Hallo,

eigentlich hatte ich ja vor, eine H0-Anlage in einem etwa 4 x 10 m großem Kellerraum zu bauen. Allerdings kam mir beim letzten Rasenmähen der Gedanke, den Garten so umzugestalten, dass weniger Rasenfläche gegeben ist. Neben einem Steingarten und einem Schattengarten kam mir natürlich auch die Idee, eine Gartenbahn zu bauen. Einen besonderen Reiz hätte das für mich, weil ich in dem Garten noch ein Stück ehemalige Trasse der Wiedtalbahn habe. Der Bereich der Bahntrasse ist relativ eben (die Steilstrecke von Elsaff endete kurz vorher). Aber der Rest des Geländes hat schon eine merkliche Steigung (etwa 5 m Höhe auf 20 m Länge). Da mir die Stur I von Märklin mit sehr hohen Investitionen verbunden scheint, tendiere ich zur Spur G (bzw. IIm).

Da ich mich mit dem Thema wirklich noch nie beschäftigt habe, stellen sich mir eine ganze Reihe an Fragen:

1. Info-Website
Gibt es eine Website, die für Gartenbahn-Neulinge geeignet ist (wenn ja, welche)?

2. Abstellort von Zügen und Triebfahrzeugen
Wo und wie stellt man seine Wagen am besten ab – einen Geräteschuppen umfunktionieren, einen Durchbruch in den Keller, Garage umfunktionieren?

3. Steigfähigkeit der Triebfahrzeuge
Wie oben schon erwähnt, schließt an die ehemalige Bahntrasse ein recht steiler Hang an. Schaffen LGB-Fahrzeuge eine Steigung von 1:4, oder muss ich die Höhe mit Spitzkehrenbahnhöfen überwinden (bzw. das untere Ende durch umfangreiche Erdarbeiten und Kunstbauten wie Viadukten) höherlegen?

4. Maßstab und Vorbild
Bisher war für mich klar: Spur G = Spur IIm = meterspurige Fahrzeuge im Maßstab 1:22,5. Aber zuerst hatte ich eine BR 322 für Spur G entdeckt und dann sogar eine 194er! Bei einer Köf kann ich mir noch vorstellen, dass es Exemplare gab, die auf 1.000 mm Spurweite umgespurt wurden. Aber bei einer 194er? NEVER!
Was hat es mit diesen Fahrzeugen auf sich – wurde Lummerland jetzt elektrifiziert?!?

5. Gleisunterbau und Schallschutz
Werden die Gleise eigentlich einfach auf eine eingeebnete Erdfläche gelegt, oder muss man ein echtes Gleisbett bauen?

6. Diebstahlschutz
Wenn man eine Modellbahnanlage im Garten baut, sind das ja durchaus schon beträchtliche Werte, die man da im Garten liegen hat. Wie sichert man die Anlage, wenn man sie nicht grade im Garten eines Atrium-Bungalow hat?!?

7. Was macht man im Winter
Wie ist das eigentlich im Winter: Ruht das Hobby, oder beschäftigt man sich da eher mit Indoor-Aktivitäten wie Fahrzeugbau, -wartung und -verfeinerung?

So, das waren meine brennendsten Fragen für den Moment. Ich hoffe, der Fragenkatalog schreckt nicht ab, sondern lässt ernsthaftes Interesse erkennen.

Viele Grüße,
Thorsten

Zitat von Redundant

---

3. Steigfähigkeit der Triebfahrzeuge

---

Wieso nicht gleich eine Zahnradbahn, so was gab es mal bei "Alpina"( oder Utz oder so ähnlich? ???) und neulich ist ein Sonderposten versteigert worden, es müüste also noch etwas davon geben

Zitat von Redundant

---

7. Was macht man im Winter

---

Dampfschneefräse anheizen und Schnee schleudern

Hallo,

Gartenbahn soll Spaß machen, so gibt es Normalspurfahrzeuge bis Feldbahnfahrzeuge. Für die Kiddies kann der LCE langrauschen...

Wer es "vorbildgetreu" sehen will fährt eben nur Schmalspurfahrzeuge.

Richtig ist: vernünftiger Gleisbau, da schon ein kräftiger Schauer die Gleislage sonst beeinträchtigt

http://www.lgb-fan.de/forum/

als kleiner Tip.

