Polyplate

#1 von md95129 , 05.06.2023 15:42

Hi guys,
Viessmann/Vollmer/Kibri wirbt mit Bausätzen aus dem neuen Material Polyplate, das offenbar sehr gut mit dem Laser bearbeitet werden kann. Suchen mit Google liefert eigentlich keine vernünftigen Resultate. Weiss jemand mehr über das Material und ob es auch für Modellbauer erhältlich ist?
Gruss


Henner,
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RE: Polyplate

#2 von Roemer1964 , 06.06.2023 08:19

Wie kommst Du darauf, dass das Material gut laserbar sein soll? Ich habe nur folgende Infos gefunden, und da steht nichts von lasern:

... Die Einzigartigkeit ... wird durch das verwendete hochwertige Polyplate Material erzielt. Dieser Verbundwerkstoff zeichnet sich durch zahlreiche Eigenschaften aus. Die Polyplate Bausätze können mit feinsten Gravuren, Strukturen und Oberflächen bei gleichzeitig großer Stabilität produziert werden. Weitere Vorteile, die der Verbundwerkstoff Polyplate bietet:
• Lackierbar und feuchtigkeitsunempfindlich
• Äußerst stabil, stoßunempfindlich und reißfest
• Feinste Gravuren, Strukturen und Oberflächen sind möglich
• Hochwertiges und realistisches Aussehen durch matte Oberflächen
• Gehrungen an den Gebäudeecken sind originalgetreu ohne sichtbare Stöße umsetzbar
• UV-beständig
• Lässt sich mit handelsüblichen Weißleimen oder Spezialklebern kleben

Oder schließt Du das aus dem Polyplate-Logo? Diese Annahme könnte ich zumindest nachvollziehen.


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RE: Polyplate

#3 von gima , 06.06.2023 09:50

Moin,

könnte es das Material sein?
https://www.kunststoff-magazin.de/gruene...actid--pla-.htm

Gefunden habe ich es bisher nur hier
https://de.misumi-ec.com/vona2/detail/221005172088/#

Manuel


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RE: Polyplate

#4 von Kurt Harders , 06.06.2023 12:42

Hallo,

nur eine kurze, aber ernst gemeinte Anmerkung zu Polystyrol u.ä.:
beim Lasern mit einem CO2-Laser muss zwingend der Bauraum eine Entlüftung haben. Die Abluft ist so zu filtern, dass keine Verbrennungsprodukte des Materials in die freie Luft entweichen.
Diese Vorgabe sollte man ernst nehmen, denn die Verbrennungsprodukte von PS sind agressiv und giftg.

Grüße, Kurt


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RE: Polyplate - „Bio-Kunststoff“

#5 von klein.uhu , 06.06.2023 13:18


| : | ~ analog

Gruß von klein.uhu
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RE: Polyplate

#6 von floete100 , 06.06.2023 14:00

Zitat von gima im Beitrag #3
Moin,

könnte es das Material sein?
https://www.kunststoff-magazin.de/gruene...actid--pla-.htm

Gefunden habe ich es bisher nur hier
https://de.misumi-ec.com/vona2/detail/221005172088/#

Manuel

Mahlzeit,

sehr interessantes Thema.

@Manuel:
  • Das Material aus deiner ersten Quelle (KM) könnte das Richtige sein. PLA (Polylactid) ist hier als Verbundwerkstoff beschrieben, der biologisch abbaubar ist. Beides passt zu den Raschka- und Vollmer-Quellen.
  • Das Material aus der zweiten Quelle (Misumi) passt dagegen m. E. überhaupt nicht. Es handelt sich dabei um PE (Polyethylen). Das ist der Werkstoff, aus dem (schon immer) Plastiktüten hergestellt werden. PE ist kein Verbundwerkstoff und nicht biologisch abbaubar.

