RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#1 von SAH , 24.04.2007 07:47

Liebe Forenteilnehmer,

vor einiger Zeit schrieb ich einen Beitrag zum Thema Impulssteuerung in der Artikelserie viewtopic.php?t=11065,-kuehlblechdimensionierung.html. Die abgebildete Schaltung habe ich nun verbessert, indem ich den BD[7,8,9]09 mit einem BDX53C in einer Darlingtonschaltung ansteuere. Trotz dieser Verbesserung wird der Endstufentransistor inklusive Kühlblech immer noch mit einer Übertemperatur >70°C recht heiß.
Weitere Vorschläge zur Temperaturreduktion sind gerne willkommen.
f= 3,1-16kHz, U_i=17,4V, tau=0,68 Einfahrzeit jeweils 30 Minuten, I_eff=0,6A.
Temperatur direkt am Gehäuse mit NiCr/Ni-Oberflächenfühler gemessen.
Direkte Verwendung des BDX53C als Endstufe führt bereits nach 5 Minuten zum Transistorstinken.

mfG.
SAH


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RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#2 von Reinhard ( gelöscht ) , 24.04.2007 10:15

Moin Moin,

mag sein das jetzt jemand denkt hier wir mit Kanonen auf Spatzen geschoßen, aber der arme Transi hat als Längsregler in deiner Schaltung auch eine Menge zu tun.

Hier würde ich dir den Feld und Wiesen Transitor 2N30055 empfehlen. Überall zu haben und seid Jahrzehnten bewährt für soche Aufgaben.
Am besten die TO3 Version und einen passenden Kühlkörper. Die Kosten belaufen sich auf ca. 10,00 - 15,00 Euro.
Wichtig sind die Emiterwiderstände, sie teilen die Last auf die beiden Leistungstransitoren auf.
Diese Schaltung habe ich oft in konventionelle Regelnetzteilen mit 10A benutzt.


Reinhard

RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#3 von Hp2 ( gelöscht ) , 24.04.2007 10:54

Hallo!

Der Transistor soll ja gerade nicht als Längsregler betrieben werden, sondern als Schalter.

Die Frage ist, ob er ganz gesperrt ist und ob die Flanken der Ansteuerung steil genug sind - mit dem Oszi anschauen.
Nicht gesperrt oder flache Flanken führen zur Wärmeerzeugung am "Widerstand Transistor".

Dann ist auch die Frage, ob zu dieser Schaltung eine Freilaufdiode gehört. Ich meine ja, meist wird sie weggelassen. Auf jeden Fall ist das Fahrverhalten mit und ohne Diode unterschiedlich.

Grüße

vom Schutzleiter


Hp2

RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#4 von wlommi , 24.04.2007 11:32

Hallo,

was mich an dieser Schaltung wudert ist, das der Treiber als Kollektorschaltung betrieben wird.
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe (> 15 Jahre sind eine lange Zeit) nimmt man doch für Schaltverstärker mehr die Emitterschaltung.
Nicht umsonst gab es doch als Treiberbausteine Versionen mit "oK" Ausgängen.

Gruß
Wolfgang


 
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RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#5 von SAH , 24.04.2007 11:53

Hallo Schutzleiter,

Zitat von Schutzleiter

Die Frage ist, ob er ganz gesperrt ist und ob die Flanken der Ansteuerung steil genug sind - mit dem Oszi anschauen.
Nicht gesperrt oder flache Flanken führen zur Wärmeerzeugung am "Widerstand Transistor".


Also, das Oszi-Bild zeigt fast richtige Rechtimpulse, lediglich die abfallende Flanke ist nicht so doll.
Im gesperrtem Zustand ist eine Differenz von ca. 1V zur Amplitude zu sehen. Dürfte wohl ein "wenig" zuviel sein.

