Hallo zusammen,
Nachdem ich schon seit vielen Jahren hier mitlese und auch viele Anregungen und Hilfe abgegriffen habe, so möchte ich jetzt mal mein aktuelles Projekt vorstellen.
Da ich meiner Regierung nun einen Raum abtrotzen konnte, habe ich mir gedacht, dass ich die Gelegenheit wahrnehme, ein lange heimlich gehegtes Projekt in die Tat umsetzen zu können.
Nun werde ich mal mit dem Fragebogen beginnen:
1. Titel
Durchgangsbahnhof an eingleisiger Hauptbahn im "Flachland" (linker Niederrhein)
2. Spurweite & Gleissystem
Als Spurweite ist HO vorgesehen im Dreileiter Märklin System. Da schon viel vorhanden ist, auch mit dem C-Gleis.
3. Raum & Anlage
Bei der Regierung habe ich einen Kellerraum für die Modellbahn loseisen können. Der Raum hat 4,70 x 3,60 m. Das Zimmer habe ich zwar requirieren können. Jedenfalls werde ich in dem Raum auch meine "Werkstatt" für die MOBA unterbringen.
3.1 Raumskizze, evtl. auch Bilder davon
3.2 Anlagenform (L, U, Rechteck, An der Wand entlang...)
Vorgestellt habe ich mir ein U unter Nutzung des größten Teils der Fläche. An der Längswand ist der Schenkel 4,20 m Lang, der "Landschaftsschenkel ist" 3,70 lang.
3.3 Anlagengrösse oder verfügbare Fläche im Raum
So wie es jetzt geplant ist, ist die Fläche der Anlage etwa 8 qm.
4. Technisches
4.1 Modellbahn vs. Spielbahn
Rein faktisch kann es nur eine "Spielbahn" sein. Mehr gibt der Raum bei der Spurweite nicht her. Für mich soll es eigentlich eine Fahranlage sein, wobei der Bahnhof ein paar kleinere Rangieraufgaben bereit hält.
4.2 Hauptbahn und/oder Nebenbahn
Als Hobbyhistoriker habe ich mir den ehemaligen lokalen Bahnhof (siehe auch den verlinkten Gleisplan) als Vorbild ausgesucht. Es handet sich um den Bahnhof Issum an der Strecke Wesel Venlo gelegen, die als Hauptbahn geplant und bis Geldern auch noch bis in die 40er Jahre als solche betrieben wurde. Der 1874 in Betrieb genommene Abschnitt Zwischen Wesel und Venlo hat dabei nie die erhoffte Verkehrsdichte angenommen, war aber wohl -nicht zuletzt aus militärischen Gründen- als Vorgabe zweigleisig geplant. Allerdings ist das Zweite Gleis nur bis kurz hinter der Rheinbrücke (von Wesel aus betrachtet) realisiert worden.
4.3 Mindestradius (sichtbar / verdeckt)
Im sichtbaren Bereich möchte ich eigentlich den Radius 515 mm (R3 beim C-Gleis) verwenden. im verdeckten Bereich auch 437,5 (R2 beim C-Gleis). Für den Bahnhof habe ich mich für die "normalen" Weichen entschieden, da ich die DKW aus dem Vorlageplan gerne halten möchte und ich auch nur so die Chance auf "nutzbare" Gleislängen zu kommen.
4.4 Maximale Steigung
Auf der Strecke sind zwei Steigungsstrecken eine mit 2,5 %, eine mit etwa 2 % vorgesehen. Zusätzlich im Untergrund eine Wendel mit 3 % (mt R3)
4.5 Maximale Zugslänge
Personenzüge, die geplant im Bahnhof halten hätten eine Maximallänge von ca. 1,2 m.
Das Durchgangsgleis lässt Zuglängen von etwas über 2,0 m zu.
4.6 Anlagenhöhe der Hauptebene
Da bin ich mir noch nicht sicher. Die Anlage an sich erstreckt sich über 3 Ebenen mit einer technischen höhe von etwa 35 cm. (Schattenbahnhof auf Höhe 0, Zwischenebene auf höhe 25 cm, der Bahnhof dann auf 35 cm.
4.7 Anlagentiefe (minimal, maximal)
Wegen des "Rundfahrtkonzepts" mit 180° Kurven im sichtbaren Bereich sind 1,20 m leider nicht zu unterschreiten. Deshalb soll das ganze auch auf Rollen, so dass ein Verschieben im Raum möglich und der Zugang "von hinten" ebenfalls möglich ist.
4.8 Eingriffslücken / Servicegang
Zwischen den Schenkeln ist ein Service- und Betriebsgang von 60 cm vorgesehen.
4.9 Schattenbahnhof / Fiddle Yard
Im Untergrund ist ein Schattenbahnhof mit 5 nutzbaren Gleisen und einem frei zu haltenden Durchfahrtgleis vorgesehen. Die Länge der Gleise differiert zwischen 4,8 m bis 6,1 m, so dass mehrere Züge hintereinander abgestellt werden können. Platz wäre noch für ein paar Stumpfgleise für Triebwagen bzw. kurze Züge.