Gruß Rainer


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RE: Polyplate

#7 von all_clear , 06.06.2023 15:29

Ich habe dazu folgende Info im Internet gefunden, siehe Link:
gepresste Polymerplatten POLYPLATE
oder
Polyplate


Vielleicht alles nur "alter Wein in neuen Schläuchen"?

@Rainer: Du schriebst: PE ist kein Verbundwerkstoff und nicht biologisch abbaubar.
Mit dieser Aussage wird bei Polyplate aber auch nicht geworben (oder habe ich das übersehen?).


Freundliche Grüße, Harald
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RE: Polyplate

#8 von floete100 , 06.06.2023 15:59

Hallo Harald,

ich kenne mich aus meiner Berufstätigkeit ein wenig mit Kunststoffen aus. Daher kann ich sagen: Dein erster Link führt zu den Werkstoffen Polypropylen (PP), Polyäthylen (in verschiedenen Qualitäten/Dichten), Polystyrol (PS) und Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS). Dein zweiter Link führt ebenfalls zu PE. Keiner dieser Werkstoffe ist biologisch abbaubar und kann somit der hier gefragte Werkstoff "Polyplate" sein - und wenn die Hersteller ihre Platten noch so oft mit diesem Namen bezeichnen. Sie wollen mit diesem Namen vermutlich nur darauf hinweisen, dass sie polymerisierte Kunststoffe verkaufen ...

Und bezüglich meiner Aussage zu PE: Umgekehrt wird ein Schuh draus . Manuel hatte in #3 gefragt, ob die von ihm verlinkten Werkstoffe das gesuchte Material sein könnten. Das gesuchte Material ist aber ein Verbundwerkstoff und - wichtiger - biologisch abbaubar. Daher meine Aussage: PE passt nicht - von wem auch immer.

Gruß Rainer


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RE: Polyplate

#9 von mobaz , 06.06.2023 16:00

Moin, gleich im ersten Link im ersten Beitrag stehen Eigenschaften zu dem Material. Dort steht "Verbundmaterial". Bei Viessmann steht auch "nachhaltig", was auch immer das zu bedeuten hat. Von biologisch abbaubar finde ich auch nichts. Bei der Markteinführung gab es auch weitere Erläuterungen. Leider finde ich das nicht mehr auf der Herstellerseite.
Schönen Gruß
Maik


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RE: Polyplate

#10 von floete100 , 06.06.2023 16:06

Maik, schau mal in den Link von klein.uhu in #5. Da steht was von Bio-Kunststoff. Vollmer gehört heute zur Viessmann-Gruppe - und die werden kaum ZWEI neue (nachhaltige) Kunststoffe ins Programm nehmen.

Gruß Rainer


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RE: Polyplate - „Bio-Kunststoff“

#11 von BR180 , 06.06.2023 16:18

Zitat von klein.uhu im Beitrag #5
https://web.archive.org/web/20141213022419/http://www.vollmer-online.de/de/archiv/Bio-Kunststoff.html


Link von Klein Uhu
Zitat von all_clear im Beitrag #7
Mit dieser Aussage wird bei Polyplate aber auch nicht geworben (oder habe ich das übersehen?).

siehe noch mal den Fließtext in Klein Uhu seinem Link.

Da Steht "Bei den angekündigten Bausätzen verwenden wir Kunststoff aus erneuerbaren Rohstoffen. Ein weiteres Plus, dieser Kunststoff ist biologisch abbaubar!"

Leider steht dort nicht, was das für "erneuerbare Rohstoffe" sind.

Hier kann man Mobaunabhängig etwas über erneuerbare Kunststoffe lesen.


Gruß BR180
Ich bin hier mal fast weg, bzw selten hier.
Alles was ich je hier geschreiben habe, entsprach ausschließlich meiner persönlichen Meinung und Auffassung zum Zeitpunkt des Beitrages.


