Oder anders gesagt: Warum beschäftigt sich ein Oberschwabe mit der Bregenzerwaldbahn?
Liebe Stummis,
Dieser Sommer macht nicht nur immer Freude. Einerseits. Andererseits fördert das nicht so sommerliche Wetter die Beschäftigung mit der kleinen Bahn. Und da unterm Dach immer Sommer ist, erzähle und zeige ich mal, - bevor die nächste Geschichte kommt, wie ich dazu gekommen bin.
Ich hatte es ja schon geschrieben, wir leben im schönen Oberschwaben, nicht weit vom Bodensee entfernt. Und das ist eine tolle Ausgangslage. Man ist in keiner Stunde am See oder im Allgäu, in nicht viel mehr in den Bergen (bzw. im Winter an der Piste). Schon meine Eltern haben dies sehr ausgenutzt, wir waren ganz viel in den Bergen. Tagestouren, Sommerurlaube waren immer eine Kombination aus Bergwandern und Eisenbahn (da sowohl mein Vater wie auch meine Brüder vom Eisenbahnvirus infiziert waren). Schwerpunkte wurden da das Montafon – die private Montafonerbahn MBS (deren Fuhrpark leider heute ziemlich langweilig geworden ist und auch keine Dampfsonderfahrten mehr anbieten kann), die Arlbergstrecke, der Bregenzerwald, und in späteren Jahren das Engadin (mit der Rhätischen Bahn).
Und – wen wundert es, dass dann der Fuhrpark der väterlichen Modellbahn dies stark wiederspiegelte. Schmalspur war aber damals kein Thema, die Roco – ÖBB – Loks und Wagen waren toll, von der Montafonerbahn gab es und gibt es bis heute nicht wirklich viel und blieb ein Nachbautraum, ebenso wie die Gestaltung des Bahnhofs Lindau in Epoche IV. Aber Fahrzeuge hierfür gab es ja… Und dazu gehören auch österreichische Züge und schöne Schweizer Schnellzüge.
Schmalspur war auf der ab 1972 entstandenen Anlage nicht vorgesehen (war kein Platz). In späteren Jahren sparte ich mit eine teure Liliput 2095 zusammen, Bemo Schmalspur war gerade herausgekommen, aber es gab erst Wagen und noch keine Lok dazu. Und diese sollte dann ja auch fahren können. Also vom Taschengeld einem Schulkameraden ein paar gebrauchte Arnold N – Gleise abgekauft, und dann wenigstens auf dem Schreibtisch ein bisschen rangiert. Zu Weihnachten gab es dann ein Liliput H0e Gleis-Oval und einen Bemo Personenzug dazu. Nicht ganz stilecht, aber gut.
Leider mußte nach einiger Zeit die 2095 abgestellt werden mit gebrochenen Kuppelstangen und einem Kurzschluß im Motor. Ersatzteile nicht in Sicht.
Und die von Papa eingebrachte Liliput – Zillertalbahngarnitur mit der Dampflok und den kleinen Wagen, die so gar nicht zu den Bemos passten und schlecht liefen, beflügelten die Schmalspur gar nicht. Später wurde dann mit schmalem Budget der Fuhrpark erweitert, ich habe nicht mehr viele Fahrzeuge aus dieser Zeit. Den aus einem Trix – Umbau-Wagen entstandenen Personenwagen habe ich ja schon mal gezeigt. Stolz war ich auf meine Triebfahrzeuge: Völkner Electronic hatte damals günstige N – Fahrzeuge im Angebot. So entstand aus einer Straßenbahn für 20 DM (Brill-Trolleys oder so ähnlich) und Polystrol ein zugkräftiger Triebwagen der MEG, und aus einem identischen Chassis eine Heeresfeldbahn – Diesellok mit simuliertem Außenrahmen und festgeklebter Kuppelstange. Diese beiden Fahrzeuge, die ich heute nicht mehr habe, waren die betriebliche Stütze. Und so kam es dann, dass eine Nebenbahn auf Papas Anlage zugunsten einer langen Schmalspurstrecke eingestellt und abgebaut wurde.
Naja, Ende der 90 –Jahre nach Familiengründung und Berufseinstieg reaktivierte sich der Moba-Virus wieder und begann neu und erstmals digital in H0. Irgendwann kamen auch die Schmalspurfahrzeuge aus der Jugendzeit wieder zu mir und wurden nach und nach mit schönen Bemo – Fahrzeugen ergänzt. Ein Umzug zwang zu einem Neu überlegen. Die vorige – im Rohbau fertige und spielfähige Anlage musste leider abgebaut werden und ausgeschlachtet werden, weil sie nirgends hinpasste. Und dann entstand der Gedanke eines Neubaus in Teilstücken, die dann separat gestaltet und auch abgebaut werden könnten. Und, da man ja wenn man älter wird manchmal auch Jugenderinnerungen wiederkommen, hat sich meine Modellbahn in die Bodenseegegend und nach Vorarlberg verlagert. Und – weil es mittlerweile brauchbare österreichische Schmalspur von Stängl, Roco und Liliput – Bachmann gab, führte das zu einer Bereinigung und Neuausrichtung des Fuhrparks.
So entstand der heute dominierende Schmalspurteil meiner Anlage nach Motiven der Bregenzerwaldbahn. Immer noch gefällt mir Eisenbahn mit viel Landschaft, und das Blutorange der ÖBB –Loks vor grünem Hintergrund.
Genug geschwafelt, ich zeige euch jetzt einfach ein paar Bilder einer letztjährigen Fahrrad-Tour in den Bregenzerwald mit Motiven, die mich beim Bauen inspiriert haben. Ab dem ehemaligen Bahnhof Doren - Sulzberg bis zum Bahnhof Schwarzenberg, wo heute die Museumsbahn nach Bezau beginnt, wurde ein Radweg auf der Trasse angelegt, der vor allem durch das Achtal wunderschön und einfach zu fahren ist. Vielleicht hat ja mal jemand Lust, das auszuprobieren. Und die Museumsbahn ist unbedingt sehenswert, auch wenn diese mal nicht mit Dampf bespannt sein sollte…
Bilder der Bahntrasse:
Bild entfernt (keine Rechte)
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Bilder der Museumsbahn:
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Vielleicht ist das mal eine kleine Anregung für einen Ausflug oder Urlaub?
Bis bald,