ich habe eine fast neue Tillig Dampflok 99601 und fahre diese auf Tillig Bettungsgleisen (braun). Diese Lok macht von Anfang an große Kontaktprobleme. Nur bei "Vollgas" fährt sie einigermaßen vernünftig - ansonsten kommt es zu vielen Aussetzern. Auch auf geraden Strecken.
Ich habe bislang versucht - die Kontaktfedern vorsichtig nachzubiegen sowie - die Radinnenseiten und die Laufflächen mit einem Glaspinsel von der Brünierung zu befreien.
Kein Erfolg.
Ich hoffe, dass es in diesem Unterforum viele Tillig-TT-Fahrer gibt, die solche Probleme kennen. Die Konstruktion der Loks dürfte ja ähnlich sein.
Habt ihr Ideen, was ich noch machen könnte? Kann man z. B. die Kontaktfedern ausbauen und außerhalb nachbiegen? Oder sollte ich die Bodenplatte komplett ersetzen (das ET wäre lieferbar)?
Auf der anderen Seite kann ich mir nicht erklären, dass auf gerader Strecke alle 3 Schleifer einer Seite gleichzeitig den Kontakt verlieren. Liegt es also doch eher am Kontakt zwischen Rad und Schiene? Oder gibt es noch ganz etwas anderes, das ich bislang übersehe?
Stell die Lok auf einen Spiegel oder auf eine waagerechte Glasplatte und überprüfe, ob die Lok gerade steht, und ob alle 6 Treibräder wirklich auf der Platte stehen. Wenn ja, müssten alle 6 Räder ständig im Kontakt mit den Schienen sein. Wenn nein, gibt es ein Problem mit einem Radsatz oder zwei oder mit dem Fahrgestell. Nimm, wenn möglich, die Bodenplatte ab, und gucke , ob es eine kalte oder kaputte Lötstelle gibt. Sonst bin ich am Ende meines Lateins!
das mit dem Spiegel habe ich gerade mal probiert: alles einwandfrei. Alle 3 Achsen haben auch geringfügig Spiel. Andererseits glaube ich inzwischen immer mehr an Kontaktprobleme zwischen Rad uns Schiene. Wenn die Lok stehen bleibt kann ich durch Klopfen auf die Gleise - durchaus in 50 cm Abstand - wieder Kontakt herstellen! Ich muss dazu sagen, dass meine Gleise nicht fest verbaut sind sondern auf Kunstrasen lose liegen. Da hatte ich auch schon nach Problemen gesucht und geprüft, ob der Kontaktverlust vorzugsweise an den Gleisverbindungen stattfindet - ist aber nicht. Meist bleibt die Lok mittig auf einem Gleis stehen. Wenn also durch so geringe Erschütterungen - wie durch mein Klopfen - Kontakt wieder hergestellt wird, kann es doch eigentlich kaum an kalten Lötstellen liegen...
Hallo ! Sollten die Schienen bronziert sein so reinige diese auch auf der Innenseite Schienenkopf . Genauso können die Achsenlöcher versaut sein und kein Kontakt .
Hallo Wolfgang, die Lok hat beidseitig Radschleifer? Nicht dass du zwischen Achse und Fahrgestell durch das Öl/Fett der Achslager Kontaktprobleme hast. Kontaktprobleme Rad/Schiene. Die Radsätze liegen fast nie auf den Schienen auf sondern die Innenkante Schienenkopf hat elektrischen Kontakt zum Rad. Deshalb besonders dies im Auge behalten. Volker
die Lok hat beidseitig Radschleifer. Also an den Achslagern kann es daher keine Probleme geben.
Deinen Hinweis, auf die Innenkante des Schienenkopfes zu achten, nehme ich mal auf. Daran habe ich bislang garnicht gedacht. Könnte ja bedeuten, dass bei geringfügig zu kleinem Achsmaß bereits Kontaktprobleme auftreten. Das würde sich insofern mit meinen Beobachtungen decken, als dass ich die Lok nur ein bisschen drehen muss, um wieder Kontakt zu haben. Nach NEM 310 müsste das Innenmaß 10,2 bis 10,4 mm betragen. Ich messe exakt 10,2 mm. Das sollte also kein Problem sein. Ich habe zwar Werkzeug für die Anpassung des Radsatz-Innenmaßes, traue mich aber bei diesem Winzling nicht daran. Sonst könnte man ja mal beobachten, was bei Vergrößerung des Abstands passiert...
