RE: Bahnhofsplanung

#1 von Harzroller ( gelöscht ) , 13.11.2014 12:26

Hallo zusammen,

die Bahnhofsplanung stellt für den einen oder anderen ein Problem dar.
Begonnen wird immer mit einem schematischen Gleisplan bevor es an die Umsetzung mit einer entsprechenden Planungssoftware geht.
Wie hier im Bild (Teilbahnhofskopf) gezeigt wird.



In diesen werden dann die Fahrtrichtungen eingetragen und danach die Weichenverbindungen gesetzt.
Wichtig ist, dass zwei oder mehere gleichzeitige Ein-/Ausfahrten möglich sind.
Anschließernbereiche, wie auch der Ortsgüterbereich sollten entkoppelt werden, damit der Fahrbetriebtrieb nicht durch den Rangierbetrieb gestört wird.
Ist ein BW vorgesehen sind auch entsprechende Lokwartegleise am Bahnhof vorzushen.
Weiterin sind Abstellgleise für Personenwagen vorzusehen, wenn der Bahnhof Zugbildungsaufgaben erfüllen soll.

Ausblick:
Der nicht gezeigte Bahnhofskopf mit BW folgt.


Harzroller

RE: Bahnhofsplanung

#2 von Harzroller ( gelöscht ) , 13.11.2014 13:46

Hier eine Lösung für den Ersatz von 2 Kreuzungsweichen.



Die Kreuzungsweiche im Güterbereich bleibt erhalten - größere Nutzlänge.


Harzroller

RE: Bahnhofsplanung

#3 von Remo Suriani , 13.11.2014 16:29

Hallo Wolfgang,

so mache ich das auch immer, estmal das Schema aufzeichnen, auch wenn ich andere Pläne bewerte. Gerade im Bogen verliert man sonst die Übersicht.

Ein Hinweis hierzu, die Weichenverbindung von 4 zur Nebenbahn über die durchgehenden Hauptgleise ist doppelt und ermöglicht auch keine weiteren Parallelfahrmöglichkieten


Viele Grüße
Dirk

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RE: Bahnhofsplanung

#4 von MS_Dampfbahn ( gelöscht ) , 13.11.2014 17:06

Hallo Wolfgang!

Ich finde Beiträge in denen erklärt wird, wie man planerisch eine Fragestellung angeht sehr gut. Lernt man damit doch mit der Zeit, wie man eine Anlage oder eine Szenerie systematisch plant. Dafür zuerst mal vielen Dank. So lernt man auch als Anfänger allmählich dazu.

Da ich mit Bildern leider nichts anfangen kann, habe ich zu deinem Eröffnungsbeitrag noch eine Frage.

Du schreibst:
"Begonnen wird immer mit einem schematischen Gleisplan..."
Was heißt das? Zeichne ich hierbei erstmal nur die benötigten Gleise ggf. mit Bahnsteigen, Ladestellen usw., aber ohne Weichenverbindungen?

Wäre nett, wenn du für mich quasi dein Bild verbalisieren würdest, damit ich den Thread weiter mitverfolgen kann.

VG Michael


MS_Dampfbahn

RE: Bahnhofsplanung

#5 von Harzroller ( gelöscht ) , 13.11.2014 17:21

Zitat von Remo Suriani
Ein Hinweis hierzu, die Weichenverbindung von 4 zur Nebenbahn über die durchgehenden Hauptgleise ist doppelt und ermöglicht auch keine weiteren Parallelfahrmöglichkieten


Hallo Dirk,
du meinst sicherlich eine der beiden rot markierten Bereiche.
Ich habe zwar einige Bücher zur Planung von Bahnanlagen, aber konkrete Hinweise findet man darin nicht.
Wie große Bahn dies gemacht hätte würde würde mich interessieren.



Vieleicht kommt ein Hinweis von Alexander oder Bernd, wie es in der Praxis aussehen könnte.


Harzroller

RE: Bahnhofsplanung

#6 von Bubanst , 13.11.2014 17:24

Hallo Wolfgang,

Eine gute Idee! Ich denke, dass es sehr hilfreich ist zu erfahren wie man an die Planung einer Anlage heran geht!


