Moin, zusammen.
Der eine oder andere wird sich vielleicht an meinem ersten Versuch einer Modellbahn in Spur N erinnern - die inzwischen abgebaute Anlage Siegtal.
Wahrscheinlich kam die Initialzündung über Nacht, als mal wieder in einer Miba blätterte... und ich setzte mich in einer schlaflosen Nacht über ein Skizzenbuch und spielte mit dem Bleistift. Ein paar Tage später war es soweit, etwas, das jeder Modellbahner kennt - dieses Kribbeln... und dieses Kribbeln konnte nur bedeuten, daß die alte angefangene Anlage nicht mehr lange sein wird...
Nach 53457689101264872 Entwürfen und 3 vollgekritzelten Skizzenbüchern hat sich ein überaus einfacher Plan herauskristallisiert, der von vielen unter euch sicherlich nur belächelt wird. Im sichtbaren Bereich gibt es nur ein Überholgleis an einer eingleisigen elektrifizierten Hauptstrecke. In der Entwurfsphase war dieser so ziemlich am Anfang, wie heißt es gleich so schön: Back to the Roots. Naja, die Selbsterkenntnis reift mit der Zeit nur langsam. Das Betriebskonzept hatte ich zwischendurch mal auf dem Tisch ausprobiert, und ich war von Anfang an damit zufrieden. Die meisten werden jetzt diverse Bedienungsmöglichkeiten vermissen, aber ich habe durch die letzte Anlage nun mal festgestellt, daß ich, wenn ich allein davor sitze, lieber fahrende lange Züge beobachte, als mich in komplizierten Rangiermanövern zu verwirklichen. Wenn ich mir die Chronik der Entwürfe ansehe, muss ich sagen, daß es von der Gleisausstattung immer karger geworden ist, ein Prozeß, der den meisten Modellbahnern passiert. Also ganz normal. Ich habe auch festgestellt, daß eine Großanlage mit vielen Fahrmöglichkeiten nichts für mich ist. Die Anlage selbst ist in sechs Segmente unterteilt. Die sichtbare Tiefe beträgt 30 cm, die gesamte Tiefe 50 cm. Länge der gesamten Anlage 320 cm. Hinter der noch nicht fertiggestellten Kulisse befindet sich ein 6-gleisiger Schattenbahnhof. Ich habe mich diesmal bewußt von großen Gleisanlagen abgewendet und der Landschaft den Vorzug gegeben. Gleismaterial Roco, im Schattenbahnhof Minitrix. Steuerung: analog.
Ich habe es da lieber gemütlicher, freue mich darauf, mich in den Stellwerker hineinzuversetzen, eine Durchfahrt zu machen, dann wieder einen Kaffee und ein Brot und einen Blick in die Tageszeitung zu werfen. Das Telefon klingelt: neue Zugmeldung, diesmal findet eine Überholung zweier Güterzüge statt. Wir stellen die Fahrstraße ein, das Telefon klingelt wieder. Der erste Zug kommt eingefahren und bleibt mit quietschenden Bremsen stehen. Wir schließen schon mal die Schranken. Es ist ein Erzzug, auf dem Weg ins Ruhrgebiet. Stille kehrt wieder ein, es ist ziemlich heiß draußen. Grillen zirpen, Vögel zwitschern. Es vergehen Minuten, da kommt der Güterzug, der vor dem ersten Vorrang hat und fährt durch. Schranke kurz öffnen, zwei Autos fahren durch. Dann schließen wir die Schranken wieder. Dann lösen wir, nachdem ein Blockabstand vergangen ist, die Fahrstraße wieder auf und geben dem Lokführer die Fahrt frei. Der Erzzug gewinnt an Fahrt und verlässt den Überholbahnhof. Er rumpelt über die Brücke und verschwindet im Tunnel. Die Schranken heben sich wieder und dann kehrt für einige Zeit wieder Ruhe ein... Zeit, die Bildzeitung weiter zu studieren....
Na, läut euch das Wasser im Mund zusammen? Mir auch! Kaffee und Bildzeitung habe ich.... und mein Paradies, der Ausweichbahnhof im Wald.... jetzt steht wunderbare Detailarbeit an.
Hier mal die ersten Bilder, die mit einer relativ einfachen Kamera aufgenommen wurde. Erwartet jetzt keine Meisterleistung, und auch nicht Mega-Super-Fotos.
Falls es wen interessiert, krame ich mal den Plan raus und stelle ihn ein.
Ich wünsche noch eine gute Nacht.
Grüße vom Elektroveteran