RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#126 von H0! , 11.11.2006 23:54

Hallo!

Zitat von klein.uhu
Moin,

gestern habe ich mal im neuen Roco-Kataolg geblättert; da steht auf Seite 196:

[color=blue]Roco-Decoder 10738 AC
Gesamtbelastbarkeit 1,2 A
Umschaltimpuls bis 46,5 V (in Worten: sechsundvierzig)


Jo, ist korrekt!
ESU dokumentiert für den Loksound 2.0 Decoder:
"Betriebsspannung: 5 bis 25 V / Umschaltimpuls 32 Volt"

Ich frage mich, ob ESU vielleicht die Effektivspannung nennt, während Roco die Spitzenspannung angibt (die Werte würden ungefähr passen).
Meines Wissens stammt der Roco 10738 von ESU - und die Spannung von 46,5 V wird auch in der Dokumentation der Loks genannt.
Die 25 V Betriebsspannung dürften sich auf Digitalbetrieb beziehen - ich würde erwarten, dass die Lok analog bei spätestens 20 V stehen bleibt ...



 
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RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#127 von SAH , 13.11.2006 07:31

Lieber Martin,

erst mal herzlichen Dank für die Erinnerung, da hat sich bei mir ein Fehler eingeschlichen, den ich bereits korrigiert habe (siehe Formeln).

Zitat von Martin Lutz

Wenn du schon so mit Formeln und Zahlen herumwirfst, bitte vorher etwas über die Praxis nachdenken!



Warum gleich so aggressiv? Die Formeln sind nicht aus den Fiongern gesaugt und wir haben diese damals auch experimentell nachgeprüft.

Zitat von Martin Lutz

Es sollte in deiner frühen Theorie auch irgendwo zu lesen sein, dass der Einsatz eines Transistors bei Wechselströmen und -Spannungen nicht direkt möglich ist!



So wie bei Dioden?

Zitat von Martin Lutz

Wo ist das Problem, wenn ich jetzt 0.7V oder gar 1.4V von den nominalen 16V abziehe (Diese sind dann auch höher, wenn man hier von erhöhten Umschaltspannung spricht ) ?



Und was ist dann mit der Mindestspannung, die dann um den selben Betrag steigt? (z.B. bei 3477 von ca. 11V auf 12,4V)

mfG.
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RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#128 von SAH , 13.11.2006 07:38

Hallo Michael,

Zitat von Michael K

@SAH, so ganz verstehe ich Deine Rechnung nicht, aber immerhin unterstützt Du meine Idee



Die Idee ist Folgende:
Zenerdioden sperren bis zur Nennspannung, I_Z also ca. 0
Ab der Nennspannung (z.B. 22V) ist der Durchbruchsbereich ab dem die Diode leitend wird mit recht steiler Kennlinie. Die Steigung dieser (fast)Geraden ist r (Wechselstromwiderstand) = Delta U/Delta I.
Unter Vernachlässigung von r gilt also für den Stromfluß für U_1>U_Z:
I_Z = (U_1-U_Z)/R_extern. Der externe Widerstand ist hierbei der Innenwiderstand des Trafos. Nehmen wir die beklannten Werte für den 6173-Trafo:
U_1 = ca. 28V; R=8Ohm und U_Z = 22V kommen wir auf
I_Z=(28-22)V/8Ohm = 0,75A.

Läßt man U_Z weg kommt man auf 28V/8 Ohm = 3,5A; ein "etwas größerer" Wert.

mfG.
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RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#129 von Martin Lutz , 13.11.2006 09:13

Hallo SAH,

Wie kommst du auf 8Ohm beim Innenwiderstand?

Ehrlich gesagt scheint mir dieser Wert zu hoch. Selbst bei der weichen Auslegung eines Trafos.