Grüße Kay

Meine Anlagenplanung

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hier geht es weiter mit dem Bau

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RE: Bahnhofsplanung

#7 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 13.11.2014 22:30

Hallo Wolfgang,

die "richtige" Lage der fraglichen Weichenverbindung hängt nur von den betrieblichen Anforderungen ab. Links bedeutet raschere Räumung des Hauptstreckengleises der Gegenrichtung bei Einfahrten der Nebenbahn nach "unten", rechts ist günstiger für den genau umgekehrten Fall (Ausfahrt Nebenbahn von "unten" vs. ankommender Hauptstreckenzüge). Dieser erlaubt auch eine Aufstellung des Einfahrsignals der Hauptsrecke näher am Bahnhof, was für die Sicht und die mögliche Einteilung der Blocklängen eine Rollebspielen kann.

Grüße,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Bahnhofsplanung

#8 von Harzroller ( gelöscht ) , 13.11.2014 22:38

Hallo Alexander,

danke für die Erklärung. Genau so hatte ich mir das gedacht. War mir aber nicht, deshalb habe ich auch nicht geantwortet. Schön das du uns an deinem Fachwissen teilhaben lässt.


Harzroller

RE: Bahnhofsplanung

#9 von Remo Suriani , 14.11.2014 11:00

Hallo,

die Aussage von Alexander ist grundsätzlich richtig, man muss aber überlegen, zu welcher Zeit der Bahnhof geplant wurde:
Bei mechanischen und elektromechanischen Stellwerken wird die Fahrstraße üblicherweise erst nach dem kompletten Durchfahren des Bahnhofskopf aufgelöst, erst dann kann die nächste Fahrt stattfinde.
Daher ist die Lage und die Frage, in welche Richtung ich welches Gleis wie lange blockiere, erst einmal irrelevant, da ich die Weichen eh immer erst Befahren kann, wenn der ausfahrende Zug alle Weichen passiert hat. Erst mit der Spurplantechnik (also Ende der 50er Jahre) kam die Fahrstraßenteilauflösung auf, bei im Idealfall jede Weichenverbindung einzeln freigegeben werden kann, wenn der Zug sie passiert hat. Dort spielt dann die Länge und Lage des einzelnen Kreuzungskonflikt tatsächlich eine Rolle. Da der Bahnhof ein BW aufweisen soll, kann man davon ausgehen, dass er vor den 50ern geplant wurde. Die beschriebene Problematik spielte also bei der Planung des Bahnhofs keine Rolle. Dass die Vorteile beide Weichenverbindungen zu haben oder zumindest genau die andere zu haben so groß sind, dass man die Weichen entsprechend ergänzt oder umgebaut hat, als man auf Lichtsignale umstellte, wage ich für so einen eher kleinen Bahnhof zu bezweifeln.

Allgemein kann ich aber die Aussage unterstützen, dass die rechte Verbindung den Vorteil hat, das Einfahrsignal weiter nach rechts stellen zu können und damit die grundsätzliche Belegungszeit des Knotens und die Blocklänge zu reduzieren. Ich würde sogar die Weichenverbindung auf die Nebenbahn nach rechts verschieben, um genau das auch für die Ausfahrt zu erreichen (damit sind nämlich alle Weichen schneller passiert und auch die komplette Auflösung der Fahrstraße kann früher erfolgen).
Die Lage des Abstellgleises in der Mitte ist nicht wirklich erforderlich, da die Anbindung nach links nicht wirklich sinnvoll genutzt werden kann. Da es ein Abstellgleis ist, kann ich von dort nicht nach links auf die Strecke Ausfahren oder von dort Einfahren. Daher ist die linke Anbindung eh fragwürdig. Dann lieber die Weicheverbindung nach rechts verschieben und das Abstellgleis dafür links der Weichenverbindung anordnen. Das verkürzt den Bahnhofskopf und damit die Kreuzungszeiten erheblich und erhöht somit die Leistungsfähigkeit des Bahnhofskopfes. Ob man den gestrichelten grünen Zwischenabschnitt braucht , muss man überlegen, Eine Rangierfahrt kann auch mal auf eine Lücke zwischen zwei ausfahrenden Zügen warten und dafür spart man zwei DKWs



Ich hoffe meine Ausführungen sind halbwegs nachvollziehbar.

