Hallo zusammen,
ich möchte gern einen offenen und subjektiven Ausblick wagen, aus der Sicht eines Spielenden mit Fragen und mit Antworten - und ich freue mich über Eure Meinungen zu dem Ganzen:
Ich spiele gern mit der Eisenbahn, ich freue mich an Form, an bestimmten Farben und besonders an der Bewegung. Berufsbedingt durfte ich jahrelang vor allem jungen Eltern auf die "spielerischen Sprünge" helfen, dies bezog Eisenbahnen ebenso ein, wie alle Spielzeuge bis hin zur Spielkonsole und Ipod&Co.
Ich durfte all diese schönen Dinge, wie Eisenbahn-Digital und andere tolle Spielereien ausgiebig testen. Höhen und Tiefen waren der ständige Begleiter. Großer Frust und Trauer bedeuteten die diversen Insolvenzen bis hin zu Zerschlagungen, wie seinerzeit Arnold-N z.B.
Aus all dem heraus merke ich, dass ich heute die Eideutigkeit verloren habe, mit der ich in früheren Jahren für oder gegen bestimmte Produkte argumentieren konnte. Heute fällt dies sehr schwer. Es hat sich vieles gewandelt - unkaputtbar ist aus meiner Sicht nichts mehr, aber es gibt auch sehr robuste Modelle von jedem Hersteller und es gibt für Spielbahner gutes Material.
Was nehme ich also selbst zum Spielen in 2011? Hier ein kleines Ranking bestimmter Prioritäten:
1.) Am Anfang war das Gleis... Märklin oder Trix C ganz klar auf Platz 1. Bei ca. 30-maligem jährlichen Aufbau ungeschlagene Spitze, trotz mancher Zerbröselungen bestimmter Jahrgänge.
2.) Bei Kupplungen genießt Roco's Universal bei mir oberste Priorität. Diese Kupplung bietet den besten und zärtlichsten Kuppelvorgang. Und wenn schon Bügel, dann die von Fleischmann, weil sie sich am Besten mit den Handentkupplern trennen lassen.
3.) Digitales Steuergerät, weil: Die Freiheit gönne ich mir, meine Loks stehen zu lassen, wo ich möchte - und hier ist der Preis/Leistungs- und Ergonomie-Sieger ganz klar die Märklin/Trix-MS2, trotz 2-Handbedienung, aber ich komme an die ganzen CV'S heran... (heimlich laut und garnicht leise rattert hin und wieder trotzdem die Blechsymphonie in Form einer gewichtigen BR 23 und passender Blechwaggons auf M-Gleisen - der beste "Sounddecoder")
4.) Bei Loks habe ich eine Schmerzgrenze und die liegt derzeit bei 120€. Mehr gebe ich für ein solches bewegliches Spielzeug nicht aus - muss ich auch nicht: Märklin bietet einige Loks, Roco ebenso und die Piko-Expert-Teile überzeugen mich auch. Und dann gibt's ja noch die Bucht, wo man von allen Herstellern Gutes Gebrauchtes zu den Euros erhält. Von den Sound-Gimmicks bin ich nach kurzem Intermezzo weggekommen - viel zu teuer und mich erfeut mehr das Klackern der Schienenstöße als das Hoch/Mitteltongequäke.
Fazit: Spielen geht also mit 3L, wie mit 2L und mit vielen Baugrößen. Ich kann mich allerdings nicht für oder gegen eine Marke entscheiden. Es gibt robuste Loks von vielen Herstellern, ebenso wie Filigranst-Modelle, die zum Spielen nicht taugen. Es gibt leise Märklinloks und laute von den "leisen" Firmen. Ich glaube allerdings nicht, dass Digitaldecoder-Loks in 30 Jahren noch "funzen".
Man wird sehen...
Darum fahre ich auf dem Tischen mit 2L+3L - dank der neuen MS2 geht das auch erfreulich stressfrei. Muss ich mich eigentlich entscheiden?
Ich wünsche allen Modell- und Spielbahnern ein gesundes und eisenbahnreiches Jahr 2011 und hoffe, dass die kommende Spielwarenmesse uns mit Insolvenzen u.ä. verschont.
Gruß Gerd