RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#1 von Feldbahn-Freak , 11.09.2015 11:56

Liebe Feldbahngemeinde,

wie ich schon im Artikel angedeutet hatte, wollte ich dieses schöne Modell auch in einer 3-D-Druckversion bauen. Das Ziel ist es, die Oberflächen so nahe wie möglich an die Qualität der Version aus Ätzteilen, Weissmetallteilen und Messingfeingussteilen heranzubringen. Damit stünde eine preiswerte und weitaus einfacherer zu bauende Variante dieses Modells zur Verfügung. Ich hatte schon erwähnt, dass unter dem Vermarktungsnamen Frosted Extreme Detail ein Druck mit verbesserter Oberfläche zur Verfügung steht. Um die Oberflächen möglichst gut durch Schleifen nacharbeiten zu können, habe ich das Modell in mehrere Teile zerlegt, die sich durch Passungen und der Klebetechnik mit Sekundenkleber gut verbinden lassen.



Ich habe meinen Baubericht so gestaltet, dass ich meine Vorschläge zur Umsetzung der einzelnen Arbeitschritte immer in schräg gestellter Schrift als eine Möglichkeit zum Nachbau angegeben habe. Ich selbst halte den Bau dieser Variante für einfach. Die Steuerungsteile sind allerdings starr. Das kann man natürlich abwählen und eine bewegliche Steuerung ergänzen. Ich fände es spannend, wenn hier auch andere Farb- und Modellvarianten veröffentlicht werden. Am Wochenden werde ich mit der Beschreibung des Umbaues der Busch-Antriebseinheit beginnen.

Abschließend, chronologisch nicht ganz korrekt, folgt eine Vorschau auf die lackierten 3-D-Druckteile, anders als in vorangegangenen Projekten bin ich diesmal mit der Oberfläche durch das neue Druckverfahren und geduldiger Nacharbeit zufrieden. Die Oberfläche des Daches und des Kessels zeigen das hoffentlich. Das folgende Foto zeigt die lackierten Teile mit dem umgebauten Fahrwerk.





Bis zur Beschreibung des ersten Bauschrittes am Wochende wünsche ich allen Freude am Hobby
Joachim


 
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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#2 von doerphof ( gelöscht ) , 11.09.2015 12:54

Moin Joachim,



Super, das ist ein tolles Projekt! Ich denke, da werden einige meinen Jubel teilen.

Grüße Klaus


doerphof

RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#3 von A.Tammen , 11.09.2015 18:50

Ich kann mich Klaus nur anschließen, bin gespannt auf den Preis.
Netten Gruß
Artur


A.Tammen  
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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#4 von RSE V13 , 12.09.2015 10:02

Hi, das sieht ja toll aus
Ich glaub ich fang schonmal an zu sparen


Viele Grüße
Tim


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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#5 von Feldbahn-Freak , 14.09.2015 17:26

ein Hallo in die Runde der Feldbahnfreunde,

wie versprochen folgt der Schritt 1 meines Bauberichtes. Es geht um den Umbau der Busch-Antriebseinheit . Diese Antreibseinheit ist im Fachhandel unter der Artikel-Nr. 12199 erhältlich. Nach dem Umbau kann diese dann einfach von unten in das im 3-D-Druck entstandene und lackierte Lokgehäuse eingeführt werden.



Eine Möglichkeit der Umsetzung: (Die alten und erfahrenen "Hasen" mögen nachsichtig sein und diesen Teil meiner Ausführungen als unnötig betrachten und überlesen
Zunächt wird das Oberteil vom Fahrwerk getrennt. Dazu werden die beiden M1 Stahlschrauben (Pos A) nach unten herausgeschraubt. Als nächstes wird der Rundstahl (Pos C) mit einem Zahnstocher oder etwas Ähnlichen etwas hineingedrückt und anschließend mit einer kleinen Flachzange ganz herausgezogen. Das Oberteil kann nun komplett mit Motor/Planetengetriebe, Schneckenrad und Stromabnehmern entfernt werden. Die Stromabnehmer aus Federstahl werden ebenfalls demontiert, indem die Messingschrauben (Pos B) herausgeschraubt werden. Der Rundstahl (Pos C) wird nun auf 6,6 mm Länge gekürzt. Ich verwende hierzu eine kleine PROXXON Trennscheibe. Dieser Rundstahl wird das neue 3-D-Druck-Oberteil halten. Die beiden Stahlschrauben (Pos A) werden auf eine Gewindelänge von 6 mm gekürzt. Diese sind später im Sichtbereich und würden, wenn diese zu lang sind, stören. Die beiden Stromabnehmer sind aus Federstahl und lassen sich schwer oder gar nicht löten. Ich habe diese aus 0,1 mm Hartbronzeblech nachgebaut. Die Genauen Lochdurchmesser können dem neuen 3-D-Druckteil entnommen werden. Die Maße sind dem Original-Stromabnehmern zu entnehmen. Zur nicht ganz einfachen Bearbeitung dieser dünnen Bleche sage ich später noch etwas. Nun wird der Motor mit Planetengetrieb Schneckenrad und Kugellager aus dem Oberteil gezogen. Das vordere Teil des Oberteils wird mit einer feinen Laubsäge gemäß Abb. getrennt. Die Trennflächen werden abgeschliffen, damit diese nicht aus der inneren Ebene herausragen. Dazu eignet sich ein Schleifpapier 600 - 1000 Körnung auf einer ebenen Fläche. Dazu wird das Werkstück über die Fläche geschoben. Nun wird das abgetrennte Vorderteil auf Maß gebracht.



Das rote Teil soll andeuten, was herausgesägt, -gefeilt oder -gefräst wurde.


