(Erd/Flüssig-)Gas-Verladung in Ep. V

#1 von intermodal , 09.07.2021 20:48

Hallo,

mir spukt schon seit längerem die Idee eines Heizkraftwerks auf Modulen/Segmenten im Kopf rum, was ich später in meine geplante großstädtische Anlage einbinden kann.
Dieses könnte ursprünglich mit auf Binnenschiffen gelieferter Braunkohle betrieben worden sein, nach der Wende aber modernisiert und auf den multivalenten Betrieb mit Holz/Biomasse sowie Gas für die Spitzenlast umgerüstet worden sein.
Dieses Gas soll nun per Bahn in Ganzzügen angeliefert werden.
Aber wie wird das dann aus den Kesselwagen (modellbahngerecht) entladen? Ich konnte im Internet leider wenig dazu finden, bzw. nur zur Verladung auf LKW.
Könnte, ähnlich eines Portalkrans, ein Entladeterminal den Zug entlanggefahren werden und nach und nach die Wagen entladen? Oder muss das Terminal feststehend sein, und die Wagen einzeln darunter hindurch rangiert werden. Ich habe nur ca. 1,50m Länge zur Verfügung, kann deshalb nicht den ganzen Zug darunter hindurch schieben, sondern müsste entladene Wagen auf ein zweites Gleis per Weichenverbindung oder Segmentdrehscheibe umsetzen.
Über Informationen oder Bilder der Entladung von Gaskesselwagen-Zügen würde ich mich sehr freuen.

Viele Grüße
Paul


Freundliche Grüße
Paul


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RE: (Erd/Flüssig-)Gas-Verladung in Ep. V

#2 von CarstenLB , 09.07.2021 21:40


Viele Grüße

Carsten


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zuletzt bearbeitet 09.07.2021 | Top

RE: (Erd/Flüssig-)Gas-Verladung in Ep. V

#3 von G1600BB , 10.07.2021 10:50

Moin,

mit den Suchworten "Entladung Flüssiggas Bremen" habe ich folgenden Link gefunden:

https://docplayer.org/71590861-Fluessigg...-your-fuel.html

Viel Spaß bei der Modellumsetzung


HerZlicher Gruß aus dem Norden Bremens
Jörg


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RE: (Erd/Flüssig-)Gas-Verladung in Ep. V

#4 von Gunder , 10.07.2021 14:33

Hallo Paul,

wenn es realistisch sein soll, würde ich das Kraftwerk auf Kohlefeuerung lassen und nur vereinzelt Gaskesselwagen zustellen. Diese liefern dann nicht den eigentlichen Brennstoff, sondern nur Hilfsstoffe, wie zB Ammoniak für die Rauchgasentstickung.

Gasentladestationen haben häufig ein Metallgerüst drüber, vermutlich für die Löscheinrichtung?
Ein fahrendes Portal habe ich bislang noch nicht gesehen.

Willst du viele Gaskesselwagen anliefern, so wäre auch ein Verteilerlager denkbar: Gas kommt per Bahn und geht per LKW zum Verbraucher. Bei zB dem schon o.g. Tyczka-Lager in Mannheim sind mehrere Entladestationen sichtbar, zwei Gleise, eine Waage, ein Unimog...

MfG Gunder


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RE: (Erd/Flüssig-)Gas-Verladung in Ep. V

#5 von intermodal , 13.07.2021 04:21

Hallo,
vielen Dank für eure Antworten!

Zitat von CarstenLB im Beitrag #2
Hallo Paul,

was ich gefunden habe, auf die Epoche habe ich nicht geachtet:
https://www.fluessiggas-magazin.de/artik...nnheimer-hafen/

https://www.fluessiggas-magazin.de/artik...dard-in-afrika/

Link

RE: Entladebeispiel Druckgaskesselwagen an Ladestraße gesucht

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_gepl..._in_Deutschland
https://de.wikipedia.org/wiki/Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk
Ob so ein Gaskraftwerk mit der Bahn beliefert wird?



Warum ich diesen Thread nicht selbst gefunden habe weiß ich auch nicht, vielen Dank!


Zitat von G1600BB im Beitrag #3
Moin,

mit den Suchworten "Entladung Flüssiggas Bremen" habe ich folgenden Link gefunden:

https://docplayer.org/71590861-Fluessigg...-your-fuel.html

Viel Spaß bei der Modellumsetzung


Danke, dann ist es also realistisch mehrere Wagen auf einmal in der Entladevorrichtung zu entladen.

