[northstar]

Ich bin kompletter Neuling in Sachen Schmalspur, möchte aber gerne auf meiner Anlage eine kleine Schmalspurbahn integrieren. Zunächst dachte ich an Busch, die sind aber recht teuer in Sachen Schienen, ausserdem gibt es dort kein Flexgleis. Nun habe ich gesehen, das Roco auch eine Schmalspurbahn anbietet.

Kann man diese beiden Bahnen mixen (Gleise/Loks?). Welches System ist eher zu empfehlen?
Das Busch System ist ja analog, das Roco ist vermutlich Digital? Ich habe gesehen, das eine analoge Variante gegen Ende des Jahres herauskommen soll.
Das es bei mir nur um eine kleine Teilanlage geht, reicht mir analog vollkommen - auch die Weichen müssen nicht elektronisch geschaltet werden.

Ich nehme an, das der Unterschied zwischen H0f und H0e nur darin besteht, das f für Feldbahn steht, ansonsten aber der Gleisabstand identisch ist.

In wie weit kann man Z-Schienenmaterial verwenden?

Gibt es noch andere Hersteller?

Vielen Dank im Voraus!
Tobias

[Schwanck]

Moin Tobias,

Die Spurweiten sind unterschiedlich; H0e hat 9 mm, was etwa 760 mm beim Vorbild entspricht - das ist Schmalspur.
H0f hat 6,5 mm , was 550 bis 600 mm beim Vorbild sind - das ist Feldbahn.
9 mm ist die Spurweite der Baugröße N, 6,5 mm ist die der Baugröße Z, Normales N-Gleis geht wegen des zu engen Schwellenabstand nicht für H0e. Ebenso verhält es sich mit Z-Gleis für H0f.
In die Buschgleise ist ein Eisenblech eingearbeitet um den kleinen Loks, die dazu Magneten eingebaut haben, mehr Adhäsion für bessere Zugkraft zu verschaffen.
Kurz gesagt: Es passt nicht!

[northstar]

Danke für die Erklärung. Schade das es nicht so einfach zu mixen geht.

Es gibt ja von Roco auch eine Feldbahn H0f mit Spurbreite 6,5. Aber die lässt sich vermutlich aufgrund der Bleche/Magneten nicht mit der Buschbahn kombinieren. Wirklich schade, denn das Roco Flexgleis käme gelegen...

[Schwanck]

Moin Tobias,

nach meinem Kenntnisstand fährt Rocos Feldbahn auf 9 mm Gleis, das auf Feldbahn-Look getrimmt jedoch vorbildfrei ist. Spurweiten von mehr als 600 mm sind in Europa für Feldbahnen eher unüblich und ungebräuchlich. Echtes Feldbahn-Feeling gibt es nur von Busch und als Statisten (= Standmodelle) von Auhagen.

[rolfuwe]

Die erste Frage ist eigentlich immer: Welche Thematik in welcher Epoche?
Dann kommen die Platzverhältnisse mit den möglichen Radien.
Dann geht es um das Geld.
Nun die Frage: Grobmotorischer Doppellinkshänder oder Bastler mit Feinmechanikerausrüstung oder irgendwie dazwischen?
Und dann erst kommen wir zu den Herstellern u. Modellen.

[Frank Homann]

Hallo Tobias,

sehr vieles ist ja schon gesagt worden, erstmal ist die Frage was möchte ich bauen, bei dem Busch System ist das An - und Abkoppeln sehr schwierig, sie ist besser zum reinen fahren gedacht, bei den 9mm Feldbahnsachen (Roco, Minitrain und alte Eggersachen) ist das Kuppeln kein Problem.
Zu den Schwellenabstand zwischen HOf (Busch) und Z- Gleise stimmt zwar, aber meißtens sind die Schwellen ja sowieso komplett eingesandet,
bei Z-Gleisen muss man nur an einen Metallunterbau denken (schaue hier einfach ins Forum). Die ersten Buschbahnen waren auch mit den Z-Gleisen und Metallplatten ausgerüstet.

Noch Fragen ?

Gruß Frank

[northstar]

Ok, danke für die Infos.

Thematik: Holzabbau mit Dampf oder Diesel, Epoche III
Kuppeln bzw. aktives Spielen ist nicht so angesagt, die Lok soll als kleine Attraktion immer mal wieder eine Runde drehen.
Platzverhältnisse: Klein (ein etwas grösser geratener Kreis mit Ausweichgleis und Anschlussschiene in den Wald
Geld: Ist relativ - Busch finde ich schon etwas teuer, insbesondere die Gleise. Ginge noch, Alternativen wären aber schön.
Bastler - geht so, elektrisch ziemliche Null, gestalterisch ganz ok.

Ich denke, ich werde mir mangels Alternativen demnächst mal so ein Busch Feldbahn Starter-Set holen und ein Z-Gleis und mal ausprobieren, ob und wie das zusammenpasst.

[rolfuwe]

Die Busch Gleise haben Stahlbleche, damit die Magnete wirken. Von Z Gleisen kenne ich das nicht?
Also, wird wohl die sichere Stromversorgung u. die Zugkraft nicht befriedigen?

