[Harry Lorenz]

Hallo ihr Lackierer und Airbrusher

Ich habe eine alte V 60 (3065) bei der sich vom Kunststoffgehäuse der Lack teilweise ablöst (abblättert) und teilweise auch nicht.

Frage 1.) Wie bzw mit was kriege ich das Lokgehäuse komplett lackfrei ohne daselbe zu zerstören? Ich möchte das Gehäuse neu lackieren.

Frage 2.) Wie ist die RAL-Nummer von dem Lack? Das ist so ein rot/braun oder so ähnlich. Glaube nicht, dass das eine Farbe der Bundesbahn war/ist.

Frage 3.) Wie ist die RAL-Nummer von dem "ROT" an den Rädern ? Feuerrot?

Im Voraus schon mal schönen Dank für Eure Infos.

[Thilo]

Hallo Harry,

ich kann dir leider nur bei der Farbauswahl helfen.

Meine V200 (3021) hat das gleiche Rot wie meine V60 (3064) und wurde von mir mit Game Color No. 11 "Gory Red" (Acrylfarbe für Tabletopfiguren aus dem Fantasyladen) nachlackiert. Trotz des blutrünstigen Namens ist der Farbton (fast) das Märklin-Rot.

Eine (jedesmal frisch angemischte) Mischung aus No. 11 "Gory Red" und No. 10 "Bloody Red" benutze ich für die Räder meiner Fleischmann- und Piko-Loks. Sollte theoretisch auch für Märklin passen.

Die Farben lassen sich tröpfchenweise aus den Fläschen entnehmen, sind sehr gut zu mischen und auch sehr ergibig.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

Schöne Restostern!

Thilo

[silz_essen]

Hallo Harry,

das Thema "Völliges Entlacken" hatten wir hier schon ein paar mal.
Hier habe ich damals schon einmal einiges zum Thema zusammengestellt.
Ich schwöre (trotz hier oft gemeldeter Bedenken) nach wie vor auf die Bremsflüssigkeitsmethode. Hat bei mir bisher immer einwandfrei funktioniert.

Gruß
Martin

[Harry Lorenz]

Hallo Thilo & Hallo Martin

Schönen Dank für Eure Infos. Die bringen mich schon etwas weiter.

Zitat

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Ich schwöre (trotz hier oft gemeldeter Bedenken) nach wie vor auf die Bremsflüssigkeitsmethode. Hat bei mir bisher immer einwandfrei funktioniert.

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Martin, wie machst du das mit der Bremsflüssigkeit?
Das Gehäuse "einweichen" - also daselbe in die Flüssigkeit eine bestimmte Zeit reinlegen, bis sich der Lack löst? Oder bearbeitest du das Gehäuse solange mit dem bremsflüssigkeitgetränkten Pinsel, bis die farbe ab ist?

[silz_essen]

Hallo nochmal,

ich habe eine größere Kunststoffwanne, die ich etwa 5cm hoch mit gebrauchter Bremsflüssigkeit (mal bei der nächten Werkstatt ein bischen Bitte, Bitte machen) gefüllt habe. Da lege ich das Gehäuse für etwa 24 bis 72 Stunden hinein. Jeden Tag einmal schauen, wie stark der Lack schon angelöst ist- Danach mittels Einmalhandschuhen aus der Bremsflüssigkeit herausholen. Die Lok in einem Wassereimer grob reinigen. Die Farbe ist entweder schon herunter gegangen oder aber zumindest gut angelöst. Jetzt mit einer Zahnbürste unter fließendem Wasser gut säubern bis alle Farbe vom Gehäuse gelöst ist. Danach mit Spüli und noch mehr fließendem Wasser endreinigen. Schließlich das Gehäuse noch einmal mit klarem Wasser nachspülen, hinterher gut abtrocknen und ggf. per Fön (bei Metallgehäusen) trocknen.
Wie gesagt, ich habe bis heute keine Probleme gehabt, auch nicht bei Kunststoffgehäusen. Andere scheinen da schlechtere Erfahrungen gemacht zu haben.

Gruß
Martin

[Harry Lorenz]

Vielen Dank Martin für deine klärenden Worte.


