möchte hier in Etappen die Digitalisierung meiner ca. 20 Jahre alten BR 85 (Märklin 3309) inkl. HU präsentieren. Die Lok ist meines Erachtens in einem sehr guten Zustand, so daß sich diese Maßnahmen in meinen Augen lohnen.
Dies ist erst meine 2te Digitalisierung und ich mache mit Sicherheit noch nicht alles richtig. Dennoch kann man hier durch Anregungen von euch nicht nur selbst dazulernen, sondern auch weitere Leser was aus diesem Thread für sich gewinnen.
Erstmal zwei Bilder zum Eindruck von dem guten Stück.
Die nächsten Tage geht es dann Stück für Stück in die Details.
Bevor ich nun das Gehäuse abnehme zeige ich gerade noch eine nicht so optimale Stelle, die werksseitig schon so gestaltet war. Die Litzen sind gegenüber den heutigen Decoderlitzen deutlich dicker und unflexibler. Diese sind sehr dicht am Radreifen. Es sind keine Schleifspuren zu sehen aber richtig gut ist es dennoch nicht. Demnach ein Punkt auf den man später achten sollte.
So zum abnehmen des Gehäuses erstmal die Schrauben finden, ach da sind sie ja. Je eine links und rechts vom Laufwerk.
Schnell losschrauben
Das Gehäuse wird dann vorne angehoben und nach hinten abgeschoben. So dann liegt uns die weitere Spielw... äh Baustelle vor.
habe die Lok vor fast 20 Jahren digitalisiert (noch mit einem C80...). Ging problemlos. Bitte beachten, dass die Glühlämpchen nur für 4,5V ausgelegt sind, die müssen gegen die 19V Ausführung getauscht werden.
Jetzt wird erstmal radikal die alte Verkabelung entfernt. Hier das Umschaltrelais.
Jetzt Schleifer entfernen und die Vor-/Nachlaufwerke werden als nächstes entfernt.
Jetzt liegen die Telexkupplungen frei.
Bei den Bremsattrappen, die nur eingeklipst sind, muß man vorsichtig sein, damit man sie nicht beschädigt. Jetzt sind dann auch die Telexkupplungen entfernt.
Als nächstes steht die Demontage des Motors an. Auch hier wieder erst mal ein Bild der Ausgangslage.
Als nächstes wir das Lagerschild entfernt. Hierfür werden die beiden Schrauben gelöst. Im Bild ist bereits die oben rechts entfernt. Unten links ist sie noch eingeschraubt. Bei abgenommenem Lagerschild sieht man, insbesondere im Deckel, auch schön den Staub und Dreck durch den Kohleabtrieb. Den ganzen Bereich sollte man, wenn man eh schon soweit ist, sorgfältig reinigen.
Im nächsten Schritt wird die Feldspule entfernt, da diese ja durch einen Permanentmagneten ersetzt wird.
Nach Abschluß der ganzen Demontagearbeiten sieht die Lok nun so aus.
Um den alten Schmodder los zu werden gehe ich diesem mit einer alten Zahnbürste und Waschbenzin an den Leib. Nun wird so gut es geht alles, soweit es zugänglich ist, gründlich gereinigt.
als nächstes steht der Austausch der ollen Haftreifen auf dem Programm. Um an die Haftreifen ranzukommen, muß ein Teil der Kuppelstangen entfernt werden. Hierfür habe ich mir extra schöne Steckschlüssel von Wiha angeschafft. Mit einer Spitzzange mag das ja auch gehen, aber mir ist die Gefahr zu hoch, daß dabei etwas unnötigerweise verkratzt wird.
Bei den Haftreifen an der hintersten Achse ist es am einfachsten ranzukommen. Also Kuppelstange weg, alter Haftreifen weg, neuer Haftreifen hin und Kuppelstange wieder montieren.
Für den Haftreifen auf der mittleren Achse muß etwas mehr demontiert werden. Mit der vorherigen Übung sollte das jetzt auch kein Problem mehr darstellen.