Ich versuche das am Abend mal nachzumessen. Achtung aber: Bei Trafos ist der Innenwiderstand nur eine Vereinfachung. DIe tatsächlichen Verhältnisse rechnen sich aus Kupferwiderstand und den Luftspaltverhältnissen zusammen.



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RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#130 von Hp2 ( gelöscht ) , 13.11.2006 15:04

Hallo!

Zu diesem Dauerbrenner ein paar Meßwerte vom WE.

Transformator 6647 32 VA weiß

- 0 A 18,6 V
10 Ohm 1,64 A 16,5 V
5,6 Ohm 2,7 A 15,3 V
4,7 Ohm 3,1 A 14,8 V
3 Ohm 4,3 A 13,3 V danach Auslösung Überstrom

- 0 A 26,2 V
10 Ohm 2,17 A 22,0 V


Transformator 6177 30 VA Blechgehäuse blau Schutzisolation ca. 1970

- 0 A 18,9 V
10 Ohm 1,63 A 16,4 V
5,6 Ohm 2,62 A 15,0 V
4,7 Ohm 3,0 A 14,4 V
3 Ohm 4,2 A 12,7 V Trafo hat nur thermischen Schalter mit langer Verzögerung

- 0 A 31 V
10 Ohm 2,17 A 22,0 V diese Zeile extra für die Reduzierer

Wie man sieht unterscheiden sich alter und neuer Trafo trotz Netzspannungsänderung in der Fahrspannung überhaupt nicht, wohl aber in der Leerlauf Überspannung. Die Netzspannungsänderung taugt als Ausrede nicht!

Grüße

vom Schutzleiter



Hp2

RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#131 von klein.uhu , 13.11.2006 15:21

Zitat von Schutzleiter
Die Netzspannungsänderung taugt als Ausrede nicht!



Moin,

nichts taugt da als Ausrede, die sollen wieder praxisgerechte Dekoder liefern, wie auch Martin Lutz und andere hier bereits gesagt haben. Ich begreife so langsam, dass das die einzige Lösung ist (siehe auch Daten von Roco weiter oben: Umschaltimpuls bis 46,5 V (in Worten: sechsundvierzig)).

Hoffentlich begreift das Märklin und sein Dekoderhersteller schnellstens, mfx in der jetzigen Form werde ich nicht kaufen, egal wie schön das Modell auch sei.

Gruss - oder besser "Protest!"
klein.uhu



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RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#132 von Martin Lutz , 13.11.2006 19:36

Hallo,

Zitat von Schutzleiter
Hallo!

Zu diesem Dauerbrenner ein paar Meßwerte vom WE.

Transformator 6647 32 VA weiß

- 0 A 18,6 V
4,7 Ohm 3,1 A 14,8 V



Ergibt einen Innenwiderstand von 1.2 Ohm. Was ein theoretischer (stimmt zwar gar nicht so schlecht) Kurzschlusstrom ergibt von sage und schreibe 13.7A. So und jetzt habe ich das gemessen: Mein momentan verfügbares Zeigeramperemeter mit Messbereich AC 12A schlägts an den Anschlag:

Also deutlich über 12A Kurzschlussstrom beim 32VA Märklin Trafo!!

Etwas moderater gehts beim blauen 10VA Trafo zu. Tatsächlich! Doch ich ändere meine Meinung mit Murks trotzdem nicht!

Leerlaufspannung gemessen: 29.5V (Es geht ja um die Fahrtrichtungsspannung )
Lastwiderstand: 56Ohm gemessen (Ein paar Leistungswiderstände zusammengeschaltet)

Spannung unter Last: 26.5V gemessen an dem obigen Lastwiderstand

Ergibt ein Laststrom von ILast = Ulast / RLast = 0.473A

Innenwiderstand Ri:

Ri = (Uleer - ULast) / ILast = 6.342 Ohm

Rückkontrolle mit Strommessung direkt am Ausgang (Kurzschluss): ca 5A

Ri = ULeer / IKurzschluss = 5.9 Ohm

Stimmt doch nicht so schlecht.