Dann werde ich morgen Abend das Gehäuse mal in die Bremsflüssigkeit einlegen und übermorgen mal gucken, wie sich die Sache über Nacht entwickelt hat.

Ich melde mich dann so am Freitag/Samstag wieder und werde dir berichten.

[Harry Lorenz]

Hallo Martin

Super Tipp von dir. Vom Lokgehäuse ist nur noch der schwarze Kunststoff da. Der Lack ist komplett ab und demnächst kann es ans neu Lackieren gehen.


Herzlichen Dank

[Erich Multzmeh]

Ich möchte euch den Spaß ja nicht verderben und gönne euch auch den Erfolg.

Aber wo bitte entsorgt ihr die Bremsflüßigkeit und das Wasser mit dem ihr das abspült?

Bitte gebt doch hierzu auch ein paar sachdienliche Hinweise.
Ich sehe da nämlich erhebliche Umweltprobleme

[Harry Lorenz]

Hallo Erich

Ich bin in der "glücklichen" Lage, in unserem Fuhrpark eine KFZ Werkstatt zu haben.

Da habe ich das Gehäuse (in der Freizeit natürlich) abgelaugt und die gebrauchten Flüssigkeiten fachgerecht und umweltfreundlich entsorgt.


Werde mich hüten, diese Brühe in den normalen häuslichen Abfluss zu kippen.


Ich denke, dass auch Martin die verbrauchte Lauge wieder zur Werkstatt zurückbringt, um dort entsorgt zu werden.

[raoul]

Bremsflüssigkeit sollte man beim gleichen Geschäft kaufen und entsorgen können, will sagen:
Jeder Automarkt sollte es haben, und Petroleumabfälle auch wieder entsorgen können.
Im Zweifelsfalle vorher nachfragen.

Gruss,

Raoul

[Harry Lorenz]

Hallo zusammen

nachdem ich gestern in diesem Thread geschrieben habe, dass ich die Nummern der Farben bekommen habe, bin ich heute eines Besseren belehrt worden, nachdem ich nun Zeit hatte, mir das Ganze anzugucken. Die Ersatzteilleute habe mir als Lack - RAL - Nummer für meine Lok V60 (3065) nur die RAL 3003 und RAL 9005 genannt. Das eine ist laut dieser Tabelle rubinrot und das andere tiefschwarz ( für das Fahrgestell ). Ich denke aber, dass das 3065 Gehäuse nicht rubinrot ist.

So, nun möchte ich euch fragen, ob jemand die richtigen RAL-Nummern für das rote Gehäuse und die gelben Zierstreifen kennt.
Und natürlich diese mir (oder uns allen) auch mitteilt.


Im Voraus schon mal meinen Dank an Euch.

[Dölerich Hirnfiedler]

Hallo Harry,

in diesem Thread scheinen zwei Irrtümer durchzuscheinen:

Zum einen gibt es bei weitem nicht zu jeder Farbe eine RAL-Nummer. Der RAL-Katalog ist eine sehr kleine Auswahl häufig in der Industrie vorkommender Farben. So wirst Du kaum eine Farbe von VW, OPEL oder FORD in der RAL-Liste finden (kommunalorange einmal ausgenommen).

Andererseits hat Märklin bis in die 1980er nie unveränderte Vorbildfarben lackiert. Sondern Farben die in der Modellverkleinerung und bei elektrischem Licht möglichst optimal den Vorbildeindruck wiedergeben sollen. So sind die Märklin Farben immer heller als der Vorbild-RAL-Ton und immer seltsam abgetönt. Grün enthält z.B. immer einen Schuss Rot....

Nach http://de.wikipedia.org/wiki/RAL-Farbsystem ist RAL 3004 die "richtige" Farbe für den Aufbau, aber wie gesagt...

Bei nahmhaften Restauratoren wie Ritter, Nuertingen bekommst Du auch die Märklin - Originalfarbe der 1960er und 1970er.

mfg

D.

[Harry Lorenz]

Hallo Dölerich


Schönen Dank für deine Info.

Ich habe mich nun für "purpurrot" mit der RAL-Nummer 3004 entschieden.