Zitat von Schutzleiter

Dann ist auch die Frage, ob zu dieser Schaltung eine Freilaufdiode gehört. Ich meine ja, meist wird sie weggelassen. Auf jeden Fall ist das Fahrverhalten mit und ohne Diode unterschiedlich.



bzgl. Freilaufdiode habe ich keinerlei Unterschie feststellen können.
bzgl. Entkoppelungsdiode siehe vorherige Beitragsserie.

@Wolfgang:
Wie bereits vor einiger Zeit geschrieben, ist diese Art der Schaltung für diesen Versuchsaufbau besser. Frag mich aber bitte nicht warum

mfG.
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RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#6 von Gast , 24.04.2007 23:33

Hallo Wolfgang,

du kannst sehr wohl oben am Ub den OK-Ausgang nehmen. Die Widerstande in den Emitterleitungen diesen nur zur Symmetrierung der Endstufen. Es ist sogar sinnvoll, das über den Kollektor zu betrieben, weil wenn das am Emitter hängt, dann liegt die Spnanung an der basis ziemlich hoch. Und nicht jeder Trasistor verträgt dann den entsprechenden Basisstrom bei einem Kurzschluß.

der 3055 ist da nicht so empfindlich. Obwohl es da auch Exemplarstreungen gibt.

Wolfgang



RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#7 von Dreisechstel ( gelöscht ) , 24.04.2007 23:48

Hallo SAH,

nun, ich bin sicher nicht der Experte für Geheimschaltungen.

Du sollst dich ja auch nicht offenbaren, aber es ist schon schwierig, Diagnosen abzugeben, wenn man nicht mal ansatzweise die (Be-)Schaltung kennt.
Im Übrigen finde ich 70 Grad Celsius noch nicht bedenklich, damit müssen die meisten CPUs auch leben und halten mindestens fünf Jahre.
Falls du mehrere Transistoren // geschaltet hast, kann es schon sein, daß einer die Hauptlast abbekommt und dadurch sehr warm wird.
Falls deine Schaltung etwas mit dem Vorschlag von Reinhard an Ähnlichkeit hat, bezg. //-Schaltung, nun, der Typ ist egal, sobald er >=10 Amp. aushält. Der MJE 3055/MJE2955 als Komplementär im TO220 ist eine Alternative.
Vergrößern der Kühlfläche?
Welches Signal steht an der Basis des Darlingtons an?


Dreisechstel

RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#8 von SAH , 25.04.2007 12:08

Hallo Josef,

Zitat von Dreisechstel

Du sollst dich ja auch nicht offenbaren, aber es ist schon schwierig, Diagnosen abzugeben, wenn man nicht mal ansatzweise die (Be-)Schaltung kennt.



dem kannst Du abhelfen, indem Du das Bild in viewtopic.php?t=11065,-kuehlblechdimensionierung.html
Dir anschaust.

Zitat von Dreisechstel

Im Übrigen finde ich 70 Grad Celsius noch nicht bedenklich, damit müssen die meisten CPUs auch leben und halten mindestens fünf Jahre.



Verzeihung, wenn das mißverständlich geschrieben war: 70°C Übertemperatur, d.h. bei 20°C Raumtemperatur werden daraus 90 °C.

Zitat von Dreisechstel

Falls du mehrere Transistoren // geschaltet hast, kann es schon sein, daß einer die Hauptlast abbekommt und dadurch sehr warm wird.
Falls deine Schaltung etwas mit dem Vorschlag von Reinhard an Ähnlichkeit hat, bezg. //-Schaltung, nun, der Typ ist egal, sobald er >=10 Amp. aushält. Der MJE 3055/MJE2955 als Komplementär im TO220 ist eine Alternative. Vergrößern der Kühlfläche?



Reinhards Vorschlag sieht so ähnlich aus wie die Realisierung in der 7180-Elektronik, in der ebenfalls zwei Transistoren parallel am Ausgang geschalten sind, jedoch in Emitterschaltung. Die Kühlfläche könnte ich mit Hilfe eines ausrangierten Blechpersonenwagen, dessen Drehgestell angeschraubt ist, vergrößern. (ist halt Modellbahn )

Zitat von Dreisechstel

Welches Signal steht an der Basis des Darlingtons an?



