Hallo Zusammen,
da ich bei der Kandertalbahn Heizer bin, wollte ich euch mal Bilder übers Anheizen zeigen.
Morgens um drei wird die Dampflokomotive aus dem Lokschuppen in Kandern gebissen. Ein kleines Holzfeuer wird in der Feuerbüchse aufgebaut, hier ist der Heizer gerade dabei das Feuer anzuzünden.
Die Dampflok steht draußen im Dunkeln, dadurch ist die Arbeit nicht übersichtlich, man neigt sehr dazu über den Schotter und Holzschwellen zu stolpern
Viel Rauch und die ersten Kondenströpfchen kommen durch den Kamin nach draußen.
Nach einiger zeit ist der Führerstand wieder einigermaßen Qualmfrei und kann betreten werden um weiteres Holz aufs Feuer zu legen.
Die Signaleinrichtungen werden auf ihre Funktion geprüft, bzw. nur die Lampen,
Für den Heizer bleibt jedoch keine Zeit um sich die Lokomotive in der schönen Atmosphäre zu betrachten, denn wer fahren möchte sollte auch ölen, ihr kennt das sicher alle: Wer gut fährt, der gut schmiert. Dazu gehören alle Achslagerkisten (6st), alle Stangenlager (oh bei der Allan sehr viele), Die Domreglerschierung sowie die Zentralschmierung und die Luftpumpe, achten muss man darauf, dass die drei verschiedenen Öle nicht verwechselt werden.
Zur Lokomotive selber: Unsere Lok 30 ist nach dem Baumuster der preußischen T3, 1904 entstanden. Ab Mitte der 50iger Jahre kam sie auf der Kandertalbahn zum Einsatz und beendete dort auch 1966 ihren aktiven Dienst
Bereits 1968 wurde die Nassdampflokomotive von der Eurovapor übernommen und 1969 wieder in Betrieb genommen um Museumszüge durchs Kandertal zu ziehen.
In den 90igern erhielt sie einen neuen Kessel. Seit 2004 meistert sie jeden Sonntag und dies ohne Nennenswerte Schäden, die es uns gezwungen hätten eine Fahrt abzubrechen.
Jedoch muss man dazu schreiben, dass wir ehrenamtliche Mitglieder des Vereins die Lokomotive jeden Winter überholt haben. So wurden beispielsweise neue Lager gegossen, Kreuzkopfgleitplatten neu angefertigt und Stehbolzen ausgewechselt.
Desweiteren sind wir bemüht die Lokomotive in den Ablieferungszustand zurück zu versetzen. So haben wir viel Geld in alte Länderbahnlampen investiert, die deutlich größer sind als die Einheits DB Lampen und zudem mit Petroleum befeuert werden. (BILD). Da wir uns jedoch selbst mit der 106 Jahre alten Lok nach den neusten Vorschriften richten müssen, können die Lampen auch mit neuster LED Technik betrieben werden, für Nachtfahrten stehen Halogenbirnchen zur Verfügung.
Weiter gehts über das Anheizen.
Zwischen fünf und sechs Uhr morgens hat das Wasser Verdampfungstemperatur erreicht
Langsam wird es hell, die Müdigkeit bei Heizer und Lok verschwindet, man freut sich auf die bevorstehende Fahrt.
Zwischendrinn ein Blick aufs Feuer, denn ohen Mos nix los nene Es braucht ein ordentliches Holzfeuer um die Lokomotive anzuheizen wir benötigen dafür etwa 1 Ster Holz.
Mit dem einbau des Funkenfängers und das Auflegen von Kohle ist der Anheizprozess beendet, wir rechnen für das Anheizen etwa 6 Stunden ein, so wird der Kessel langsam erhizt und somit kann ausgeschlossen werden, dass Risse im Kesselstahl entstehen oder gar Stehbolzen brechen.
So das war mein Bildbericht, bei gefallen können weitere Bilder folgen oder Bilder von der T3 und dem historischen Zug vom Chanderle auf freier Strecke.
Fals sich jemand die Mühe macht und die Bilder kopiert, wäre ich dankbar um eine pn denn dann verschicke ich das als pdf Datei
Mit den besten Grüßen
Christian