Grüß euch beinand!
Nachdem ich ja bereits in diversen Threads hier rumgefragt und auch einige meiner sog. "Ideen" in den Raum geworfen habe, scheint es mir sinnvoll, das ganze mal in einem ordentlichen Planungsthread zusammenzufassen. Dabei stütze ich mich bewusst auf den Fragenkatalog, um die nicht ganz unkomplizierte Situation möglichst akkurat darstellen zu können – wie der Titel schon sagt geht es darum, meinen ganz persönlichen H0-Größenwahn mit den besonderen Raum- und Aufbaukonditionen bestmöglich zu verbinden.
1. Titel
Schräge Schrauberei in Epoche V
2. Spurweite & Gleissystem
H0 mit Märklin C-Gleis. Mich beschleicht der Verdacht, dass ein Umstieg auf eine kleinere Spur die deutlich bessere Alternative gewesen wäre, aber ich hab halt aus der Jugend noch C-Gleise, von denen ich mich aus nostalgischen Gründen nicht trennen wollte. Mit dem Ergebnis, dass mir die beim Teppichbahnen jetzt unter den Fingern wegbröseln…
3. Raum & Anlage
Hier bieten sich ein paar allgemeine Worte zu den Begleitumständen an. Wir bewohnen ein Reihenhaus, das wir vor einem halben Jahr von meinen Schwiegereltern übernommen haben, die dafür in unsere Wohnung gezogen sind. Das ist deshalb wichtig, weil sich dadurch eine besondere Situation ergibt: das Haus ist nicht leer, sondern voll möbliert, und zwar sehr dicht und mit teilweise vom Schreiner eingepassten Einbaumöbeln. Das darf ich auf keinen Fall rausreißen, zum Umstellen ist zu wenig Platz, denn faktisch habe ich in keinem der infrage kommenden Zimmer auch nur eine einzige Wand frei. Das gilt natürlich entsprechend auch für die Moba und ist ziemlich hinderlich. Insgesamt standen eh nur zwei Räume zur Auswahl: einer im ausgebauten Dachgeschoss und einer im Keller. Der Keller ist platztechnisch noch stärker eingeschränkt als das Dachgeschoss, da dort z.B. eine fest eingebaute Sitzgruppe mit schwerem Holztisch steht – ein klassischer Schafkopfkeller, aus ideologischen Gründen unantastbar. Demnach also das Dachgeschoss. Hier habe ich auch eine Menge Einbaumöbel (Schränke), die aber vornehmlich unter der ohnehin schwer nutzbaren Dachschräge verbaut sind und daher nicht so stören. Der Inhalt dieser Schränke ist nicht so wichtig, dass er täglich barrierefrei zugänglich bleiben müsste – die Moba kann also davor gestellt werden. Insgesamt muss man aber noch hinkommen. Da das dann alles schon zu einfach wäre, kommt noch ein Faktor hinzu: das Zimmer ist als Gästezimmer konzipiert und enthält eine ausziehbare Schlafcouch, die etwa ein Viertel bis ein Drittel des Raumes einnimmt. Da es möglich ist, dass meine Schwiegereltern auch kurzfristig Station bei uns machen, muss die Modellbahn innerhalb kürzester Zeit (max. 1 Stunde) soweit abbaubar sein, dass zumindest das Schlafsofa ausgezogen werden kann oder die Anlage komplett aus dem Raum verschwindet. Sofern meine Schwiegereltern (was hoffentlich die nächsten Jahre nicht passieren wird) pflegebedürftig werden oder einer von ihnen stirbt, ziehen sie in das Zimmer fest ein, sodass die Anlage dann eh weichen muss. Eine feste Montage scheidet aus diesen Gründen also aus; Segmentbauweise ist zwangsläufig gesetzt, wenn ich eine gewisse Größe erreichen will. Tja, und aus diesem und anderen Gründen muss ich demnach folgende Kriterien m.o.w. zwingend bei der Planung und Konstruktion beachten:
1. So groß wie möglich, so klein wie nötig. Eine wirklich fette Anlage scheidet definitiv aus.
2. Leichtbau! Die Anlage muss für eine Person (mich) gut zu transportieren sein, auch wenn es „nur“ in einen anderen Raum zum vorübergehenden Lagern ist. Das bedeutet: wenig Gewicht, ausreichend Stabilität, überschaubare Größe der Segmente.
3. Kein Schnickschnak, Oberleitungen sind vermutlich kaum sinnvoll machbar. Kabel müssen sich gut aufgeräumt und leicht zwischen den Segmenten trennbar sein.
4. Möglichst fehlerverzeiender Segmentübergang. Ich habe aus Angst vor Ungenauigkeiten bei Gleisübergängen infolge Aus- und Abbau eine Aversion gegen das Zerschneiden von Gleisen.
5. Ganz große Radien fallen weg, im Sbf wird vermutlich auch mit R1 gebaut werden müssen – hier stehe ich aktuell sowieso gerade vor nicht unerheblichen Problemen was den Anschluss an den geplanten Gleiswendel angeht.
3.1 Raumskizze, evtl. auch Bilder davon
Hier der aktuelle Plan des Raumes mit nach wie vor aktuellem „Anfangs-L“. Das blaue Ungetüm ist die Schlafcouch. Momentan wird es wohl drauf hinauslaufen, dass das L noch nach links erweitert wird, über die Couch drüber.