Der Darlington erhält direkt das Rechtecksignal der BC107B-Transistoren obig erwähnter Schaltung.


HTH
SAH


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RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#9 von Hp2 ( gelöscht ) , 25.04.2007 13:18

Hallo!

Für eine einzelne Lok kommt man fast ohne Kühlkörper aus, vgl. 6080 Decoder. Wenn der Transistor heiß wird, dann arbeitet er zu lange als ohmscher Widerstand und die Ursache liegt in der Ansteuerung.


Grüße

vom Schutzleiter


Hp2

RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#10 von SAH , 27.04.2007 09:33

Hallo Schutzleiter,

Zitat von Schutzleiter

Für eine einzelne Lok kommt man fast ohne Kühlkörper aus, vgl. 6080 Decoder. Wenn der Transistor heiß wird, dann arbeitet er zu lange als ohmscher Widerstand und die Ursache liegt in der Ansteuerung.



Das dachte ich auch mal. Ich habe Grund zur Annahme eines systematischen Fehlers
Meßergebnisse folgen bald.


mfG.
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RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#11 von Zucker ( gelöscht ) , 28.04.2007 09:02

Hallo Stephan,

ist denn wirklich ein Rechteck am C des T2 vorhanden?
Du schreibst oben von 3.1Hz (?) bis 16Khz. Das kann nach Deinem Plan nicht ganz stimmen, denn 2.2n/1K ergeben ca. 330KHz!, 2.2n/51K ca. 6.5Khz.
Die einzige Ladespannung beträgt nur etwa 500mV. Betrachtet man den geöffnetten T1, lässt ihm in etwa 200mV Ucesat abfallen und setzt 700mV Ube des noch gesperrten T2 entgegen, dann bleibt es bei einer Differenz von 500mV zur Ladung von C1. Ist aber der Strom dermaßen hoch (1K für R1), dann kann C1 in der Kürze der Zeit nicht mehr laden, weil T2 schon geöffnet wird. Von daher wird die ganze Sache erst ab etwa 30...35K für R1 und R2 funktionieren. Das würde dann in etwa eine F von 11Khz max ergeben, wobei eine Regelung von R1 und R2 auf 51K eine Fmin von ca. 6.5Khz ergibt.
Möglicherweise stehen aber auch die ft der BC107 im Weg. Angegeben sind sie zwar mit 300Mhz, unbekannterweise aber nicht im Verbund mit dem h21E - leider hab ich kein Datenblatt zur Hand.
Weiterhin ist es durchaus möglich, daß sich durch die e Funktion der C Ladung das System erst einschwingen muß und T3 dadurch so viertel bis halb oder irgendetwas dazwischen öffnet.

Die Ptot:
T3 als normaler NPN wird bei 400mA Last einen RiL von ca. 5..6 R haben. Das entspricht dann ca 1V Uv. Nimmst Du einen Darlington, erhöht sich die Uv auf etwa 2...3V. Diese Spannung fehlt natürlich am Ausgang, wobei zusätzlich eine Spannung abhanden kommt, nämlich die, die am Spannungsteiler für T3 anfällt. Der 380R behält selbts ohne push pull R von B nach E des T3 eine Spannung inne.