So, für heute will ich hier erstmal unterbrechen. Vielleicht stellt sich ja heraus, dass eine derart detailierte Baubeschreibung nicht gewünscht ist. Andernfalls werde ich die Umbaubeschreibung in den nächsten Tagen fortsetzen. Es fehlen nun nur noch der Zusammenbau des Unterteilsnterteils mit dem neuen gedruckten Oberteil und der Anschluß der Stromabnehmer. Dann wird das umgebaute Fahrwerk einsatzbereit sein.


Immer gutes Gelingen wünscht
Joachim


 
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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#6 von wknarf , 14.09.2015 17:56

Hallo Joachim,

die Dampflok ist ein wunderbares Projekt. So etwas hat mir bei der Busch Feldbahn immer noch gefehlt.

Zitat von Feldbahn-Freak


wie versprochen folgt der Schritt 1 meines Bauberichtes. Es geht um den Umbau der Busch-Antriebseinheit . Diese Antreibseinheit ist im Fachhandel unter der Artikel-Nr. 12199 erhältlich. Nach dem Umbau kann diese dann einfach von unten in das im 3-D-Druck entstandene und lackierte Lokgehäuse eingeführt werden.(...)
So, für heute will ich hier erstmal unterbrechen. Vielleicht stellt sich ja heraus, dass eine derart detailierte Baubeschreibung nicht gewünscht ist. (...)



Ich mag genaue, ausführliche Umbauberichte gerne. Ich baue nicht jeden Tag ein Fahrzeug (um) und da finde ich es schön, dass Du jeden Schritt genau beschreibst. Dann weiß ich wenigstens, worauf ich mich einlasse, falls ich die Lok auch bauen will.

Viele Grüße,

Frank


 
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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#7 von A.Tammen , 14.09.2015 19:37

Moin Joachim,
Deine Umbauanleitung finde ich klasse. So weiß ein jeder, der deine Lok erwirbt gleich, woran er ist,
Netten Gruß
Artur


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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#8 von Feldbahn-Freak , 15.09.2015 17:16

OK, es geht also weiter mit der Baubeschreibung des Schrittes 1 Umbau der Busch-Antriebeinheit.

Nachdem nun das vordere Oberteil aus einem abgetrennten Stück des Originals entstanden ist, wird das hintere Oberteil aus dem 3-D-Drucksatz probehalber aufgesetzt.



Der gekürzte Stahlstift darf keinesfalls mit Druck eingeführt werden, es besteht Bruchgefahr ! Besser ist es mit einer Reibahle vorsichtig das Loch solange weiten, bis der Stahlstift ohne Druck eingeschoben werden kann. Auch sollten die Stirnseiten des Stiftes keinen Grat aufweisen. Keine Angst vor diesen Arbeiten - eine Kopflupe leistet gute Dienste. Nun wird das vordere Oberteil aufgeschraubt, hier zeigt die Fläche, die nach dem Trennen geglättet wurde, nach innen. Die Schrauben wurden gekürzt und sollten nun nicht oben überstehen. Die Schrauben nicht zu fest anziehen, das Gewinde in Plastik hat nur 1 mm Länge. Der Motor mit dem Planetengetriebe und dem Schneckenrad und dem Kugellager kann probehalber eingesetzt werden und ein Probelauf der Antriebeinheit kann gemacht werden. Dazu wir der Motor provisorisch fixiert (Klebeband). Die Antriebeinheit sollte bei ca. 0,5 bis 0,7 Volt gleichmößig laufen, andernfalls muß die Lage des Motors durch Unterlegen von Papierstreifen oder etwas Ähnlichen korrigiert werden. Wenn alles gut läuft, dann wird der Motor durch Kleben fixiert und die Unterlage kann wieder entfernt werden. Abschließend wird der Motor mit dem hinteren Oberteil und dem vorderen Oberteil wieder demontiert. Die Anschlußdrähte werden auf ca. 13 mm gekürzt und die Stromabnehmer aus Bronze werden angelötet. Achtung: rechts und links die Lötstellen nicht überstehen, sonst klemmt es, wenn die Antriebeinheit in ihre Aussparung des 3-D-Druckteiles geschoben wird. Am besten das Drahtende nach außen zeigen lassen und nicht überstehen lassen.



Der Verlauf der Drähte ist hoffentlich aus dem Bild ersichtlich. Die senkrechte Führung der Drähte gemäß Bild ist wichtig, damit beim Einführen der Antreibseinheit in die Aussparung des 3-D-Druckteiles nichts klemmt. Nun können die Stromabnehmer auf die Zapfen des 3-D-Druckteiles (hinteres Oberteil) geklebt werden. Durch das Biegen der Stromabnehmer nach unten wird die Federkraft der Bronzeteile auf die Räder erzeugt. Nach der Montage des Motors mit hinteren Oberteil und dem vorderen Oberteil wird mit einem Zahnstocher oder etwas Ähnlichen die Federkraft auf die Räder geprüft. Die Stromabnehmer dürfen rechts und links nicht überstehen, damit die Antriebeinheit gut in die Aussparung des 3-D-Druckteiles passt. Ggf. muß hier mit einer feinen Feile nachgearbeitet werden. Wenn alles passt, dann ist die Busch-Antriebseinhet fertig umgebaut und der schwierigste Teil der Arbeiten ist geschafft. Einer Probefahrt auf einem Busch-Gleis oder auf einem Gleis mit vergleichbarem Metallstreifen für die Magnetkraft steht nun nicht mehr im Wege ! Eine abschließende Farbgebung (schwarz) der Flächen, die später zwichen Kessel und 3-D-Druck-Fahrwerk verbessert den optischen Eindruck des Modelles. Natürlich dürfen hier die Zahnräder die Radflächen und der Bereich Planetengetriebe/Achse nicht mit Farbe versehen werden, damit die Funktion erhalten bleibt.