[northstar]

Man könnte ja versuchen, unter das Z-Gleis auch ein Blech anzubringen. Wie gesagt, müsste man mal ausprobieren - oder vielleicht hat das ja schon mal jemand gemacht?

[rolfuwe]

So hat Busch mal angefangen.

[Fremdwort-Frank]

Schau dir mal das Elitegleis-System von Tillig an. Die haben H0e und H0m.

[Lanz-Franz]

Hallo Tobias.
Ich habe auf meiner Anlage auch eine „Abteilung Busch-Bahn“. Habe allerdings mit der Entscheidung anschaffen oder nicht lange gezögert. Das war zu der Zeit als Busch noch kein eigenes Gleissystem hatte und die Startpackung mit Z-Gleisen und einer Blechplatte ausgeliefert wurde. Damals wurden dann auch verschiedene Varianten von Modellbahnern ausprobiert (z.B.Blechstreifen, Stahlbowdenzüge). Man konnte dann immer wieder lesen, dass dieses nicht so zuverlässig funktioniert. ( Frage an Radio Eriwan „ Im Prinzip ja aber“ Eine Schöne Kleinanlage findest du hierviewtopic.php?f=64&t=97563&hilit=alte+Schiefergrube….
Als Busch dann eigenes Gleismaterial anbot habe ich mir eine Startpackung angeschafft. Anlagenteil ist zurzeit noch im Aufbau. Den Busch-Batterie-Kasten habe ich mit einem Schiebewiderstand zur Geschwindigkeitsreglung erweitert. Schau doch mal bei der Birkenbahn vorbei.
Wenn du dir ein Startset zulegen willst bitte beachten es werden noch „alte „ Sets mit Z-Gleisen angeboten.

[HD-Mainz-MoBa]

Hallo Tobias,
vor Jahren hatte ich mal ein Waldbahn-Diorama mit Roco-H0e - Material. Dabei hatte ich 2 identische Dampfloks, 2 kleine Kastenwagen und 4 Langholzwagen. Das war in einem Kreis aufgebaut mit 2 Weichen im verdeckten Bereich. Ein kleiner Basteltrafo hat den Strom geliefert. In den Kastenwagen waren starke Magnete zum Schalten der SRKs , die einen Märklin-Fernschalter und die Weichen betätigt haben. So ist dann ein Zug, bestehend aus einer Dampflok, Kastenwagen und mit Holz beladenen Langholzwagen aus dem Wald zum Sägewerk gefahren, hinter dem Sägewerk unter einem carport-ähnlichen Vordach verschwunden und in den verdeckten BHf eingefahren und angehalten; dabei wurde auch der Fernschalter, ein Bi-stabiles Relais mit 2 Spulen, umgeschaltet und damit der unbeladene Zug in Gegenrichtung gestartet, der dann, zum Staunen der Zuschauer, unbeladen vom Sägewerk zum Wald gefahren ist. Er hat dann den beladenen Zug wieder gestartet und ist selbst stehen geblieben.
Zu beachten war dabei, das die Weichen durch die sehr leichten Züge nicht "aufgeschnitten" werden können und deshalb auch bei stumpfer Befahrung passend geschaltet werden müssen.
Benötigtes Material: 2 gleiche Loks, 2 gleiche Kastenwagen (Werkzeugwagen für den Magneten), 4 gleiche Langholzwagen (2 beladen & 2 unbeladen), kleiner Trafo mit 10 Volt und 15 Volt, Gleichrichter, 2 Dioden, Bistabiles Relais (2 x UM) mit 2 Spulen, 6 Reed-Relais (SRKs), 2 elektrische Weichen und ein paar Schienen.
So, das war die Beschreibung des Dioramas, das ich leider wieder abgebaut habe.
Der Gag war unbeschreiblich.
Gruß aus Mainz
Hans-Dieter

[Silbergräber]

Moin,

es kommt darauf an, was man darstellen möchte: eine Kleinbahn des öffentlichen Verkehrs oder eine Industriebahn mit teilweise fliegend verlegten Gleisen?

Zitat von Schwanck

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nach meinem Kenntnisstand fährt Rocos Feldbahn auf 9 mm Gleis, das auf Feldbahn-Look getrimmt jedoch vorbildfrei ist. Spurweiten von mehr als 600 mm sind in Europa für Feldbahnen eher unüblich und ungebräuchlich.

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Dem muss ich widersprechen, denn erstens gab es durchaus viele Feldbahnen, die auf Spurweiten größer 600 bis 900 mm unterwegs waren. Nur die klassischen, mobilen Feldbahnen hatten meist 600 mm. Und zweitens hat Roco für H0e zwei miteinander kombinierbare Gleissysteme im Programm. Zum einen das echte H0e-Gleis mit "schlanken" Weichen und regelmäßigigen Schwellen, und dann das Feldbahngleis mit unregelmäßigigen Schwellen und nicht ganz so schlanken Weichen.

Für H0e empfehle ich Peco, da stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Optik ist m.E. am besten.