Deine Ub Werte hab ich nicht gesehen oder überlesen, deshalb gehe ich mal von 15V aus. Bei 400mA für eine Lok (die ja am Emitter des T3 als Last liegt, ihm somit schon einen Re gibt), würde der RL 37.5 R betragen. Tut er das und bleiben am T3 1V Uv "hängen" , dann ist sein RiL mit 2.5R zu bewerten. In dem Fall wird für den Moment des Stromflusses eine Leistung von 400mW Ptot im T3 selber verbrutzelt. Nun kommt erschwerend dazu, daß eben der Spannungsteiler für T3 im Sperrfall von T2 nochmals 700mV abfallen lässt, weil T3 eben ein Emitterfolger ist. T3 "hinkt" immer seiner Ube nach. Die Uv über T3 wird also auf 1.5 ... 1.7V ansteigen, was seinen RiL auf ca. 4.25R erhöht, damit seine Ptot auf 680mW steigen lässt.
Da der BDX53 ein Darlington ist, wird seine Uv gesamt um die 3V liegen.

Wenn nun T3 bei diesen Freq. seinen h21E (hier kommt dann eigentlich schon der h21e zur Geltung) dermaßen in den Keller sinken lässt, daß ein erheblicher Ib benötigt wird, dann fällt über den 380R nochmals eine Uv ab, die als Ucb fehlt.
Das würde ich hier aber ausschließen, immerhin kann der 380R bei 15V Ub 39mA liefern und einen h21E von 10 hat eigentlich schon jeder normale bipolare Leistungs-T.

Weiterhin kommt für den BDX53 noch dazu, daß seine Schaltzeit irgendwo bei 5µs liegt. Damit ist eigentlich eine F von max 200Khz zulässig. Wird dazu nicht über einen push pull R seine Basis ausgeräumt, kann die Schaltzeit noch höher liegen.

Datenblatt vom BDX53

Davon abgesehen, wenn Du den Kühler berechnen willst, geht das wie folgt:
Zunächts benötigt man die Sperrschichttemp - Ts
Dann benötigt man die Umgebunstemp - Tu
Ts liegt bei Si um die 180°C, dannach will er nicht mehr. Dieser Ts gibt man einen Sicherheitszuschlag nach unten von 30°C. Ts liegt damit bei 150°C.
Tu kann im Sommer schon mal bei 40°C liegen.

Ptot nehmen wir einfach mal mit 50W an.

Erschwerend kommt nun noch der Wärmewiderstand im T selbst hinzu, denn die temp muß von Chip auf das Gehäuse übertagen werden. Das ist der innere Wärmewiderstand des T`s RthG oder Case junction und wird vom Hersteller angegeben. Beim BDX53 liegt er um 0.5K/W. Dazu muß noch der Wärmewiderstand des Gehäuses + des Montagematerials berücksichtigt werden. Bei T03 liegt der RthM um 0.2K/W, der einer Glimmerscheibe zwischen 0.8... 0.9K/W. Verwendet man Wärmeleitpaste, so halbieren sich diese Werte.

Der Rth des T´s auf einen Kühler beträgt somit 0.5K/W RthG + 0.2K/W RthM TO3 + 0.9K/W RthM Glimmer = 1.6K/W, mit WLP ca. 1K/W

Der Kühler (RthK) ergibt sich nun aus:
(Ts - Tu) / Ptot - (RthG + RthM)
(150° - 40° / 50W - 1.6 = 0.6K/W ohne WLP und 1.2K/W mit WLP.
Nun sucht man sich den passenden Kühler.

Hast Du nur ein Blech (oder Wagendach), dann kann man die erforderliche Kühlfläche wie folgt berechnen:

RthK = (3.3 x 4. Wurzel aus C) / (Wurzel aus Wärmeleitwert des Blechs x Dicke des Blechs)
C ist ein Korrekturfaktor für:
blankes Blech, senkrecht = 0.85
blankes Blech, waagerecht = 1.0
geschwärztes Blech, senkrecht = 0.43
geschwärztes Blech, waagerecht = 0.5

Der Wärmeleitwert für AL liegt bei 2.1, der für CU bei 3.8

Diese Formel geht aber nur bei annähernd quadratischen Flächen mit einer Bestückung als Wärmequelle und die so ziemlich in der Mitte.