Ich gebe zu , es klingt alles nicht ganz einfach. Aber wie das so mit Baubeschreibungen ist, wenn man die Antreibseinheit und die 3-D-Druckteile in der Hand hält, kann man die Schritte leicht nachvollziehen.
In der Hoffnung, dass jemand außer mir mit dieser Beschreibung etwas anfangen kann, schließe ich meinen heutigen Beitrag und wünsche allen gutes Gelingen

Joachim


 
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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#9 von doerphof ( gelöscht ) , 15.09.2015 17:50

Moin Joachim,

wo kann ich den die 3D-Druckteile bestellen? Hast Du die bei Shapeways oder ähnlich eingestellt.

Grüße Klaus


doerphof

RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#10 von hanulleff , 16.09.2015 00:43

Hallo Joachim,

die Frage von Klaus (doerphof) stellt sich mir auch. Im Dampfross-Shop auf Shapeways habe ich die H0f-Variante nicht gefunden

Ich bin neu angemeldet hier, genau wegen dieses Threads. Heimlicher Mitleser bin ich schon lange, und Deine Projekte haben mich ohnehin alle begeistert. Das Forum und hier speziell die Schmalspurer machen überhaupt eine Menge her. Die Fachkenntnis der Forianer und Ihr Umgang miteinander gefallen mir.

Meine Kenntnisse und Fähigkeiten reichen leider nicht, um die Metall-Variante der Lok nachzubauen, aber das Plaste-Teil traue ich mir zu.
Dazu nun, neben der nach der Quelle, noch ein paar Fragen:

- ist es möglich und von einem Anfänger durchführbar, den Antrieb gleich durch http://www.sb-modellbau.com/product_info..._id=2513&cPath= (sb-modellbau, 12 Volt) zu ersetzen?
- ist noch Platz für einen Decoder?

Sollte mein Vorhaben Erfolg zeitigen, werde ich selbstverständlich Bilder liefern.

Grüße von einem Berufs-Kollegen, der voller Spannung die nächste Folge erwartet,
Reiner


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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#11 von Feldbahn-Freak , 16.09.2015 08:21

Zitat von doerphof
Moin Joachim,

wo kann ich den die 3D-Druckteile bestellen? Hast Du die bei Shapeways oder ähnlich eingestellt.

Grüße Klaus




Hallo Klaus,

ich möchte die Erkenntnisse, die ich beim Bau dieses "Handmusters" gewonnen habe noch als Verbesserungen in das Modell einarbeiten. (Es sind eigentlich Kleinigkeiten, die verändert werden). Deshalb wird die Veröffentlichung dieses 3-D-Druckmodelles auch erst am Ende dieses Beitrages erfolgen, sagen wir mal in 1 bis 2 Wochen. Bisdahin will ich auch die komplette Beschreibung meiner Bauschritte fertig haben.

Zitat von hanuleff

- ist es möglich und von einem Anfänger durchführbar, den Antrieb gleich durch http://www.sb-modellbau.com/product_info..._id=2513&cPath= (sb-modellbau, 12 Volt) zu ersetzen?
- ist noch Platz für einen Decoder?



Das 3-D-Druckmodell ist, anders als die Schwesterlok aus Metall, federleicht. Das bedeutet, dieses Fahrzeug ist nur lauffähig auf Busch-Gleisen oder Gleisen mit Metallstreifen, damit die "Kleine" mit der Magnetkraft am Boden bleibt und immer mit Strom versogt wird. Das Metallmodell hingegen kann auch ohne Metallstreifen dahinschnurren. Ich vermute, Du verwendest solche Gleise nicht. Möglicherweise beantwortet das schon Deine Frage. Wenn es anders sein sollte, melde Dich nochmal, dann prüfe ich die Möglichkeiten, aber ich bin vorallem wegen der Platzverhältnisse skeptisch.

Gutes Gelingen wünscht
Joachim


 
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#12 von A.Tammen , 16.09.2015 09:14

Moin Reiner,
schau mal hier
viewtopic.php?f=50&t=95523&start=25
da hat Klaus schon mal einen Umbaubericht geschrieben, Umbau eines Busch Antriebes auf SB Antrieb mit Dekoder. Da kannste schon mal sehen was an Platz benötigt wird. Den Dekoder könntest Du eventuell im Führerhaus unterbringen, aber ob das gefällt.
Netten Gruß
Artur


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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#13 von hanulleff , 16.09.2015 11:18

Hallo Artur,

danke für den Hinweis. Den Umbaubericht von Klaus habe ich schon gelesen, durch den bin ich überhaupt auf den Gedanken gekommen, ein Diorama in H0f zu gestalten, das sich "vollautonom" und etwas komplexer bewegt. Meines Wissens gibt es die fertige Elektronik dafür eben nur ab 12 Volt. Joachim habe ich deshalb befragt, weil ich seiner Anleitung entnehme, dass die originale Busch-Antriebseinheit erheblich verändert wird und deshalb vermutlich nicht alle räumlichen Annahmen aus Klaus' Bericht zutreffen.

@Joachim: Die Antriebseinheit steht hier gerade frisch angeliefert auf meinem Schreibtisch auf originalem Busch-Gleis mit Metallstreifen
Ich dachte zwar auch an das Technomodell 6,7mm-Gleis (56603), würde da aber Blech unterlegen. Nach ein paar Versuchen mit leicht formbarem Streckgitter-Blech bin ich ganz optimistisch. Sogar die Übergänge vom Busch-Gleis auf das Streckgitter-unterlegte Technomodell funktionierten ohne Aussetzer oder Sprung. Für den Übergang muss natürlich das etwas höhere Technomodell-Gleis zurechtgeschliffen werden.
M.a.W.: den Magneten wollte ich durchaus beibehalten.

