Hallo!
Die erste Class 66 von Märklin ist ausgeliefert - und zwar die Variante der norwegischen CargoNet. Dies ist der Anlass für die Vorstellung und den Vergleich. ESU hatte eine CargoNet Class 66 bereits vor einigen Jahren auf den Markt gebracht. Dieses Jahr ist aber eine Wiederauflage mit neuer Betriebsnummer erschienen, die ich hier auch vorstelle.
Norwegen ist zwar nicht mein Sammelgebiet, aber die Lok hat mir einfach gefallen.
Rechts die ESU-Maschine mit der Nummer 66 402, links die Märklin-Lok als 66 404. Die erste ESU-Auflage hatte übrigens die Nummer 66 403. Der Farbunterschied ist nicht schlechten Lichtverhältnissen geschuldet, sondern tatsächlich so. Das ESU-Grau ist dunkler, hat ein dunkleres Gelb und eine rotbraune Abgasanlage. Bei Märklin ist diese braun, die Klimaanlage über dem Führerhaus ist dafür weiß. Außerdem sind die Haltestangen an den Türen hier gelb. Vorbildfotos zeigen, dass es sowohl graue wie gelbe Haltestangen gegeben hat.
Beide Modelle sind schwere Metallmodelle, wobei Märklin mit 650 gr. etwas mehr auf die Waage bringt (580 gr. ESU). Nicht ganz zu vernachlässigen ist auch der Preis: Märklin ruft 435 Euro UVP auf, ESU 439 Euro. Beide Modelle besitzen vielfältige Lichtfunktionen inklusive Führerstands- und Führerpult-Beleuchtung, Sound und sind mit einem Raucherzeuger ausgestattet. Bei ESU ist auch wieder der Kurvensensor mit an Bord und sorgt für ein Quietschen bei Kurvenfahrt. Die Lichtfunktionen sind an die Besonderheiten von Norwegen angepasst, so dass man z.B. das obere Spitzenlicht abschalten und eine weitere Signalleuchte einschalten kann. Insgesamt kommen so beide Modelle auf rund 30 Funktionen.
Oben ESU, unten Märklin. Bei ESU ist auf einer Seite eine einfache Bügelkupplung eingesteckt, auf der anderen Seite ist der Schacht verschlossen und ein breiterer Schneeräumer eingesteckt. Bei Märklin sind Kurzkupplungen auf beiden Seiten eingesteckt. Beide Modelle besitzen Kurzkupplungskulissen. Es liegen auch jeweils die Umrüstteile bei, so dass beide Seiten mit Kupplungen oder verschlossen dargestellt werden können, außerdem noch ein paar Bremsschlauchattrappen etc.
Zunächst weitere Bilder der ESU-Lok.
Die Zeiten, in denen den ESU-Loks noch etliche Ersatzteile beilagen, sind schon länger vorbei. Außer den genannten Teile liegt nun nur noch eine Pipette zum Befüllen des Raucherzeugers und ein Werkzeug zum Abziehen des Schleifers bei. Wie bei ESU üblich ist die Lok eine Universal-Konstruktion. Der Schleifer kann abgezogen werden und die Lok über einen Schalter am Boden auf DC-Betrieb (= Zweileiter-Betrieb ohne Mittelleiter) umgeschaltet werden.
Die folgenden Bilder zeigen die Märklin-Version der Class 66.
Die etwas hervorstehenden Gläser der Lampen bei beiden Loks sind übrigens vorbildgerecht.
Eine Besonderheit der Märklin-Konstruktion ist, dass das Dach leicht geöffnet werden kann. Das schwere Metalldach braucht nur angehoben zu werden, denn es wird nur von Magneten gehalten. Diese sind recht kräftig und halten das Dach exakt in Position. Trotzdem kann man es ohne Werkzeuge und ohne Probleme zum Befüllen des Rauchgenerators öffnen. Eine super Idee. Wie man sieht, kommt man so auch an den Dekoder heran.
Die Dachlüftergitter sind bei beiden Versionen als durchbrochene Ätzteile dargestellt. Bei ESU (oben) sind sie sehr fein ausgefallen, so dass man gut durchsehen kann. Das ist vermutlich Geschmackssache, sieht für meine Begriffe aber etwas zu luftig aus.
Mit etwas mehr Licht hier noch Detailaufnahmen der Drehgestelle (oben ESU, unten Märklin). Bei Märklin kann man noch die vorderen Sandfallrohre ergänzen, die beiliegen. Beide Drehgestellblenden sind schön ausgearbeitet.
Beide Maschinen direkt nebeneinander. Die dunklere 402 ist die ESU-Maschine, die hellere 404 die von Märklin. Daran kann man die beiden auch auf den folgenden Bildern gut unterscheiden.
ESU spendiert traditionell seinen Modellen einen Lokführer in Führerstand 1, so ist es auch hier.
Ein Blick auf die Dächer. Hier kann man sich an der Farbe der Abgasanlage orientieren - rotbraun heißt ESU.
In dieser Perspektive kann man nochmals die Ausführung der Dachlüftergitter vergleichen.
Zu Fahrtest und insbesondere einem Test der Rauchgeneratoren hat es mir bisher nicht gereicht.
Grüße
Stefan