Frage:
Was willst Du da exakt machen. Soll es ein Impulsfahrregler werden? Ich bitte um Verständins - hab nicht alles gelesen.

viele Grüße - Henry


Zucker

RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#12 von Gast , 28.04.2007 11:20

Hallo,

also ich habe so meine Zweifel, ob mit einem BC107 ein 2N3055 vernünftig an- und vor allem durchgesteuert werden kann. meines Wissen werden da andere Kaliber vorgeschaltet. Ich denke ein BD140 war da immer in der Pflicht. Wobei ich mich vor einigen Jahren aus der Sache völlig verabschiedet habe. Ich müsste also alles mir erst wieder aneignen udn die unterlagen raussuchen. Liegen habe ich die sicher noch, bloß wo.

Wolfgang



RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#13 von Dreisechstel ( gelöscht ) , 28.04.2007 23:59

Hallo SAH, Wolfgang,

Siehe Überschrift.

Ein BC107, sagen wir mal C kann per se 0,1 A liefern, das mit Beta 20-70 (2N3055) mulitipliziert könnte 2-7 A Strom generieren. Dafür braucht er als Basisstrom mal ein Zehntel Milliampere. BD 139/140 war das Päarchen, das uns ab den Siebzigern zum Ansteuern der 2955/3055 in allen Varianten diente. Ein Darlintonpaar wäre sinnvoller gewesen.
Was passiert, wenn der rechte Transistor an der Basis 0-Volt bzw. die volle Bertriebsspannung erhält? Da keine Strombegrenzung vorhanden ist, gehen dann etliche Ampere über den Draht.
Wer es besser erklären kann, gerne.
Zeit war genug, aber hackt nicht auf mir rum wegen meiner dürftigen Erklärung.


Dreisechstel

RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#14 von SAH , 02.05.2007 12:10

Hallo Josef, Wofgang und Henry,

nachdem es doch sehr viel Resonanz gab einige ergänzende Angaben zur benutzten Schaltung.

a) Versorgungsspannung O-L am 6173-Trafo (18,2-18,4V je nach Belastung) ergibt nach Gleichrichtung nach dem Graetz 24V im Leerlauf und bis runter auf 20,7V bei Belastung.

b) Frequenz

Zitat von Zucker
Hallo Stephan,
ist denn wirklich ein Rechteck am C des T2 vorhanden?
Du schreibst oben von 3.1Hz (?) bis 16Khz. Das kann nach Deinem Plan nicht ganz stimmen, denn 2.2n/1K ergeben ca. 330KHz!, 2.2n/51K ca. 6.5Khz.



Bei der gezeigten Schaltung (also 2,2nF) ergeben sich folgende Zeiten:
t_i = ln2*R_1*C_1 (linke Seite) und t_p = ln2*R_2*C_2 (rechte Seite)
mit Pulswiederholfrequenz f = 1/(t_i+t_p)
Da bin ich bei 13kHz; nun habe ich 22nF benutzt und es kommt dann auf 1,3kHz heruas (theoretisch).
Ferner sind die Potis nicht gleichläufig, sondern gegenläufig, also bleibt die Frequenz nahezu konstant.
Hinzu kommen noch die Rahmenbedingungen: obige Zeiten gelten nur für R3,4>5*R1,2 was für 380 Ohm vs. 1k minimal nicht gilt.
Ferner habe ich keine Diode in Reihe zur Basis geschaltung, womit die Rechtecke (positive Flanke) nicht ganz rechteckig aussehen, ist aber auch bei höchster Osziauflösung nicht minimal. Dennoch bricht die BE-Strecke früher durch, womit sich automatisch die Frequenz auf die angegebenen Werte erhöht.

c) Spannungverluste/Wärmeentwicklung
An der Endstufe (in alle gemessenen Fällen) ist es der BD 709, wobei ich einen Spannungsverlust zwischen 2,6 und 3V messen konnte. Die Wärmeentwicklung ist dann tatsächlich proportional zur Verlustleistung.
Über die Stromkanalverengung habe ich anderweitig hier schon geschrieben.