Gleichzeitig überlege ich aber auch, passendes Gleis selbst zu bauen. Auch, weil ich gerne in Teilen des Dioramas Orenstein&Koppel-Patentgleise verlegen möchte. Ich weiß aber noch nicht, ob mir der Selbstbau von solchen 23mm-Stückchen funktionabel gelingt. Wenn es soweit sein sollte, melde ich mich hier mit Ergebnissen.

So, jetzt gehe ich wieder in den Wartemodus.
Gespannt,
Reiner


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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#14 von A.Tammen , 16.09.2015 19:36

Moin Reiner,
mal eine frage, was ist denn ein Streckgitter und wo bekommt man das. Zur Steuerung habe ich mir von Sven Löffler einen FMW Fahrregler bestellt, soll diese Woche bei mir eintreffen. Ich glaube darüber hat Sven auch hier was geschrieben.
Netten Gruß
Artur


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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#15 von hanulleff , 16.09.2015 23:29

Moin moin,

@Artur: Ein Streckgitterblech ist ein Blech, das versetzt in kurzem Abstand eingeritzt und dann gestreckt wird. Siehe hier:

Diese Blech-Sorte lässt sich leichter verarbeiten und den Geländegegebenheiten und der Kurvenführung schön anpassen. Die Verbindung zwischen Schiene und Blech muss allerdings sehr eng sein, damit der Magnet noch ausreichend hält.

In den nächsten Tagen werde ich mal ein paar genauere Tests bezüglich max. Steigwinkel und Zugkraft mit diesem Blech und dem Technomodell-Gleis durchführen und die Ergebnisse hier einstellen. Ich muss auch noch klären, ob sich das Material nicht langfristig selbst magnetisiert und dann z.B. keine Reedkontakte mehr eingesetzt werden könnten.

Ebenfalls @Artur: Danke für den Hinweis auf Svens Fahrregler. Der ist gedacht als Ersatz für den einfachen links-stop-rechts-Schalter von Busch. Da er mit Pulsweiten-Modulation arbeitet, kann damit sehr langsam und dennoch kräftig sowie in mehreren Geschwindigkeitsstufen gefahren werden. Er bleibt aber bei den 3 Volt Fahrstrom, die die Busch-Loks brauchen. Mein Hauptproblem ist allerdings der Decoder, den ich in die Lok einbauen will. Mir ist keiner bekannt, der sich mit 3 Volt betreiben liesse.

Meine Idee ist, für einen "autonomen" Betrieb des Dioramas eine bereits fertig verfügbare Digitalsteuerung (z.B. Rocrail unter RasPi) zu nutzen, die u.a. mehrere Loks gleichzeitig fahren lässt. Dazu brauche ich mindestens einen Booster, um die Strecke mit der notwendigen Spannung zu versorgen. Fertige Systeme gibt es aber nur - soweit ich weiß! - ab 12 Volt aufwärts. Deshalb möchte ich gerne den Busch-Motor durch den von sb-modellbau ersetzen.

Für Tipps bin ich dennoch dankbar - schließlich könnte es ja noch ganz andere Lösungen geben.

Falls Ihr dies heute noch lest: Gute Nacht!
Reiner


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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#16 von hanulleff , 16.09.2015 23:47

@Feldbahn-Freak: Mir fällt gerade auf, dass mein letzter Beitrag off topic ist. Sobald ich mit meinen Überlegungen weiter bin, werde ich einen eigenen Thread aufmachen - und hier nur noch zu Deinem Projekt posten.

Immer noch in gespannter Erwartung,
Reiner


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#17 von Feldbahn-Freak , 18.09.2015 10:54

Zitat von hanulleff
@Feldbahn-Freak: Mir fällt gerade auf, dass mein letzter Beitrag off topic ist. Sobald ich mit meinen Überlegungen weiter bin, werde ich einen eigenen Thread aufmachen - und hier nur noch zu Deinem Projekt posten.

Immer noch in gespannter Erwartung,
Reiner



Hallo Rainer,

das ist überhaupt kein Problem, dass Du hier mal nach rechts oder links schaust, das belebt doch die Diskussion. Ich fasse mal zusammen, welche Fragen im Zusammenhang mit meinem Baubericht, oder besser mit der Busch-Antreibseinheit und dem Gleismaterial gestellt werden.

  • Nachrüstung mit dem SB-Modellbau Antrieb Maxxon 0615 möglich ?
  • Digitalisierung möglich ?
  • Ersatz der Buschgleise, Beibehaltung der magnetischen Kraft zwischen Fahrzeug und Gleis ?


Meine Überlegungen aus Sicht eines Technikers dazu:

  • Zum Einsatz des SB-Umbausatzes: auch wenn ich es noch nicht gemacht habe - ich gehe davon aus, dass der Umbau des Fahrwerkes für dieses 3-D-Druckmodell auch nach dem Einbau des SB-Modellbau-Umbausatzes möglich ist. Der Maxxon-Motor hat ebenfalls 6 mm Duchmesser und hat die selbe Einbaulage wie das Original, die Aussparung im Kessel geht über die gesamte Fahrwerkslänge - sollte also passen.
  • Zur Digitalisierung (Motor SB-Modellbau): ist natürlich möglich. Dem 3-D-Druckteilesatz liegt eine Version für die geschlossene Ausführung des Lokgehäuses bei, die es ja beim Vorbild gab. Hier könnte man den Decoder hinter dem überbesetzten Lokpersonal (2 Personen ) gut verstecken. Die Innenmaße des Lokgehäuses: ca. 15 x 15 x 15 mm.
  • Zur magnetischen Kraft: jetzt wirds etwas technisch ! Die Busch-Antriebseinheit wird bei Verwendung des Busch-Gleismaterials so auf den Gleisen gehalten, als wenn man ein 60 Gramm-Gewicht verbaut hätte. Die magnetischen Kraftlinien überbrücken einen Luftspalt von 2,5 mm, der zwischen der dem Gleis zugewandten Kreisfläche des Magneten und der oberen Fläche des Metallstreifens im Gleis gebildet wird. Sowohl die Geometrie als insbesondere die Breite des Luftspaltes haben starken Einfluß auf die Größe der magnetischen Kraft. Das gilt auch und insbesondere im Bereich der Weichen oder selbstgebauten Kreuzungen. Alle Nachbildungen durch selbstgebaute Gleise und untergelgte Gitter oder etwas ähnlichen sollten die physikalischen Verhältnisse gut berücksichtigen. Ein Luftspalt von 2,5 mm ist praktisch nur zu bilden, wenn die Metallfläche im Gleis auf dem Niveau mitten in der Schwelle verbaut wird. Wird es weiter unten (unter dem Gleis) postiert, dann sinkt die magnetische Kraft und die Stromversorung wird dadurch nicht mehr ganz so robust und stabil zur Verfügung stehen. Das spielt beim Digitalbetrieb eine besondere Rolle. Einige Hersteller haben aus Gründen der Miniaturisierung auf Maßnahmen verzichtet, die den Digitalbetrieb auch bei kurzen Stromunterbrechungen möglich machen. Hier ist eine möglichst große magnetische Kraft zur guten Stromversorgung wichtig



