklebt werden.Benötigt man einer längere Kupplung,
gibt es von Weinert eine in den angeschraubten Kupplungskasten einsetzbare Verlängerung .
GGf geht so jeweils nur das eingebaute Teil "verloren",eine Zurückrüstung
ist aber ,da keine Veränderung am Waggon vorgenommen wird,einfach
möglich.
meine Bemerkung zu Beginn ist darauf gerichtet,dass mit diesem Umbau
k e i n e Kulisse eingebaut wird,also abhängig vom Mindestradius der Pufferabstand genau abgemessen werden muss.Alternativ fällt mir jetzt nur die Umrüstung mit Symoba -(oder Fleischmann-)Kulisse ein,wie ich sie selbst schon bei allen meinen älteren Waggons durchgeführt habe.dann sind aber Klebe-
bzw. Fräsarbeiten am Waggonboden erforderlich.
mfg

Klappt nicht, jeder Normschacht kollidiert unweigerlich mit der Höhenführung für die Relexkupplung. Etwas den Kupplungsabstand vermindern kann man, indem man von den KK-Köpfen "mit Loch", also nicht die mit der Schwabenschwanzführung, den Teil vor dem "Loch" an den gekürzten Blechhalter der Relexkupplung klebt. Mit UHU-Plus hält das ausreichend fest. Der Kupllungsabstand (bzw. dessen Verkürzung) wird dadurch begrenzt, dass das ganze noch vor der Höhenführung sich vorbeibewegen können muss, und die Klebefläche nicht zu klein werden darf.

Grüße vom Altblechbahner

Hallo zusammen,

es gibt noch eine weitere Möglichkeit: Austausch des Fahrgestells gegen eines mit Kurzkupplung. Das habe ich vor einigen Jahren mit meinen roten Donenrbüchsen aus dem Set 2858 (mit der alten grünen V36) gemacht. Da der Aufbau in beiden Fällen geschraubt wird, ist das Ganze rückrüstbar.
Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die Kupplungen stromführend auszurüsten (mit den Teilen der entsprechenden Innenbeleuchtung).

Nachteil 1: Die Rahmenbeschriftungen stimmen nicht mehr, da unter anderem die Wagennumer auf dem Langträger aufgedruckt ist. Ich habe mir damit geholfen, dass ich die Nummer mit Filzstift "überlackiert" habe.

Nachteil 2: Das Ganze ist teurer als ein Satz Symoba-Kulissen, da neben dem Fahrgestell noch zwei Deichseln, zwei Federn und die Übergangsbühnen benötigt werden:

1x 402480 Wagenboden
2x 395730 Einstiegsbühne
2x 395750 Kupplungsdeichsel
2x 200330 Kupplungsfeder (= 7194 Schaltschieberfeder, gibt es 5-stück-weise)

Die Ersatzteildatenbank spuckt hierfür einen Preis von ca. 15 € aus, bei Verfügbarkleit aller Teile. Beispielsweise bei Bahnhöfle in Bretten kommen dann für die gleichen Teile ca. 6 € zusammen (das wäre dann sogar mit Symaba vergleichbar).

Der Umbau an sich macht aber großen Spaß! Weshalb ich es nach wie vor bedaure, dass es keine Wagenbausätze mehr gibt...

Grüße aus Mainz
Stefan Reh

Hallo zusammen,

Dank für Eure Antworten.
Jeder von Euch hat ein bisschen Recht, und ich bekam dadurch ein paar Ideen, wie der Umbau möglich sein würde.

Ich habe mich also zu meinem Händler begeben, und Ehre sei ihm, in seinen gut sortierten Ersatzteilkisten gab es einen NEM-Schacht aus mehrfach gekröpftem Blech, rechteckig 2x gelocht zum Einstecken der Kupplung und mit einem Loch im richtigen Durchmesser, welches es ermöglicht, das Blechteil beweglich (drehbar) am Haltezapfen anzuschrauben, so wie die Originalkupplung befestigt war.

Natürlich kollidiert der NEM-Halter mit der Höhenführung der Relexkupplung. Also habe ich das gesamte Teil flachgebogen und mit dem Hammer vorsichtig geradegeklopft, mittels Seitenschneider auf die richtige Länge gekürzt und mit Sekundenkleber entsprechend gekürzte Wagenkupplungen aus der 7205-Packung angeklebt.

Fazit:
1. das Wagenmodell braucht nicht verstümmelt zu werden, die originalen Relexkupplungen kann ich bei Bedarf einfach wieder anschrauben. Ich brauche keine Fahrgestellbeschriftungen zu ändern.
2. der Pufferabstand zu einem Zweiachser mit KK-Kulisse beträgt gezogen statt ca. 7-8 mm vor dem Umbau jetzt erträgliche 3 mm, im 360mm-Radius sind die inneren Puffer noch verhakelungssichere 0,8mm voneinander entfernt, schliesslich hat der Wagen ja keine Kulissenführung. Weichengegenbogen R2 werden gezogen und geschoben problemlos bewältigt.
3. die Kosten: 2x1,35 Euro für die Blechteile (das massgenaue Aussägen, Feilen und Bohren sowie Schwärzen derselben wäre für mich bestimmt stundenlange Arbeit gewesen) plus zwei Kupplungen aus der Grosspackung von 3 2 1... = 2x 0,53 Euro und zwei Minitröpfchen Sekundenkleber, also unter 4 Euro.

Damit ist für mich die Aktion als gelungen zu werten.
Gruss von
Axel