Der Innenwiderstand ist also nicht 8 Ohm wie von Stephan angenommen sondern etwas tiefer etwa 6 Ohm.

Nun muss ich aber noch festhalten, dass diese ganzen Rechnungen reduziert sind auf rein ohmsche Werte. Magnetisierungseffekte, Blindwiderstände und andere Trafosachen sind hier nicht berücksichtigt.

Als Fazit:
Es wird knapp für die Suppressorschaltung. Insbesondere dann, wenn man sie bei leistungsfähigeren Trafos einsetzen will. Denn auch beim 32VA Trafo ergeben sich erhebliche Ströme


Noch eine Warnung!
Strommessungen direkt am Ausgang ist normalerweise unzulässig. Hier geht es nur, weil die Trafos einen sehr begrenzten Kurzschlussstrom haben. Ansonsten ist es leicht möglich, dass man sich die Finger verbrennt (wenn die Messleitung schlagartig heiss wird) und/oder Messgerät in die ewigen Jagdgründe schickt und womöglich noch den Trafo (wenn mans nicht absichert) in die Luft jagt!!


Der Kurzschlussstrom beim 32VA Trafo lässt bereits erahnen, was in einem richtigen Trafo steckt (Wenn es sich nicht um einen Spiwelzeugtrafo handelt). Wie gross mögen die Kurzschlussströme werden bei denen die mit 150VA prahlen?? Nicht auszudenken, was passiert, wenn diese nicht fachmännisch gebändigt werden!



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RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#133 von Michael K , 13.11.2006 21:42

Hallo zusammen,
super Martin, da hast Du gute Werte geliefert.
Lass uns mal weiterrechnen:

Für eine angenommene Maximalspannung (U-Spitze) von 35 Volt darf die Umschaltspannung 24,8 Volt im Effektivwert nicht überschreiten. Das war auch der Ansatz mit meinen Suppressordioden, die ja die Maximalspannung auf etwa 35 Volt begrenzten!

Setzen wir also die Werte in die Innenwiderstandsformel ein und lösen auf den Strom auf: I = (Uleer - Ulast) / Ri = (29,5 - 24,8 ) / 6 = 0,783
Es würden also etwa 783 mA fliessen, wenn man durch eine Last die Umschalttrafospannung auf 24,8 Volt reduzieren würde!
Und sowas ähnliches macht die Suppressordiode, nur eben nicht kontinuierlich, sondern nur wenn die Spannung die Begrenzungsspannug überschreitet. Das kann man schön im Oszillogramm von vorher erkennen.
Ich will jetzt nicht sagen, dass auch durch die Diode nur so wenig Strom fliesst, ABER viel ist nicht - und schon gleich keine Kurzschlussströme!!! Die Suppressordiode macht keinen Kurzschluss, sondern begrenzt nur durch kontrollierten Stromfluss die Spannung.
Man kann für eine Stromflussbetrachtung durch die Suppressordiode folgendes annehmen:

Die maximal am Trafo anliegende Spannung beträgt: Us = 41,6 V (29,5 * 1,41). Also muss die Spannung um 6,6 Volt durch Laststrom vermindert werden: Bei dem Innenwiderstand von 6 Ohm gibt das dann 1,1 A als höchsten Strom (I = U/R).
Lassen wir es auch etwas mehr sein, von den genannten Kurzschlussströmen sind wir weit entfernt und immer noch im zulässigen Lastbereich.

Auch meine Rechnungen berücksichtigen keinerlei induktiven Effekte.

Martin, ich gebe Dir vollkommen Recht, was Du in Bezug auf "normale" nicht so weiche Trafos sagst. Nur würde bei einem Kurzschluss beispielswiese eines Rinkerntrafos die Haussicherung fliegen, bevor der Trafo "in die Luft fliegt"

In unserem Fall jedoch - und nur dafür habe ich die Suppressorlösung vorgeschlagen - ist das machbar und praktikabel! Die sehr viel höheren Kurzschlusströme müssen auch ausgehalten werden. Bei blauen alten Trafos auch recht lange bis die Thermosicherung anspricht.

