Moin, Moin!
Büttenwarder scheint ja richtig im Trend zu liegen, als ich jüngst das Forum besucht habe und vor ein paar Tagen einen Blick in die neueste Miba werfen konnte - hier präsentiere ich euch mein Büttenwarder, und zwar im Maßstab 1:160.
Die Idee kam kurz nach dem Jahreswechsel 2010/2011, als ich einem Bekannten half, sein Moba-Zimmer auszuräumen und in einem Karton eine Arnold-Köf lag, die ich im abkaufte. Ein paar nicht gebrauchte Arnold-Gleise lagen da auch drin und ich nahm das alles an mich - so für zwischendurch zum Spielen - dachte ich mir. Eine Anlage hatte ich zu der Zeit.... Nach ein paar Mal aufbauen und mit der kleinen Köf spielen war es geschehen, es kriselte in der untersten Hirnrinde und ein Modellbahner weiß spätestens dann, daß die mühsam erbaute "alte" nun einer neuen weichen muss. Gesagt getan, ich fackelte nicht lange und schrieb meine "alte" zum Verkauf aus. Ein netter Herr kam ein paar Tage später und holte sie dann ab. Der Erlös war der Startschuß zu dem Projekt Büttenwarder, der eigentlich bis dato nur Arbeitstitel war... Geplant wurde nicht groß - ich besuchte wieder mal das Hifo bei DSO und fand recht schnell mein Thema: der platte Norden und eine Nebenbahn... diesmal aufgebaut auf Modulen. Schritt für Schritt ausbaufähig und vor allem eins: man sieht recht schnell die ersten Erfolge.
Machen wir also eine Fototour nach Büttenwarder.
Büttenwarder liegt irgendwo zwischen Kiel und Flensburg, wo die Landschaft am plattesten und der Humor am trockensten ist. Und die Bahn? Jo - wie alles im Leben hat sie hier ihren Ursprung oder findet ein Ende, will sagen, Büttenwarder ist ein Endbahnhof. Wir befinden uns vom zeitlichen her irgendwo in den 70er/80er Jahren des vorangegangen Jahrhunderts. Die beschauliche Nebenbahn zweigt an der Hauptstrecke zwischen Flensburg und Kiel bei Sörup ab und bindet die Dörfer Jägerskrug, Lehmsiek und Büttenwarder an die große weite Welt an. Die Loks werden von Flensburg bzw. Kiel aus eingesetzt. Jetzt guckt nicht so auf der Karte! Die Dörfer in der Reihenfolge findet ihr eh nicht, ebensowenig wie es ein Büttenwarder gibt. Aber das ist eh egal - genauso wie die unbedeutende Nebenbahn, von denen es damals relativ viele gab...
Die Betriebswerke Flensburg und Kiel setzen auf dieser gedachten Strecke alles an Tfz ein, was die Schuppen herhalten. So kann es durchaus vorkommen, daß eine Köf III mit Umbau-4-Achser als Nahverkehrszug herhalten muß oder die V 200 einen Ng befördert. Es ist halt alles möglich und hat auch durchaus Vorbilder, wie ich nach langer und aufwändiger Internet-Recherche feststellen konnte.
Nach längerer Überlegung kam dann dieser Gleisplan zustande, von dem es lediglich in einem Notizbuch eine Skizze gibt. Einfach, aber wirkungsvoll. Pate stand der berühmte Timesaver und ließ sich gut mit dem Arnold-Zeugs zusammenstecken. Einzige Änderung: in das Umfahrgleis passt der längste Zug und der ist grad mal 35 cm lang.... Frau 100 mit zwei Silberlingen zum Beispiel. Ideal für die unbedeutende Stichstrecke.