Achso: Trotz meiner Anmerkung finde ich die Idee, Deine Planungen und Herangehensweisen (und auch den Plan an sich) hier einzustellen klasse, denn an sich ist das natürlich eine sehr gute Planung


Viele Grüße
Dirk

Rheinfort
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RE: Bahnhofsplanung

#10 von Harzroller ( gelöscht ) , 14.11.2014 17:28

Hallo Dirk,

danke für die interessanten Ausführungen und den Änderungsvorschlag.
Daraus ergibt sich eine weitere Diskussiongrundlege.

Bleiben wir mal bei den 50-zigern.
Auf Nebenstrecken waren lokbespannte Züge die Regel.
Triebwagen wurden bei beiden Bahnverwaltungen unterschiedlich entwickelt und zum Einsatz gebracht.
DB - VT95 ab 1952
DR - VT2.09 ab 1962


Ähnlich wie bei der Stellwerkstechnik waren auch die Gleisanlagen nur oder teilweise modernisert.
Was will ich damit zum Ausdruck bringen.
Wenn ein lokbespannter Zug auf Gleis 1 (Hausbahnsteig) einfährt ist die Zuglok eingesperrt.

Variante 1
Ersatzlok auf Lokwartegeleis setzt sich an den Zug und zieht den Zug in die in das Abstellgleis (grün).
Danach kann die eingesperrte Zuglok ins BW zum Restaurieren rücken.
Die Ersatzlok drückt dann den Zug aus dem Abstellgleis in das Gleis 1.

Variante 2
Zug wird in das Abstellgleis gedrückt.
Lok setzt sich ans andere Ende des Zuges über das Nebenstreckengleis.
Danach wird der Zug ins Gleis 1 gedrückt.

Hier die Gegenüberstellung der beiden GP-Varianten
Bitte nicht an den moderen Triebfahrzeugen stören.
Habe ich keine Lokomotiven gefunden, welche zu der Epoche passen.

Zitat von Remo Suriani



Zitat von Harzroller


Harzroller

RE: Bahnhofsplanung

#11 von Harzroller ( gelöscht ) , 15.11.2014 10:57

Hallo Michael und Kay,

beschreibe mal meine Vorgehensweise bei einer Bahnhofplanung.
Zuerst ist die Frage welche Art von Bahnhof http://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof soll darstellt werden zu klären.
Dabei ist der zur Verfügung stehende Platz zu berücksichtigen.
Falls dieser nicht ausreicht muss man Abstriche vornehmen.
Diese können sein Verzicht auf schlanke Weichen und größzügige Radien oder statt 2-gleisig nur 1-gleisig.
Wenn dies Sachverhalte geklärt sind, beginne ich einfache Linienen, welche die Bahnhofgleise darstellen zu ziehen.
Zwischen diese kmmen dann die Bahnsteigkanten.
Gleichzeitig lege ich dann die Fahrtrichtungen für fie einzelnen Gleise mittels Pfeile fest.
Ist dies erledigt werden die entsprechen Weichenverbindungen gesetzt.
Oftmals ist es erforderlich aus Platzgründen Kreuzungsweichen und auch Bogenweichen einzusetzen.
Wenn der schematische Gleisplan steht folgt die eingentliche Umsetzung mittels einer Gleisplansoftware und des ausgewählten Gleissystems.
Bei der Umsetzung stößt man bei starren Gleissystem oft an die Grenzen, den schematischen Gleisplan umzusetzten.
Ich setzte konsequent auf Flexgleis, damit die Umsetzung unproblematischer.
Falls noch Fragen sin beantworte ich diese gerne.


Harzroller

RE: Bahnhofsplanung

#12 von Remo Suriani , 15.11.2014 11:53

Hallo Wolfgang

Zitat
Bitte nicht an den moderen Triebfahrzeugen stören.
Habe ich keine Lokomotiven gefunden, welche zu der Epoche passen.



hm, das hat mich doch glatt beeinflusst. Ich hatte nämlich nicht ans Umsetzten gedacht. Da hast Du natürlich recht, da hat Deine Version den Vorteil, dass sie mit nur einer Lok auskommst... Klar kann man bei Dir nicht nach links Ein- und Ausfahren, aber ein Lokwechsel geht natürlich.

Alternative 3: Bei meinem Vorschlag noch ein Umlaufgleis neben das Abstellgleis setzen. Hat aber den Nachteil weiter Weichen und den Bedarf einer weiteren Gleisachse


Viele Grüße
Dirk

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