Einleitung:
Seit wenigen Jahren sammel ich mir meinen neuen Furpark zusammen. Dabei lege ich mir besonders die Modelle zu, die ich in meiner Wohngegend auch auf den Schienen antreffen. Dazu gehört in der Bonner Region der Regional-Express 9 (Aachen-Köln-Siegen). Seit einigen Monaten ist dort die BR 120 mit den neuen Doppelstockwagen unterwegs und sofort war klar: Die brauche ich! Nun habe ich bereits einige Loks die gut zu den Dostos passen (111, 146) aber dennoch finde ich die 120 sehr ansprechend: Natürlich nur in verkehrsroter Farbgebung der DB AG .
Als C-Gleis-Fahrer habe ich natürlich erstmal bei Tante M nach einem passenden Modell gesucht. Leider nichts gefunden. Aaaber: Trix hat das Modell bis vor kurzem in ihrem Sortiment. Nach kleiner Wartezeit habe ich jenes günstig bei eBay erworben. Nun musste die Lok noch für den Betrieb mit Dreileiter vorbereitet und ein Decoder (dank 21-MTC-SST) aufgesteckt werden.
Ich habe in den vergangenen Jahren insgesamt 4 TRAXX-Modelle von Trix umgebaut und dachte mir: Bestimmt geht das wieder so leicht mit dem Klips-Schleifer von Märklin. Aber: Pustekuchen. Die Fahrgestelle der BR 120 besitzen keine Schleiferaufnahme und so war nun Kreativität gefragt. Ich holte mir einige Inspirationen hier im Forum. Vorschläge für den Schleifer waren einerseits die Modelle von Brawa und Liliput und als Befestigung wurden mir Sekundenkleber oder Heißklebepistole nahe gelegt.
Nach einem Besuch im Modellbahnladen um die Ecke entschloss ich mich für folgenden Schleifer:
Es handelt sich um den Märklin Klips-Schleifer (206370). Der Vorteil: Der Schleifer liegt beim herunterdrücken (bzw. heraufdrücken) erst sehr spät auf dem Drehgestell aus und sollte das Abheben der Lok verhindern. Desweiteren habe ich mich für die Heißklebepistole und den ESU LokPilot v4.0 entschieden.
Benötigte Materialien:
- Trix 22604
- Märklin Schleifer 206370
- Lokdecoder mit 21MTC-Schnittstelle
- Heißklebepistole
- ~5cm Litze
- Lötkolben + Lötzinn
Umbau:
Zunächst habe ich mich an die Montage des Schleifers begeben. Hierzu habe ich die Klips-Vorrichtungen mit einem Cutter-Messer entfernt. Anschließend habe ich eine dünne Litze an das Kontaktblech gelötet.
Dann folgte ein kurzer Test, ob sich das Schleiferblech auch weit genug eindrücken lies (damit die Lok bei der Überfahrt von Weichen nicht ebgehoben wird).
Die Litze wurde anschließend an dem Fahrgestell vorbei durch die Öffnung in das Fahrzeuginnere geführt und der Schleifer mit der Heißklebepistole an dem Fahrgestell fixiert.
Nun musste ich lediglich noch die Stromversorgung der Platine neu löten: Die vier Litzen der Radschleifer (2 links und 2 rechts) habe ich auf die beiden zusammengehörenden Pole der Platine gelegt. Die neue Litze vom Schleifer dann auf einen der beiden übrigen (ebenfalls zusammengehörenden) Kontakte gelötet. Die Drosseln unter der Platine können ruhigen Gewissens dort belassen werde (danke für den Hinweis hier aus dem Forum!).
Als nächstes steckte ich den LokPilot v4.0 auf und begann mit einem ersten Test: Ich war begeistert. Die Lok fährt sehr sanft an, entwickelt keine großen Fahrgeräusche und alle Lichter lassen sich einwandfrei schalten (Dreilicht-Spitzensignal+Rote Schlussleuchten, jede Seite seperat abschaltbar).
Was ich bisher (mangels Teststrecke) noch nicht einwandfrei testen konnte ist das Fahrverhalten auf komplexen Weichenstraßen. Das werde ich in Kürze nachholen und euch davon berichten.
Ergebnis:
Die Lok lässt sich mit wenigen Handgriffen und kostengünstigem Material einfach auf den Dreileiter-Betrieb umrüsten. Es gibt sicher viele Varianten einen Schleifer anzubringen. Ich bin mit meiner Wahl (Schleifer 206370 + Heißklebepistole) sehr zufrieden. Die Fahreigenschaften stellen mich, auch ohne große Änderungen der CVs, zufrieden.
Nachtrag:
Ich werde mich wohl auf die Suche nach einer neuen Kupplungslösung begeben müssen: An der Lok befindet sich die einfache Trix-Kupplung. Da ich jedoch zumeist mit Märklin-Kurzkupplung fahre gibt es hier in engen Kurven Probleme, da die Kupplungsköpfe unter die längeren Puffer der Lok geraten und sich desöfteren Öffnen. Ich glaube jedoch, dass die Märklin-Kurzkupplung einen zu kurzen Abstand verursachen würde
Hat hierzu jemand einen guten Tip?
Ich hoffe ich konnte einigen die Kaufentscheidung für dieses Modell erleichtern (egal, ob positiv oder negativ )!
Viele Grüße,
steve