Zitat von Gunder im Beitrag #4
Hallo Paul,

wenn es realistisch sein soll, würde ich das Kraftwerk auf Kohlefeuerung lassen und nur vereinzelt Gaskesselwagen zustellen. Diese liefern dann nicht den eigentlichen Brennstoff, sondern nur Hilfsstoffe, wie zB Ammoniak für die Rauchgasentstickung.

Gasentladestationen haben häufig ein Metallgerüst drüber, vermutlich für die Löscheinrichtung?
Ein fahrendes Portal habe ich bislang noch nicht gesehen.

Willst du viele Gaskesselwagen anliefern, so wäre auch ein Verteilerlager denkbar: Gas kommt per Bahn und geht per LKW zum Verbraucher. Bei zB dem schon o.g. Tyczka-Lager in Mannheim sind mehrere Entladestationen sichtbar, zwei Gleise, eine Waage, ein Unimog...

MfG Gunder


Der Hinweis mit dem Ammoniak für die Abgasreinigung ist gut, danke, ich habe dahin noch etwas recherchiert, wenn ich den Dampfkessel mit Kohle feuere kann ich auch noch Schlacke per Zug abtransportieren, dann ist noch etwas mehr Abwechslung im Betrieb.
Mir geht es in erster Linie um das Kraftwerk, nicht darum, dass es unbedingt Gas sein muss. Ich möchte ein innerstädtisches Heizkraftwerk darstellen, von der Größe etwa wie das Heizkraftwerk West in Karlsruhe. Ich dachte an einen größeren Block ca. 50-150MW mit Dampfturbine und Wärmeauskopplung, sowie eine später nachgerüstete kleinere Gasturbine mit GuD-Nutzung der Abgase für die Spitzenlast oder für den Sommer, wenn weniger Heizenergie benötigt wird. Da ist Anlieferung von Brennstoff per Bahn nicht unrealistisch.
Allerdings habe ich auf euren Einwand bezüglich der Gas-Belieferung per Bahn nochmal explizit danach recherchiert, und habe tatsächlich kein Beispiel für die Anlieferung von Gas per Bahn an ein Kraftwerk gefunden.
Das Kraftwerk wird am Fluss liegen, deshalb wird die Kohle für den Dampfkessel hauptsächlich per Schiff geliefert. Für die Bahnanlieferung wollte ich Kesselwagen, da man dort nicht sieht ob sie leer oder voll sind - ich habe keinen Platz zum versteckten Wagentausch, und es sähe sehr bescheiden aus, mit einem vollen Kohlezug wieder aus dem Kraftwerk rauszufahren. Deshalb werde ich die Gasturbine stattdessen mit leichtem Heizöl feuern, das per Bahn angeliefert wird - das scheint mir realistischer, dafür habe ich Beispiele gefunden. Da die Turbine deutlich weniger Brennstoff braucht als der Dampfkessel, wäre eine Anlieferung per Tankschiff unwirtschaftlich.

Dann habe ich Heizöl-Kesselwagen für die Turbine, einzelne Gaskesselwagen mit Ammoniak für die Abgasbehandlung, einzelne leere offene Güterwagen für die Schlacke, und ggf. Kohle für den Dampfkessel per Selbstentladungswagen, wenn es aus irgendeinem Grund mal nicht per Schiff gebracht wird.
Außerdem könnte auf einer Fläche auf dem Kraftwerksgelände später eine kleine Gas-Verladestelle errichtet worden sein, die den Gleisanschluss nutzt, um Gas in LKWs umzuladen.
Damit kann ich auch bei meinem großstädtischen Thema einen abwechslungsreichen Güterverkehr darstellen.

Vielen Dank für eure Hilfe,
Grüße
Paul


Freundliche Grüße
Paul


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RE: (Erd/Flüssig-)Gas-Verladung in Ep. V

#6 von Chickenwire , 13.07.2021 09:49

Hi,

Das ist ein Interessantes Thema, da Du Industrie im Stadtnahen Umfeld suchst hab ich mal überlegt, was mir so einfällt.

ich arbeite im Umfeld Energieerzeugung in NRW und kann sagen, das in der Braunkohle die Bahn das Mittel der Wahl ist zum Transport. Das ist aber von den Dimensionen nicht darstellbar (zumindest in H0 in normalen Häusern ;))
Alle Gaskraftwerke/Turbinen etc. bekommen Gas per Pipeline. Wenn Kohle (Steinkohle) per Schiff kommt, wird danch zu 99% auf LKW verladen für die letzen Meilen.