d) alternative Beschaltungen
Theoretisch sollte die Kollektorschaltung ja besser sein, ABER:
Diese ist aus mir nicht bekannten Gründen nicht funktionsfähig. Ebenso: Schutzdiode parallel zur Anlage ergibt ein unkontrollierbares Verhalten, Auskoppeln mit Kondensator oder Entkoppeln zwischen BC107 und BDX53C führen zum Versagen der Steuerung (trotz Spannungsteiler an der Basis des BDX 53C), sodaß ich die gezeigte Emitterschaltung benutzen "muß".

Zitat von Zucker

Frage:
Was willst Du da exakt machen. Soll es ein Impulsfahrregler werden? Ich bitte um Verständins - hab nicht alles gelesen.



Herzlichen Dank für Deine Ausführungen zur Kühlflächenberechnung!

Die Wärmeentwicklung war mir anfangs zu groß und es gab Zweifel an der Eigung der Schaltung, da der BC107 (BTW: I_Cmax =200 mA) den BD709 nicht direkt ansteuern kann, da Transistoren als Schalter mit dem 2-5 fachen des benötigen Basisstroms angesteuert werden sollten. Und bei 500 mA I_C(BD709) kommt man theoretisch auf mindestens 100mA
I_B, es gibt aber nur 68mA. Ein Großteil der Wärmeentwicklung ist durch die hier genannten Vorschläge schon reduziert worden, aber noch nicht alles.

@Schutzleiter:
kein einziges Modell, welche ich bisher Analog und Digital unter vergleichbaren Bedingungen getestet habe, hat _niedrigere_ Übertemperaturen am Motorenblock, und die Endstufen sind nicht signifikant kühler. Eher deutlich wärmer.

mfG.
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RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#15 von Zucker ( gelöscht ) , 02.05.2007 17:40

Hallo Stephan,

Zitat
Ferner sind die Potis nicht gleichläufig, sondern gegenläufig, also bleibt die Frequenz nahezu konstant.



Alles klar.
Warum benötigst Du eine dermaßen hohe Freq.? Mit ca. 12.5Hz geht es super, bringt im Leerlauf den Diesel sogar genial zum surren.
Anbei mal ein Plänchen dazu.

Der Aufbau ist diskret. Eine wichtige Sache ist die abgehangene Ub für den Multivibrator, hier 6.2V. Durch diverse I/U Spitzen wird der AMV meist etwas beunruhigt, so daß eine eigene Ub besser ist. Außerdem kann man dann die reine Ub von 12V bis 24V ohne große Probleme anklemmen.

T4 ist hier am E des T3 angezapft, wobei dieser nun als U-Treiber fungiert. Damit wird dem T6 ein sauberer Sperrimpuls geliefert. T5 ist eine Strombegrenzung, kann mittels R13 variiert werden. R12 kann als U Begrenzer dienen (muß nicht unbedingt dazu) und muß empirisch erprobt werden. Er ist halt für fixe Loks gedacht, die wie wild um die Ecke sausen.

Alles in allem ist die Takt-F so um 12.5Hz, wobei die 80ms An oder Aus mittels R6 geschoben werden. Normalerweise genügt das vollkommen. Als Kühler ist ein SK75/50 oder SK76/50 vollkommen ausreichend.

PS: Was klappt denn hier mit der Url nicht?
EDIT: Das Space-Zeichen (habs korrigiert) - Moderation -


Zucker

RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#16 von Hp2 ( gelöscht ) , 02.05.2007 22:24

Hallo!

Schande, jetzt fällt es mir erst auf. So hat man sich an die Kiloherz mit dem HLA bzw Gleichstrommotor gewöhnt. Aber SHA macht ja damit Versuche mit dem Reihenschlußmotor. Das geht nicht. Da ist der Einfluß der Induktivität des Feldes viel zu groß. Habe selbst schon einmal Versuche in diese Richtung gemacht und bin reumütig in den Bereich unter 100 Hz zurück gekehrt.