So, genug gefachsimpelt, allen ein schönes Wochenende wünscht
Joachim


 
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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#18 von doerphof ( gelöscht ) , 18.09.2015 19:29

Moin,

für den digitalen Umbau sehe ich keinerlei Probleme. Ich hänge mal meinen Umbaubericht mit dem sb-motor dran:

http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=50...rt=100#p1039237

... und die folgenden Eintragungen. Beim SB-Motor kann man sich auch die Lagerhalterung sparen und die Sache einfach komplett abschneiden, wenn es nicht noch für was anderes gebraucht wird ...

Ich fahre übrigens schon eine Weile mit diesem Umbau und eine zweite Lok steht auch schon in den Startlöchern. Die Loks fahren mit dem Antrieb Mega-Seidenweich.

Grüße Klaus


doerphof

RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#19 von Feldbahn-Freak , 20.09.2015 18:36

ein Hallo in die Runde,

Mit der detailierten Beschreibung der Nacharbeiten durch Schleifen der 3-D-Druckteile möchte ich meinen Baubericht fortsetzen.

Ab jetzt wird es etwas einfacher, der schwierigste Teil ist mit dem Umbau des Fahrwerkes erledigt. Die folgenden Arbeiten sind das Schleifen der Oberflächen und die Farbbehandlung sowie das Zusammenfügen durch Kleben. Dann ist schon alles erledigt. Als Schwierigkeit sehe ich nur die Behandlung der bruchgefährteten Teile, aber das ist denjenigen, die in diesem Maßstab mit 3-D-Druckteilen hantieren nichts Neues. Die Einzelteile sehen unbehandelt so aus, wie immer habe ich mich mit dem Fotografieren dieser transparenten Teile schwer getan.



Beim genauen Hinsehen erkennt man die Texturen vom Druck. Es gilt nun die gößeren ebenen oder zylindrischen Flächen im sichtbaren Bereich so nachzuarbeiten, dass die Texturen vollständig verschwinden. Sollten Texturen nicht ganz ausgeschliffen werden, so leidet der optische Eindruck, nach dem Lackieren wird das deutlich. Ich habe die Flächen des Kessels, der Dome, des Schlotes und des Lokgehäuses besonders sorgfältig nachgearbeitet.




Ebene Flächen habe ich mit Schleifpapier >= 600 auf einer kleinen Glasplatte vorsichtig hin- und herbewegt und geschliffen. Besonders vorsichtig beim Lokgehäuse, das ist besonders bruchgefährtet ! Ich habe mit einem kleinen Holzstäbchen und einer ruschfesten Spitze die Kraft auf das Werkstück ganz dicht über dem Schleifpapier ausgeübt, damit das Gehäuse beim Schleifen nicht kippen kann (ich hoffe, das versteht jemand ). Die geschliffenen Ebenen lassen sich in Ihrer Qualität so unlackiert schwer beurteilen, am besten schräg gegen eine Lichtquelle halten und schauen, ob noch Texturen zu sehen sind. Ungeschliffene Flächen sehen dann so aus, die sind meiner Meinung nach so nicht zu verwenden und müssen nachgearbeitet werden. Kleine Teil, wie z.B. die Steuerung stellen kein Problem dar und müssen nicht geschliffen werden, was ohnehin sehr schwierig wäre.



Beim Schleifen der zylindrischen Flächen des Kessels, der Dome und des Schlotes habe ich auf das Einspannen der Werkstücke verzichtet, hier war mir die Bruchgefahr zu groß. Sicherlich wäre es schön gewesen die eingespannten Stücke mit einem passend geschnittenen Schleifpapier nach der "Schuhputzmethode" zu bearbeiten. Stattdessen habe ich die Teile zwischen Daumen und Zeigefinger genommen und ohne Bruchgefahr mit einem passend geschnittenen Streifen 1000 Schleifpapier umschlungen. Die beiden Enden des Schleifpapierstreifens werden mit der anderen Hand gehalten. Durch die Drehbewegung mit dem Werkstück kommte man zu sehr schon geschliffenen Flächen, die keine Texturen mehr enthalten.



Der größte Teil der Arbeit nun getan und wenn alle Teile noch heil sind ist es eigentlich geschafft. Es bleibt nur noch das Lackieren und Kleben, diese Arbeitsgänge werde ich im letzten Teil meiner Beschreibung ebenfalls detailiert ausführen. Bis dahin ist die Druckvorlage überarbeitet und alle beim Bau des ersten Musters gewonnenen Erkenntnise mit in das Modell eingeflossen. Diese Druckvorlage wird u.a. auch eine geschlossene Version dieser Lok enthalten, wie es sie ja beim Vorbild gegeben hat. Die Vorlage mache ich dann Jedermann, der Lust auf den Nachbau hat, zugänglich.

