nachdem ich gesucht, gegoogelt und gelesen habe, möchte ich hier mal ein paar Überlegungen und Fragen zum Thema Schalldämmung anstellen.
Die meisten von uns bauen ja Holzrahmen mit Sperrholzplatten oder Trassen. Dann wird alles schön mit Landschaft gebaut ... und fertig ist ein super Resonanzkörper. Die beste Möglichkeit Schall zu reduzieren ist durch Masse. Trassen aus Beton scheiden aber aus, glaube ich. Kork ist nicht wirkich flexibel genug (als Trittschalldämmung unter Böden ja, aber sonst ?) auch relativ leicht, passende, flexible Kleber zu finden ist auch nicht so einfach.
Jetz kam mir die Idee Bitumen Dachpappe zu Verwenden. Die Pappe ist zähelastisch, flexiebel verklebbar, relativ schwer bei 5 mm Stärke und die Oberfläche schon mit einer Lage feinem Split versehen. Schneiden kann man sie gut mit dem Cutter messer. Der Preis ist auch nicht schlecht (Reste gibt es beim Dachdecker geschenkt.) Nun zu meiner Frage, hat schon mal jemand was ähnliches probiert ? Für Anregungen oder Vorschläge wäre ich dankbar.
Hier noch zwei Bilder. Dieses Gleis ist aus der Restekiste.
hierüber wurde schon einiges geschrieben. Bemühe doch einfach mal die Suchfunktion des Forums - aber Vorsicht, dieses Thema kann in Glaubenskriegen enden!
Ich für mich verwende Gummigranulatmatten (auf LKWs als Rutschsicherung oder z.B. bei Waschmaschinen als Schalldämmung verwendet) in Verbindung mit dem Montgekleber von IMT. Das allerwichtigste ist aber, dass man keine Schallbrücken (Nägel, Kleber, usw.) zum Untergrund hat. Dann kann man die beste Schalldämmung verwenden und es bringt nichts.
Nun zu deinem Punkt. Probiere es aus und berichte hier von deinen Erfahrungen.
ist das nicht eine relativ schmutzige Angelegenheit, oder täusche ich mich da?
Meine Trassen sind mit Kork beklebt und darauf mit Kontaktkleber habe ich hart geschäumten Schaumstoff geklebt. Den Schaumstoff habe ich bis ans Gleis abgeschnitten, damit der Schotter nicht mit dem Holz in Berührung kommt sondern auf der Korkschicht endet. Als Schotterkleber nutze ich Latex, härtet etwas weicher aus wie Kaltleim.
Uwe
Lenz Digital seit 1993, seit 2020 Roco z21 und steuern mit der Z21 App, Traincontroller Gold, Mikromodellbau, Car Motion
gesucht und gelesen habe ich ja, aber halt nur Berichte über Kork, Gummi oder Schaummaterial gefunden. Daher meine Frage ob es schon mal jemand mit Teerpappe probiert hat.
@ Uwe
Zitat von UweSHallo Stefan,
ist das nicht eine relativ schmutzige Angelegenheit, oder täusche ich mich da?
Eine schmutzige Angelegenheit ist es nicht, wenn man die Pappe nicht zu heiß macht. Der Einzige Dreck der entsteht sind kleine Splittkörnchen beim schneiden, Bitumen an der Messerklinge und etwas Geruch beim erwärmen und verkleben. Also meiner Meinung nach nicht mehr Dreck, als bei anderen Werkstoffen auch.
nach meinen bisherigen Tests mit verschiedenen Materialien (Kork (in unterschiedlichen Stärken), Styrodur (ebenfalls in unterschiedlichen Stärken), Car-HiFi-Dämm-Matten (Bitumen-Elastomer-Mischung)) werde ich Polyurethan-Weichschaummatten verwenden. Ist zwar eine (sehr) teure Angelegenheit, aber in meinen Augen, äh Verzeihung, Ohren lohnt es sich einfach (nur als Beispiel siehe beim großen C diese Matten). Bei meinen C-Gleisen waren Kork und Styrodur für mich die "enttäuschesten" Erfahrungen. Die Bitumen-Lösung hatte ich dann ins Auge gefaßt und war auch begeistert davon. Bis ich durch einen Bekannten an diese o.g. Matten gekommen bin: seitdem kann mich nichts mehr davon abbringen, selbst dieser hohe Preis nicht mehr...
Ich könnte mir vorstellen, daß das MoBa-Zimmer anschließend deutlich nach Straßenbau riecht. Dachpappe duftet doch ordentlich aus.