Jetzt wo der Motor noch nicht eingebaut ist und alles somit ohne Widerstand bewegt werden kann, schmier ich die Lok ab. Dies erfolgt nur sehr sparsam, denn das ist absolut ausreichend und ich will ja auf den Schienen kein Fettbad veranstalten.
Als erstes werden die Laufachsen geölt. Da ich nicht ausgeachst habe, mache ich das Ganze mit einem Öl. Dieses ist von Robbe für Metallpaarungen und hat eine Kanüle mit der man wunderbar dosieren kann und zudem das Öl auch schon platziert bekommt. Öl auch deshalb, damit es sich durch die Kapillarwirkung schön reinzieht.
Danach werden die verbliebenen Stellen wie z.B. Zahnräder mit dem guten B52 Fett geschmiert.
Wie auch auf der Homepage zu diesem Fett zu finden, wurde dieses Fett sehr sparsam verwendet. Ich hoffe man kann es erkennen wie viel ich verwende. Diese Menge habe ich z.B. nur auf die großen Zahnräder der Achsen gegeben. An die kleinen Zahnräder dazwischen kommt es dann schon von alleine.
In dem Beitrag v. 22.03.12 um 23:06 bei dem 3ten Bild .
Da sieht man das Zahnrad , was ins Motorgehäuse rein ragt . Das hat riefen , bzw. Halbmonde . Die entstehen , weil die Zahnräder gegeneinander schlagen ( macht auch laute Geräusche ). Auch entsteht dadurch ein schlechtes Anfahrverhalten , wenn die Flächen der Zahnräder ölig sind , kleben die aneinander . Abhilfe : Zahnräder ausbauen und das Loch ansehen , wenn ausgeschlagen , dann erneuern . Da es einfache gestanzte Zahnräder sind , kann an den Zähnen auch ein Grad sein . Abhilfe hier : Zahnrad auf feinem Schleifpapier ( 600er ) bewegen und dann die Zähne noch leicht anschrägen . Beim Zusammenbau die Zahnräder mit den Bolzen ( die sollten einen Kragen haben ) so justieren , das zwischen den beiden Zahnrädern ein Luftspalt bleibt. ( Bolzen so weit einschlagen , das sich die Zahnräder gerade sauber drehen , sich aber NICHT berühren ) Umbau auf Kugellager für den Anker bringt auch noch was .
Und schon macht die Lok weniger Geräusche . Das ganze ist übertragbar auf andere MÄ Loks gleicher Bauart . Hier ein Bild von einem Triebgestell
vielen Dank für den Hinweis. Genau für solch einen Austausch, von dem jeder dazulernen kann, lebt ein Forum.
Ich habe bei mir mal geschaut. Im Metall selbst kann ich nichts erkennen. Die Spuren wurden wohl von Schmiermittelresten erzeugt. Besonders auffällig war es beim reinigen.
Als nächstes steht der Zusammenarbeit des Motors an. Auf dem Bild sieht man den neuen 5-poligen Anker sowie den Permanentmagneten aus dem ESU Umbauset.
Nicht erschrecken. In diesem Stadium ist noch ein Teil der alten Verdrahtung vorhanden und zu sehen. Der Rotor wird eingesetzt. Vorher wird jedoch das Lager auch noch mit etwas B-52 Fett beaufschlagt. Das Ankerschild leigt schon für das spätere Verschrauben parat.
Im jetzigen Schritt wird der Permanentmagnet eingesetzt. Dieser weißt Haltenasen zur Fixierung und Positionierung auf die in entsprechende und bereits vorhandene Bohrungen greifen. Somit kann hier eigentlich nichts falsch gemacht werden.
Das Lagerschild wird vorsichtig auf die Welle aufgeschoben. Auch hier wieder den Lagersitz der Welle etwas fetten. Dann kann die ganze Geschichte verschraubt werden.
Zuletzt werden noch die neuen Kohlen eingebaut. Die Federn zum andrücken sind ausgehängt, so daß die Kohlen einfach eingeschoben werden können. Diese weisen zum Kommutator hin bereits einen halbrunden Ausschnitt auf. Bitte beim einlegen beachten. Abschließend werden die Federn wieder an Ort und Stelle gebracht und der Motoreinbau ist abgeschlossen.