3.2 Anlagenform (L, U, Rechteck, An der Wand entlang...)
Tja, das ist so bissl die Frage… Derzeit plane ich mit einem L zu beginnen, das vielleicht (!) irgendwann mal zu einem U oder auch mehr erweitert wird. Das wird in der 3D Darstellung bissl sichtbar, die grüne Fläche ist die maximale denkbare Ausdehnung. Der interessante Faktor dabei ist definitiv die Couch, auf welche die Segmente dann draufgestellt werden müssten.
3.3 Anlagengrösse oder verfügbare Fläche im Raum
Derzeit ca. 4m x 2m (wenn man die Erweiterung des L annimmt). Diese Fläche wird aber teilweise von der Couch in Anspruch genommen.
4. Technisches
4.1 Modellbahn vs. Spielbahn
Spielbahn. Für eine Modellbahn hab ich vom echten Eisenbahnbetrieb ca. 98,7% zu wenig Ahnung
4.2 Hauptbahn und/oder Nebenbahn
Hauptbahn, zweigleisig
4.3 Mindestradius (sichtbar / verdeckt)
Sichtbar R2, verdeckt R1 (Kosten- und Partzgründe)
4.4 Maximale Steigung
Derzeit 3,2% bei R2. Grenzwertig, ich weiß, aber ich bin zu Kompromissen gezwungen.
4.5 Maximale Zuglänge
Geplant sind 4-5 Intercitywagen mit 28cm Länge plus Lok, also ca. 140-160cm. Mehr dürfte nicht drin sein.
4.6 Anlagenhöhe der Hauptebene
Noch schwer abzuschätzen. Mit Rahmen sollten es aber nicht mehr als max. 40cm werden – die Segmente müssen verstaubar bleiben. Außerdem plane ich keine Hochgebirgslandschaft, sondern eher kleine Hügel.
4.7 Anlagentiefe (minimal, maximal)
Bedingt durch den Segmentcharakter und die allgegenwärtigen/unvermeidlichen Transportanforderungen höchstens 120cm, eher weniger.
4.8 Eingriffslücken / Servicegang
Keine Ahnung, ob nötig. Geplant sind aktuell keine.
4.9 Schattenbahnhof / Fiddle Yard
Ja. Als separates Segment unter der Anlage geplant, soll eigenständig transportabel sein, um die „obere Ebene“ nicht zu schwer/sperrig zu machen.
4.10 Oberleitung ja / nein
Gewünscht wäre eine, aber ich werde sie aufgrund der speziellen Anforderungen (insbesondere schneller Abbau) zumindest vorerst nicht umsetzen können, obwohl sie in die Epoche passen würde.
5. Steuerung
5.1 Fahren analog oder digital
Digital, auf absehbare Zeit mit MS2 aus Kostengründen (CS ist VIEL zu teuer und nicht rentabel aktuell)
5.2 Steuern analog oder digital
s.o.
5.3 PC-Steuerung
Auf absehbare Zeit: nein.
6. Motive
6.1 Epoche
IV/V. Mir ist die Epoche nicht soooo wichtig, der Schwerpunkt soll auf der jüngeren Vergangenheit/Gegenwart liegen. Plus ein bisserl Nostalgiebetrieb mit 2-3 Dampfzügen aus Epoche III (in etwa).
6.2 Bahnhofstyp(en)
Wenn möglich: zweigleisiger Durchgangsbahnhof
6.3 Landschaft
Soll auf Basis von Styrodurplatten gestaltet werden. Genaueres ist noch nicht geplant, wird aber eine leicht hügelige Landschaft in (grober) Anlehnung an das Alpenvorland werden.
7. Sonstiges
7.1 Vorhandene Fahrzeuge
Märklin 3095 / BR74 (Digitalisierung im Gange)
Märklin 3003 / BR24 (fertig digitalisiert)
Märklin 34641 / V60 (Digitalisierung geplant)
Märklin 29792 / ICE 2 aus Starterset, komplett digital.
Ein paar teils reparaturbedürftige Waggons aus allen möglichen Epochen, da passt fast nix zueinander. Ein Teil wird verkauft, der andere Teil peu a peu zu Zügen erweitert.
7.2 Vorhandener Gleisplan (eigener, Link zu anderen)
Folgt heute Abend inkl. einigen Fragen dazu. Wird derzeit fast täglich und jedes Mal fast komplett umgeworfen, weil ich ständig an irgendwelchen Details scheitere, die ich zuvor nicht bedacht hatte… Momentan geht es v.a. darum, den Sbf in akzeptabler Größe an den Gleiswendel anzuschließen, ohne dass S-Kurven in R1 nötig sind. Der Gleiswendel wird das kurze Ende des L ausmachen und der untere Ausgang liegt (im Bild oben) auf der linken Seite.
7.4 Budget
Es ist schon bissl Geld da, aber fast kein Material außer drei Loks und einem ICE, plus paar Gleisen. Zudem kann bzw. will ich jetzt nicht auf einen Schlag hunderte bis tausende Euro für Material ausgeben, da mir meine Frau sonst zu Recht aufs Dach steigen würde… Kosteneinsparungen sind daher Pflicht, es werden z.B. überwiegend gebrauchte Gleise benutzt/gekauft.
7.5 Zeitplan
Keine Hektik. It’s done when it’s done.