Hallo zusammen,
nachdem ich hier schon einige Male etwas von defekten ESU Lokprogrammern gelesen habe und es meinen vor kurzem auch erwischt hat, hier meine Erfahrungen dazu.
Die Ausgangslage:
Ich betreibe das Teil an einem Windows-XP-Rechner, wobei der Programmer durch den Lichtausgang eines Märklin-Trafos mit Strom versorgt wird; das mitgelieferte Netzteil ist für größere Soundloks teilweise zu leistungsschwach und verfälscht mir die Tempowerte des Meßrollbocks, der Bestandteil des Rollenprüfstandes am Gleisausgang ist.
Ich hatte gerade einen umgebauten Märklin-Jumbo (BR 044 alias 34880) mit Loksound V3.5 am Testen, und die Lok funktionierte, wobei mir auf einmal wild springende Tempo-Werte angezeigt wurden, obwohl die Fahrstufe nicht verändert wurde. Das ist ein Zeichen für Schmutz an dem Meßrollbock.
Also Strom aus, Lok vom Prüfstand genommen, Meßrollbock gesäubert, Lok wieder aufgegleist, Strom an - ein kurzes Surren, und der Programmer (virtueller Führerstand) schaltete sofort eigenmächtig ab! Ich habe dann nacheinander die Lok weggenommen und den Prüfstand abgeklemmt - die Kurzschlussmeldung blieb.
Die Lösung:
Ich habe dann - nachdem die Gewährleistung längst abgelaufen ist und ein Programmertausch bei ESU knapp 40 Euro kostet - das Gehäuse auseinandergeklipst und mir die Platine angesehen. Die roch nach Ampere, aber auffällig war nur eine kleine Blase nebst teilweise abgegangener Schrift auf einem schwarzen "Achtbeiner". Da dieser direkt am Gleisausgang sitzt, vermutete ich eine tote Endstufe.
Die Google-Recherche (Eingabe der Baustein-Aufschriften) ergab, dass das Teil ein SMD-Transistor-IC ist. Davon sind folgende Typen je zweimal verbaut (die sitzen alle nebeneinander vor dem Gleisausgang):
IRF 7103, bei Conrad erhältlich unter der Nummer 162431, Stück 0,57 €
IRF 7342, bei Conrad erhältlich unter der Nummer 162458, Stück 1,21 €
Ich habe mir daher je drei Stück bestellt, obwohl nur einer von den 7103ern offenbar geknackt war, um für die Zukunft gerüstet zu sein.
Es galt nun, den einen von mir des Todes verdächtigten 7103 auszutauschen. Dafür wird zuerst mit Entlötlitze und einer 12-Volt-Lötnadel jedes Beinchen des Transistors behandelt und das Lötzinn abgesaugt. Dann wird mit einer dünnen Nadel und der Lötnadel Beinchen für Beinchen von der Platine abgelötet und etwas hochgebogen. Dabei muss extrem vorsichtig vorgegangen und auf kurze Lötzeit geachtet werden, um keine Leiterbahnen abzulösen.
Schließlich hatte ich das Teil herausbekommen und den neuen eingebaut (wegen der Polung auf den Markierungspunkt achten) - und siehe da, der Programmer funktioniert wieder!
Vielleicht hilft euch das ja bei künftigen Ausfällen weiter, und ihr könnt eure Programmer ebenfalls wiederbeleben.
Viele Grüße
Robert