Stadtnahe Industrien mit Bahnverkehr, die ich kenne im Umland sind:
- Stahlerzeugnisse (Röhren) (Vorerzeugnisse, fertige Röhren)
http://www.angertalbahn.de/kraw/subdata/mrw_d7.html
- Aluminium (Erz, Barren, Coils)
https://www.bahnbilder.de/bild/deutschla...gen-unweit.html
- PKW/LKW Produktion (Fertige Fahrzeuge, Baugruppen (aus Motorenwerken etc.)
https://www.bahnbilder.de/bild/deutschla...ienung-des.html
- Chemie (Massengüter wie Sand, Soda, etc. oder Listengüter die iM Straßentransport verboten/sehr aufwendig sind)
https://www.bahnbilder.de/bild/deutschla...befoerdert.html


- Häfen


Besuch mich doch mal unter https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=192553
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RE: (Erd/Flüssig-)Gas-Verladung in Ep. V

#7 von Hatti54 , 14.07.2021 18:13

Hallo Chickenwire.
Schau dir bitte mal den Link auf Googlemaps an. Eine überschaubere Anlage mit Bahnanschluß, Lagertank (unten rechts im Bild der grüne Erdhügel) und einer LKW Beladestation.

https://www.google.de/maps/@53.1417118,8...m/data=!3m1!1e3


Gruß Erhard


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RE: (Erd/Flüssig-)Gas-Verladung in Ep. V

#8 von drum58 , 17.07.2021 17:25

Hallo,

da habe ich auch noch einen Link aus Maps:
https://www.google.de/maps/@47.8934029,1...m/data=!3m1!1e3

Gesehen auf einer Zugfahrt von Prien nach München.

Gruß
Werner


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RE: (Erd/Flüssig-)Gas-Verladung in Ep. V

#9 von intermodal , 23.07.2021 03:24

Hallo, Danke für eure weiteren Beispiele.

Zitat von Chickenwire im Beitrag #6
Hi,

Das ist ein Interessantes Thema, da Du Industrie im Stadtnahen Umfeld suchst hab ich mal überlegt, was mir so einfällt.

ich arbeite im Umfeld Energieerzeugung in NRW und kann sagen, das in der Braunkohle die Bahn das Mittel der Wahl ist zum Transport. Das ist aber von den Dimensionen nicht darstellbar (zumindest in H0 in normalen Häusern ;))
Alle Gaskraftwerke/Turbinen etc. bekommen Gas per Pipeline. Wenn Kohle (Steinkohle) per Schiff kommt, wird danch zu 99% auf LKW verladen für die letzen Meilen.




Ah, interessant einen Einblick vom Fach zu bekommen, danke. Das mit den Pipelines habe ich nicht bedacht. Dann sollte ich wirklich lieber Öl statt Gas verladen.
Das Kraftwerk soll auch vom Umfang her nicht das Kernstück meiner Anlage werden, daher ist so ein Großkraftwerk für mich keine Option.

Ein interessantes Beispiel für die Anlieferung von Braunkohle per Schiff auf der letzten Meile (bzw. eher letzte 30km) liefert das Heizkraftwerk Klingenberg in Berlin-Rummelsburg, was mir – obwohl es deutlich zu groß ist – auch ursprünglich die Inspiration gab, ein Kraftwerks-Modul zu bauen, weil ich da oft mit dem Boot dran vorbeigefahren bin:

Bis vor wenigen Jahren wurde es mit Braunkohle aus der Lausitz betrieben. Diese wurde per Bahn nach Königs-Wusterhausen gefahren und dort im Hafen KW per Stirnwand-Waggonkipper in Schubleichter umgeladen. Diese wurden dann in Verbänden von bis zu drei Leichtern von polnischen Schubschiffen über die Dahme- und Spree-Oder-Wasserstraße nach Rummelsburg geschoben, wo sie direkt am Kai des Kraftwerks entladen wurden. Das war immer sehr beeindruckend, wenn gerade ein Waggon entladen wurde, wenn man mit dem Boot den Hafen passiert. Leider ist da inzwischen die komplette Kohleverladung weg, weil das Kraftwerk der einzige Abnehmer war und inzwischen nicht mehr mit Kohle betrieben wird.

Ich habe mal einen Gleisplan/Gebäudeplan gezeichnet:
Die senkrecht nach oben führenden Gleise sind eine Brücke über die Spree und der Anschluss an den Schattenbahnhof, bzw später mal den Rest der Anlage, der nicht eingezeichnet ist.
Die Kehrschliefe unten wird ebenfalls nicht sichtbar sein und hinter der Kulisse verschwinden.



Ist die Anordnung der Gebäude und der Gleise so halbwegs plausibel?

Viele Grüße
Paul


Freundliche Grüße
Paul


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