Hallo Andreas,
toll, freut mich für Dich. Die Gleise sind wieder sauber, alles wird gut. Aber was ist mit der Diskussion über die Notwendigkeit einer Abwärtskompatibilität, die Du damit los getreten hast, wie willst Du das bereinigen ?
Und an alle anderen Abwärtskompatibilitäts-Tester mit minimalem Märklin-M-Gleis-Restbestand: es bedarf schon umfangreicher Gleisfiguren und wilder Weichenfelder, um Betriebssicherheit auch sicher festzustellen. Ein paar mögliche Tests habe ich mal in zwei kurzen Videos festgehalten: *1* und *2*. Insgesamt waren es acht Bahnhofsgleise aus zwei Streckengleisen, was auf jeder Seite 16 Einfahrten gezogen und 16 Einfahrten geschoben ergab. Dazu kam noch die "Sonderkonstellationen" "doppeltes S" aus dem ersten Video (gezogen, geschoben, von beiden Seiten = nochmal 4 Fahrten). Nach somit 68 entgleisungsfreien Runden habe ich dann das Urteil gefällt, auf diesem Arrangement bei dieser Geschwindigkeit betriebssicher. Das ist damit aber noch nicht allgemein, ich habe später festgestellt, dass es auch ungünstige Geschwindigkeiten unterhalb der Testgeschwindigkeit geben kann.
Also: wenn ein Hersteller ein Fahrzeug anbietet, welches überwiegend auf gängigen Märklin-M-Gleisanlagen entgleisungsfrei im Verbund mit anderen Fahrzeugen fahren kann, dann ist das sicherlich eine größere Ingenieurs-Leistung, als wenn er einfach nur vorbildhafte Spurkranzhöhen verbaut. Wo man da die Grenzen zieht, ab welchen Pass-Ungenauigkeiten und ab welcher Kontur (wie zum Beispiel Knicken in vertikalen Übergängen) des Gleismaterials der Ehrgeiz zur Betriebssicherheit aufhören darf, dass wäre mal eine andere Diskussion wert. Sozusagen die Frage nach dem allgemeingültigen Warentest oder der Standard-Testanlage wie beim europäischen Auto-Crash-Test. Denn das Prädikat "360-Millimeter-Radius-tauglich" alleine ist nur eine Minimalforderung für akzeptables Volks-Rollmaterial.
Im gleichen Arbeitsgang könnte man natürlich auch des Prädikat "vorbildtreu" vergeben mit einer Bewertung, bis zu welcher Gleisanlagen-Qualität herunter das entsprechende Fahrzeug auch zum Rollmaterial taugt.
Was ich unschön finde, ist die Tatsache, dass man sich bei der Bewertung der Betriebssicherheit ohne eigene langwierige Tests eigentlich auf nichts verlassen kann und möglicher Weise erst nach vielen Versuchen eine gelungene Kombination aus Fahrzeug, Achsen und Kupplungen findet (oder wieder veräußern muss). Tendenziell haben die großen Hersteller für sich schon getestet (Märklin, Roco, Fleischmann, Piko), die kleineren hatten vielleicht nur einen Kreis mit 360 Millimter Radius in der Entwicklungsabteilung aufgebaut .