Ist zwar nicht der Original-Märklin-Farbton dieser alten 3065, aber ich glaube, dass es diesen Farbton bei der DB gar nicht gab.

Mit der RAL 3004 wurden früher in den Sechzigern im Prinzip alle Dieselloks lackiert.

Somit ist es also der passende Farbton.

[silz_essen]

Hallo zusammen,

Farben auf Modellfahrzeugen sind immer ein Problem und letztlich eine nie endenwollende Diskussion. Das liegt im Wesentlichen an zwei Gründen
1) Die verwendete Beleuchtung des Eisenbahnzimmers, egal ob Glühlicht oder Leuchtsofflampe, weicht in seiner Farbtemperatur von derjenigen des Sonnenlichtes ab. Dadurch wirken die Farben dunkler als das Original.
2) Die kleinen Flächen auf den Modellen täuschen ebenfalls eine optisch dunklere Farbe vor.
Bestes Beispiel sind für mich immer wieder die frühen Roco Personenwagen (Hechte, Donnerbüchsen, Umbauwagen etc.), die in der korrekten grünen RAL-Farbe gearbeitet sind aber einfach viel zu dunkel wirkten. Roco hat deshalb später einen helleren Farbton gewählt. Immer wieder schön ältere und neuere Fahrzeuge in einem Zug zu sehen. Ein schönenes Farbenspiel.

Kurz und gut: Farben sollte man bei Modellfahrzeugen nicht ausschließlich nach der RAL-Tafel auswählen, sondern auch einen "Schuß Gefühl" mit einbauen.

Gruß
Martin

[Florian Schmidt]

Zitat von Dölerich Hirnfiedler

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Andererseits hat Märklin bis in die 1980er nie unveränderte Vorbildfarben lackiert. Sondern Farben die in der Modellverkleinerung und bei elektrischem Licht möglichst optimal den Vorbildeindruck wiedergeben sollen. So sind die Märklin Farben immer heller als der Vorbild-RAL-Ton und immer seltsam abgetönt. Grün enthält z.B. immer einen Schuss Rot....

Nach http://de.wikipedia.org/wiki/RAL-Farbsystem ist RAL 3004 die "richtige" Farbe für den Aufbau, aber wie gesagt...

Bei nahmhaften Restauratoren wie Ritter, Nuertingen bekommst Du auch die Märklin - Originalfarbe der 1960er und 1970er.

mfg

D.

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Ich denke wenn eine komplette Neulackierung ansteht, empfiehlt es sich schon, den richtigen RAL-Ton zu nehmen.

Außerdem sind Anbieter wie Ritter nicht gerade preiswert - und ich tendiere in solchen Fällen doch eher dazu, eine Variante herzustellen, die es werkseitig nicht gab, und eben noch ein zweites Modell mit einwandfreiem Lack zu holen.

Vom Wiederherstellen eines möglichst originalgetreuen (sprich original gegenüber dem Auslieferungszustand des Modells) Zustandes halte ich zumindest bei Standartmodellen sehr wenig.

Gruß
Florian

[Dannie]

Hallo
Ich benutze immer Nagellack zum entfernen des alten Lackes.
Feuerrot ist die RAL 3000
Karminrot ist die RAL 3002
Purpurrot ist die RAL 3004
Tiefschwarz ist die RAL 9005
Weißaluminium ist die RAL 9006

LG
Die Bahnerin

[Florian Schmidt]

Mal eine andere Frage zu den angeblich schlechten Erfahrungen mit der Bremsflüssigkeit, mit was für Teilen wurden denn die schlechten Erfahrungen gemacht?

Also Hersteller, Modellserie, soweit bekannt auch die Art des Kunststoffs.

Auf tischeisenbahn.de gibt es einen Bericht über die Neulackierung einer Märklin-E63, bei der der alte Lack mit Nitroverdünner entfernt wurde. Hört sich eher gefährlich an, und ich würde lieber die Finger davon lassen, auch wenn das Gehäuse aus dem Bericht nur kurz getaucht wurde und keine Schäden davontrug.

Gruß
Florian