RE: ESU Lokprogrammer 53451 reparieren

#1 von Robert Bestmann , 13.01.2013 16:28

Hallo zusammen,

nachdem ich hier schon einige Male etwas von defekten ESU Lokprogrammern gelesen habe und es meinen vor kurzem auch erwischt hat, hier meine Erfahrungen dazu.

Die Ausgangslage:
Ich betreibe das Teil an einem Windows-XP-Rechner, wobei der Programmer durch den Lichtausgang eines Märklin-Trafos mit Strom versorgt wird; das mitgelieferte Netzteil ist für größere Soundloks teilweise zu leistungsschwach und verfälscht mir die Tempowerte des Meßrollbocks, der Bestandteil des Rollenprüfstandes am Gleisausgang ist.
Ich hatte gerade einen umgebauten Märklin-Jumbo (BR 044 alias 34880) mit Loksound V3.5 am Testen, und die Lok funktionierte, wobei mir auf einmal wild springende Tempo-Werte angezeigt wurden, obwohl die Fahrstufe nicht verändert wurde. Das ist ein Zeichen für Schmutz an dem Meßrollbock.
Also Strom aus, Lok vom Prüfstand genommen, Meßrollbock gesäubert, Lok wieder aufgegleist, Strom an - ein kurzes Surren, und der Programmer (virtueller Führerstand) schaltete sofort eigenmächtig ab! Ich habe dann nacheinander die Lok weggenommen und den Prüfstand abgeklemmt - die Kurzschlussmeldung blieb.

Die Lösung:
Ich habe dann - nachdem die Gewährleistung längst abgelaufen ist und ein Programmertausch bei ESU knapp 40 Euro kostet - das Gehäuse auseinandergeklipst und mir die Platine angesehen. Die roch nach Ampere, aber auffällig war nur eine kleine Blase nebst teilweise abgegangener Schrift auf einem schwarzen "Achtbeiner". Da dieser direkt am Gleisausgang sitzt, vermutete ich eine tote Endstufe.

Die Google-Recherche (Eingabe der Baustein-Aufschriften) ergab, dass das Teil ein SMD-Transistor-IC ist. Davon sind folgende Typen je zweimal verbaut (die sitzen alle nebeneinander vor dem Gleisausgang):
IRF 7103, bei Conrad erhältlich unter der Nummer 162431, Stück 0,57 €
IRF 7342, bei Conrad erhältlich unter der Nummer 162458, Stück 1,21 €
Ich habe mir daher je drei Stück bestellt, obwohl nur einer von den 7103ern offenbar geknackt war, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Es galt nun, den einen von mir des Todes verdächtigten 7103 auszutauschen. Dafür wird zuerst mit Entlötlitze und einer 12-Volt-Lötnadel jedes Beinchen des Transistors behandelt und das Lötzinn abgesaugt. Dann wird mit einer dünnen Nadel und der Lötnadel Beinchen für Beinchen von der Platine abgelötet und etwas hochgebogen. Dabei muss extrem vorsichtig vorgegangen und auf kurze Lötzeit geachtet werden, um keine Leiterbahnen abzulösen.
Schließlich hatte ich das Teil herausbekommen und den neuen eingebaut (wegen der Polung auf den Markierungspunkt achten) - und siehe da, der Programmer funktioniert wieder!

Vielleicht hilft euch das ja bei künftigen Ausfällen weiter, und ihr könnt eure Programmer ebenfalls wiederbeleben.

Viele Grüße

Robert


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RE: ESU Lokprogrammer 53451 reparieren

#2 von Harald , 13.01.2013 16:31

Hallo Robert,

vielen Dank für den interessanten Bericht !

Könntest Du vielleicht ein Foto machen von der Platine und das defekte Teil markieren........


Viele Grüße von

Harald


 
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RE: ESU Lokprogrammer 53451 reparieren

#3 von Robert Bestmann , 13.01.2013 17:05

Hallo Harald,

bitte sehr:

http://www.abload.de/image.php?img=esulo...rtausc34xq8.jpg

Siehe den roten Pfeil rechts; der Pin 1 des Transistors (Markierungspunkt) ist in dieser Position oben links in der Ecke.

Viele Grüße

Robert


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RE: ESU Lokprogrammer 53451 reparieren

#4 von Harald , 13.01.2013 23:49

Hallo Robert,

ganz herzlichen Dank .......

Ich habe mir soeben Deinen Bericht ausgedruckt und in den
Reparaturordner einsortiert, falls ich ihn einmal brauchen sollte.


Viele Grüße von

Harald


 
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RE: ESU Lokprogrammer 53451 reparieren

#5 von WolfiR , 14.01.2013 01:04

Hallo Robert,

Du hast mit der Reparatur zwar die Auswirkung beseitigt, aber über die Ursache bist Du Dir offenbar nicht klar.

Durch den Betrieb mit dem Mä-Trafo hast Du die Endstufen des Programmers verheizt, da sie für die Ströme, die der Trafo liefern kann, nicht ausgelegt sind. Das mitgelieferte Netzteil ist nicht ohne Grund etwas leistungsschwach.

Ich habe die Endstufen auch schon ersetzten müssen. ops:

Gruß
Wolfgang


 
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RE: ESU Lokprogrammer 53451 reparieren

#6 von Robert Bestmann , 14.01.2013 07:44

Hallo Wolfgang,

Dein Gedanke klingt logisch. Ich habe allerdings vor der Umstellung auf den Märklin-Trafo einen Blick in die Programmer-Anleitung geworfen, wo auf Seite 4 unten für die Programmierung von Spur 1-Loks diese Versorgungsart des Programmers ausdrücklich empfohlen wird - vermutlich wegen der höheren Stromaufnahme dieser Loks. Das ist zumindest meine Schlussfolgerung.
Dieser Empfehlung in der Anleitung würde dann gemäß Deinem Argument die Belastbarkeit des Programmers widersprechen. Genaue (Milli-)Ampere-Werte sind leider nirgends angegeben.

Hintergrund meiner Umstellung von dem ESU-Netzteil auf den Märklin-Trafo ist, dass ich für die vorbildgerechte Maximaltempo-Einstellung mittels Rollenprüfstand am Lokprogrammer eine meiner Anlage ebenbürtige Stromversorgung brauche, da sonst falsche Werte zustande kommen (mit dem ESU-Netzteil kommen die Loks nur auf ein deutlich niedrigeres Tempo wie auf der Anlage).

Viele Grüße

Robert


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RE: ESU Lokprogrammer 53451 reparieren

#7 von DipsyTeletubby , 14.01.2013 12:10

Zitat von WolfiR
Durch den Betrieb mit dem Mä-Trafo hast Du die Endstufen des Programmers verheizt, da sie für die Ströme, die der Trafo liefern kann, nicht ausgelegt sind. Das mitgelieferte Netzteil ist nicht ohne Grund etwas leistungsschwach.


Das von ESU mitgelieferte Netzteil mit 300 mA ist völlig unbrauchbar,
um Loks zu testen und die Geschwindigkeitskennlinie zu programmieren.

Der bei Robert zerstörte Baustein IRF7103 kann mit max. 3A belastet werden.
Das Problem, daß der IRF 7103 abgebrannt ist, dürfte in V(GS) = max. 20V zu suchen sein,
die mit einem 16V Wechselspannungstrafo zur Spannungsversorgung des Lokprogrammers überschritten werden dürfte.

Ich verwende deshalb für die Spannungsversorgung des Lokprogrammer
das Märklin-Netzteil 66181 18V / 1A aus einer Startpackung einer MS1.


CS2 60215 mit 4.2.13 (14) - GFP 3.81


 
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