Systematisch rangehen: - Räder/Schienenköpfe sauber? gehe ich mal von aus. Beim Reinigen abrasive Mittel (Glashaarradierer, Schleifpapier) nur wenn absolut notwendig! Rauhe Oberflächen und zerstörte Nickelschichten an den Rädern ziehen Dreck magisch an! Eine Lok mit so behandelten Rädern lasse ich selbst bei ansonsten perfekten Zustand mit OVP zu Nulltarif vielleicht noch als Teilespender mitgehen. Dauerhaft bekommt man sowas nur mit neuen Rädern oder neu Vernickeln/Verchromen gerettet. - Wackler IN der Lok suchen: Lok offen aufs Gleis stellen und in verschiedenen Radstellungen vom Gleis zum Motor bzw. zum Decoder so vorhanden die Verbindung durchklingeln. Ebenso von jedem Rad mit Stromabnahmeschleifer bei auf dem Rücken liegender Lok. Die Brünierung, wenn nicht zu dick, sollte an der Stromabnahme nicht viel ausmachen. Auch mal bei direkt versorgtem Motor die Laufruhe des Fahrwerkes prüfen: dazu einen ggf. vorhandenen Decoder unbedingt ausbauen und den Motor mit einem klassischen Analogtrafo versorgen. Wackelkontakte gibt es dann nicht mehr als Ausrede. Bei jeder Geschwindigkeit muss der Antrieb gleichmäßig laufen, jede Unregelmäßigkeit sieht oder hört man: 1. "tanzende Räder" bei zu viel Lagerspiel -> eher harmlos 2. Zucken: Räder der Kuppelachsen nicht perfekt auf den Achsen ausgerichtet, dadurch Klemmen bei ausgereiztem Spiel der Kuppelstangenlager -> Räder sauber auf den Achsen justieren, mühsehlig. Auf übersprungene Zähne im Getriebe prüfen und Achsen richtig ausrichten. Nicht ganz so mühselig. 3. Laufgeräusch unregelmäßig (je Umdrehung), bis hin zum Stillstand bei niedriger Spannung: Getriebe gründlich überprüfen (Zahnräder mit Karies? Fremdkörper?) und ggf. reinigen/reparieren 4. Drehzahl ändert sich in Intervallen von 1-2 Sekunden oder länger bei unveränderter Spannung: Neben dem unter 2&3 erwähnten könnte der Motor einen weg haben.
Die kleinen C-Kuppler von Tillig und allen anderen Herstellen mit ihrem starren Fahrwerken kommen übrigens mit lose verlegten Gleisen nicht so richtig klar. dabei ist weniger der Knick an den Verbindungen das Problem sondern das Verwinden der Gleise macht Probleme, gerade auf nachgiebigen Untergründen. je kleiner die Spur und damit das Gewicht umso ausgeprägter. Besonders Bettungsgleise sind, wenn einmal verzogen, grausam. Rokuhan Z-Gleis ist echt brauchbar, einmal in der Sonne auf der Fensterbank gelegen hat aber gereicht. Das Tillig-Bettungsgleis ist praktisch identisch aufgebaut und so auch anfällig. Dabei reicht an der richtige Stelle ein zehntel mm.. Wenn die Lok auf fest verlegtem Gleis vernünftig fährt ist der Fehler gefunden.
Lieber Wolfgang, bitte berichte einmal, ob Du erfolgreich warst. Die von Dir geschilderten Probleme waren für mich der Grund mich vom Tillig HSB-Programm wieder zu verabschieden. Schöne Modelle aber gerade auf dem hauseigenen Bettungsgleis extrem fahrunwillig. Habe seinerseits auch keine vernünftige Lösung finden können. Danke und viel Erfolg, Steffen
Hallo Steffen, das klingt ja total entmutigend. Ich werde trotzdem berichten. Was mich dabei wundert: technisch müsste doch alles mit dem - offenbar erfolgreichen - TT-Programm fast identisch sein. Lediglich, dass auf dem Fahrwerk ein größeres Fahrzeug sitzt und dass die Räder einen etwas größeren Durchmesser haben.. Insbesondere Fahrwerk und Stromabnahme müssten aber doch ebenso gut funktionieren, wie bei TT-Modellen....
Ich habe in H0m nur zwei komplette Züge der HSB. Und davon möchte ich mich nur äußerst ungern trennen....
- Ich habe alle elektrischen Verbindungen geprüft und die Mechanik kontrolliert - erfolglos. - Ich habe die Lok auf Tillig-Flexgleisen laufen lassen - erfolglos. - Ich habe mir mit dem 3D-Drucker einen "Gepäckträger" gebaut und Gewichte aufgelegt. Ja, bei 300 g wird es durchaus besser. Die Lok stoppt fast "nur" noch an Schienenstößen. Aber dies ist natürlich kein realistischer Weg. Man kann aber an den Schienenstößen beobachten, dass tatsächlich Räder "abheben" und somit für den schlechten Kontakt sorgen. Wenn man die Lok so zum Laufen bringen will, braucht man einen extrem genau gebauten Fahrweg, was m. E. für eine Modelleisenbahn völlig unrealistisch ist.
Kurzum: Ich habe den Decoder gepuffert. Zur Zeit mit 900 µF. Ich mache jetzt ausführliche Test, um ein Optimum an Kapazität zu finden. Bislang läuft die Lok bis herunter zur halben Geschwindigkeit störungsfrei. Auch über die isolierten Herzstücke meiner beiden Bettungsweichen!
Ich habe reichlich BTTB-Lokomotiven überholt/repariert/digitalisiert. Dabei sind z.B. die V36 mit ähnlichem Fahrwerk und Orginalmotor ziemlich problemlos gewesen. Eventuell ist dein Decoder etwas empfindlich was Stromunterbrechungen angeht, die Wirkung des Kondensators deutet darauf hin. 900µf sind übrigens noch sehr wenig, ab 2000µF wird es interessant. Das dürfte aber am Platzmangel scheitern.
mit 900 µF Puffer fährt die Lok sehr anständig! Nur bei Geschwindigkeiten unterhalb von 5 km/h kommt es an den Weichen manchmal zu "Aussetzern". Ich habe nun 1.300 µF verbaut und bin soweit sehr zufrieden. Die Ladeschaltung musste natürlich im Führerstand untergebracht werden, so dass der freie Durchblick verloren gegangen ist. Hätte ich auf den Sound verzichtet, dann hätte ich die Kondensatoren fast unsichtbar verbauen können.