 
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RE: Polyplate - „Bio-Kunststoff“

#12 von md95129 , 06.06.2023 16:34

Danke für die rege Diskussion. Die Links hatte ich auch schon verfolgt, aber ich glaube nicht, dass dabei das gesuchte Material ist. Hier wird davon gesprochen, dass die Bausätze gelasert sind. In einem anderen Neuheitenvideo (finde ich leider nicht mehr) wird ein gelasertes Gittertor gezeigt und dazu gesagt, dass man zumindest so filigran arbeiten kann wie mit Ätzen. Auch das Material von 2014 (klein.uhu) scheint etwas Anderes zu sein. Es ist sicher auch keiner dieser Kunststoffe, um die man als Laserbesitzer einen grossen Bogen macht. Ich glaube, wir müssen weiter suchen...
Gruss


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RE: Polyplate - „Bio-Kunststoff“

#13 von md95129 , 06.06.2023 16:58

Ich habe das entscheidende Video gefunden:


Gruss


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RE: Polyplate - „Bio-Kunststoff“

#14 von floete100 , 06.06.2023 17:44

OK - damit sind die bisher genannten Werkstoffe wirklich weg vom Fenster ...

Genannt wird zwar das Füllharz, aber nicht der eigentliche Werkstoff, die Matrix. Schade, war aber zu erwarten.

Nebenbei macht der gute Mann noch das gute alte Messing schlecht: Den Biegeversuch, den er im Film zeigt, macht halbhartes Messing genauso problemlos mit.

Gruß Rainer


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RE: Polyplate - „Bio-Kunststoff“

#15 von gima , 06.06.2023 23:01

Polyplate ist wirklich merkwürdig, es gibt auch Steine als Polyplate

ein abgelaufenes Patent
https://trademarks.justia.com/722/20/polyplate-72220962.html

ein angeblicher Hersteller, BASF soll angeblich Patente an die verkauft haben
https://www.kaminllc.com/uploads/docs/MS...plate%20P01.pdf

für mich könnte es ein Kunstoff sein, der mit Fasern verstäkt wird, ohne Angabe welches Material wirlich verwendet wird
https://www.basf.com/global/de/who-we-ar...le-polymer.html
Manuel


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RE: Polyplate - „Bio-Kunststoff“

#16 von floete100 , 06.06.2023 23:15

Manuel, bei deinem letzten Link ist wieder von Polymilchsäure (PLA) die Rede. Das könnte passen - auch der Viessmann-Werkstoff soll ja biologisch abbaubar sein. Von daher kommt eben nicht irgendein Kunststoff infrage.

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RE: Polyplate - „Bio-Kunststoff“

#17 von klca , 07.06.2023 00:20

Zitat von floete100 im Beitrag #16
Manuel, bei deinem letzten Link ist wieder von Polymilchsäure (PLA) die Rede. Das könnte passen - auch der Viessmann-Werkstoff soll ja biologisch abbaubar sein. Von daher kommt eben nicht irgendein Kunststoff infrage.

Gruß Rainer


Hallo zusammen,

ich melde mich mal 3D Drucker Quereinsteiger

Ich verwende unter anderem in meinem 3D Drucker sehr oft PLA - ist in der Tat wohl biologisch abbaubar. Ist nicht so Temperatur beständig und verwittert wohl schneller, aber lässt sich sehr gut drucken.

Aber aus meiner Sicht kein Verbundwerkstoff.

Wären da jetzt noch Carbon oder andere biologisch abbaubare Faser mit dabei, dann könnte ein Schuh daraus werden.

Aber bei PLA ist nichts davon dazu gemischt - oder es ist mikroskopisch dünn. Oder meine Augen werden immer schlechter 😂😂😂

Gruß Carsten


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RE: Polyplate - „Bio-Kunststoff“

#18 von all_clear , 07.06.2023 00:37

Hallo,
auf der Suche nach weiteren Informationen bin ich auf einen alten Beitrag hier im Forum gestoßen:
Hier wurde bereits Polyplate erwähnt

Somit wurde Polyplatte bereits vor 2021 von HMB Modellbau für Bausätze genutzt.
Deshalb habe ich mal weiter nach "HMB Modellhäuser" gesucht und am Ende dann foglendes gefungen:
Facebook Info über HMB-Huppertz Modellbau und Modellbahnen
Da ich selbst Facebook nicht nutze, kann ich den Beitrag nicht vollständig lesen. Ich entnehme ich den Seiten nur dieInformation, dass die Viessmann Neuheiten wohl von HMB-Huppertz kommen. OB diese Aussage nun richtig oder falsch ist, kann ich natürlich nicht sagen.

