RE: Switchcom

#1 von DampfICE , 25.09.2005 10:42

Hallo Modellbahner,

hat von euch jemand Erfahrung mit Switchcom, die PC-Steuerung für analoge Loks, von den Firmen Viessmann/Modellplan?

Kann jemand darüber berichten ob empfehlenswert, bzw. über Schwachstellen.


Über Antworten würde ich mich freuen.

Beste Grüße von Dieter.



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RE: Switchcom

#2 von Bernd Michaelsen ( gelöscht ) , 25.09.2005 12:08

Moin Dieter !

Zitat von Dieter Zimmermann
...hat von euch jemand Erfahrung mit Switchcom, die PC-Steuerung für analoge Loks, von den Firmen Viessmann/Modellplan?

Kann jemand darüber berichten ob empfehlenswert, bzw. über Schwachstellen..



Ich habe mal was damit gemacht (eine Schauanlage) und es funktioniert garnicht so schlecht....

Nachteile:
1. Leider kann das Programm mit dem grossen Bruder (WinDigipet) nicht mithalten, was den Leistungsumfang betrifft.

2. Eine gute Steuerung der Loks ist nicht möglich. In einem Bereich können mehr als eine Lok unterwegs sein und die hängen natürlich an ein und dem gleichen Regler. Brems- und Anfahrvorgänge sind also nicht steuerbar !

3. Haltestrecken werden prinzipiell mit stromlosen Strecken realisiert. Hier halten die Züge eben sehr abrupt an, es sei denn man setzt sehr aufwändige Bremsstrecken ein (Kosten!)

4. Es werden spezielle Decoder eingesetzt, die seriell am parallelen Bus der Druckerschnittstelle betrieben werden (jedenfalls, als ich die SW einsetzte, war das so). Heutzutage hat aber oft ein Rechner diesen Printerport nicht mehr. Durch die ungewöhnliche aber praktische Decoderausführung ist man auf die teueren Decoder angewiesen. Parallelprodukte zum Billigpreis von anderen Anbietern gibt es wohl nicht.

5. Ein Umstieg von SwitchCom zu WinDigipet (oder anderer Steuersoftware, die die Loks ebenfalls digital anspricht) ist recht teuer, weil die "alten" Decoder restlos verworfen werden müssen und diese am Markt nicht so einfach verkauft werden können. (Es gibt halt wenig Anwender)

Vorteile :

1. Analoge Loks können ohne teuere Umrüstung weiterbetrieben werden.

2. Das Programm ist recht anspruchslos an die erforderliche Computer-Hardware. Meistens kann sogar ein ganz alter 386er eingesetzt werden....

3. Die serielle Busform für Magnetartikeldecoder, Schaltdecoder und S88-Kontakte erlaubt eine sehr einfache Verkabelung.

4. Bereits eingebaute Märklin Druckknopf-Schaltkästchen haben den gleichen Abstand wie der entsprechende Decoder, man nimmt die Taster weg und baut einfach den Decoder hin und steckt die Kabel wieder rein und fertisch ....

5. Die Reihenfolge der Decoder ist egal. Es können wahlweise alle drei Decodertypen aneinandergereiht werden. Die Decoder sind dann sozusagen vom Druckerport aus gesehen nummeriert. Wenn z.B. der erste Decoder ein s88 ist, dann hat er die Kontakte 1 - 16 , dann käme ein Magnetartikeldecoder (der hat die Magnetartikeladressen 1 - dann ein Schaltdecoder (der hat die Adressen 9-16), dann vielleicht wieder ein s88 der hätte dann die Kontakte 17-32.
Diese Lösung ist eigentlich viel eleganter, als die anderen Verkabelungen, die man so im Digitalbetrieb gewöhnt ist. Der Anbau kann verteilt über die Anlage vorgenommen werden (Die Decoder werden in der Nähe der Weiche etc. plaziert) oder aber dort, wo bereits Schalter und Taster die Analoganlage steuerten...

Noch Fragen ?