Die Module sind jeweils 100 x 25 cm groß und wurden komplett analog verschaltet und betrieben. Die Kästen bestehen aus verzugssicherem Sperrholz mit einer Stärke von 10 mm. Ich habe die guten alten Arnoldgleise verwendet, weil ich damit in der Vergangenheit die besten Erfahrungen gemacht habt. Jaja - die Puristen unter euch mögen jetzt die Nase rümpfen und gleich wieder eine Diskussion über das Gleismaterial lostreten, mir egal und denen in Büttenwarder sowieso. Mir ging es um die Betriebssicherheit. Meine Arnold-Köf ist eine richtige Zicke, und mag kein anderes Gleis unter ihren Füßen. Und gut verarbeitet sieht es viel besser aus. Und um noch eins drauf zu setzen - meine Weichen schalte ich von Hand. Denn das müssen die DB-Mitarbeiter in Büttenwarder sowieso. Alles klar?!?
Okay, weiter im Text. Das zweite Modul ist mehr oder weniger nur eine Betriebsstelle mit Bahnübergang und Gleisanschluss. Da es im Norden Ölfelder gibt oder gab, habe ich als willkommene Betriebsergänzung eine Ölverladestation gebaut, die an einer Pipeline angeschlossen ist. Das war übrigens der einzige Bausatz, den ich auf dieser Anlage verwendet habe. Damit sind wir auch schon beim Thema Bauten: alles (bis auf besagte Verladestation) ist selbstgebaut und zwar aus billigem Fotokarton. Die Gebäude habe ich teilweise an Orignalbauten angelehnt. So stammt das Bahnhofsgebäude von Bad Iburg ab. Von der Architektur her passte es mir gut in den Kram, der Landhandel ist so ein typischer Ziegelbau und die alte Feldscheune neben dem Bahnübergang findet sich in der Region zuhauf. Den einzigen technischen Höhepunkt ist die Warnblinkanlage, die den Bahnübergang sichert. Die Kreuze sind selbstgebastelt, die Schaltung hat mir mein Freund gebraten. Die Anlage ist schön transportabel und passt auf die Rücksitzbank meines Ford KA. Im Fußraum ein Koffer mit Arnold-ASS-Trafo und ein paar Zuggarnituren. So treffe ich mich oft mit einem Freund und wir hauchen Büttenwarder Leben ein, denn ein Tagesablauf dauert schnell schon mal 4 (!!!!) Stunden!
Damit bin ich beim Betrieb. Gefahren wird, was gefällt und das sind meistens Großdiesel von Arnold, Minitrix und Roco. Auch die Wagen kommen von allen möglichen Herstellern. Dadurch, daß ich die eingebaute Stoppweichenfunktion nutze, müssen Zugkreuzungen Im Bahnhof sehr gut überlegt sein... meistens fahre ich nach selbst entwickeltem Fahrplan und Güterwagenkarten. So, genug geschwafelt - ich klopp mir jetzt ne Kanne Bier weg und ihr dürft die Fotos begutachten... Aber nicht zuviel erwarten - die sind genauso unbedeutend wie das Dorf Büttenwarder...
Grüße Markus
Ein gewöhnlicher Betriebsalltag in Büttenwarder. Eine 212 setzt grad ihren Nahverkehrszug an die Bahnsteigkante und muss dazu erst umsetzen.
Währenddessen hat eine V65 einen Kesselwagen zur Abfüllstation gebracht und wartet auf die Einfahrt in den Bahnhof.
Etwas später rollte der nächste Nahverkehrszug ein. Eine betagte 220 aus dem Bw Kiel mit Nahverkehrszug.
Der Bahnhof Büttenwarder ist erreicht... die 220 wird gleich bis an den Prellbock fahren, damit die Weiche zum Umsetzen gelegt werden kann.
Früh morgens bringt eine 211 Kesselwagen zur Abfüllstation.
Die Abfüllstation neben der Weide, mitten in der Pampas... Demnächst kommt da noch eine Mauer drum herum und ein Tor... damit haben wir wieder eine willkommene Betriebszugabe...
Die wunderbare Arnold-Köf rollt mit einem Ng an der Abfüllstation und der alten Scheune vorbei...
Hier nochmal die gleiche Situation aus einem anderen Winkel.
So, Leude, wie gesagt - unbedeutende Fotos von einer unbedeutenden Strecke. Wem das trotzdem nicht zu langweilig war, demnächst gibts ein paar Bilder mehr, sobald ich Zeit habe.