Aber all das beantwortet die Frage von nun Polyplate ist immer noch nicht. Fakt ist bisher nur es ist ein Verbundwerkstoff und als solcher muss er ja aus mindestens zwei verschiedenen Stoffen bestehen und er hat die im ersten Beitrag beschriebenen Eigenschaft
Übrigens wird in diesem Posting immer wieder von "biologisch abbaubar" gesprochen. Diese Aussage hab ich aber immer noch nicht im Zusammenhang mir Polyplate gefunden - nur bei Vollmer wird in dem Beitrag von "kleine.uhu" von Bio-Kunstoff gesprochen. Wenn man sich aber die Mühe macht und einen Bausatz auf der Vollmer/Viessmann Seite sucht findet man in der Bauanleitung den Hinweis:
"Dieser Bausatz besteht aus dem recyclefähigen Kunststoff Polystyrol." Soviel zu der Aussage "Bio Kunstoff" und damit ist der Bausatz auch nicht aus Polyplate.

Die Werbung verkauft uns alles möglich als "Bio, nachhaltig, umweltfreundlich" usw. usw.. Und die immer wieder getätigt Aussage das PLA komposierbar ist weil es aus einer chemische Bindung mit Milchsäuremolekülen hergestellt wird und aus regenerativen Rohstoffen wie z. B. Maisstärke besteht, stimmt nicht. Das hört sich toll an bedeutet aber nicht, dass es einfach kompostierbar ist. Es sind gewisse Umstände von Nöten um das Druckmaterial wieder komplett biologisch abzubauen - also PLA aus dem 3D-Drucker nicht auf dem Kompost entsorgen


Freundliche Grüße, Harald
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RE: Polyplate - „Bio-Kunststoff“

#19 von klca , 07.06.2023 00:58

Genau Harald

Auch ich gebe die PLA Reste vom 3D Druck nicht auf unseren Kompost

Im Gegenteil ich sammle aktuell alle Fäden und Reste um es dann eventuell später im H0 Maßstab weiter zu verarbeiten - was weiß ich noch nicht - eventuell als „Alteisen“ auf einem Schrottplatz. Ich will jetzt nicht Off-topic gehen. Sorry

Gruß und gute Nacht

Carsten


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RE: Polyplate - Baubericht

#20 von Stefan Krauss , 02.07.2023 17:41

Hallo, zusammen,

aus was das Material Polyplate genau besteht und wie "Bio" es ist, kann ich auch nicht sagen. Interessant ist das neue Material aber und auch die neuen, modernen Kubushäuser. Inzwischen sind die ersten Modelle verfügbar und so habe ich mal eines ausprobiert.

Leider sind die Beleuchtungssets noch nicht erhältlich. Deshalb habe ich den Bau eines vollwertigen Hauses erst nochmal zurückgestellt und mir das "Haus im Bau" gekauft und aufgebaut.

Die Bausätze sehen wie typische Lasercut-Bausätze aus und werden auch so zusammengebaut - Polyplate hin oder her. Zunächst stellt sich trotzdem die Frage nach dem richtigen Kleber. Viessmann hat, wie könnte es anders sein, natürlich seinen eigenen Polyplate-Kleber im Angebot. Ich verwende normalerweise Bindan RS.

Hier habe ich mal beide Klebstoffe ausprobiert. Einen Unterschied konnte ich nicht feststellen. Der Kibri-Leim bindet ebenso zügig ab und trocknet klar aus. Mit einem Zahnstocher lässt er sich leicht verteilen und überschüssiger, herausquellender Kleber auch noch kurz nach dem Verkleben entfernen.

