Hallo,
Zitat von Stromstossschalter
Alle Daten dazu sind in den Datenblättern der LED´s aufgeführt, auch der Umstand, ob Handverlötung möglich ist und wie diese durchgeführt werden sollte.
OHNE Datenblätter sollte man die LED´s beim Händler liegen lassen!
ich verstehe nicht, warum dieser für den normalen Hobbyanwender eher nutzlose „Ratschlag“ immer wieder gebetsmühlenartig wiederholt wird.
Schaut man sich die Datenblätter von verschiedenen SMD-LED Herstellern einmal wirklich an, so wird dort als Standard-Lötverfahren die Reflow-Lötung angeführt, das nur dafür zulässige Temperaturprofil wird ebenfalls vorgegeben. Nicht erwähnt wird in den meisten Datenblättern die Handlötung, und natürlich gibt es dann auch kein vom Hersteller freigegebenes Löttemperatur-Zeit-Profil. Wird die Handlötung doch erwähnt, dann überwiegend ablehnend. Nur in Einzelfällen findet man in den Datenblättern Hinweise zu einer möglichen Handlötung, dann aber mit strengen Rahmenbedingen wie z.B. nur mit Lötspitzenpaaren, nicht mit Einzellötspitzen, usw.
Daraus folgt, eine Handlötung liegt immer im Ermessen und im Risiko des Anwenders, dafür gibt es keine Garantie vom Hersteller. Aber eine denkbare Garantie durch den Hersteller ist bei bereits verbauten Bauelementen für den Hobbyanwender sowieso ohne Bedeutung.
Die normalen 100 mW SMD LEDs unterscheiden sich heutzutage kaum noch in ihren elektrischen Daten. Die mittlere Durchlassspannung ist in erster Linie farb- und nicht herstellerbedingt, die Datenblattparameter beziehen sich in der Regel immer auf einen Betriebsstrom von 20 mA, und die meisten Anbieter machen auch detaillierte Angaben zur Lichtfarbe, Abstrahlverhalten, Gehäuse und Kontaktierung. Es spricht also überhaupt nichts dagegen, gleich bei einem der kostengünstigen Internetanbieter zu kaufen. Warum beim Distributor 6 LEDs für 10 Euro kaufen, wenn man im Internetshop für denselben Preis 50 Stück technisch gleichartige LEDs erhält.
Von diesen 50 LEDs nimmt man dann einige für die ersten Testreihen, geht bei Überlastungsversuchen bewusst das Risiko der Zerstörung ein und sammelt so seine eigenen Erfahrungen, und es bleiben immer noch ausreichend LEDs für die vorgesehene Anwendung übrig. Dann erübrigen sich auch Fragen der Art, ob der „Vorwiederstand“ im Stromkreis auch nach der LED liegen darf und ob man anstelle des berechneten Widerstandswertes von 672 Ohm auch den beim Händler vorrätigen Widerstand mit 750 Ohm und 1% Toleranz verwenden kann.
Natürlich bleibt es die Entscheidung des Einzelnen, wo und wie er seine Einkäufe tätigt. Wenn man aber einem Hobbykollegen schon Ratschläge erteilt, dann sollten sie für den Empfänger auch von Nutzen sein und ihn nicht in die Irre führen.
Apropos in die Irre führen:
Im Hersteller-Datenblatt für die im Bild gezeigte LED (CREE XLamp MX-6, CLD-DS23 REV 3A) findet man nur Angaben zum Reflowlöten, eine Handlötung wird dort nicht einmal erwähnt. Es gibt aber auch noch die Applikation Note „Soldering & Handling (Cree XLamp MX Family LEDs, CLD-AP32 REV 2A). Und darin steht unmissverständlich auf Seite 5 „Do not hand-solder XLamp MX LEDs“, auf Deutsch „Handlötung nicht zulässig“.
Wie sinnvoll war da für die eigene Schaltung wohl der Hinweis auf das Datenblatt.