Grüße

vom Schutzleiter


Hp2

RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#17 von SAH , 03.05.2007 13:18

Hallo Henry, hallo Schutzleiter,

Zitat von Schutzleiter

Schande, jetzt fällt es mir erst auf. So hat man sich an die Kiloherz mit dem HLA bzw Gleichstrommotor gewöhnt. Aber SHA macht ja damit Versuche mit dem Reihenschlußmotor. Das geht nicht. Da ist der Einfluß der Induktivität des Feldes viel zu groß. Habe selbst schon einmal Versuche in diese Richtung gemacht und bin reumütig in den Bereich unter 100 Hz zurück gekehrt.



Erläutere dies bitte genauer. Nach meinen Beobachtungen ist die niedrigere Frequenz eher dem Motor als ganzem Abträglich wegen des höheren Verschleißes. Ferner, die Temperaturmessungen betreffen auch DC-Motoren verschiedener Ausführungen mit dem selben Resultat wie bereits geschrieben.

@Zucker: Ausgangsidee war ein durch die Frequenzen "wobbeln". Da auch die RSM (Reihenschlußmotoren) mit höheren Frequenzen betreibbar sind keine schlechte Idee. Weiterer Nachteil: PPIIIIEEEEEPPPPPSSSSS
(ich höre leider noch bis 18kHz )

BTW: nachdem ich vor die Basis beider BC 107 nun Schutzdioden (1N4001) schaltete, ist die Frequenz nun konstant und ich habe einen größeren Bereich für den Tastgrad (vorher 17% bis 86%) nun <5>95%.

mfG.
SAH


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RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#18 von Zucker ( gelöscht ) , 03.05.2007 16:29

Zitat
BTW: nachdem ich vor die Basis beider BC 107 nun Schutzdioden (1N4001) schaltete, ist die Frequenz nun konstant und ich habe einen größeren Bereich für den Tastgrad (vorher 17% bis 86%) nun <5>95%.



Klar, nun ist nicht mehr nur die Überwindung der BE Strecke des T als Ladezeit für die C`s zeitmäßig aktiv, sondern zusätzlich die AK Strecke der D`s. Dadurch werden die C`s "voller", die Rechtecke rechteckiger, der Schalt-T "schaltiger".

Pieps?
Nunja, den Motor hört man aber genau das finde ich gut, weil auch im Stand ein Laut von der Lok kommt, zumindst bei Diesel und E hört es sich m.E. gut an.
Und 18Khz zu hören ist keine Schande, manch einer wäre froh drüber aber das ist dann eine andere Baustelle.


Zucker

RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#19 von Hp2 ( gelöscht ) , 04.05.2007 10:23

Zitat von SAH

Erläutere dies bitte genauer. Nach meinen Beobachtungen ist die niedrigere Frequenz eher dem Motor als ganzem Abträglich wegen des höheren Verschleißes. Ferner, die Temperaturmessungen betreffen auch DC-Motoren verschiedener Ausführungen mit dem selben Resultat wie bereits geschrieben.




Hallo!

Ich habe einfach nicht die Fahreigenschaften erhalten, wegen derer man eine Impulssteuerung baut. Die Loks fuhren zwar "weich" an, es stellte sich aber dann eine relativ hohe Geschwindigkeit ein.
Wenn ich mich recht erinnere, war bei einem Deiner Tests die erstaunlich hohe Mindestgeschwindigeit schon einmal Anlaß zur Diskussion. Ich habe mich damals auch schon gewundert, leider erst jetzt fällt mir der Zusammenhang auf.