Anderer Weißleim dürfte ebenso gut funktionieren. Insgesamt braucht man übrigens nur sehr wenig Kleber, denn die Teile sind sehr passgenau geschnitten, die Kanten richtig scharf.



Zunächst unterscheiden sich die Platten kaum von denen anderer Lasercut-Bausätze. Insbesondere die Bodenplatte und die tragenden Teile bestehen wie bei vielen anderen Lasercut-Bausätzen aus 2mm dickem, sehr stabilem Material, dass ich als MDF bezeichnen würde.

Viessmann lackiert und beschichtet die Platten dort, wo sie später sichtbar bleiben. So ist die Wand vorne links zum Beispiel so ein beschichtetes MDF-Teil. Da die Innenwände beim Haus im Bau sichtbar sind, ist diese Wand einseitig grau lackiert. Das gilt auch für die sichtbaren Rahmenwangen. Auch die Bodenplatte ist einseitig dunkelgrau lackiert, ebenso die seitlichen (sichtbaren) Ränder.

Die dünneren Teile sind vermutlich das, was Viessmann Polyplate nennt. Das Material unterscheidet sich deutlich vom üblichen durchgefärbten Architekturkarton. Es fühlt sich glatter an, eher wie eine dünne Kunststoffplatte. Es ist insgesamt deutlich fester und hängt nicht so durch wie Karton, wenn man ihn an einer Seite hält. Die Kanten sind sehr glatt. Knickt man so eine Platte, bricht sie eher als dass ein sauberer Knick entstehen würde. Hier verhält sich Karton anders.

Mit dem scharfen Messer lässt sich das Polyplate gut schneiden, Karton ist aber merklich weicher.



Das Material ist nicht durchgefärbt, sondern im Original irgendwie braun. Auf der Rückseite sieht man das meist auch. Deshalb sind die sichtbaren Seiten auch hier wieder beschichtet und lackiert. Tatsächlich scheint eine dünne farbige Schicht aufgetragen zu sein, so dass die Wände zum Beispiel nicht nur weiß sind, sondern eine ganz feine Rauheit aufweisen und damit sehr schön den Putz imitieren.

Das Material scheint relativ feuchtigkeitsunempfindlich zu sein. Ich habe mal einen Teil mit der Airbrush behandelt, das ging sehr gut.

Die Plattendicke lag in meinem Bausatz zwischen 0,5 mm und 2 mm.



Der Aufbau entspricht dem vieler Lasercut-Bausätze. Die Wände bestehen aus mehreren Schichten, tragend ist ein dicker Kern aus dem MDF-artigen Material. Die Bauteile sind so scharf und präzise geschnitten, dass sie auch ohne Kleber gut halten. Man kommt also mit sehr weniger Kleber aus.



Man kann das Haus in verschiedenen Bauphasen darstellen. Hier sind die linke und die vordere Wand im Obergeschoss einfach nur hingestellt, um einen Eindruck von einem fertigen Haus zu bekommen.

Mein Fazit: Polyplate taugt. Das Material ist sehr stabil und passgenau, es lässt sich leicht verarbeiten und sieht toll aus. Viessmann schafft es damit auch, unterschiedlichste Oberflächen glaubhaft darzustellen. Das Bauen damit macht Spaß.

Grüße
Stefan


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RE: Polyplate - Baubericht

#21 von Elmar MbGG , 16.10.2023 12:10

Hallo,

ich arbeite auch mit einem Laser und finde das Material sehr interessant, bin daher bei Recherchen wo man das ggf. beziehen kann auf diese Diskussion gestoßen.

Von der Optik her und Euren Anmerkungen zur Bearbeitung erinnert das Material an Kraftplex - kann es aber ansich nicht sein - den das ist meinen Erfahrungen zu Folge nicht wasserfest...

Viele Grüße,

Elmar


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