Ich steh weitehin zu meinem Vorschlag und werde bei Gelegenheit die Messungen nachholen um oben gesagtes zu untermauern.

Viele Grüße
Michael



 
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RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#134 von Martin Lutz , 13.11.2006 22:01

Hallo Michael,

Zitat von Michael K


Setzen wir also die Werte in die Innenwiderstandsformel ein und lösen auf den Strom auf: I = (Uleer - Ulast) / Ri = (29,5 - 24,8 ) / 6 = 0,783



Ich stelle deine Rechnungen nicht in Frage. Meine Messerei und Rechnerei diente als Antwort zu SAH und Co.

Trotzdem: Eine Schaltung, die bereits für sich selbst mehr als den Nennstrom in Anspruch nimmt (10VA / 24V = 0.42A) kann und will ich nicht als Lösung akzeptieren! Sorry, wenn ich das jetzt als mein letzter Beitrag zu diesem Thema schreibe. Wir drehen uns mit unserer gegensätzlichen Meinungen schon länger im Kreis.



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RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#135 von SAH , 14.11.2006 07:37

Lieber Michael, lieber Martin,

endlich habt Ihr auch ein paar Messungen hier publiziert Herzlichen Dank dafür!
Diese zeigen dann auch "genauere" Werte des Innen(schein)widerstands.
Die von mir gemessenen Werte sind auch nur Einzelwerte.
Zur Supressordiodenlösung noch drei Vorschläge:
BZY93 mit 20W Dauerleistung sollten ausreichen. Falls diese zu knapp bemessen sind, kann man auch BZY91 mit 75W Dauerleistung benutzen.
Die Impulsleistung ist in beidne Fällen ca. 30 mal so groß (1ms/600W bei erstem Typ).
Falls jemand auch damit zufrieden ist: BZW 88 (19kW Impulsleistung 1 ms).
Versuche mit Dioden in Reihenschaltung zu den Verbrauchern sind wegen der direkten Beeinflussung der Fahrspannung aus meiner Sicht nicht zu empfehlen.

mfG.
SAH



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RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#136 von Michael K , 14.11.2006 09:18

Hallo zusammen,
so, dann muss ich den Kreis in dem wir uns drehen noch vollenden:

Ein letztes Argumnent zu Martin in diesem Thema:
Betrachte doch mal die periodischen Aufladeströme eines Siebkondensators hinter einem Brückengleichrichter an einem Netzteil unter Last. Ich habe das gerade gemacht und was passiert da?
Ein normaler 12 Volt Trafo mit 24 VA wird bei einer Last von 12 Ohm (also 12 Watt, 1 A Strom) periodisch mit Spitzenströmen von 3,5 A belastet. Dabei ist der Trafo erst zur Hälfte ausgelastet, muss aber wiederkehrend (100 x pro Sekunde) viel mehr als seinen Nennstrom über sich ergehen lassen - das aber nur für kurze Zeit (etwa 5 ms periodisch).

Dein Argument mit der Überlastung des Trafos kann ich also auch entkräften, denn die Gleichrichtung und Glättung mit Kondensatoren ist Stand der Technik seit vielen Jahrzehnten! Die Kurvenformen (Strom) am Oszi sehen etwa gleich aus.

@ SAH:
Die von Dir vorgeschlagenen Zenerdioden sind ziemlich teuer, dafür bekommt man einen neuen Trafo bei 123.
Eine 1.5KE33CA ist eine bidirektionale Suppressordiode (kann ohne weiteres einfach an den 0-B Ausgang angeschlossen werden) und verkraftet ausreichend Leistung (während der paar Millisekunden) und kostet nur 56 Cent (Farnell) http://www.farnell.com/datasheets/66064.pdf

So, ich hoffe wir haben alle Mitleser nicht zu sehr mit der Elektrotechnik verwirrt

Viele Grüße
Michael



 
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RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#137 von SAH , 15.11.2006 07:51

Lieber Michael, lieber Martin und Andere!