So, für heute möchte ich mit einem Foto von beiden Modellvarianten (gedruckt und aus Metall) schließen. Wer genau hinschaut, findet die gedruckte Variante.



Allen ein gutes Gelingen wünscht
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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#20 von hanulleff , 21.09.2015 01:29

Hallo Joachim,

wunderschön, die beiden Löckchen, alle Achtung! Auf dem Bild sind sie kaum zu unterscheiden. Da ist aber noch etwas an Zurüst-Teilen dazugekommen, nicht wahr? Kann man der vorderen nicht auch noch eine „echte“ Steuerung schenken? Ich räume schon mal meinen Werktisch auf und lege das Werkzeug bereit.

Danke übrigens für Deine „technischen Überlegungen“ zum Magneten. Hast Du die 60-Gramm-Gewicht-Analogie gemessen oder gibt es technische Dokumente von Busch dazu?

Für die Grubenbahn verwendet Busch Märklin-Gleis, das mit Eisenblechen unterlegt wird. Wegen des etwas höheren Profils und dem zusätzlichen Abstand bis unter die Schwellen ist der Luftspalt zwischen Magnet und Metallplatte 3,35 mm. Unabhängig von der Remanenz des Materials (Neodym?) für diesen Zylindermagneten würden gegenüber den 2,5 mm Luftspalt bei Verwendung des Busch-Gleises noch etwa 2/3 der magnetischen Flussdichte übrig bleiben. Das ist zwar einiges weniger, scheint für die Grubenbahn aber wohl auszureichen (die Grubenbahn-Metallplatten sind allerdings auch 3 mal dicker als die Metallstreifen im Busch-Gleis!). Die Betriebssicherheit durch den höheren Anpressdruck mag sicher eine Rolle dafür gespielt haben, dass Busch das eigene Gleis mit dem Metallstreifen versehen hat und die später entwickelten Feldbahnen damit ausstattet. Dennoch werde ich entgegen Deiner begründeten „Warnung“ weiter mit unterlegten Blechen und Gittern experimentieren Dann heißt es eben, beim Gleisbau besondere Sorgfalt walten zu lassen und die Strecken gut zu pflegen.

Mit Deinem technischen Hintergrund: bist Du als IT-ler im Hardware- oder Embedded-Bereich unterwegs? (Ignoriere die Frage, wenn sie Dir zu persönlich ist.)

Vielen Dank für die Bereitstellung Deiner Arbeitsergebnisse,
Reiner


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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#21 von Feldbahn-Freak , 21.09.2015 13:57

Zitat von hanulleff
Da ist aber noch etwas an Zurüst-Teilen dazugekommen, nicht wahr? Kann man der vorderen nicht auch noch eine „echte“ Steuerung schenken? Ich räume schon mal meinen Werktisch auf und lege das Werkzeug bereit.



Ja, die Zurüstteile sind in meinem Fall die Laterne, das Signalhorn, die Ölkanne und das Sicherheitsventil. Ich denke das alles läßt sich aber auch bei den einschlägigen Kleinserienherstellern odern. Die Ölkanne und das Sicherheitsventil wird aber in der "finalen" Variante als gedrucktes Teil mit beilliegen.

Zitat von hanulleff

Danke übrigens für Deine „technischen Überlegungen“ zum Magneten. Hast Du die 60-Gramm-Gewicht-Analogie gemessen oder gibt es technische Dokumente von Busch dazu?



das ist ein ganz grober Wert und wurde mit einfachen aber für diesen Fall ausreichenden Mitteln gemessen.

Zitat von hanulleff

Für die Grubenbahn verwendet Busch Märklin-Gleis, das mit Eisenblechen unterlegt wird. Wegen des etwas höheren Profils und dem zusätzlichen Abstand bis unter die Schwellen ist der Luftspalt zwischen Magnet und Metallplatte 3,35 mm. Unabhängig von der Remanenz des Materials (Neodym?) für diesen Zylindermagneten würden gegenüber den 2,5 mm Luftspalt bei Verwendung des Busch-Gleises noch etwa 2/3 der magnetischen Flussdichte übrig bleiben. Das ist zwar einiges weniger, scheint für die Grubenbahn aber wohl auszureichen (die Grubenbahn-Metallplatten sind allerdings auch 3 mal dicker als die Metallstreifen im Busch-Gleis!). Die Betriebssicherheit durch den höheren Anpressdruck mag sicher eine Rolle dafür gespielt haben, dass Busch das eigene Gleis mit dem Metallstreifen versehen hat und die später entwickelten Feldbahnen damit ausstattet. Dennoch werde ich entgegen Deiner begründeten „Warnung“ weiter mit unterlegten Blechen und Gittern experimentieren Dann heißt es eben, beim Gleisbau besondere Sorgfalt walten zu lassen und die Strecken gut zu pflegen.



Deine Überlegungen sind alle richtig. Eigentlich ist es ganz einfach - die Kraft mit der das angetrieben Fahrzeug gleichmäßig entlang der Gleise, Weichen und Kreuzungen angepresst werden wird, sollte sich nicht wesentlich unter der Kraft liegen, die ein 30 Gramm schweres Fahrzeug auf die Schienen bringen würde. Wer robust, mit nicht immer blitzsauberen Gleisen und vielen Loren im Gepäck unterwegs ist, der sollte hier einen höheren Wert ansetzen. In meinem Fall ist das Fahrwerk und das gedruckte Gehäuse zusammen gerade mal 13 Gramm schwer. Da braucht es natürlich die zusätzliche magnetische Kraft. Auf jeden Fall wird man mit einer sorgfältigen Umsetzung eigener Lösungen als Ersatz für das Busch-Gleis auch zum Ziel kommmen. Aber ich habe keine Grund dafür gesehen das Busch-Gleis gut Kaschiert einzusetzen. Man sieht ja, wenn man es richtig macht, eh nur noch die Gleisprofile. Für den Einsatz von korrosionsfreien Material bei den Busch-Gleisen gibt es von mir ein Bienchen.