Grüße


vom Schutzleiter


Hp2

RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#20 von Kurt , 04.05.2007 19:39

Hallo,

Zitat
Erläutere dies bitte genauer. Nach meinen Beobachtungen ist die niedrigere Frequenz eher dem Motor als ganzem Abträglich wegen des höheren Verschleißes. Ferner, die Temperaturmessungen betreffen auch DC-Motoren verschiedener Ausführungen mit dem selben Resultat wie bereits geschrieben.


ich habe das mal beim Umbau eines Motors mit 2 Dioden und Decoder getestet. Bei 16Khz lässt die Leistung mit zunehmender Drehzahl nach. Ausserdem wird das Ganze ziemlich warm. Bei ca. 120Hz habe ich die besten Ergebnisse erhalten.

Gruss Kurt


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RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#21 von Kurt , 06.05.2007 13:23

Hallo,

hier noch ein kleiner Hinweis zur Freilaufdiode.

Gruss Kurt


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RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#22 von Zucker ( gelöscht ) , 06.05.2007 21:52

Hallo,

die Freilauf D hat nur den Zweck, daß der Induktionsstrom (vom REL beim abschalten) eliminiert wird und nicht rückwärts den T belastet. Im BDX 53 (den er eingesetzt hat) ist diese D integriert. Fast alle Leistungsdarlington haben eine solche D inne.


Zucker

RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#23 von SAH , 08.05.2007 07:50

Hallo Schutzleiter,

Zitat von Schutzleiter
Hallo!
Ich habe einfach nicht die Fahreigenschaften erhalten, wegen derer man eine Impulssteuerung baut. Die Loks fuhren zwar "weich" an, es stellte sich aber dann eine relativ hohe Geschwindigkeit ein.
Wenn ich mich recht erinnere, war bei einem Deiner Tests die erstaunlich hohe Mindestgeschwindigeit schon einmal Anlaß zur Diskussion. Ich habe mich damals auch schon gewundert, leider erst jetzt fällt mir der Zusammenhang auf.



Das ist richtig. Jedoch gebe ich zu bedenken, daß eine Geschwindigkeit von <10 km/h (fast 7 Minuten für eine Runde) auf der Anlage weder praktikabel noch in den meisten Fällen realisierbar ist.
Zudem haben einige der Kritiker die Rahmenbedingungen nicht gelesen, aber trotzdem gemeckert.
Anders sieht dies bei Kurzstrecken aus: da kann ich wirklich bis auf <<5km/h runter messen; wobei unter 5 km/h nicht mehr vorbildgerecht ist (zumindest ruckelfrei).

mfG.
SAH


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RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#24 von SAH , 08.05.2007 07:53

Hallo Kurt,

Zitat von Kurt

ich habe das mal beim Umbau eines Motors mit 2 Dioden und Decoder getestet. Bei 16Khz lässt die Leistung mit zunehmender Drehzahl nach. Ausserdem wird das Ganze ziemlich warm. Bei ca. 120Hz habe ich die besten Ergebnisse erhalten.



Habe ich das dann richtig verstanden, daß mit zunehmender Frequenz die Motor um so wärmer wird, da die Wirbelströme im Quadrat der Frequenz steigen (in erster Näherung)?

@Henry: der BDX53C ist die Vorstufe für den BD709 in Darlingtonschaltung (Kaskadenschaltung)

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Stephan-Alexander Heyn
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RE: Transistorbruzzeln trotz Impulssteuerung

#25 von Zucker ( gelöscht ) , 08.05.2007 17:13

Hallo Stephan,

Zitat
der BDX53C ist die Vorstufe für den BD709 in Darlingtonschaltung



öha, ein Leistungsdarlington soll einen Lesitungs T schieben? Also so ganz schlau werd ich jetzt nicht oder hab ich einen Teil des Planes übersehen?

Der BDX ist bereits ein Tier, durch seine 2 Verbund-T auch mit wenig Ib steuerbar. Der h21E liegt bei etwa 750, damit genügen für 2A Ic 2.6mA + Sicherheitsaufschlag. Deine ursprüngliche Schaltung lässt als Ib über den 380R bei 18V Ub 39mA zu.


Zucker

   


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