Nachdem Martin sehr fleißig war und detailliert maß, möchte ich nun auch meine Messungen mit verschiedenen älteren Trafos präsentieren. Es ist sehr aufschlußreich

Zuerst für die interessierten (stummen) Mitleser eine Hintergrundinformation:
Wie Martin bereits schrieb, ist die direkte Messung von Widerstand und Induktivität am stromfreien Trafo mit LCR-Meter nicht sinnvoll.
Innenwiderstände werden durch Differenzmessungen bestimmt nach
R_i = (U_1-U_2)/(I_2-I_1)
Index 1 für niedrige Last; Index 2 für höhere Last. Dabei muß die Last nicht unbedingt Kurzschluß sein.

Zu den Trafos:
zuerst Nr. 6177 wie auch von Martin/Schutzleiter gemessen:
O-B(16):19,89V; O-L(16): 19,89V; O-B(24): 31,50V
In Klammern die Nennspannung laut Typenschild.
Der Trafo wurde gebaut/angeboten 1962-1971 und ist für 220V ausgelegt. In seiner Bauzeit waren Neukonstruktionen mit dem SFCM oder LFCM3-Motor versehen.
Belastungswiderstände mit einem 20W-Drahtpoti und folgenden Einzelwerten (gemessen mit LCR-Meter):
a)49,3 Ohm b)30,9Ohm c) 19,2Ohm

O-B(16): a) 18,79V/386mA b) 18,22V/598mA c) 17,42V/933mA
Daraus resultiert durchschnittlich 2,8 Ohm Innenwiderstand

O-L(16): a) 18,73V/390mA b) 18,28V/595mA c) 17,44V/911mA
R_i =2,8 Ohm

O-B(24): a) 28,99V/593mA b) 27,62V/923mA c) 25,81V/1,35A
R_i = 4,2 Ohm


Trafo 6173, gebaut 1955-1961; Neukonstruktionen mit LFCM1,2 bzw. SFCM; Umschaltung via Knopfdruck; ausgelegt für 220V
Leerlaufspannungen: O-B(13) 15,61V; O-L(16) 18,51V; O-B(23) 27,47V

O-B(13): a) 14,90V/306mA b) 14,48V/480mA c) 13,93/732mA
R_i = 2,3 Ohm

O-L(16): a) 17,86V/368mA b) 17,55V/588mA c) 16,97V/900mA
R_i = 1,7 Ohm

O-B(23): a) 26,15V/542mA c) 25,42V/842mA c) 24,43mA/1,24A
R_i = 2,4 Ohm

Womit die direkten Messungen mit zusammen 8 Ohm (siehe Beitrag weiter oben) nur für Spezialisten von Interesse sind. ops:

Trafo 6631, Umschaltung über 0, ausgelegt für 220V, Bauzeit 1972 - 1994; Neukonstruktionen mit DCM-Motoren.
Leerlaufspannungen: O-B(16) 17,81V; O-L(16) 17,96V; O-B(24) 26,44V

O-B(16) a) 16,94V/393mA b) 16,52V/556mA c) 15,96V/837mA
R_i = 2,2 Ohm

O-L(16) a) 16,73V/347mA b) 16,22V/540mA c) 15,85V/815mA
R_i = 3,1Ohm Meßungenauigkeit, da Poti recht heiß.

O-B(24) a) 24,48V/499mA b) 23,77V/800mA c) 22,70V/1,18A
R_i = 3,5 Ohm Meßungenauigkeit, da Poti recht heiß.