Bernd Michaelsen

RE: Switchcom

#3 von DampfICE , 25.09.2005 12:57

Hallo Bernd,

vielen Dank mal für die Antwort die sehr interessant und umfangreich war.
Ich habe da einfach mal so eine Idee, statt Umbau der analogen Loks auf Digital würde ich einen Teil der Anlage analog mit Switchcom betreiben und den zweiten Teil der Anlage Digital betreiben eventuell mit Digital-S inside, das allerdings auch nicht sehr verbreitet ist. Zu meiner damaligen Frage habe ich keine Antwort erhalten. Oder mit 6021, Ib, CS. Da bin ich noch am überlegen.
Da alles noch in der Planungsphase ist bin ich mal am Ausloten was für mich in Betracht käme.
Der analoge Teil wäre ohne Verbindung (Übergangsgleis) zum digitalen Teil. Das wäre gar kein Problem, sofern man dies bei der Gleisplanung schon berücksichtigt, sodass es von der Gleisführung her kaum auffallen würde, dass analog und digital gefahren wird.
Bei den Fahreigenschaften würde es vermutlich schon auffallen.
Aber das wäre für mich nicht so störend.
Momentan ist das einfach mal eine Idee die ich so durchspiele.
Meinen gesamten Lokpark auf Digital umbauen möchte ich definitiv nicht.
Deshalb die Suche nach einer kombinierten Lösung.
Falls jemand ne andere Idee für eine kombinierte Lösung hat, kann er gerne mal darüber berichten. Ich bin für alles offen.

Nochmals vielen Dank für die informative Antwort.

Dieter



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RE: Switchcom

#4 von Gian ( gelöscht ) , 25.09.2005 15:08

Hallo Dieter,

Ich habe mich mal entschieden, Digital zu fahren (das vor über 20 Jahren noch mit Spur N). Mit diesem Entscheid war für mich auch klar, dass alle Lokomotiven einen Decoder bekommen werden und müssen, was aufgrund der Erfahrungen mit Arnold-Digital (DCC-Variante) schnell bestätigt wurde. So konnte ich eine analoge Lok auf dem digitalen System fahren, leider rauchten aber die kleinen N-Motoren z.B. in analogen Schienentraktoren sichtbar ab. Das ist auch der Grund, dass es heute keine brauchbaren Systeme mehr gibt, die Analog und Digital auf den gleichen Kreisen können.

Kann oder will man nicht alle Loks digitalisieren käme eine Anlage mit 2 Stromkreisen in Frage, einer in Digital, der andere in Analog, ohne jegliche Verbindung untereinander. Kombinationen machen nur Probleme und damit hat man in der Regel keine Freude.

Zu Digital noch dies. Wenn man eine digitale Anlage mit dem PC betreiben will, lohnt es sich schon am Anfang, nicht die billigste Lösung sondern die beste Lösung zu suchen und zu wählen. Von guten Softwareprogrammen gibt es Testversionen, die man im Internet herunterladen und testen kann. Das lohnt sich auf jeden Fall, trennt sich schon hier die Spreu vom Korn. Am Schluss werden 2 Programme übrigbleiben, beide haben ein freundliches und gutes Forum, beide werden in Deutschland programmiert und bei beiden hilft auch der Programmierer selber mit, im Forum beschriebene Probleme zu lösen. Und diese kommen bestimmt, meist verursacht durch den User.

Ist man nicht bereit oder in der Lage, die entstehenden Mehrkosten zu finanzieren, bleibt man besser bei der analogen Eisenbahn. So verhindert man den unweigerlich entstehenden Frust mit Digital, wenn man nur nach dem Geil ist Geiz Prinzip einkauft und dann später zu einem "richtigen" System wechseln muss.

mit freundlichen Grüssen

Gian



Gian

RE: Switchcom

#5 von DampfICE , 25.09.2005 21:52

Hallo Gian,

vielen Dank für deine Antwort. Ich glaube Du hast mich etwas missverstanden, bzw. ich habe mich unklar ausgdrückt.
Ich habe jede Menge analoge Loks, wie auch Delta- und Digitalloks.
Es macht für mich wenig Sinn alle Loks auf Digital umzubauen, denn sie können trotzdem nicht alle fahren, auch nicht über Schattenbahnhöfe.