Ebenso sollte man immer berücksichtigen, dass es in der Natur "Monster" gibt die die Gleisanlagen und den ordentlichen Betrieb beeinträchtigen können. Eine Gartenbahn braucht Pflege und Aufwand!

Einfacher ist es auf vorbereiteten Kunststoff"segmenten" die Gleise zu befestigen, diese dann zum Betrieb machen auslegen und nach dem Fahrbetrieb wieder wegzuräumen.

Peter

Wie wäre es zum Beispiel mit Lektüre von der MIBA: Die perfekte Gartenbahn?

Grüße Hubert

Zitat von Redundant

---

2. Abstellort von Zügen und Triebfahrzeugen
Wo und wie stellt man seine Wagen am besten ab – einen Geräteschuppen umfunktionieren, einen Durchbruch in den Keller, Garage umfunktionieren?

---

Beides gut, aber an einigemrassen diebstahsichere Unterbringung denken. Ich trage - da der Durchbruch in den Keller noch nciht fertig ist - mein rollendes Material abends in den Keller (morgens raustragen muss ich es nicht, das machen meine Kinder)

Zitat von Redundant

---

3. Steigfähigkeit der Triebfahrzeuge ... Steigung von 1:4 ...

---

Meinst Du wirklich 1:4? 1 Meter auf 4 Meter? Ich baue 4 cm auf 1 Meter. Es gibt aber von LGB auch Zahnstangen und eine wirklich hübsche Zahnraddampflok! Da geht dann schon was...

Zitat von Redundant

---

4. Maßstab und Vorbild wurde Lummerland jetzt elektrifiziert?!?

---

Das kansste so sehen. Von LGB gibts nen ICE mit Jakobsdrehgestellen, von PIKO eine 218 und den Taurus. Deshalb heisst der Massstab ja auch "G" wie "Gummi" - oder dachtest Du, das heisst "Garten"? Aber Du musst ja keine Feldbahnwägelchen an den Taurus hängen... Man kann auch im Garten schöne, stimmige Kompositionen fahren ...

Zitat von Redundant

---

5. Gleisunterbau und Schallschutz Werden die Gleise eigentlich einfach auf eine eingeebnete Erdfläche gelegt, oder muss man ein echtes Gleisbett bauen?

---

Na ein richtiges Gleisbett ist schon besser. Beton ist da ganz stabil. Styrodur ist auch nciht schlecht. Einfach nur in die Matsche gelegt hast Du nur einen Sommer lang Freude...

Zitat von Redundant

---

6. Diebstahlschutz

---

Na das rollende Material würde ich nicht draussen lassen, dass die Schienen geklaut werden ist wohl eher selten ...

Zitat von Redundant

---

7. Was macht man im Winter

---

Na man kann z.B. drinnen mit seiner H0-Bahn spielen Oder die Decoder in die neu erworbenen Gartenbahnloks einbauen. Nicht zu vergessen, alles reparieren, was die Kinder im Sommer kaputt gemacht haben Echte Härtner fahren aber auch im Winter draussen (mit Schneepflug und Akkustrom)

Fang einfach an! Das wird dann schon!
meint
Martin

Moin,

danke für die informativen und interessanten Antworten (ausdrücklich kein "Ironie"-Smilie). Die letzten Stunden habe ich im Internet rumgeklickt. Dabei hab ich festgestellt, dass es ja einen scheinbar recht aktiven Club in meiner Region gibt.

Meine Gedanken gehen im Moment dahin, als Endbahnhof Hasselfelde (Endbahnhof der Selketalbahn im Harz) im maroden Zustand der späten Achtziger als Vorbild zu nehmen. Der nächste Bahnhof (Stiege) wäre natürlich wegen der einzigen mir bekannten Kehrschleife in natura auch sehr interessant, aber ein kleiner Lokschuppen und krummbucklig verlegte Gleise sind genau mein Ding!

Blöd ist halt, dass die Harzer 99er wohl zum Teuersten gehören, was man für diese Spurweite kaufen kann!

Tja, zwischen der ehem. Bahntrasse und der Garage wo die Züge stehen könnten, liegen 5 Höhenmeter. Die horizontale Entfernung sind etwa 20 Meter. Was ich vielleicht noch erwähnen sollte: Ich bin Fan von kurzen Zügen und Steilstrecken. Steilstreckenbetrieb mit Lok an der Talseite ist natürlich Pflicht!

