Soderla!
Die erste Modulkiste für Agonitz im Steyrtalbahn nimmt Form an
Ich hatte die grandiose Idee, die Ecken mit 10x10cm Plättchen aus 15mm Siebdruck/Sperrholzplatte zu verstärken. Also eigentlich hatte ich diese nicht selber, sondern hab das irgendwo einmal gelesen und für gut befunden.
Dann habe ich ein paar Module, wo die Vorderkante weniger als 10cm haben wird (Absenkung zum Fluß hin), da hatte ich dann die super idee, eine 10cm breite 15mm Sperrholze/Siebdruckplatte über die ganze Länge als Verstärkung an die Vorderkante waagrecht zu montieren.
Und dann bekam ich meine Platten geliefert... die 8mm Pappelsperrholplatten für die Vorder/Rückseiten sind leider teilweise ordentlich verzogen. An einen geraden Modulrahmen ist da leider nicht zu denken. Und so werde ich jetzt alle Vorderseiten mit einer durchgehenden 15mm Siebdruck/Sperrholzplatte verstärken. Das gewährleistet mir einen geraden Modulkasten. Die Rückseite wird ja durch die Vorderseite über die Übergangsprofile und Spanten in Form gehalten.
Wenn das Modul eine Grundplatte über die nahezu gesamte Modulfläche hat, ist die Verstärkung wohl nicht unbedingt notwendig. Ich werd es trotzdem machen. Was mir allerdings jetzt in der Zeit der allgemeinen Quarantäne eine Verzögerung beim Bau einbringt, denn ich kann die zwei fehlenden Verstärkerplatten nicht nachordern... Pech gehabt.
Jedenfalls habe ich mich für die Übergangsprofile für 15mm Siebdruckplatten und für die restlichen Platten für 8mm (Vorder/Rückwände) und 6mm (Trassenbrett, Grundplatte) entschieden. Der Grund ist sehr einfach. Die Siebdruckplatten sind stabil und schon ziemlich Feuchtigkeitsresistent. Der Hauptgrund aber, bei OBI (leider hat der Tischler bei mir ums Eck mehrfach nicht auf meine Anfragen per Email reagiert) kostet der Plattenzuschnitt seit Beginn dieses Jahres 1€ pro Schnitt. Für alle Platten aus dem Sortiment, welches nicht im Holzzuschnitt lagernd ist... Da bezahl ich mich ja krumm und buckelig, wenn ich mir soviele kleine Spanten und Austeifungsplättchen zuschneiden lasse... Die Siebdruck- und Pappelsperrholzplatten kosten im Zuschnitt aber nix extra, und er hatte sie auf Lager. eine 15mm Birken-Multiplexplatte - wie ich sie eigentlich verwenden wollte - hätte er bestellen müssen... Lieferzeit 3-5 Wochen + extra Zuschnittskosten... Die Entscheidung war klar und einfach.
So hat mich das Material für 2 Bahnhofsmodule, 2x 45° Eckmodul und 2 Streckenmodule ~90€ gekostet. Bestellt hab ich es im Markt per Email.
Und eine Besonderheit gibts noch zu berücksichtigen. Die Mindestbreite die Obi abschneidet sind 10cm. Daher hab ich für die Vorderseite 10,6 cm Höhe gewählt, damit die Spanten mit der Mindestschnittbreite von 10cm in der Höhe + das 6mm Trassenbrett darin "Platz" finden.
Den Zuschnitt der Übergangsprofilbretter habe ich mit einer selbstgebauten Halterung für meine Stichsäge erledigt. Da ist die Stichsäge von unten montiert und ich kann die Platten geführt bzw. frei mit den Konturen beschneiden. Ich muss mir noch eine Führung für das Sägeblatt dazu bauen. Aber es ging so auch schon ziemlich gut.