Ich habe mit 6mm-Kork keinerlei Probleme. Er nimmt unflexiblen Kleber - sprich Holzleim - auch nicht übel, wenn man den Untergrund nicht gerade tränkt.
Hallo, das sollte man sich mal auch anschauen: http://www.bautenschutzmatte.de/ Was man sich auch überlegen könnte ist eine Kombi aus Kork und darauf Bitumen ( Dachpappe ) als Bahnkörper. Den Kork so breit wählen das der Schotter nicht das Trassenbrett berührt.
#9 von
rainerwahnsinn
(
gelöscht
)
, 03.09.2012 01:06
Zitat von zimboHallo liebe Stummis, Jetz kam mir die Idee Bitumen Dachpappe zu Verwenden.
Hallo Stefan, zumindest gibt die Dachpappe schon mal eine gute Struktur her. Falls es irgendwann mal dann doch nach Teer müffeln sollte, hättest du aber ein echtes Problem. So richtig ausschließen lässt sich das glaube ich nicht.
Das Problem sind die Schwingungen und das jeweilige Schwingungsverhalten ALLER beteiligten Materialien. Je nachdem kann z.B. Kork was bringen oder auch nicht. Da hilft wirklich nur das Ausprobieren wie Marcus schon schrieb.
Gut ist stets auch nach schwingenden Flächen zu suchen, und mittig schlecht schwingendes Material anzubringen z.B. ein Stück Gummimatte, da ist's egal ob drauf oder drunter. Und nach Stellen, die Schwingungen weitertragen z.B. ans Rahmenwerk. Da hilft z.B. Tesa Moll oder ähnliches zwischen der Platte und dem Rahmen. Auch wirken manchmal Filzplättchen unter den Stellfüssen / Balken zum Boden.
Hallo, man sollte das Prinziep der Masse zu Feder beachten! (Beispiel Trockenbauwand) Masse ist bei uns hier das Trassenbrett und die Schiene. Im Grunde je schwerer, je besser. Die Feder ist Korko oder Schaum. Ich verwende Molton Stoff, da er auch Schallreflektion neben den Schienen vermindert. Jede Brück über die Feder mach das System weniger Wirksam.
Teer hat zwar eine hohe Masse, aber es fehlt dann womöglich die Federwikung. Heisst, Tiefe Schwingungen, die von der Masse nicht aufgefangen werden, dringen zum Brett weiter...
#12 von
Gottfried Vinnemeier
(
gelöscht
)
, 23.09.2012 19:59
Hallo Stummi-Freunde!
Redet hier nicht von Teer oder Teerbahnen, denn das Zeug stinkt nichtschlecht und gibt es seit vielen Jahren als Bahnen auch auf dem Dach und der Strasse nicht mehr. Wenn, dann handelt es sich hier um Bitumenbahnen und darüber hinaus auch noch um Polymerbitumenbahnen, denn Oxydbitumenbahnen würden auf dauer brüchig.
Zu empfehlen wäre hier eine so genannte "KSU", denn die ist kaltselbstklebend auf den Untergrund aufzubringen. Die Bahn hat oben eine Folie die abgezogen werden kann und die Schienen halten könnte sowie auch den aufgebrachten Schotter.
Wer Schiefer haben will, muss dann eine "KSO" nehmen.
Schalldämmung ist hier (Modellbahn) der falsche Begriff, da der Schall nicht vom Objekt, dem Zug, erzeugt wird sondern erst durch die Resonanz der Anlage erzeugt wird. Demzufolge geht es hier um Resonanzunterdrückung. Diese wird verhindert wenn Materialien mit unterschiedlichen Resonanzfrequenzen verbunden werden. Wo diese letztlich im System, dem Analgenaufbau, liegen ist egal. Wichtig ist der Wechsel von biegeweichen und biegesteifen Materialien. Ich setzte ein Bitumenmaterial aus dem Computerbereich ein. http://www.mindfactory.de/product_info.p...T--1-TUER-.html Dieses hat einseitig eine selbstklebende Beschichtung und lässt sich leicht verarbeiten. Von einer Lösung unter der Trasse, direkt unter dem Gleis, halte ich wenig. Mir ist ein fester Verbund der Bauteile wichtig, da ich die Module oft transportiere. Wichtig zu erwähnen ist das Gewicht! Die Platten tragen einiges an Gewicht auf...
ps. Teer = Kohleprodukt (giftig); Bitumen = Erdölprodukt