Hallo,
die Aussage von Alexander ist grundsätzlich richtig, man muss aber überlegen, zu welcher Zeit der Bahnhof geplant wurde:
Bei mechanischen und elektromechanischen Stellwerken wird die Fahrstraße üblicherweise erst nach dem kompletten Durchfahren des Bahnhofskopf aufgelöst, erst dann kann die nächste Fahrt stattfinde.
Daher ist die Lage und die Frage, in welche Richtung ich welches Gleis wie lange blockiere, erst einmal irrelevant, da ich die Weichen eh immer erst Befahren kann, wenn der ausfahrende Zug alle Weichen passiert hat. Erst mit der Spurplantechnik (also Ende der 50er Jahre) kam die Fahrstraßenteilauflösung auf, bei im Idealfall jede Weichenverbindung einzeln freigegeben werden kann, wenn der Zug sie passiert hat. Dort spielt dann die Länge und Lage des einzelnen Kreuzungskonflikt tatsächlich eine Rolle. Da der Bahnhof ein BW aufweisen soll, kann man davon ausgehen, dass er vor den 50ern geplant wurde. Die beschriebene Problematik spielte also bei der Planung des Bahnhofs keine Rolle. Dass die Vorteile beide Weichenverbindungen zu haben oder zumindest genau die andere zu haben so groß sind, dass man die Weichen entsprechend ergänzt oder umgebaut hat, als man auf Lichtsignale umstellte, wage ich für so einen eher kleinen Bahnhof zu bezweifeln.
Allgemein kann ich aber die Aussage unterstützen, dass die rechte Verbindung den Vorteil hat, das Einfahrsignal weiter nach rechts stellen zu können und damit die grundsätzliche Belegungszeit des Knotens und die Blocklänge zu reduzieren. Ich würde sogar die Weichenverbindung auf die Nebenbahn nach rechts verschieben, um genau das auch für die Ausfahrt zu erreichen (damit sind nämlich alle Weichen schneller passiert und auch die komplette Auflösung der Fahrstraße kann früher erfolgen).
Die Lage des Abstellgleises in der Mitte ist nicht wirklich erforderlich, da die Anbindung nach links nicht wirklich sinnvoll genutzt werden kann. Da es ein Abstellgleis ist, kann ich von dort nicht nach links auf die Strecke Ausfahren oder von dort Einfahren. Daher ist die linke Anbindung eh fragwürdig. Dann lieber die Weicheverbindung nach rechts verschieben und das Abstellgleis dafür links der Weichenverbindung anordnen. Das verkürzt den Bahnhofskopf und damit die Kreuzungszeiten erheblich und erhöht somit die Leistungsfähigkeit des Bahnhofskopfes. Ob man den gestrichelten grünen Zwischenabschnitt braucht , muss man überlegen, Eine Rangierfahrt kann auch mal auf eine Lücke zwischen zwei ausfahrenden Zügen warten und dafür spart man zwei DKWs
Ich hoffe meine Ausführungen sind halbwegs nachvollziehbar.
Achso: Trotz meiner Anmerkung finde ich die Idee, Deine Planungen und Herangehensweisen (und auch den Plan an sich) hier einzustellen klasse, denn an sich ist das natürlich eine sehr gute Planung