Zitat von hanulleff

Mit Deinem technischen Hintergrund: bist Du als IT-ler im Hardware- oder Embedded-Bereich unterwegs? (Ignoriere die Frage, wenn sie Dir zu persönlich ist.)



Eher auf der Softwareseite, aber das nützt mir hier herzlich wenig. Der technische Hintergrund stammt gelegentlich von den Ausbildungsbemühungen meiner Lehrer (später Dank dafür ) und natürlich vor allem die Praxis als Bastler.

Immer gutes Gelingen wünscht
Joachim


 
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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#22 von hanulleff , 24.09.2015 23:03

Hallo Joachim,

ich freue mich - wie bestimmt viele andere hier - schon jetzt auf das Wochenende, wenn Du den Abschluss Deines Berichts hier vorstellst und die 3D-Druckvorlagen / die Bestelladresse veröffentlichst. Sobald ich die Drucke in Händen halte, werde ich loslegen, in der Hoffnung, dass meine dicken Finger und die mangelnde Erfahrung nicht allzu sehr im Wege stehen. Deine hübsche kleine Lok und Deine hervorragende Beschreibung haben es mir wirklich angetan.

Dir alles Gute!
Erwartungsvoll,
Reiner


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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#23 von Feldbahn-Freak , 02.10.2015 12:56

Zitat von hanulleff
Hallo Joachim,

ich freue mich - wie bestimmt viele andere hier - schon jetzt auf das Wochenende, wenn Du den Abschluss Deines Berichts hier vorstellst und die 3D-Druckvorlagen / die Bestelladresse veröffentlichst.
Erwartungsvoll,
Reiner



Für Reiner und alle anderen Bastelwilligen:

Liebe Feldbahngemeinde,

Heute möchte ich den 3. und letzten Teil meiner Baubeschreibung hier vorstellen.
Zur Erinnerung: der Umbau der Busch-Antriebseinheit war abgeschlossen und alle Teile, deren größere Flächen optisch ins Gewicht fallen, sind geschliffen worden. Ich habe bisher 2 Modelle gebaut, bei beiden Modellen wurde in der Druckqualität Frosted Extreme Detail geordert. Ich konnte sofort mit den Schleifarbeiten beginnen ohne zuvor besondere Reinigungen vornehmen zu müssen. Um vor dem Lackieren den Staub zu entfernen, habe ich die Teile abschließend im Ultraschallbad gereinigt. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass der eine oder andere gute Erfahrungen mit mechanischen oder chemischen Reinigungsmethoden gemacht hat. Bei diesen Arbeiten ist aber die hohe Bruchgefahr einzukalkulieren.

Bevor ich nun die Endmontage und die Farbgebung beschreibe, muss ich noch einen kleinen Nachtrag zum Umbau der Busch-Antriebseinheit machen. Die Stromabnehmer des Originales lassen sich schwer oder gar nicht löten. Der Kontakt wird durch 2 senkrecht angeordnete Schrauben hergestellt. Da diese Schrauben beim Umbau entfallen, müssen die Stromabnehmer selbst hergestellt werden. Ich habe 0.1 mm Bronzeblech (hart) mit einer Schere grob zurechtgeschnitten. Mit einer feinen Feile habe ich die korrekten Abmessungen hergestellt.



Zur Bearbeitung und dem Bohren dieses dünnen Bleches habe ich zwei 1 mm starke Bleche zum Einspannen verwendet. Die Endmaße habe ich mit einer feinen Reißnadel auf das Blech gezeichnet. Das Prinzip beim Einspannen des Werkstückes wird im folgenden Bild deutlich.



So nun aber zur Endmontage, die Bezeichnung der Teile erfolgt nach diesem Bild:



Das Fahrwerksunterteil (4) habe ich innen solange nachgefeilt, bis sich die umgebaute Busch-Antriebseinheit leicht einschieben lässt. Dazu ist vor allem das Entfernen der rot gekennzeichneten Stellen notwendig. Die Antriebseinheit wurde soweit eingeschoben, bis sie in etwa unten mit dem Teil 4 abschließt.



Nun habe ich die Antriebseinheit wieder entfernt. Mit Sekundenkleber werden das Fahrwerksunterteil (4) mit der Rauchkammer (2), der Rauchkammertür (3) und dem Schlot (13) verbunden. Die Teile müssen gut ausgerichtet sein. Die Blenden 4 Stück (11) werden eingeklebt, es sei denn, man will eine bewegliche Steuerung bauen. Das war in meinem Fall nicht so. Anschließend wird das Lokgehäuse (5) und die Rückwand (6) probehalber aufgesetzt (noch nicht verklebt !). Dazu musste ich an den rot gekennzeichneten Stellen nacharbeiten.