Aber ein Spitzkehrenbahnhof könnte die Fahrtstrecke verlängern und somit die Steigung entschärfen (und er sorgt für Rangierbetrieb).

Kinder hab ich keine und das Hobby soll auch noch für die nächsten Jahrzehnte halten. X Loks mit 5 - 10 kg nach Fahrtagen reinzutragen wird in 20 Jahren eher nicht mehr mein Fall sein ...

Also Garage oder Kellerdurchbruch ...

Bis dann,
Thorsten

PS: @ Challenger – wieder ein geiler Literaturtip von dir!

Warum keine Gartenbahn in H0?

Zitat von Nichteisenbahner

---

Na das rollende Material würde ich nicht draussen lassen, dass die Schienen geklaut werden ist wohl eher selten ...

---

aber wenn, is alles weg!

http://www.faz.net/artikel/C30350/metall...n-30212702.html

Zitat von 1044

---

aber wenn, is alles weg!

---

Im Haus nutzt auch nichts, die elektrische Eisenbahn meines Bruders wurde damals aus dem Keller geklaut.

Zitat von Peter Müller

---

Warum keine Gartenbahn in H0?

---

Neeeeee, auf 25 m Entfernung sehe ich einen Zug in H0 doch kaum noch! Das Wetterfestmachen von einfachen Gleisen mag ja noch gehen, aber Weichen, Signale und rollendes Material stelle ich mir schwierig vor. Außerdem haben Schmalspurbahnen schon ihren eigenen Charme!

Heute habe ich einen Gleisplan von Hasselfelde gefunden. Der ist genau passend für den Garten!

Zwar wäre es ein besonderer Gag, auf der Trasse der Wiedtalbahn wieder eine 94er fahren zu lassen (wenn auch maßstäblich verkleinert), aber Spur I ist mir glaub ich dann doch zu teuer (wobei die Modellbahn-Loks für Spur IIm auch nicht wirklich billiger sind)!

Viele Grüße,
Thorsten

Moin,

hier mal ein paar Bilder vom potenziellen Bahngelände:


Blick auf die ehemalige Trasse der Wiedtalbahn in meinem Garten. Links ist noch ein Kilometerstein der Wiedtalbahn zu sehen. Weil die Erdmassen der nächsten Bilder erst in den 1990ern angeschüttet wurden, ist er wohl etwas aus der Senkrechten geraten ...


Blick von der Trasse hinauf zum Haus.


Blick vom Haus zur ehemaligen Bahntrasse.

Meine bisherige Vorstellung der Anlage ist: Unten auf der ehemaligen Trasse ist die LGB-Umsetzung vom Selketalbahn-Endbahnhof Hasselfelde. Von Da aus steigt die Trasse als Steilstrecke (kurze Züge, Lok an der Talseite) an. Sie verläuft dabei quer über das Gelände. Oben auf Terrassen-Höhe eventuell ein der Trennungsbahnhof Stiege mit einer Kehrschleife (die ist da wirklich) und zwei wegführenden Strecken: Eine zum Abstellort in der Garage. Die andere Alternative wäre wohl, einen Abzweig auf Höhe des Kellers. Allerdings kann ich mich damit noch nicht so recht anfreunden, weil das sehr merkliche Erdarbeiten verursachen würde!

Aber wenn ich mir die Bilder grade so betrachte, stelle ich mir im Moment die Frage, ob auf dem Gelände abseits der ehemaligen Bahntrasse überhaupt etwas anderes als eine Zahnradbahn möglich ist?!?

Viele Grüße,
Thorsten

Moin,

nachdem ich mir Huberts Literaturtipp zu Gemüte geführt habe, ist mir klar geworden, dass große Spuren zwar etwas sehr Feines, aber Freilandanlagen viel zu viel Aufwand bezüglich Pflege und Instandhaltung sind!

Also werde ich mich wieder meinem Kellerprojekt zuwenden und versuchen, die Rasenfläche im Garten anders zu dezimieren!

Aber es war ein interessanter Ausflug in ein Paralleluniversum!

Viele Grüße,
Thorsten