Was Du uns aber mit dem Motor zeigst , das geht ja wohl garnicht !
Du kannst nicht den Motor zusammen würfeln ! Anker vom HL mit einem HAMO Magnet . Entweder alten 3poler wieder einbauen , oder Anker vom 5 Sterne Antrieb nehmen oder kompl. Umbau auf HL . Der Anker vom HL ist im Durchmesser zu klein !
(5 Sterne Anker hat nix mit HL zu tun außer das beide 5polig sind . Der 5 Sterne Anker ist aus einem ANALOG Umbauset ( 7380 ?? )
Ein E Motor hat die beste Leistung , je kleiner der Spalt zwischen Magnet und Anker ist . Also , beim Motorumbau mußt du noch was lernen . Hier gibt es jede Menge Beiträge dazu .
wenn ich nun schon so furchtbar schlimme Dinge getan habe, dann könntest Du so nett sein und mal die entsprechenden Märklin-Nummern beifügen, damit man aus dem ganzen Gewusel nicht schon wieder das falsche rauspickt und entsprechend getadelt wird.
Deinen Bericht habe ich von Beginn an mit großem Interesse verfolgt. Obwohl das erst Dein 2.Umbau ist, machst Du das schon ganz gut . Dein bisheriger Umbau zeigt den originalen, masseführenden Motorschild. Vor Inbetriebnahme ist er unbedingt massefrei zu machen. Dazu sind die Drosseln und Kondensatoren entsprechend umzulöten. Da das aber meiner Meinung nach ein zu großer Aufwand ist, empfehle ich Dir den Umbau auf Hochleistungs-Antrieb (die bereits zugekauften Teile kannst Du für andere Umbauten ja weiter verwenden).
Die 3309 hat einen Trommelkollektor-Motor (=DCM). Der hierfür geeignete Hochleistungsantrieb ist der 60901 von Märklin. Darin ist alles für die Umrüstung enthalten (kostet knapp unter 30 €). Die Einzelteile haben die ArtNr.: 5-Pol-Anker: 386820 / Motorschild: 386940 / Magnet: 389000 zzgl.Drosseln und Kondensatoren. Aufgrund der Platzverhältnisse in der Lok ist der Motorschild mit den Kondensatoren nach unten einzubauen. Zu Umbauten, Motordetails uvm. unterhält unser Forums-Kollege Rainer eine sehr gute Seite: drück mich Und nun viel Spaß!
Hallo Daniel, die Umbausätze werden von smdv und völkner derzei sehr günstig angeboten. Für Völkner gibt es auch einen 7 EUR Gutschein. Vielleicht ist er ja noch gültig. Schau mal in meinen letzten Beiträgen nach. Gruß Holger
Zitat von PaulineDein bisheriger Umbau zeigt den originalen, masseführenden Motorschild. Vor Inbetriebnahme ist er unbedingt massefrei zu machen. Dazu sind die Drosseln und Kondensatoren entsprechend umzulöten. Da das aber meiner Meinung nach ein zu großer Aufwand ist, empfehle ich Dir den Umbau auf Hochleistungs-Antrieb (die bereits zugekauften Teile kannst Du für andere Umbauten ja weiter verwenden).
Kannst Du mir das bitte näher erläutern? Warum sollte man es massefrei machen? Was sind die Gründe hierfür. Wie Du in meinem letzten Bild sehen kannst, habe ich ja alles entfernt. Da kommen dan nur die Drosseln dran die im Umbauset von ESU enthalten sind.
Zitat von Pauline Dein bisheriger Umbau zeigt den originalen, masseführenden Motorschild. Vor Inbetriebnahme ist er unbedingt massefrei zu machen.
