Ja, da zitieren wir mal Otto Hübchen:
„Täglich ziehen kleine, flinke Lokomotiven ihre Züge über die Gleisanlagen unzähliger Modellbahnen zur Freude ihrer Besitzer...“
Und genau deswegen entschloss ich mich nach dem Verfassen meines letzten sinnbefreiten Beitrages in diesem Forum zum lehrreichen und unterhaltsamen Spiele mit meiner kleinen elektrischen Eisenbahn. Also erstmal muß der Schnellzug aus dem Abstellbahnhof „hüstel“ geholt werden. Eine Lok mit Haftreifen muß es sein, mindestens ein Vierkuppler, alles Andere hat bei den Betriebsbedingungen auf meiner Anlage keine Chance. Auftritt für die Märklin 86.
Weichen und Drehscheibe werden von Hand bedient. Diese Bahngesellschaft schafft Arbeitsplätze! (Die Kupplungen müßen auch von Hand bedient werden weil nichts funktioniert) Der Zug muß auf den Außenkreis gefahren werden. So heißt das hier weils nur zwei Möglickeiten zum Zugbetrieb gibt, Außenkreis und Innenkreis, Rechtsverkehr, wenn überwiegend belgische oder französische Loks draufstehen werden die nichtfestgeschraubten (deutschen) Signale umgedreht und „gelten“ für Linksverkehr.
Eingesetzt wird natürlich die „neue“ 05, die das BW verlässt während die 86 schon mal den Gegenzug vom Abstellgleis zieht. Ein sehr vorbildgerechter Zug, bestehend aus zwei Donnerbüchsen, einem VS und einem Phantasieprivatbahnpackwagen, zwei Fahrzeuge sind eigenmächtig phantasielackiert, die anderen beiden gehören der DR.
Ziehen wird diesen Zug die 98.0 von Rivarossi, eine schöne Lok in Fleischmannkompatiblem Maßstab 1/82. Die Chancen eine Begegnung von entkleideter DB 05 und DR 98.0 liegen so ca. bei 0%, die Loks haben sich beim Vorbild niemals gesehen. Wen interessiert das Vorbild, hier werden sie sich jetzt alle 20 Sekunden begegnen.
Währenddessen muß natürlich am letzte Woche neu angelegten Gütergleis rangiert werden, die Piko 89.2 wird einen französischen Bierwagen, der in der vergangenen Nacht von den Verladearbeitern leergetrunken wurde von der Laderampe entfernen.
Leider kollabiert eine der grauenhaften Fleischmannweichen, die Lok bleibt ständig drauf stehen. Nein, das ist auch bei altem Material NICHT normal. Der Versuch, die Weichenzunge „mal eben“ wieder etwas zu befestigen schlägt spektakulär fehl, die Metalllasche mit der sie befestigt ist geht kaputt und ich habe das Schienenstück in der Hand.
SCH...!!!
Na, gelötet hatte ich schon vorher mal dran, dann löten wir mal noch ein Käbelchen dran und hoffen das das dann A: Strom überträgt und B: die Schiene festhält. Absurde Hoffnung, die Weiche gehört eigentlich in die Tonne.
Gesagt, geflucht, mittlerweile wird es dunkel und Zeit zum einräumen. Was machen eigentlich Leute die „nach Fahrplan“ spielen in solch einer Situation? Uhr anhalten? Oder die ganzen Verspätungen wieder einfahren? Ich hoffe letzteres...
Alles wieder zurück, die 86 muß wieder ran bevor die 05 ins Bw kommen und ihre Vorräte wieder auffüllen kann.