Der Modulkasten ist geleimt und geschraubt. Für die Schrauben hab ich in die harten Siebdruckplatten vorgebohrt und mit einem Versenker die Bohrung so aufgeweitet, dass die Schrauben zur Gänze im Holz verschwinden. Die Vertiefungen der Schraubenköpfe werden später noch verspachtelt. Dann wird das Pappelsperrholz und die Schnittflächen der Siebdruckplatte noch wasserfest grundiert/lackiert. Innen werd ich das Modul weiß lackieren, außen im vereinsgenormten Braun. Obwohl mir ein helles Grau besser gefällt... Ich hab auch schon überlegt, die Module tatsächlich grau außen zu streichen und für Ausstellungen vereinsbraune Platten mit fertig montiertem Vorhang vorzuhängen... bin mir aber noch nicht sicher.
Was mir jedenfalls noch aufgefallen ist:
Vom Vorbild Agonitz hab ich leder sehr wenige Bilder. Der Bahnhof wurde selten fotografiert.
Es gibt ein Video, wo ein Güterzug durchfährt. Davon hab ich mehrere Screenshots gemacht.
Ich hab mir auf Google Maps die Gegend heute angesehen und versucht zu rekonstruieren, wie sie die Straßen und Wege seit dem Bau bis heute verändert haben. Die Hauptstraße z.B. in Agonitz führte früher anders. Ein Teil der ursprünglichen Straße im Bahnhofsgelände existiert heute gar nicht mehr. Auch in der Fortführung durch die Anschließende Siedlung ist diese Straße nicht mehr existent. Sie ist nur mehr in einer Stichstraße der heutigen Bundesstraße und einem verendenden Feldweg und einer Baumreihe zu erkennen.
Der Bahnhof existiert ja schon viele Jahrzehnte nicht mehr und seit längerem ist fast das gesamte Bahnhofsgelände unter einer Bundesstraße verschwunden...
so habe ich immer und immer wieder die Fotos und Videos studiert, hab sie mir als Desktophintergrund am Computer eingestellt. Um mein Hirn für mich denken zu lassen... Das Hirn kann das nämlich. Du fütterst es mit komplexen Informationen - wie z.B. die Fotos aus den unterschiedlichen Perspektiven und Zeiten, den Originalplänen usw... und dann machst du etwas ganz anderes... Und wenn das Hirn dann fertig ist, meldet es sich, indem dir "einfällt" wie in dem Fall die Realität dort früher ausgesehen haben muss.
Für Agonitz z.B. hab ich rausgefunden, dass die heutige Bundesstraße ungefähr genau so verläuft, wie vor dem Bau der Bahn ein Feldweg verlief. Deshalb ist auch so eine seltsame Absenkung im Hang zum oberhalt befindlichen Bauernhof... Das wurde mir erst vor kurzem klar, warum das Gelände dort so aussieht.
Um zu verstehen, warum in der Realität heute etwas so aussieht, wie es aussieht, ist es für mich wichtig (und interessant) herauszubekommen, wie es früher einmal war. Das erklärt einfach oft seltsame Geländeformen, Gebäudeanordnungen usw.
Dazu fällt mir ein, ich hab zwischen Garsten und Steyr Lokalbahnhof versucht die Strecke zu rekonstruieren. Diese ist ja hier größtenteils verschwunden und überbaut. Aber es gibt noch ein paar Hinweise. Z.B. in Sarning hat ein Geschäft einen Anbau. Heute von der Straße aus ist da nix besonderes zu erkennen und in der Fassade voll integriert. Im Luftbild sieht man, dieser Anbau steht als einziges Gebäude in dieser Straße schräg zum Straßenverlauf... Dieser Anbau steht nämlich exakt auf der Trasse der Steyrtalbahn, die dort schräg über die Straße einen Bahnübergang hatte. Nach der Einstellung hat der Besitzer scheints ein Stück der Trasse aufgekauft, dann eine Hütte draufgestellt, die mit der Zeit ausgebaut wurde und schließlich zum heute voll ins Gebäude integrierten Anbau wurde... Am Heute Foto erkennt man den schrägen Anbau nur an der schrägen Parkplatzmarkierung ganz rechts unter dem Vordach links neben der Holzhütte in Bildmitte.
Und früher sah es dort so aus
lg jakob