Diese letzte Trafo dürfte wohl für Aufruhr sorgen. Daher die Bitte an Besitzer dieses Typs: Bitte ggf. mit eigenen Geräten nachmessen!


HTH
Stephan-Alexander Heyn



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#138 von Martin Lutz , 15.11.2006 10:27

Hallo SAH,

Zitat von SAH

Wie Martin bereits schrieb, ist die direkte Messung von Widerstand und Induktivität am stromfreien Trafo mit LCR-Meter nicht sinnvoll.
Innenwiderstände werden durch Differenzmessungen bestimmt nach
R_i = (U_1-U_2)/(I_2-I_1)
Index 1 für niedrige Last; Index 2 für höhere Last. Dabei muß die Last nicht unbedingt Kurzschluß sein.



Wobei ich für die Bestimmung des Innenwiderstands nicht über einen Kurzschluss ging.

Ich habe ihn so bestimmt:

Zunächst Spannung im Leerlauf messen. Da fliesst durch den Innenwiderstand kein Strom (fast!) somit fällt am Innenwiderstand keine Spannung ab.

Danach etwa Nennlast mit Hilfe von Leistungswiderständen. An diesen Leistungswiderständen fällt nun eine gewisse Spannung ab. Es ergibt sich eine Serieschaltung des Innenwiderstandes und des Lastwiderstandes. Die Lastspannung am Lastwiderstand plus die Spannung am Innenwiderstand muss die Leerlaufspannung ergeben (Kirchhofsche Maschensätze). Die Spannung, die dann über dem Innenwiderstand liegt, errechnetr sich dann einfach durch Leerlaufspannung minus die Lastspannung. Zusammen mit dem Strom, der durch diese Serieschaltung fliesst, kann man einfach den Innenwiderstand berechnen.

Das Erstaunliche bei meiner Messung ist dann, dass eine brutale Kurzschlusstrommesung (Amperemeter direkt an den Trafoausgang angeschlossen; Achtung, genau das sollte man eigentlich nicht machen, deshalb meine Warnung!!, das ist messtechnischer Murks ) die vorher ermittelten Werte bestätigten.



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RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#139 von SAH , 16.11.2006 11:31

Lieber Martin,

Zitat von Martin Lutz

Das Erstaunliche bei meiner Messung ist dann, dass eine brutale Kurzschlusstrommesung (Amperemeter direkt an den Trafoausgang angeschlossen; Achtung, genau das sollte man eigentlich nicht machen, deshalb meine Warnung!!, das ist messtechnischer Murks ) die vorher ermittelten Werte bestätigten.



Genau das habe ich, allerdings beim 10VA-Trafo ausprobiert: 6,6A
NICHT NACHMACHEN!

Noch was anderes:
Gibt es einen plausiblen Grund, die 6631-Trafos auszutauschen, die die selbe Umschaltspannung wie der neue 6647-Trafo haben?

mfG.
SAH

PS: Dumme Frage aus reiner Neugier: welche Erklärung hast *Du* für die große Differenz zwischen "Direktmessung" und der von uns auch verwendeten "Indirektmessung"? (d.h. 2,3 Ohm vs. 8 Ohm)



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#140 von Martin Lutz , 16.11.2006 12:28

Hallo SAH,

Zitat von SAH

Noch was anderes:
Gibt es einen plausiblen Grund, die 6631-Trafos auszutauschen, die die selbe Umschaltspannung wie der neue 6647-Trafo haben?



Nein, meiner Ansicht nach sollte es keinen Grund geben, die Trafos zu tauschen.


Zitat von SAH

PS: Dumme Frage aus reiner Neugier: welche Erklärung hast *Du* für die große Differenz zwischen "Direktmessung" und der von uns auch verwendeten "Indirektmessung"? (d.h. 2,3 Ohm vs. 8 Ohm)



Ich nehme an, es liegt am Unterschied der Innenwiderstände unserer verwendeten Messgeräte. Ich hab mit einem relativ alten und damals wahrscheinlich nicht sehr teurem Analoginstrument (Mit Drehspulmesswerk und Spiegel hinter dem Zeiger) gemessen. Da wird wohl der Shunt Widerstand grösser sein. Auch könnte ich mir Toleranzen vorstellen der Trafos. Ich weiss es nicht.