Das Nacharbeiten des Ausschnittes für den Kessel war nötig, damit der Kessel (1) nach dem Lackieren schräg von oben in das Lokgehäuse (5) eingeführt werden kann. Als alles gepasst hat, habe ich die Dome aufgesetzt und verklebt. Die kleinen Zapfen werden in die Bohrungen des Kessels eingeführt und helfen beim Ausrichten. Beim Trennen der Dome vom Baum können diese Zapfen schon mal abbrechen, aber das ist kein Problem. Ich habe mir mit einer Bohrung und einem kurzen Stuck Messingdraht geholfen. Auf den Domen sind Bohrungen, die das Sicherheitsventil (12) vorn und ein Stück Messingdraht oder ein geeignetes Teil aus der Bastelkiste hinten aufnehmen werden. Abschließend werden die 0,3 mm Bohrungen für die Griffstangen vorsichtig nachgearbeitet. Das musste ich für die Teile Fahrwerksunterteil (4) und Lokgehäuse (5) machen. Nun konnte ich Lackieren. Ich habe Weinert Nitro-Acrylfarben verwendet. Es folgt die Beschreibung der Schritte beim Lackieren für das Vorbild Lok Nr. 1 des FFM. Die Rückwand (7) entfällt.
Gelb (RAL 1002 oder 1004): Dach innen, Lokgehäuse (5) innen, aushärten, abkleben.
Schwarz (RAL 9005): Für die schwarzen Streifen werden die Teile Fahrwerksunterteil (1) und Lokgehäuse (5) und Rückwand (6) lackiert. Aushärten und Abkleben mit Klebestreifen Weinert Klebeband 0,38 mm breit Art. Nr. 9340. Für die Anordnung der Streifen habe ich die Vorbildfotos beim FFM verwendet. Es sind aber auch zahlreiche Fotos mit der bekannten Suchmaschine zu finden.
Grün (RAL 6002 mit einem Spritzer RAL 6020): Zylinder am Teil (4), Kessel mit Domen (1, 14, 11), das Lokgehäuse (5) und Rückwand (6), leicht aushärten lassen, Streifen entfernen. Ganz aushärten lassen, Zylinder abkleben.
Schwarz (RAL 9005): Fahrwerksunterteil (4) mit aufgeklebten Teilen (2 und 3) , Sicherheitsventil (12) und das Dach , der Stehkessel , teilweise aushärten lassen, Abklebung Dach innen entfernen.
Silber und in einem 2. Spritzgang etwas schwarz einnebeln: Starre Steuerung (16), Ölkanne (10)
Vollständig aushärten, Endmontage:
Lokgehäuse (5) mit Fahrwerksunterteil (1) an nicht sichtbarer Stelle verkleben. Kessel (1) schräg von oben in das Lokgehäuse (5) einführen und anschließend nach vorn bis zur Rauchkammer (2) schieben, ausrichten und verkleben. Stehkessel einkleben. Rückwand (6) und 2 Stück 0,3 mm Draht (Bronze oder Messing hart) einsetzen. Vorsicht beim Einführen des Drahtes in das Lokgehäuse – Bruchgefahr. Der Draht darf oben nicht überstehen, damit das Dach passt. Der 0,3 mm Draht wird auch für die vordere Griffstange verwendet. Biegen und von hinten mit Teil (6) und (5) und unten mit Teil (4) verkleben. Dach aufsetzen und die kleinen Passungen beachten, damit das Teil gut ausgerichtet ist. Verkleben.Nun fehlt nur noch das Aufkleben der bei Beckert Modellbau erhältlichen Ätzschilder. Das Schild Besigheim muss von der schwarzen Farbe befreit werden und rot lackiert werden. Die Schriftzüge sind durch Schleifen mit sehr feinem Schleifpapier wieder sichtbar zu machen. Die Klebehinweise von Herrn Becker liegen den Ätzschildern bei. Ich halte diese Hinweise für sehr nützlich – die Gefahr das Modell bei der Beschilderung zu ruinieren ist gebannt. Die starren Steuerungen werden vorn vorsichtig abgefeilt, bis sie sich gut zwischen der Aussparung am Teil 4 und dem Zylinder einklemmen lassen. Einkleben.

So nun die Ölkanne aufkleben – FERTIG.


Ich habe 2 Versionen dieses Modelles gebaut. Das Fahrwerk lässt sich mit einem Handgriff in das Wunschgehäuse einsetzen. Tipp für Sparsame: 1 Antriebseinheit für 2 Modelle !








Der Teilesatz besteht aus 12 Teilen. Ein Druck in der etwas nierdigeren Qualität FUD ist denkbar. Allerdings werden die Schleifarbeiten aufwendiger. Der Teilesatz ist an folgender Stelle zu beschaffen:

http://shpws.me/KgN1

Allen, die sich zum Nachbau entschliessen wünsche ich gutes Gelingen - ich würde mich besonders freuen, wenn andere Varianten dieses Modelles hier vorgestellt würden.

Joachim


 
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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#24 von A.Tammen , 02.10.2015 19:15

Moin Joachim,
danke für Deinen ausführlichen Baubericht. Ich glaube beim Fahrwerksumbau werde ich wohl Schwierigkeiten haben, aber Du bist Forum und mit PN immer in Reichweite. Habe mir gerade die Lok bestellt, bin gespannt wann sie bei mir eintrifft, beim Fahrwerk fange ich schon mal an.
Drück mir die Daumen und dir ein schönes Wochenende
Artur


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RE: Baubericht: 3-D-Druck Lok No. 1 des FFM mit Busch-Antriebseinheit

#25 von hanulleff , 03.10.2015 00:33

Großartig, Joachim!

Hab' natürlich auch gleich bestellt. Dauert leider noch ein wenig, bis ich die Teile in Händen halte
Ich warte auch auf den Ersatzmotor von sb-modellbau, bevor ich das Busch-Fahrwerk nach Deiner Anleitung vorbereite. Ich habe lieber erst die zusammengehörigen Teile alle in der Hand.

Deine ausführliche und gute Beschreibung macht mir Hoffnung, dass ich den Zusammenbau schaffe. Mir schwebt auch schon das Diorama vor Augen, in dem die kieine Lok werkeln wird. Im Original zum Diorama war es zwar eine O&K Baulok mit 40PS von 1910 wie die Frankfurter Nr.4, aber Größe und Aussehen sind ähnlich genug.

Gerade muss ich überlegen, ob ich nicht gleich noch ein zweites Exemplar bestelle ...

Danke schon mal,
Reiner


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