Hallole, beim Umbau einer DC-Lok auf Mittelleiter ist bei der Schleifermontage das Zahnrad auf einer Treibachse wenige Zehntel zu groß. Daher eine vielleicht dumme Frage: Sind diese Zahnradspitzen wirklich erforderlich oder lassen sie sich nicht um 1/10mm "kürzen", ohne daß die Funktion leidet?
Hallo DrK, prinzipiell geht so etwas. Bei einem korrekt ausgeführten Evolentenzahnrad, so heißen die Zahnräder, erfolgt die Kraftübertragung zwischen zwei Zahnrädern über die komplette Länge der Zahngeometrie. Bei einem großen Zahnrad (Modul>2) und z.B. 200 Zähnen fällt eine Abnahme der Zahnhöhe von 0,1 - 0,2mm kaum ins Gewicht. Anders natürlich bei Modul 0,3 oder 0,4. Hier haben die Zahnräder gerade mal 0,6 bzw. 0,8mm Zahnhöhe. Ein Modul 0,3 Zahnrad mit 20 Zähnen hat 6mm Teilkreisdurchmesser mit 6,6mm Durchmesser über die Zahnspitzen. Die Teilkreise definieren die Berührungskreise von Zahnrädern in Getrieben. Die 0,3mm, die Zähne über den Teilkreis hinausstehen, greifen dann in das benachbarte Zahnrad, dessen Zähne zusätzlich ja auch noch Täler von 0,3mm unterhalb des Teilkreises haben (gilt natürlich für beide Zahnräder). Reduzierst du nun bei einem Zahnrad Modul 0,3 den Durchmesser um 0,2mm entspricht dies 0,1mm Gewinn an Höhe zwischen Zahnrad und Schleifer, aber der Eingriff ins benachbarte abgetriebene Zahnrad erfolgt später und kann zu klemmen führen. Handelt es sich um das Zahnrad auf der Radachse kann diese Maßnahme eventuell funktionieren. Hängt auch von der Qualität der Zahnräder ab. Bevor ich so etwas an einer Lok versuchen würde würde ich zuerst nach anderer Montage des Schleifers suchen und wenn dies absolut nicht geht zuerst mit einem Ersatzzahnrad die Änderung auf Funktion testen. Volker Edit: Schau dir mal auf Wikipedia Evolentenverzahnung an. Dort ist auch animiert der Eingriff zwier Zahnräder dargestellt.
Danke für die nachvollziehbare Erläuterungen. Ich hatte es schon befürchtet ... Leider habe ich bei der Montage keine wirkliche Alternative und wenn der Einfederweg des Schleifers bzw. seine höchste mögliche Position nicht ausreicht, um ohne Hemmung über die höchsten Pukos zu kommen .... Ich verwendete ohnehin schon nur den Schleifer mit Federblech, also ohne dessen Montageplatte. Die einzige andere Option wäre, das Federblech im Bereich des Zahnrads zu entfernen und die somit nicht mehr verbundenen "Endteile" in der richtigen Position auf der Getriebeabdeckung aufzukleben, so daß im Normalzustand ausreichend Platz zwischen Zahnrad und Schleiferoberseite ist und nur dann, wenn es wirklich eng wird und der Schleifer ganz hochgedrückt wird, das Zahnrad den Schleifer berührt. Aber diese Fruckelei ....
Aber wenn ich es richtig verstehe, dann kommt es doch sehr darauf an, ob das manipulierte Zahnrad antreibt oder angetrieben wird? Wenn also die Zahnräder auf den Achsen den jeweiligen "Endpunkt" des Getriebes darstellen und keine anderen Zahnräder (für andere Antriebsachsen) antreibt, dann sollte das "Kürzen" deren Zahnspitzen doch weniger problematisch sein, insbesondere, wenn die Räder mit Kuppelstangen verbunden sind?