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#141 von SAH , 16.11.2006 12:42

Hallo Martin,

Zitat von Martin Lutz

Zitat von SAH

PS: Dumme Frage aus reiner Neugier: welche Erklärung hast *Du* für die große Differenz zwischen "Direktmessung" und der von uns auch verwendeten "Indirektmessung"? (d.h. 2,3 Ohm vs. 8 Ohm)


Ich nehme an, es liegt am Unterschied der Innenwiderstände unserer verwendeten Messgeräte. Ich hab mit einem relativ alten und damals wahrscheinlich nicht sehr teurem Analoginstrument (Mit Drehspulmesswerk und Spiegel hinter dem Zeiger) gemessen. Da wird wohl der Shunt Widerstand grösser sein. Auch könnte ich mir Toleranzen vorstellen der Trafos. Ich weiss es nicht.




Zu den Toleranzen: bei 5 gemessenen Trafos 6173 +/- 0,4V via Direktmessung. Meßgerät VC 4080 (LCR).
Muß das mal mit anderen Geräten ausprobieren; vielleicht liegt es auch an der Meßfrequenz (sollte aber nicht, wenn es R-Messung ist ).

Danke für die Hinweise!

mfG.
SAH



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#142 von H0! , 21.11.2006 13:25

Hallo!

Märklin hat nun doch geantwortet und meine Deutung der kryptischen Packungsaufschrift bestätigt:

Zitat
Sehr geehrter H-Zero,

Sie haben Recht, 16 Volt~ Analog und 22 Volt Digital.

Mit freundlichen Grüßen

Endkundenbetreuung

Gebr. Märklin & Cie. GmbH
D 73037 Göppingen
Stuttgarter Straße 55-57
Telefon +49 7161 608-222


Der Aufdruck "22V~" steht also nicht für die Umschaltspannung.



 
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#143 von Hp2 ( gelöscht ) , 21.11.2006 13:38

Hallo!

Na dann ist ja gut. Noch besser wäre es, wenn Märklin endlich einen Maximalwert für die Umschaltspannung angeben würde.

Grüße

vom Schutzleiter



Hp2

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#144 von H0! , 21.11.2006 13:49

Hallo!

Zitat von Schutzleiter
Noch besser wäre es, wenn Märklin endlich einen Maximalwert für die Umschaltspannung angeben würde.


Da kann ja mal einer der betroffenen Analogfahrer an Tante M* schreiben und darauf hinweisen, dass Roco Umschaltspannungen bis 46,5 V zulässt...
ESU nennt auch keinen Maximalwert für aktuelle Decoder - dort könnte man also auch mal anklopfen.



 
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#145 von Christian Lütgens ( gelöscht ) , 21.11.2006 18:01

Hallo.

Zitat von Schutzleiter
Noch besser wäre es, wenn Märklin endlich einen Maximalwert für die Umschaltspannung angeben würde.



Noch viel besser wäre es, wenn Märklin keinen Maximalwert angeben würde, sondern die Decoder den Maximalwert einfach abkönnen.


Bye,
Christian



Christian Lütgens

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#146 von Karlheinz Hornung ( gelöscht ) , 21.11.2006 18:34

Zitat von Christian Lütgens
Noch viel besser wäre es, wenn Märklin keinen Maximalwert angeben würde, sondern die Decoder den Maximalwert einfach abkönnen.



Hallo,

dem stimme ich mit Nachdruck zu, ist schon kurios was aus dem überschaubaren, bomben- und erdbebensicherem Märklin Wechselstromsystem geworden ist.

