Hi,
in einem anderen Thread hatte ich meine HO-Spielereien vorgestellt (https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=50&t=145389). Nach Uebersiedlung in die USA habe ich Freunde gefunden, die wie ich Selbstbau betreiben. Uns haben die Waldbahnen und die Maschinen darum herum fasziniert und so haben wir uns entschlossen, Loks und Dampfwinden zu bauen. Diese Modelle sind auf (meiner) und weiteren Gartenbahnanlagen hier um San Francisco zu Hause. Als Erstes haben wir 4 Donkeys gebaut. Dies sind Dampfwinden, mit denen Baumstaemme aus dem Wald gezogen und verladen werden. Donkeys sind abenteuerliche Geraete, die von den erfindungsreichen Waldarbeitern (Loggern) kraeftig "missbraucht" wurden. Da sie auf Holzschlitten montiert sind, konnten sie sich aus eigener Kraft fortbewegen, indem ein Seil an einem Baumstumpf festgemacht wurde und mittels der Winde "gerutscht" wurde. Dabei wurden steile Berghaenge und Fluesse ueberwunden und sogar Loks auf einem angehaengten Schlitten gezogen. Meine Freunde und ich (Eric/David/Henner - EDH siehe meine Signatur) haben insgesamt 4 solcher Ungetueme gebaut, zwei davon gehoeren mir:
Die Maschinen sind recht kompliziert zu bedienen, sie haben einen Dampfregler, 2 Rutschkupplungen (Stellhebel) und 2 Bremsen (Fussbremse - im Modell natuerlich mit Fingerbedienung). Der Dampfregler ist ein Dreiwegbentil, dadurch kann man entweder mit Dampf aus dem Kessel oder (bei Veranstaltungen) mit Druckluft arbeiten:
Wir haben dann auch ein funktionsfaehiges Diorama gebaut, auf dem wir Heranholen der Staemme und Verladung nachvollziehen koennen - man braucht dazu viel Fingerspitzengefuehl:
Natuerlich braucht man zu so einem Betrieb auch die richtigen Waldbahnloks - die Lok auf dem obigen Bild ist eine modifizierte Shay von Accucraft. Mein erstes Eigenbau-Modell war eine A-Climax mit stehendem Kessel. Diese Loks waren als "Wegwerfloks" gedacht, d.h. nach einigen Jahren Betrieb sollte man sie einfach im Wald stehen lassen. Die Dinger haben sich allerdings als so robust erwiesen, dass sie Jahrzehnte ueberdauerten. Mein Modell ist gasgefeuert und hat die richtigen Tangentialkegelraeder (ein Vorlaeufer der Hypoidverzahnung, die es erlaubte, Wellen in 2 Ebenen kreuzen zu koennen).
und ein Photo des Vorbilds (es gab unendliche Varianten, da jeder Logger seine Lok veraenderte):
Uebrigens baue ich diese Lok z.Zt. in 1:8 zum Mitfahren nach.
Das naechste Modell ist die erste Waldbahnlok die in den Vorgebirgen in Kalifornien eingesetzt wurde, Betsy von der "Madera Sugar Pine"(ebenfalls gasgefeuert):
Ein Photo des Vorbildes hier:
(Verlinkt aus http://gearedsteam.com/)
Soweit ein Teil meiner Eigenbauten. In etwa 2 Jahren werde ich wieder nach Deutschland zurueckkehren und damit leider auch meinen Garten aufgeben (man wird nicht juenger...). Ich hoffe, in der Umgebung von Berlin jemand zu finden, bei dem ich hin und wieder mal meinen Kreationen Auslauf verschaffen kann. Bei Waldbart (https://stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=140603) habe ich mich schon mal sicherheitshalber eingeladen
Regards