Zitat von LS8-18
Für mich sieht das so aus wie in der Einbauanleitung von ESU. Der Kondensator zwischen dem Bürstenhalter bleibt verbunden, die seitlichen Kondesatoren werden ausgelötet, ist eigentlich kein großer Auifwand
Gruß Ingo
aktuelle Anlage: Mühlhain an der Strecke Schwabstadt - Heimingen CS3 (60226) SW2.4.1 GFP12.113 | CS2 (60215) SW4.3.0 GFP3.85 | MS2 (60653) SW3.148| Booster (60175) GFP3.85 | HSI S88 USB | WDP2021 | Railspeed | Roco WLAN Maus | Mirz21 |
Mich hat Dein letztes Bild irritiert, auf dem die "Lötfahne" für Masse zu sehen ist. Mein Einwand war lediglich als allgemeiner Hinweis gedacht . Der von mir angesprochen große Aufwand bezieht sich nur darauf, dass Du Teile verwenden wolltest, die in dieser Form nicht miteinander harmonieren. Deshalb auch der Rat zum Set 60901. Ansonsten gibst Du Dir wirklich viel Mühe mit Deinem Umbau. Mach weiter so! rost:
mir gefällt Dein Beitrag auch sehr gut! Als Lokumbauer- kollege möchte ich Dir einen kleinen Hinweis geben. Das Motorschild muß bei dieser Lok unbedingt anders herum eingebaut werden (mit den Federn nach unten)! Andernfalls macht die Lok in der nächsten Kurve einen Kurzen, da die Federn am Gehäuse streifen. Schau mal auf die ersten Bilder des Motors, dort ist das Schild richtig!
Und wie schon von den anderen beschrieben, kannst Du mit dem ESU Magnet nur den alten 3 Pol Anker verwenden. (Passen würde auch noch der alte 5 Pol Anker aus dem alten 5 Sterne Antrieb, dieser ist aber aufgrund seiner Wicklung eine echte Rennsemmel und läst sich nicht gerne Bändigen)
Mit dem neuesten Lopi V4 bringt auch der 3 Pol Anker ganz brauchbare Fahreigenschaften. Wenns dann noch optimaler sein soll, dann sollte man den HLA einbauen.
Nach den vielen Motordiskussionen geht es jetzt weiter. Auf den Bildern ist noch der alte Magnet zu sehen, da ich den Neuen noch nicht habe.
Zunächst einmal bereite ich die Adapterplatine zum Einbau vor. Um das Kabel Wirrwarr zu entzerren fasse ich die Kabelstränge schon nach der Richtung sortiert mit kleinen Schrumpfschlauchstücken zusammen.
Die Platine wird an den alten Halter befestigt. Zur Vermeidung von Kurzschlüssen habe ich die Rückseite mit einem Tesastreifen überzogen. An der Halterung kommt es dann mit einem Stück doppelseitigem Tape.
Im nächsten Schritt werden die Kabel schonmal grob verlegt, um das Ganze zu sortieren.
Nun beginnt die Löterei. Als erstes die vordere untere Lampenfassung.
Als nächstes dann die Telex-Anschlüsse sowie dem Schleifkontakt für Masse.
Dann der Anschluß des Schleifers.
So wie vorne nun auch hinten. Jetzt habe ich auch den hinteren Radschleifer angeschlossen. Dies war vorher nicht der Fall. Kann ja eigentlich nur von Vorteil sein.
Jetzt mit montiertem Laufwerk.
Nun die Anschlüsse für die vordere Lampe sowie dem Kontakt zum Dampfgenerator.
Die erste grobe Motorverkabelung. Jetzt ist erstmal alles verkabelt, um einen Systemcheck vornehmen zu können.
Zum Umbau auf HL , nur Magnet reicht nicht , Du hast hoffentlich auch das Motorschild mitbestellt .
Für die Lampen habe ich einen weiteren Tipp : Umbau auf potentialfrei . Damit es bei MM nicht mehr flackert . Sockel für die Lampen , gebastelt aus IC Sockel
2 Pins abtrennen mit Laubsäge
Kabel anlöten und mit Schrumpfschlauch isolieren
Im Sockel noch ein Papp Plätchen als Isolierung nach unten und alles einsetzen