Eine Frage an die Experten :

Wieso ändern sich bei einem Trafo die Ausgangswerte abhängig davon ob man analoge oder digitale Verbraucher anschließt ? Das kann doch nur bei den Werten auf der Ausgangsseite des nachgeschalteten digitalen Gerätes der Fall sein und nicht vor dem Gerät ? Dann hat die Wertangabe von 22 Volt nach meiner Logik auf dem Trafo aber auch nichts verloren.



Karlheinz Hornung

RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#147 von Hp2 ( gelöscht ) , 21.11.2006 19:24

Zitat von Christian Lütgens


Noch viel besser wäre es, wenn Märklin keinen Maximalwert angeben würde, sondern die Decoder den Maximalwert einfach abkönnen.

Bye,
Christian






Aber ich glaube der Zug ist schon endgültig in den Brunnen gefahren.


Nach allem was es schon so gab, möchte ich eine Lok mit neuem Sinus nicht mit 31 V umschalten, nicht nur wegen des Decoders - Freiwillige vor.

Meine Moba Zukunft ist digital. Wie sagte unser ex Kanzler - basta!


Grüße

vom Schutzleiter



Hp2

RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#148 von SAH , 22.11.2006 07:55

Hallo Karlheinz,

Zitat von Karlheinz Hornung

Eine Frage an die Experten :
Wieso ändern sich bei einem Trafo die Ausgangswerte abhängig davon ob man analoge oder digitale Verbraucher anschließt ? Das kann doch nur bei den Werten auf der Ausgangsseite des nachgeschalteten digitalen Gerätes der Fall sein und nicht vor dem Gerät ? Dann hat die Wertangabe von 22 Volt nach meiner Logik auf dem Trafo aber auch nichts verloren.



Analog siehe Messungen.
Digital wie in einem anderen Beitrag: Gleichrichtung und Glättung der Ausgangsspannung nach 1,4*(O-L). Bei 16V = 22,4V nominell.
Real durch die in der CU (6021) kommen bei 16V 18,2VDigital heraus,
weil die Summe der Schleußenspannungen 4,2V beträgt.
Bei 18V kannst Du's mal nachrechnen.
Weitere Angaben hierzu siehe "Wie funktioniert die Modelleisenbahn" auf meinen Seiten unter www.sheyn.de/Modellbahn/index.php im FAQ-Bereich.

HTH
SAH



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RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#149 von SAH , 22.11.2006 07:56

Hallo Schutzleiter,

Zitat von Schutzleiter

Zitat von Christian Lütgens

Noch viel besser wäre es, wenn Märklin keinen Maximalwert angeben würde, sondern die Decoder den Maximalwert einfach abkönnen.



Aber ich glaube der Zug ist schon endgültig in den Brunnen gefahren.

Nach allem was es schon so gab, möchte ich eine Lok mit neuem Sinus nicht mit 31 V umschalten, nicht nur wegen des Decoders - Freiwillige vor.
Meine Moba Zukunft ist digital. Wie sagte unser ex Kanzler - basta!




Dann kauf' Dir einen 6173 (280A), der hat nur 27,7V unbelastet.


mfG.
SAH



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RE: Alte Transformer - Schädlich für Decoder (MM mfx)

#150 von Hp2 ( gelöscht ) , 22.11.2006 13:29

Hallo!

So einer stand kürzlich für 10 Euro vor mir und ich habe ihn verschmäht.
Wie mein Nick vermuten läßt - den habe ich bei einer 280A Diskussion kurz und schmerzlos gewählt, weil ich ja nicht bleiben wollte - verstehe ich eine kleine Bescheidenheit von diesen Dingen.

Auf einen Trafo in einem Blechgehäuse mit Schutzleiteranschluß würde ich meine Hand nur legen, wenn ich vorher die Funktion des Schutzleiters in der Hausinstallation überprüft hätte!

Grüße

vom Schutzleiter



Hp2

   


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