Ich kann natürlich einen Teil verkaufen oder in die Vitrine stellen.

Die andere Idee ist meine Anlage so zu konzipieren, dass ein Teil analog ist und der andere Teil digital. Das ganze in jeweils getrennten Kreisen ohne Übergangsmöglichkeit.
Mit Kombination habe ich einfach gemeint, dass beides auf einer Anlage ist aber völlig getrennt. Es soll keinen Wechsel in den jeweils anderen Bereich geben.
Gestalterisch ist dies bei der Planung sehr anspruchsvoll dies beim Bahnhof, wie auch auf der Strecke umzusetzen.
Vielleicht grenzt das auch schon fast an Wahnsinn, aber es ist einfach mal eine fixe Idee. Ob mehr daraus wird, weiss ich noch nicht.

Dies hätte den Vorteil, dass auch die analogen zum Einsatz kommen. Es gibt oder gab immer wieder Modelle die es halt nur Analog gab, bzw. als Delta. Aber Delta-Loks gehen halt nur auf max. 15 Adressen.

Deshalb ist es für mich so reizvoll, weil dies eine echte Herausforderung ist. Natürlich benötigt man dann wieder 2 verschiedene Steuerungen, was natürlich jetzt wieder nicht sehr sinnvoll ist, da doppelte Kosten.

Dass ich ein gutes Programm brauche steht ausser Frage.
Auch die Geiz ist Geil Mentalität steht nicht unbedingt zur Debatte.
Es ist für mich einfach der Reiz des Machbaren.
Deswegen bin ich mal am Ausloten, was alles möglich ist und dann werde ich meine Entscheidung fällen in welche Richtung es tatsächlich geht.

Einfach mal eine Idee zum Nachdenken.

Trotzdem vielen Dank für die Stellungnahme.

Beste Grüße Dieter.



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RE: Switchcom

#6 von Peter Ploch ( gelöscht ) , 25.09.2005 23:07

Hallo Dieter,

auch ich stand einmal vor der Frage eines kombinierten Betriebes. Mittlerweile habe ich aber schon so viele digitale Loks, daß ich die analogen bis auf ein paar Ausnahmen nicht mehr umbauen werde. Fast alle Loks, bestimmt auch bald die BR 23, werden doch in Digital neu aufgelegt. Sicherlich ist die Realisierung eines „Mehrzugbetriebs“ reizvoll. Ich kann Dich aber nur warnen: Wenn Du einmal mit der PC-Steuerung angefangen hast, bist Du vollauf damit beschäftig und hast bestimmt dann keine Zeit und Lust mehr auf Analog. Das Motto seinerzeit von Märklin „Einfach digital“ ist halt durch den PC wesentlich umfangreicher geworden.



Peter Ploch

RE: Switchcom

#7 von Alfred Hangl , 30.10.2005 17:22

Hallo Dieter,
ich kann hier nur von mir schreiben:
Für Switchcom habe ich mich anfänglich für Spur Z interessiert. In Z-Loks Decoder einbauen war ja vor paar Jahren fast unmöglich. Habe aber dann fast meinen kompletten Fuhrpark umgerüstet (System MÜT) und habe die Kosten wirklich nicht bereut. Die Möglichkeiten einer Digitalsteuerung sind doch wesentlich umfangreicher und die Fahrkultur vor allem bei Langsamfahrt ist entscheident verbessert als eine Aufbereitung des Analogmodus für PC-Unterstützung.
Auch in Märklin H0 setzte ich ausschießlich nur mehr Digitalloks ein, die alten noch nicht umgerüsteten Loks warten in der Vitrine.
Das ist meine Erkenntnis: Analog macht keinen Spaß mehr wenn man digital einmal kennengelernt hat.

Liebe Grüße,
Alfred



 
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