4.10 Oberleitung ja / nein
Im Vorbild gab es keine. Ich plane im Moment keine, obwohl mir gewisse Altbau E-Loks auch Spass machen würden
5. Steuerung
5.1 Fahren analog oder digital
Gefahren wird mit der vorhandenen CS3 Plus (gegen die habe ich mich lange gewehrt, da ich mir relativ spät eine CS1 gekauft hatte und mit der Art, wie diese "abgewickelt" wurde nicht wirklich glücklich war). Aber die Nutzung von DCC insbesondere für nicht M-Lokomotiven möchte ich nicht mehr missen.
5.2 Steuern analog oder digital
Steuern (Weichen, Signale schalten) möchte ich auch Zentral mit der CS3.
5.3 PC-Steuerung
Generell wünsche ich mir auch die Möglichkeit zumindest Zeitweise im Automatikbetrieb zu fahren. Das wird, um den Zeitaufwand nicht zu sehr zu treiben, wohl auf eine PC-Steuerung hinauslaufen. Ich habe zu CS1-Zeiten mit WIN Digipet gespielt, bin aber nie zu einem Betrieb gekommen.
6. Motive
6.1 Epoche
Basierend auf dem Vorbild bewegen wir uns in der Zeit zwischen 1874 und 1967 also in den Epochen I bis III. Interessant sind dabei die Epochen I und II. Die Verbindung nach Venlo wurde bereits in der Zwischenkriegszeit ab Straelen gekappt und ab Geldern (Ost) zur Nebenbahn "degradiert". In den 40er Jahren wurde der Teil dann nochmal reaktiviert. Der Abschnitt Geldern (Ost) Wesel hat aber wohl seinen Hauptbahnstatus bis zum Kriegsende behalten, dann war aber Feierabend, da die Rheinbrücke für die Verbindung nach Wesel leider zum Kriegsende gesprengt wurde. Die Brücke ist nie wieder aufgebaut worden. Zwar gab es eine kurze Zeit eine Behelfsbrücke der Alliierten, allerdings wurde diese bald abgeräumt. Der Betrieb ging dann bis zum letzten Bahnhof vor dem Rhein und wurde von da aus im Ersatzverkehr "betrieben". 1960 wurde der Personenverkehr auf der gesamten Strecke eingestellt und seit der Zeit pendelt ein Bahnbus zwischen Geldern und Wesel. Bis 1967 gab es dann noch Güterverkehr. Was die Betriebsvielfalt angeht ist also die Zeit zwischen 1880 und 1945 interessant. Danach gabe es eigentlich nur noch Triebwagen oder Personen bzw. Güterzüge im Wesentlichen mit der BR 64 und später Zustellungen mit der in Geldern stationierten Kö II.
6.2 Bahnhofstyp(en)
Der einzige Bahnhof ist der Durchgangsbahnhof Issum.
6.3 Landschaft
Wie beim Vorbild wird es keine "Gebirgsbahn". Um auf der Fläche auch ein Bischen Strecke sehen zu können muss ich allerdings eher einen Mittelgebirgscharakter hineinmischen.
6.4 Szenerie (Stadt, Vorstadt, Land; Industrie, Gewerbe)
Wie beim Vorbild befinden wir uns auf dem "platten" Land. Issum war zur Zeit eine Gemeinde mit in der Spitze 4500 Einwohnern. Geprägt durch Land- und Forstwirtschaft. Als Gewerbe haben sich eine Brauerei und eine "Zementfabrik" angesiedelt. Die Zementfabrik hat einen eigenen Anschluss mit einer Waggondrehscheibe auf der Weseler Seite des Bahnhofs. Am Freiladegleis wird in größeren Mengen Grubenholz aus den umliegenden Waldgebieten verladen und im Wesentlichen ins nahe Ruhrgebiet transportiert. Natürlich aber auch landwirtschaftliche Güter. Im Herbst dann auch viele Rüben und Kartoffeln. Das Bier der Brauerei wird in Fässern verladen, Hopfen findet sich in den ankommenden Gütern.
Der Personenverkehr hält sich in Grenzen und wird in Spitzenzeiten durch Berufs(Pendler bis ins Ruhrgebiet)- und Schülerverkehr, da es vor Ort keine weiterführenden Schulen gibt.
Fiktiv sehe ich auch noch einen regen Durchgangsverkehr mit Schnell- und Durchgangsgüterzügen, etwa zur Entlastung anderer Rheinbrücken (Wiel ich auch die "großen" Lokomotiven sehr mag)
6.5 BW (Bahnbetriebswerk), Lokeinsatzstelle (Kleinst-Bw)
passt leider nicht in die gewählte Situation.
7. Sonstiges
7.1 Vorhandene Fahrzeuge
EP I
T3, T8, T12, T16.1, P4.2 P6, P8, P10, G5.3, G7, G8,1, G10, S6, S9, S10
EP II
BR 01, 17, 24, 36, 38, 44, 50, 55, 64, 93, KöII
EP III
VT95, BR 55, 64, KöII
7.2 Vorhandener Gleisplan (eigener, Link zu anderen)
Im Link findet Ihr den Gleisplan des Originals aus dem Jahr 1940. Außerdem meinen Versuch, dass im Modellmaßstab umzusetzen.
Und hier mal in 3 D
7.3 Betrieb als Einzelspieler oder zu mehrt
Im Wesentlichen als Einzelspieler
Jetzt habe ich aber erstmal genug geschrieben und möchte das Ganze gerne mal zur Diskussion stellen. Für Anregungen, Kritik und Unterstützung bin ich dankbar.
Vielen Dank vorab
Fred