Hallo!
ESU hat ja als neue Leitlinie, vorgestellte Neuheiten umgehend liefern zu können. Das scheint wirklich toll zu klappen, wenn man mal über die noch überfällige 103 aus dem Jahr 1897 hinwegsieht. Die G1000 als erst diese Woche vorgestellte Neuheit 2021 ist zumindest lieferbar und bei mir auch schon angekommen. Hier ist sie:
Es werden von ESU wie üblich einige Ausführungen angeboten. Ich habe die schwarze MRCE-Version genommen, die ebenso wie alle anderen Varianten mit 419 Euro UVP bepreist wird.
Neu ist die Verpackung bei ESU. Die Lok wird nun nicht mehr auf einem Träger festgeschraubt, sondern in einem Kunststoff-Blister verpackt. So wie das Märklin, Piko und vielen anderen längst üblich ist. Auch ist das sehr feste Moosgummi nun einem deutlich weicheren Schaumstoff gewichen.
Lagen den ersten ESU-Engineering-Edition-Modellen noch jede Menge Zusatzmaterial und Ersatzteile bei, beschränkt sich das seit einiger Zeit auf das Nötigste: das Werkzeug zum Abziehen des Schleifers, ein paar Bremsschläuche und Attrappen für die beim Original teilweise verwendete automatische Kupplung.
Zusätzlich liegen zwei ESU-Kurzkupplungen bei. Grund für diese Dreingabe ist, dass die fernsteuerbaren Kupplungen des Modells nicht mit Kupplungen zurecht kommen, die magnetische Kupplungsbügel haben. Die Rangierkupplungen sind eigentlich recht zierlich, wie man hier in der Seitenansicht sieht. Sie arbeiten aber mit einem kleinen Elektromagnet, der eben beim Abkuppeln auch die Kupplungsbügel anziehen würde. Leider scheiden auf diese Weise die typischen Bügelkupplungen und die Märklin-Kupplungen als Gegenstelle bei den Wagen aus. Abhilfe schafft der Einsatz der ESU-Kurzkupplungen, von denen, wie gesagt, zwei beiliegen. Es funktionieren auch ein paar andere wie die Roco Universalkupplung.
Genau genommen ist es so: Die Lok kuppelt mit allen genannten Kupplungen problemlos. Lediglich die Fernentkupplung lässt sich nicht nutzen. Allerdings stellt diese Funktion auch einen nicht ganz unerheblichen Teil des Lokwerts dar, den man dann nicht nutzen kann. Neu ist das Dilemma nicht, die ESU-Rangierkupplung für den NEM-Schacht kam schon in einigen ESU-Loks zum Einsatz.
Wie üblich strotzt die ESU-Lok vor Funktionen. Sound ist selbstverständlich. Ebenso eine Vielzahl von Lichtfunktionen, die neben den üblichen Spitzenlichtsignalen sowie Führerstands- und Führerpult-Beleuchtung auch eine Beleuchtung der Trittstufen einschließt.
Dazu kommen Spielereien, wie der Kurvensensor, der bei Kurvenfahrt das passende Quietschgeräusch abspielt und ein paar LEDs, die Bremsfunken simulieren.
Der Schornstein ist je nach Ausführung der Lok übrigens mal rechts oder links, so wie hier. Die Loks wurden in beiden Varianten gebaut, abhängig vom jeweiligen Besteller und Einsatzland. Der versetzte Schornstein sollte dem Lokführer eine bessere Streckensicht beschweren.
Anders als die ansonsten ähnlich ausgestatteten, älteren Gravitas von ESU hat die Lok keinen Raucherzeuger. Ob man das bei einer Diesellok unbedingt braucht, sie mal dahingestellt. Ähnliche ESU-Modelle hatten ihn auf jeden Fall.
Die filigranen Geländer sind aus recht weichem Kunststoff, so dass sie nicht schnell abbrechen. Insgesamt macht die Lok einen einigermaßen robusten Eindruck. Sie bringt übrigens 282g auf meine Waage und überbrückt dank Powerpack auch schmutzige Stellen problemlos.
Der Ventilator des Lüfters ist durch das durchbrochene Lüftergitter sehr gut zu sehen, da er sich auch farblich etwas abhebt. Er ist jedoch nicht angetrieben. Darunter sitzen die beiden Lautsprecher, die der Lok zu einer satten Geräuschkulisse verhelfen.
Der Innenraum ist ansatzweise eingerichtet und das Führerpult farblich abgesetzt. Wie gesagt, es besitzt auch eine Beleuchtung, so dass es bei Dunkelheit besonders gut zur Geltung kommt. Natürlich darf auch ein Lokführer nicht fehlen.
Der Helm des Lokführers auf der Ablage ist ein netter Farbtupfen.
Die Drehgestelle sind sehr detailliert und mit vielen angesetzten Teilen versehen. Man beachte auch die Sandkästen, die Sandfallrohre bis in die Radebenen besitzen.
Und zum Schluss noch die G1000 von unten. Es sind alle vier Achsen angetrieben, zwei Haftreifen sorgen dabei für zusätzliche Traktion. Die fernsteuerbaren Kupplungen stecken im Normschacht, der keine Kulissenführung hat.
Grüße
Stefan
Edith hat ein paar Fehler korrigiert.