LG

Jörn

[georges]

Hallo Tobias

Nun will ich meinen "Senf" in dieser Angelegenheit auch noch abgeben.
Die Buschbahn ist an und für sich eine ganz nette Bahn, wenn man auf kleiner Fläche etwas Bauen möchte. Nach meiner Erfahrung, jedoch zum Rangieren nicht gerade geeignet. Die äusserst leichten Loren fliegen beim kleinsten Schubs bereits aus den Schienen.
Beim Gleismaterial habe auch ich zuerst mit dem Märklin-Z-Gleis angefangen. Die unten liegende Blechplatte erfordert ein äusserst sauberes Arbeiten bei der elektr. Verdrahtung. Kurzschlüsse passieren bei der geringen Schwellenhöhe schnell, wenn man die Isolierung der Anschlussdrähte nicht richtig über das Grundblech führt. Märklinweichen waren völlig untauglich, weil sie ein zu grosses Metallfeld haben und dadurch die Loks mit ihren Magneten dort "festkleben".
Weil ich aber rangieren wollte. habe ich die Buschbahn aufgegeben und zur 0f-Feldbahn (Spurweite= 12mm) gewechselt. Auch hier sind auf kleiner Fläche interessante Gleisbilder möglich.

Vielleicht schaust Du einmal meine beiden Forumsbeiträge an.

viewtopic.php?f=50&t=107640

http://www.kostenloses-forum.com/board/s...878,t,7651.html

Gruss Georg

[northstar]

Vielen Dank für die Erfahrungsberichte.

Georges - Dein Diorama finde ich klasse.
Da ich nicht vorhabe viel zu rangieren, werde ich es wohl mal mit der Busch-Bahn versuchen. Im wesentlich soll da immer nur eine Bahn in einer Schleife fahren. Als kleiner Gag am Rande der eigentlichen Bahn
viewtopic.php?f=64&t=134869
(Das kleine grüne Gleis an der linken Seite soll die Feldbahn werden).

Jörn - vielen Dank für den Tipp, Peco werde ich mir auch mal ansehen.

[ThomasR]

Nimm Peco-Göeis und Minitrains als Züge. Da hast du was richtig brauchbares.

Das Busch empfinde ich wegen der Gleise, okay, Magnakraft hat Egger auch mal gemacht, nicht so optimal. Zumal man bei H0e einfach mehr Auswahl hat, sei es Gleis, sei es Fahrzeuge und man kann einen einfachen Übergang schaffen, weil Schmalspur macht süchtig.

Man kann auch das Dreischienengleis einsetzen, das kommt richtig geil, wenn die Feldbahn eine Strecke auf dem Gleis der großen Bahn fährt um z.B. die über Strecke zu kreuzen.

[Hans Flück]

Hallo Leute,
der Meister zeigt sich in der (Selbst-)Beschränkung. Daher bin ich keiner. Weniger ist mehr. Ich habe zu viel.

Mit dem Wissen von heute und der Zeit von damals verhielte ich mich so:
- kleine Feldbahn-Loks: höchstens drei; die kann man dann mit Weinert-Teilen zurüsten; schon Waffelbleche auf den Umläufen, richtige Griffstangen, Originalkupplungen und eine Beleuchtung machen etwas her. Die Preise sind mäßig.
- versuchen, diese Loks aus zweiter Hand zu kaufen ( z.B. ist die zweiachsige Roco Diesellok HOe mir einmal für 15 € zugeflogen)
- alle Loks sollten alle wegen des geringen Gewichtes und der oft fragwürdigen Güte der Motore hochwertige Antriebe ( Olching!) bekommen, die kosten aber viel Geld ( rd. 120 €), deshalb die Loks als Gebrauchtware anschaffen

Gleise: Sehr gute Erfahrungen habe ich mit Peco HOe-Gleisen, vor allem mit deren Weichen gemacht, denn man kann sie ohne Antrieb betriebssicher von Hand stellen; gut sind auch die Tillig-Gleise, dabei sind die Dreischienengleise allererste Wahl. Auf Gebrauchtware auch hier achten!

Eine kleine Feldbahnanlage mit drei Loks, sechs Weichen und 16 - 20 daumengliedgroßen Kipploren kann sehr viel Betrieb bieten. Es gibt im "eisenbahn kurier"- Verlag ein Buch: "Die Feldbahnen der Bong'schen Mahlwerke" von 2004 - ich sah jüngst eine Anzeige, in der das Buch für 18 € angeboten wurde. Darin sind sehr schöne Betriebsabläufe mit Feldbahnen dargestellt, sehr schöne Bilder auch.

Viel Freude mit der kleinen Bahn, es lohnt sich.
Hans Flück

[northstar]

Vielen Dank, leider scheint der kleinste Radius bei Peco 228mm zu sein - das ist für meinen begrenzten Platz leider schon zu gross.

[rolfuwe]

billig, beschaffbar:
http://www.minitrains.eu/
http://www.minitrains.eu/mt-acc.html

Aber alles größer, bleibt Egger Gleise auf Börsen oder A&V oder Flexgleise :
oder doch Busch.



Dieser Anlagenteil ist 56cm breit, außen Roco H0e, innen zum Sägewerk altes Egger Gleis. Ca.32cm Plattenbreite bräuchte man dafür.